Fotobericht Castor Sitzblockade in Grippel

Frank Eichinger 13.11.2003 11:29 Themen: Atom
Kurzer Fotobericht zur Sitzblockade in Grippel beim Castortransport nach Gorleben.
Bild 1 zeigt den Ort Grippel im Wendland am Abend des 11.11.2003. Grippel ist ca. 6 km von Gorleben entfernt und in genau dem Ort, wo die beiden Transportstrecken zusammenkommen. Seit dem Nachmittag haben sich Leute auf der Strasse befunden, die Polizei hat auch niemanden daran gehindert. Es gab Musik und Essen.
Bild 2: In der Nacht haben sich Leute auch auf der Strasse zum Schlafen gelegt, andere haben Getanzt, gegessen, gesessen... Die Polizei war zwar präsent, hat nicht gemacht bis auf Verkehrsregelung und Licht für die Demonstranten.
Bild 3: Gegen 01:00 Uhr wird die Polizeipräsenz deutlich stärker. Polizisten kommen über Privatgrundstücke von der Seite, Auf beiden Seiten der Strasse werden Wasserwerfer aufgefahren, die Polizei umzingelt die Leute auf der Strasse. Eine Stimme aus einem der Wasserwerfer sagt der Menge auf der Strasse, dass die Versammlung kollektiv in Gewahrsam genommen sei. Es gab keine 3 Aufforderungen. Das wurde damit begründet, dass davon auszugehen sei, dass aus der Menge heraus Straftaten hervorgehen könnten. Diese Einschätzung ist meiner Meinung nach völlig falsch, da es meiner Meinung nach überhaupt keine Anzeichen für derartiges gab und sowas dann auch nicht passiert ist.
Bild 4: Das Bild zeigt die ersten Reihen der Versammlung unter einer Plane, die vor eventuellem Wasser aus dem Wasserwerfer schützen soll. Es herrschen Minusgrade.
Bild 5: Die Polizei greift wahrlos einzelne Personen raus und führt diese ab. Das allerdings nur in sehr kleinem Maßstab (ich hab 3 solcher Festnahmen gesehen).
Nach einer Zeit fordert die Einsatzleitung dazu auf, die Strasse zu räumen und zu einer mit Polizei umstellten Wiese am Strassenrand zu gehen (welche sich links neben "Wasserwerfer 1 und 2" befindet, welche das auch immer sein mögen). Dem kommt allerdings keiner nach. Erstaunlicherweise spricht der Einsatzleiter mal von einem Versammlungsgesetz, mal von einem Versammlungsverbot, gegen dass verstossen wird. Allerdings sei angemerkt, dass sich die gesamte Menge ja bereits in Gewahrsam befindet. Und jemand der sich in Gewahrsam befindet, versammelt sich ja eigentlich nicht mehr. Wie dem auch sei, der Einsatzleiter spricht weiterhin von einer Versammlung.
Bild 6: Die Polizeikräfte werden massiv verstärkt.
Es folgen 3 Aufforderungen, die Strasse zu räumen. Die Versammlung wurde allerdings noch immer nicht (und wurde sie auch nicht) vom Einsatzleiter aufgelöst.
Bild 7: Das räumen beginnt. Innerhalb weniger als einer Stunde werden schätzungsweise 500 bis 900 Demonstranten geräumt und in den Polizeikessel auf der Wiese gebracht. Auf Grund der grossen Medienpräsenz geschiet das zumeist sehr human. Allerdings waren es auch keine Ausnahmen, dass (meist wenn nicht gefilmt wurde) Arme und Köpfe verdreht wurden, Finger in Nasen gedrückt wurden, Leuten Mund und Nase zugehalten wurde und beim Abtransport Arme und Hände verdreht wurden. Von all diesen Ereignissen habe ich leider keine Bilder, da soetwas wie gesagt genau dann nicht statt fand oder ich meine Kamera schon sicher in meinem Rucksack verstaut hatte, bevor mich 4 Polizisten weggetragen haben und mich wegen angeblicher Schwächeanfälle 3 mal haben fallen lassen.
In dem Polizeikessel wurden wir so lange festgehalten, bis der Transport gegen 06:10 Uhr in Gorleben war. Es waren 4 Wasserwerfer in Richtung Kessel gerichtet und es wurden Zwangsmaßnahmen angekündigt für den Fall dass Leute aus dem Kessel ausbrechen. Die heimfahrt gestaltete sich wie jedes mal sehr ungerecht. Die zahlreichen Polizeikolonnen parkten entweder am Strassenrand, was ein Durchkommen erschwerte oder machten an jeder roten Ampel das Blaulicht an um es direkt danach wieder auszumachen. Ein dreister Fall von Missbrauch von Sonderrechten, gegen den man wohl leider nichts machen kann.
Wer mehr Bilder oder diese in besserer Qualität sehen will, kann sich ab gleich die genannte Webseite anschauen.
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Ergänzungen

