Castor raste trotz Vorwarnung durch Hindernis

aus Göttigen 11.11.2003 18:31 Themen: Atom
Trotz meherer Warnhinweise raste der Castor-Transport nach Berichten südlich von Göttingen durch Hindernisse.

Dies zeigt wieder, dass die an sich schon menschenverachtende Atompolitik einmal mehr auch in menschenverachtender Art und Weise durchgesetzt wird.
Castor raste trotz Vorwarnung durch Hindernis!

Mehrere Augenzeugen berichten übereinstimmend, dass der Castor bei Klein Schneen südlich von Göttingen in voller Fahrt eine Blockade durchfahren hat und auch anschließend das Tempo nicht verringerte. Zuvor hatte es offenbar mehrere Warnhinweise gegeben. Das Hindernis bestand aus einigen aufgestellten Regenschirmen, die für sich genommen keine Gefahr für die Sicherheit bedeuten. Allerdings konnte keineswegs ausgeschlossen werden, dass sich Menschen dahinter befinden würden.

Im Gegenteil: Schon Minuten vorher, so wird aus einer anderen Quelle berichtet, seien Anrufe bei der Polizei und den Bahnbehörden eingegangen sind, das Personen auf den Schienen seien.
Andere berichten von kilometerweit sichtbaren Signalfeuer. All dies war von der zuständigen Polizei anscheinend komplett ignoriert worden. Es gab bei diesem Castor-Transport auch kein Vorzug wie in früheren Jahren, der auf Hindernisse frühzeitig hätte aufmerksam machen können und auch die Hubschrauber erst unmittelbar vor der Durchfahrt des Zuges die Strecke in Augenschein genommen. Der im Polizeibericht als „zügig und ohne Stopp“ verkündete Fahrt entpuppt sich unter diesen Umständen als lebensgefährliche Amokfahrt ohne Rücksicht auf Verluste. Es ist unverantwortlich, derart gefährlich Güter so fahrlässig durch die Republik zuschicken und durch Materialblockaden zu jagen. Ganz bewusst wurde auch in Kauf genommen, das Leben von DemonstrantInnnen zu gefährden. So soll es auch bei Witzenhausen zu einer brenzligen Situation gekommen sein, als einige Menschen ihre Sitzblockade abbrechen mussten, weil der Castor in unvermindertem Tempo auf sie zuraste.

Die an sich schon menschenverachtende Atompolitik zeigt sich wieder einmal auch in der Art und Weise, wie sie durchgesetzt wurde.
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Ergänzungen

Schon bei X hoch 2 ungebremst durch Gö.

Dr. Mabuse 11.11.2003 - 20:02
Schon 1996 (?) bei Tag X hoch 2, dem zweiten CASTOR-Transport ins Wendland, war in der Nähe von Göttingen ein CASTOR-Zug ungebremst auf eine Sitzblockade zugebrettert. Damals waren eine ganze Reihe Leute mit Fahrrädern aus Göttingens Innenstadt nach Rosdorf zum ehemaligen Güterbahnhof gefahren. Die Leute kamen zwischen Vorzug und Hauptzug dort an, zunächst noch ohne Polizei, die hektisch angefahren kam. Eine kleine Gruppe von DemonstrantInnen setzte sich auf die Gleise (viele haben sich damals noch nicht getraut) und wurde von den BeamtInnen weggezerrt.
Die letzten Leute wurden gerade von den Gleisen gepflückt, als der Zug noch vielleicht 25-50 m entfernt war und mit unverminderter Geschwindigkeit(!) die Stelle passierte. Daß die Bahn sehr wohl wußte, daß dort Menschen auf den Gleisen waren, sahen wir an dem dierekt folgenden regulären Güterzug in der Gegenrichtung: der kam nur Sekunden später im Schritttempo angefahren.
Ich denke, die Verantwortlichen haben schon damals in Kauf genommen, eine Sitzblockade zu überfahren und damit den Protest zu schocken und zu lähmen. Das ist nur deshalb nicht passiert, weil sich nur sehr wenig Menschen auf die Gleise getraut hatten. Andernfalls wären ziemlich sicher nicht mehr alle rechtzeitig von den Gleisen gekommen.
Wie es in dem Artikel zu den heutigen Ereignissen in Südniedersachen/Nordhessen schon anklingt: der Betrieb der Atomanlagen an sich ist menschenverachtend, aber auch das gesamte drum rum inklusive der Transporte ist es ebenso.

anhalten ohne zu bremsen!

