Fünf Hungerstreikende nach Athen verlegt
Die fünf hungerstreikenden (der insgesamt sieben) Gefangenen des EU-Gifels von Thessaloniki (Griechenland) wurden in ein Gefängniskrankenhaus nach Athen verlegt, während es draussen immer mehr Solidaritätsaktionen gibt...
Thessaloniki 5: Hungerstreikende ins Gefängniskrankenhaus Athen verlegt - direkte Solidaritäts-Aktionen
Suleiman "Kastro" Daduk befindet sich heute (12.November 2003) den 53. Tag im Hungerstreik, Simon Chapman, Carlos Martin Martinez und Fernando sind seit 39 Tagen im Hungerstreik und Spiros Tsisas 36 Tage. Ihr Gesundheitszustand ist sehr kritisch.
Nachrichten der letzten Woche:
Am 4.November 2003 wurde der spanische Anarchist Carlos zunächst vom Diavata-Krankenhaus in das Krankenhaus "Agios Pavlos" in Thessaloniki verlegt. Während seines nächtlichen Aufenthaltes dort musste er psychologische und physische Folter durch die bewaffnete Polizeibegleitung erleiden.
Die haben ihn in Handschellen an einen Stuhl gefesselt, nackt bei offenem Fenster und er wurde geschlagen sobald er einschlief.
Ein Arzt hat mehrere Quetschungen an seinem Körper festgestellt. Einen Tag danch haben 40 GenossInnen das Krankenhaus "besucht" und das Büro des Leiters besetzt.
Am Samstag, dem 8.November, wurden die fünf Hungerstreikenden in das Krankenhaus "Papanikolau" in Thessaloniki verlegt. Fernando und Carlos waren schon Blut am spucken. "Kastro" hat über 25 kg verloren und Spyros wiegt nur noch weniger als 50 kg. Alle waren im selben Zimmer unter schwerer Polizeibewachung, vermummte "Anti-"Terroreinheiten, bewaffnet und in voller Montur waren bei ihnen und ihnen wurde auch der telefonische Kontakt mit ihren AnwältInnen verweigert. Als Widerstand gegen diesen Terror und diese Isolation haben die Hungerstreikenden dann noch einen Durststreik begonnen (keine Flüssigkeitsaufnahme), der einen Tage bis zum 9.November dauerte und bei dem sie noch mehr ihres Lebens für Freiheit eingesetzt haben.
Am Montag, den 10.November haben die Behörden entschlossen sie in ein Gefängnis nach Athen zu verlegen, jedoch wurden ihre AnwältInnen "aus Sicherheitsgründen" darüber nicht informiert. Der Einsatz fand nach Mitternacht mit einer riesigen Mobilmachung auf der Autobahn zwischen Thessaloniki und Athen statt. Zwei der Hungerstreikenden waren im Krankenwagen, zwei der andern in Polizeitransportern, wo sie von den Bullen eingeschüchtert wurden. Im Morgengrauen des Dienstag, 11.November, kamen sie im Athener Koridallos-Gefängnis an. Die Polizei hat zwei Indymedia-AktivistInnen verhaftet, weil sie die Ankunft der Polizeikolonne gefilmt hatten. Die Ärzte in Thessaloniki haben ihre Befürchtungen ausgedrücht, dass die Verlegung in das Gefängniskrankenhaus die Folter durch Zwangsernährung erleichtern würde. Später am Tag wurde der spanische Anarchist Fernando in ein Krankenhaus in dem Athener Vorort Nikiana gebracht, wo er sich in einer Einzelzelle befindet.
Im Gefängnis für Minderjährige in Avlona haben die zwei anderen Gefangenen Dimitris und Michalis, die auf der Demonstration gegen den EU-Gipfel im Juni verhaftet wurden, aus Solidarität mit ihren fünf GenossInnen ebenfalls einen Hungerstreik vom 10.-17.November begonnen.
Nach diesen Ereignissen vom 11.November gab es direkte Solidaritäts-Aktionen:
- Besetzung des Büros des Rektors der Panteion-Universität in Athen
- Besetzung der Universität von Kreta in Rethymos
- Besetzung der Technologischen Universität in der Stadt Kavala
In der selben Nacht haben sich 80 AnarchistInnen / Antiautoritäre vor dem Krankenhaus in Nikaia versammelt und lautstark in Spanisch und Griechisch ihre Solidarität bekundet. Das Krankenhaus wurde von Aufstandsbekämpfungs-Polizei bewacht, die versuchten die DemonstrantInnen wegzuschieben als sie schon aum Aufbrechen waren.
Heute, am 12.November, ist eine Demonstration mit Motorrädern und Autos von dem Athener Zentrum zum Koridallos-Gefängnis und zum Nikaia-Krankenhaus.