rechtsbrüche bei der Polizei

weltenbummler 13.11.2003 - 13:29
Vielleicht sollte bemerkt werden wie häufig die Polizei an o.g. Abend Rechtsbruch begangen hat!

1. Die Polizei ist über Privatgrundstücke ohne die Erlaubnis der Besitzer angerückt.
2. Die Polizei hat Wohnmobile die weit von der Transportstrecke auf Privatgrundstücken standen, auf Insassen überprüft und in einem Fall scheiben eingeschlagen.
3. Die Polizei hat Hausfriedensbruch begangen als sie ohne Durchsuchungsbefehl in Privathaushalte entlang der Blockade eingedrungen ist.
4. Die Polizei hat die komplette Menschenmenge (die von der Straße und die von Nachbargrundstücken) in Gewahrsam genommen. NAch 2 Stunden muß über eine Ewahrsamnahme ein Richterbeschluß vorliegen, dieser liegt bis heute nicht vor. Die Gewahrsamnahme fand unter Menschenrechtswiedrigen umständen statt. So wurden die "Gefangenen" bei -5°C auf einem Acker festgehalten.
5. Die POlizei hat ein Dixi-Klo entwendet, dass auf einem Privatgrundstück stand, um den ca. 500 "Gefangenen" die Möglichkeit geben zu können auf Klo zu gehen!

zum Missbrauch von Sonder- und Wegerechten

PlanB 13.11.2003 - 13:54
Die Polizei hat unter bestimmten Voraussetzungen das Recht Sonder- und Wegerechte zu nutzen.
Sonderrechte, heisst z.B. dass sie auf Buergersteigen oder am Strassenrand stehen darf, selbst wenn dadurch jemand behindert wird.
Wegerecht heisst, dass andere ihnen den Weg, dass heisst die Vorfahrt lassen muessen. Hierzu muessen allerdings bei der Ueberfahrt ueber Rote Ampeln Blaulicht UND Martinshorn eingeschaltet sein. Wer´s ganz genau nehmen mag, der sollte auch (genau wie der normale verkehrsteilnehmer beim STOP-Schild) an der roten Ampel kurz halten um zu schauen, ob sich andere auch dran halten.

Vor allem fuer die Nutzung von Wegerechten brauchst du als Polizei schon gute Gruende (zur Verhinderung einer gegenwaertigen Gefahr...).
Auf dem Rueckweg von nem Castor einsatz is dem nun mal nich so, v.a. wenn sie sonst normal weiterfahren.
Also, da kann mensch auch was gegen machen. Und zwar Kennzeichen notieren und ne Anzeige bei nem Polizeirevier deines Vertrauens machen. Abgesehen von nem Verstoss gegen Dienstvorschriften is das ne Fahrt ueber Rot und kostet einen Monat Fuehrerschein oder so...


Allerdings gilts zu beachten, dass die Fahrzeuge auch in "Kollonne" gefahren sein koennten. Das waere der Fall, wenn alle in einer Reihe fahren von A nach B fahren.
Da duerfen die auch ueber Rote ampeln rueber, wenn der erste Wagen bei Gruen rueber is, damit die Kollone nich geteilt wird. Dazu muss auch Blaulicht, allerdings kein Martinshorn angeschaltet werden.

Ansonsten wie immer, wenn Polizei sich falsch verhält: Aufschreiben, notieren, Anzeigen.
Sonst denken die, die sich falsch verhalten, dass sie mit allem durchkommen.

Hallo Niedersachsen, 11.11.2003

Widerstand 13.11.2003 - 14:34
Polizei räumt Blockade bei Rohstorf.
Atomkraftgegner blockieren Gleise
Video :
 http://www.ndr.de/ndr/regional/detail_line.phtml?docid=20031108135634
Photos:
 http://www.sueddeutsche.de/deutschland/bildstrecke/334/21313/p0/

police brutality

blockierer 13.11.2003 - 15:41
Das "Wegtragen" der Blockierer verlief teilweise ziemlich Brutal.
Einer Blockiererin wurde dabei sogar die Hand gebrochen. Und durch die Lange Nacht im Polizeikessel haben etliche Leute an Unterkühlung gelitten.
Im letzten Jahr gab es die Überlegung das Leute die Unterkühlt waren die Polizei wegen Körperverletzung zu Verklagen. Weiß jemand was daraus geworden ist?
Ansonsten ist es sehr Hilfreich gegen Unterkühlung ne Rettungdecke mitzunehen. Die gibts inna Apotheke.

Hand an der Waffe

wer dabei war 13.11.2003 - 16:35
Weiß nicht, wie oft sowas vorkommt, falls der EA oder so nähere Infos braucht, einfach nochmal melden.

Als die Bullen mit der Räumung angefangen haben, wurde wohl recht bald die Plane weggezogen, das geschah durch die Dunkelbehelmten von der (vom Wasserwerfer aus gesehen) linken Seite aus. Dabei ging ein Beamter durch unsere Bezugsgruppe, wir saßen mit den Füßen zusammen im Kreis. Dabei muss er sich wohl zwischen unseren Füßen verhakt haben. (Es war ja auch recht eng da, Platz für ihn war nur, nachdem er sich auf diverse Knöchel gestellt hat.) Auf jeden Fall stand er da eine Zeit lang recht unsicher (die Plane hatte er schon seinen Kollegen auf der anderen Seite gegeben) und behandelte schließlich eine andere Person am Boden wiederholt recht unsanft mit seinen Handschuhen im Gesicht, auch nach diversen Fotos und Zurufen, das doch mal sein zu lassen. Nachdem er eingesehen hatte, dass damit nichts zu erreichen war, stand er immer noch eine Weile etwas verunsichert in unserer Mitte und griff dann nach seiner Waffe, ohne sie jedoch vom Gürtel zu lösen. Er behielt seine Hand jedoch am Pistolengriff, bis er sich nach ca. 20-30 Sekunden dazu entschloss, sich von Kollegen die Hand reichen zu lassen, um stolperfrei weggehen zu können.

Das ist sicherlich kein komplettes Gedächtnisprotokoll, hier ist auch nicht der richtige Platz dafür, aber mich würde mal interessieren, wie normal sowas ist bzw. ob sich der EA u.U. dafür interessiert.

Bericht der Vorfälle in Grippel am 11./12.11.

Helga Eichinger 13.11.2003 - 18:52
Ich (56 Jahre) saß mit meinen beiden Kindern (24 und 21 Jahre) und einem ihrer Freunde auf der Straße in Grippel. Gegen 22.00 Uhr war „Schichtwechel“ und damit wurde die Polizeipräsenz immer stärker, von beiden Seiten waren starke Scheinwerfer auf uns gerichtet (wie fürsorglich, damit wir uns im Dunkeln nicht fürchten müssen) und Wasserwerfer aufgefahren. Gegen 0.23 Uhr wurde uns von der Polizei mit Lautsprecher durchgesagt, dass wir uns nun alle im Gewahrsam befinden. Es gab vorher keine Aufforderung, die Straße zu verlassen.
Jochen Stay gab uns die Empfehlung, sofort einen Antrag auf sofortige richterliche Überprüfung unserer Ingewahrsamnahme an die Einsatzleitung zu stellen. Dieses taten sehr viele auch.
Die Versammlung wurde aber auch - trotz entsprechenden Lautsprecher-Hinweises von Jochen Stay - nie aufgelöst.
Es wurden wahllos einige Personen (ich weiß von 2 Personen) gegriffen und abgeführt. Dieses mit einem ziemlichen Gerangel und heftigem Geschubse seitens der Polizei.
Ca. gegen 1.20 Uhr kamen im Abstand von 5 Minuten die Aufforderungen, (erst an die "Versammlungsteilnehmer", dann an die "Demonstrationsteilnehmer"), die Straße zu verlassen (wie denn, wenn wir in Gewahrsam sind ?) und sich auf die Wiese neben Wasserwerfer 1 und 2 zu begeben. (wer weiß schon, welches die Wasserwerfer 1 und 2 sind?). Verbunden war die Ansage mit der Androhung von Gewaltmaßnahmen, wie z.B. Einsatz der Wasserwerfer. Daraufhin breiteten viele der auf der Straße sitzenden Demonstranten eine große Plane über sich aus.
Anschließend begann die Räumung. Mit massivem Einsatz begann die Polizei, die Demonstranten wegzuführen.
Meine Beobachtung: Sehr vielen Menschen wurden die Arme nach hinten auf den Rücken gerissen, so dass ihnen nichts anderes übrig blieb, als aufzustehen, um einen Armbruch zu vermeiden. Auch Hände wurden so abgeknickt, dass Brüche zu befürchten waren - zumindest aber starke Schmerzen hervorriefen. Köpfe wurden brutal nach hinten gerissen.