FREIHEIT FÜR DIE THESSALINIKI SIEBEN!
Die LEIDENSCHAFT FÜR FREIHEIT IST STÄRKER ALS JEDES GEFÄNGNIS!
solidarios
http://www.geocities.com/anar.gr
Übersetzung:
Anarchosyndikat "eduCat"
http://anarchosyndikalismus.org
Suleiman "Kastro" Daduk befindet sich heute (12.November 2003) den 53. Tag im Hungerstreik, Simon Chapman, Carlos Martin Martinez und Fernando sind seit 39 Tagen im Hungerstreik und Spiros Tsisas 36 Tage. Ihr Gesundheitszustand ist sehr kritisch.
Nachrichten der letzten Woche:
Am 4.November 2003 wurde der spanische Anarchist Carlos zunächst vom Diavata-Krankenhaus in das Krankenhaus "Agios Pavlos" in Thessaloniki verlegt. Während seines nächtlichen Aufenthaltes dort musste er psychologische und physische Folter durch die bewaffnete Polizeibegleitung erleiden.
Die haben ihn in Handschellen an einen Stuhl gefesselt, nackt bei offenem Fenster und er wurde geschlagen sobald er einschlief.
Ein Arzt hat mehrere Quetschungen an seinem Körper festgestellt. Einen Tag danch haben 40 GenossInnen das Krankenhaus "besucht" und das Büro des Leiters besetzt.
Am Samstag, dem 8.November, wurden die fünf Hungerstreikenden in das Krankenhaus "Papanikolau" in Thessaloniki verlegt. Fernando und Carlos waren schon Blut am spucken. "Kastro" hat über 25 kg verloren und Spyros wiegt nur noch weniger als 50 kg. Alle waren im selben Zimmer unter schwerer Polizeibewachung, vermummte "Anti-"Terroreinheiten, bewaffnet und in voller Montur waren bei ihnen und ihnen wurde auch der telefonische Kontakt mit ihren AnwältInnen verweigert. Als Widerstand gegen diesen Terror und diese Isolation haben die Hungerstreikenden dann noch einen Durststreik begonnen (keine Flüssigkeitsaufnahme), der einen Tage bis zum 9.November dauerte und bei dem sie noch mehr ihres Lebens für Freiheit eingesetzt haben.
Am Montag, den 10.November haben die Behörden entschlossen sie in ein Gefängnis nach Athen zu verlegen, jedoch wurden ihre AnwältInnen "aus Sicherheitsgründen" darüber nicht informiert. Der Einsatz fand nach Mitternacht mit einer riesigen Mobilmachung auf der Autobahn zwischen Thessaloniki und Athen statt. Zwei der Hungerstreikenden waren im Krankenwagen, zwei der andern in Polizeitransportern, wo sie von den Bullen eingeschüchtert wurden. Im Morgengrauen des Dienstag, 11.November, kamen sie im Athener Koridallos-Gefängnis an. Die Polizei hat zwei Indymedia-AktivistInnen verhaftet, weil sie die Ankunft der Polizeikolonne gefilmt hatten. Die Ärzte in Thessaloniki haben ihre Befürchtungen ausgedrücht, dass die Verlegung in das Gefängniskrankenhaus die Folter durch Zwangsernährung erleichtern würde. Später am Tag wurde der spanische Anarchist Fernando in ein Krankenhaus in dem Athener Vorort Nikiana gebracht, wo er sich in einer Einzelzelle befindet.
Im Gefängnis für Minderjährige in Avlona haben die zwei anderen Gefangenen Dimitris und Michalis, die auf der Demonstration gegen den EU-Gipfel im Juni verhaftet wurden, aus Solidarität mit ihren fünf GenossInnen ebenfalls einen Hungerstreik vom 10.-17.November begonnen.
Nach diesen Ereignissen vom 11.November gab es direkte Solidaritäts-Aktionen:
- Besetzung des Büros des Rektors der Panteion-Universität in Athen
- Besetzung der Universität von Kreta in Rethymos
- Besetzung der Technologischen Universität in der Stadt Kavala
In der selben Nacht haben sich 80 AnarchistInnen / Antiautoritäre vor dem Krankenhaus in Nikaia versammelt und lautstark in Spanisch und Griechisch ihre Solidarität bekundet. Das Krankenhaus wurde von Aufstandsbekämpfungs-Polizei bewacht, die versuchten die DemonstrantInnen wegzuschieben als sie schon aum Aufbrechen waren.
Heute, am 12.November, ist eine Demonstration mit Motorrädern und Autos von dem Athener Zentrum zum Koridallos-Gefängnis und zum Nikaia-Krankenhaus.
FREIHEIT FÜR DIE THESSALINIKI SIEBEN!