Wir beobachteten einen besonders schlimmen Vorfall direkt vor uns: Einige Demonstranten hatten sich untergehakt und waren somit sehr schwer wegzubewegen. Daher wurde die Polizei immer brutaler. Sie riss an den Köpfen, riss Mützen herunter und drückte mit den Daumen unterhalb der Ohren auf den Kopf, um so den Kopf auf die Straße zu drücken. Bei einem anderen wurde mit zwei Fingern in die Nasenlöcher gegriffen und damit der Kopf so auf die Straße gedrückt, dann drückte der Polizist mit seiner Hand Nase und Mund des Demonstranten zu und gleichzeitig den Kopf mit aller Kraft auf die Straße und ließ nicht los, so dass wir Angst hatten, der Demonstrant erstickt. Wir alle schrieen "keine Gewalt" und "lass den Kopf los, er bekommt keine Luft mehr, er erstickt gleich". Das half jedoch nichts. Im Gegenteil der Polizist drückte immer kräftiger zu. Mein Sohn riss daraufhin die Hand des Polizisten vom Gesicht des Demonstranten weg, der aber gleich darauf wieder zudrückte. Wir hatten wirklich Angst um das Leben des Demonstranten. Es gelang dann mehreren Polizisten, die untergehakten Personen zu lösen und wegzubringen. Hinter mir stand ein Mann mit einer Kamera. Ich machte ihn auf die Szene aufmerksam und dieser richtete auch die Kamera auf das Geschehen. Ich weiß nicht, wer das war, ein Reporter oder eine Privatperson, auf alle Fälle ist dieser Vorfall im Film festgehalten worden.
Auch ich wurde aufgefordert zu gehen, verweigerte mich aber. Ich hatte meine Arme fest vor der Brust verschränkt, so dass sie nicht nach hinten weggedreht werden konnten. So griffen mich zwei Beamte unter die Arme und schleiften mich ein Stück weit weg. Das war ihnen aber wohl doch zu anstrengend. Sie machten eine Pause und riefen nach zwei Kollegen. Somit trugen mich dann 4 Beamte von der Straße in den Polizeikessel auf dem Feld. Dort traf ich meine Kinder und andere Bekannte wieder – zum Glück alle unverletzt. Allerdings waren ihnen ebenfalls die Arme auf den Rücken gerissen und die Hände schmerzhaft umgeknickt.
Ich hörte von anderen, dass dieser „Nasen-Finger-Griff“ bei vielen anderen auch angewandt wurde. Weiter hörte ich, dass eine junge Frau durch Fußtritt von Polizisten so verletzt wurde, dass sie mit einem Rettungswagen weggefahren werden musste, dieser aber nicht einmal losfahren durfte mit der Begründung, dass der Castor jetzt komme.
Wir mussten in eisiger Kälte auf dem Feld in dem Polizeikessel ausharren, bis die Castoren an uns vorbeigerollt und in Gorleben angekommen waren. Dann konnten wir gehen.
Leider konnten wir nicht abfahren, da die Polizei alle Straßen noch gesperrt hielt, um ihre eigene Abfahrt durchführen zu können.
Statt nun einer ihrer eigenen Aufgaben, nämlich die Verkehrslenkung, sicherzustellen, hat sie andere Verkehrsteilnehmer behindert, um selber ungehindert fahren zu können!
Auch haben wir beobachtet, dass die Reihe Fahrzeuge vor der roten Ampel Blaulicht einschaltete und nach Überquerung der Ampel wieder abschaltete.




hmm na ja.

ein sitzenbleiber 16.11.2003 - 20:57
ich fands gar nich so kalt..