Die LEIDENSCHAFT FÜR FREIHEIT IST STÄRKER ALS JEDES GEFÄNGNIS!
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Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
updates in englisch auf imc uk
http://www.indymedia.org.uk/en/2003/09/278180.html
korrektur zum solidarios-link
http://www.geocities.com/anar_gr
die texte sind in griechisch, aber es gibt auch eine gute englische abteilung mit vielen aktuellen infos und berichten über soli-aktionen...
weitere Artikel auf IMC.de
von Niki Salo - 14.11.2003 18:30
http://de.indymedia.org//2003/11/66220.shtml
Thessaloniki 7 - updates zum Hungerstreik
http://www.de.indymedia.org/2003/11/66218.shtml
Free 'Thessaloniki 7' !
von lama - 14.11.2003 14:21
http://de.indymedia.org//2003/11/66201.shtml
GR: Situation der 5 Hungerstreikenden schlimm
Thessaloniki: Die Situation der 5 Hungerstreikenden Gefangenen verschlechtert sich
http://de.indymedia.org//2003/11/66046.shtml
Thessaloniki: Hunger strike escalation!
Hunger strike escalation. Now refusing liquids
http://de.indymedia.org//2003/11/65759.shtml
Saloniki: 50 Tage Hungerstreik
http://de.indymedia.org//2003/11/65340.shtml
Thessaloniki 7: neueste Lage
Zwei weitere hungerstreikende Inhaftierte im Krankenhaus.
http://de.indymedia.org//2003/11/65193.shtml
Thessaloniki 7 - Hungerstreik wird kritisch
http://de.indymedia.org//2003/11/65100.shtml
Thessaloniki - Urgent update
http://de.indymedia.org//2003/11/65073.shtml
Saloniki: Zur Lage der Hungerstreikenden
http://de.indymedia.org//2003/11/65049.shtml
GR: Hungerstreik- Solidaritätsbesetzungen
http://de.indymedia.org//2003/10/63257.shtml
Thessaloniki: HUNGERSTREIK der Gefangenen
http://de.indymedia.org//2003/10/63168.shtml
Thessaloniki ist noch nicht vorbei...
http://germany.indymedia.org/2003/07/56596.shtml
BOTSCHAFTEN ZUMÜLLEN
( LEUTE MAILT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)
Griechische Botschaft / Berlin
info@griechische-botschaft.de
Presseabteilung der Griechischen Botschaft / B
prese@griechische-botschaft.de
Griechische Zentrale für Fremdenverkehr
info@gzf-eot.de
Inmitten einer von den Medien ausgelösten Hysterie über die “Randalierer” vom 21. Juni (während zeitgleich der Mord an 250 Einwanderern, die vor den Augen der italienischen Kriegsmarine ertranken, totschwiegen wurde) wurden 27 verhaftete DemonstrantInnen angeklagt, Straftaten begangen zu haben. 7 von ihnen sitzen seitdem immer noch in Haft, sie haben 7 bis 25 Jahre Gefängnis zu erwarten.
Wie der griechische “demokratische” Staat versucht, gerechtfertigte Proteste zu kriminalisieren, zeigt der Fall Simon Chapmans: Von seiner Festnahme existieren Fotoaufnahmen und ein Video, das vom griechischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Darauf ist deutlich zu sehen, wie Chapman sein blauer Rucksack entwendet wurde, und die Polizei ihm einen fremden schwarzen Rucksack unterschob. Auf diesem Video ist auch zu sehen, wie dieser Rucksack zuvor von PolizistInnen mit Molotov-Cocktails und anderen Gegenständen gefüllt wurde, die dann als Beweismaterial für Chapmans “Kapitalverbrechen” diente.
Suleyman Dakduk Castro, ein sehr aktiver “illegaler” Immigrant aus Syrien, der in den selbstorganisierten Arbeitskämpfen der MigrantInnen engagiert war, sollte nach Syrien abgeschoben werden, wo er als politisch Verfolgter die Todesstrafe zu befürchten hat, da er auf diversen Listen des dortigen Regimes steht. Um sich gegen seine drohende Abschiebung zur Wehr zu setzten, trat er am 20. September in Hungerstreik. Chapman, Martin, Perez und Tsitsas schlossen sich 1 Woche später dem Hungerstreik an. Am 10. November traten Traikapis und Fliouras, die in einem Jugendgefängnis einsitzen, in einen Solidaritätshungerstreik mit den anderen fünf, deren Situation sich zunehmend verschlechtert. Doch anstatt die fünf, die in dieser Zeit auch noch in Durststreik getreten sind, in ein Krankenhaus zu überweisen, wurden sie am 11. November in das Hochsicherheitsgefängnis nach Athen verlegt.
( LEUTE MAILT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)