die richtige kleidung macht den unterschied.

minus 5 haut nicht hin, das muss wärmer gewesen sein, vielleicht so um 0 grad.

brutalität der bullizei:
ich fand sie noch relativ human vorgehend. war ja auch viel fernsehen dabei.

ab und an hatten aber demonstrabnten pech.
es ist halt ne beliebte taktik, ab und zu einen einzelnen ganz brutal wegzuräumen, weil dann die nächsten 20 gleich fast freiwillig aufstehen.

ansonsten noch paar tips fürs nächste mal:

dick anziehen, ist gut gegen kälte und tritte.
am besten, einen rucksack tragen, wo man schon mal ne penntüte bunkern kann.
das sichert gegen tritte in den rücken, und gegen arm-nach-hinten-verdrehen. außerdem ist mensch dann schwerer.
am besten arme eng an den körper gezogen halten, dabei die hände ineinander verschränken. das verhindert ein armverdrehen und unter-die-arme-greifen (und armbrechen). so kann man sich sogar auch noch zusätzlich unterhaken.

und den kopf schön einziehen, so kommt die bullerei nicht unter den unterkiefer am ohr.
und die beine anziehen.


Fast "Überkältet"

Suse 11.08.2004 - 02:04
Nanu na dann,
ich war auch in Grippel November ´03 und versuche hier mal ein mehr oder weniger gescheites Gedächtnisprotokoll zu verfassen.

Nachdem die Straße immer voller wurde, begab ich mich mit meiner Bezugsgruppe auch dorthin. Wann das genau war, weiß ich leider nicht mehr denn ich hatte eh jedes Zeitgefühl verloren (und die Uhr). Nachdem uns die freundliche Polizei eingekesselt hatte (ohne das sie uns gewarnt hat) machte ich den Versuch wegzugehen (dachte, ich probiers mal) doch die Polizei wollte niemanden rauslassen, weil sie uns ja in Gewahrsam genommen hatte. Doch dann forderte sie uns auf zu gehen *pff*. Die Aktion mit der Plane fand ich sehr nett ;-)

Aber mal ehrlich. Als wir da auf diese Wiese gekarrt wurden (die sie freundlicher Weise auf brutalst mögliche art enteignet haben), verlangten sie, dass wir uns hinter einer imaginären Linie von einem Baum zu halten. Da es aber hinter dieser "Linie" mehr oder minder eng wurde, "stopften" sie so manchen doch recht unsanft da hinter. Dann kam die Sache mit der Kälte. Ich war wohl doch ein wenig "dünn" bekleidet und war auch körperlich ein bissel erschöpft so, dass sich mein Körper einfach auf der Wiese vornahm, sich vor Kälte nicht mehr zu bewegen. Jede Bewegung tat weh sowie jede Berührung, da meine Haut von der Kälte schon teils aufgeplatzt war. Nachdem die Leute aus meiner Gruppe ein paar Polizisten ansprachen geschah immer noch nichts. Dann kamen endlich die Sannis die mit ein paar Tests feststellten, dass ic hier schleunigst weg müsste, da ich wohl sehr unterkühlt wäre. Die Polizei stellte sich erst quer und erst nach mehrmaligen Aufforderungen der Sannis ließen sie uns durch um mich zu behandeln. Die Sannis trugen mich in eine Scheune wo die Menschen dort mich auch liebevoller Weise mir warmen Tee, Essen und Schlafsack versorgten sowie einem Heizstrahler. In der Scheune blieb ich, bis der Castor weg war und alles sich auflöste. Denn die Sanitäter hielten es für unzumutbar das ich wieder raus in die Kälte/Kessel sollte, obwohl die Polizei es so wollte. Naja, sehr freundlich war das von der Polizei nicht, da sie es ja auch nicht wollten, dass die Sannis warme Decken bringen oder warmen Tee um die Menschen aufzuwärmen. Genauso wenig wollten sie meine Behandlung außerhalb des Kessels zulassen. Am nächsten morgen kam ich wieder an der Wiese vorbei wo eine verärgerte Besitzerin vor dem demolierten Zaun stand. Denn den hatte die Polizei gut und "ordnungsgemäß" zerlegt und die Frau stand nun vor den Trümmern. Ja, die Polizei war zwar sanfter wegen dem TV und so aber wir wissen alle, das es schöner wäre, wenn selbst das nicht nötig wäre.

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