Bombenleger 11.11.2003 - 20:18
Ja ist doch klar das die nicht wegen jedem Popel auf der strecke anhalten! Deren ziel ist es den Müll so kostengünsig wie möglich an´s ziel zu bringen!
Und wer sich auf die Gleise setzt, dem sollte es auch klar sein das da ein zug kommen kann!
man muß sich andere Dinge ausdenken um den Zug zu stoppen!
Wenn ein Auto auf der Strecke liegt, wird bestimmt gebremst!
Oder opfert mal einen Baum!

Noch viel Glück und gute ideen! Stoppt den Dreck!
Löwe

Mannomann!!!

Idas 11.11.2003 - 20:33
Was sind das nur für Idioten, die solch eine Amok-Fahrt begrüßen! Da hätte ja auch durchaus etwas anderes auf den Schienen hinter den Regenschirmen liegen können (Sprenladungen o.ä.) und wir hätten hier ein Super-Gau ala Tschernobyl erlebt!
Allein eine Fahrt mit bis zu 100 km/h ist verantwortungslos, da der Zug einen viel zu langen Bremsweg hat und nichts und niemandem mehr ausweichen kann!
Muss es erst knallen, damit diese Vollpfosten, die ein solche Vorgehensweise gut heißen, checken was hier abgeht!
Ich fasse es nicht!!!

Castor train sped through hindrances

diet simon (translating) 12.11.2003 - 00:11
It’s reported that despite several warning signals the Castor train sped through obstacles on the tracks south of Göttingen. Atom policy being rammed through without regard to people. Several witnesses agree that the train raced through a blockade near Klein Schneen at full speed and did not slow down afterwards, either. The obstacle consisted of a number of open which in themselves don’t threaten security. It could not be ruled out, however, that there were people huddling under them. It is reported that minutes beforehand police and railway officials received calls about people on the tracks. Other report a signal fire visible for kilometres. Police apparently ignored all this. Nor was there an advance train this time like in previous years that could have warned of obstacles in good time. Helicopters also checked out the stretch only just before the train came through. What police report as a “fast and uninterrupted“ run under these circumstances is revealed as a life-threatening amuck run without regard to possible disaster. It is irresponsible so carelessly to transport such dangerous cargo through the republic and have it crash through barricades. There was no consideration for the danger to the lives of demonstrators. A critical situation is reported from Witzenhausen when a few people had to break off a sitting blockade because the Castors were racing towards them at full speed. The anti-human atomic policy shows itself yet again in the way it was asserted.

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Wir

bremsen 11.11.2003 - 19:51
nur für Tiere.

Gut so

66 11.11.2003 - 19:54
ich finde das gut, der Zug dürfte bis Gorleben nie halten.

Das würde mir auch gefallen!

Kontroverso 11.11.2003 - 20:00
Ich wäre auch dafür, daß der Zug bis Gorleben nicht einmal anhalt. Leider wird es dann auch den letzten Kilometern recht langsam vorangehen, da Züge auf Straßen einfach nicht so schnell vorwärtskommen! Folgedessen richtig viel Zeit, ohne das die Bullen daran etwas ändern können, egal wie viel sie knüppeln!

Viel Erfolg allen im Wendland befindlichen Protestierern.

HAHAHAHAHAHA

Kontroverso 11.11.2003 - 22:39
Ja genau! Und wo Indymedia ist, da tummeln sich auch menschenverachtende Idioten! Damit muss man rechnen, wenn man sich hierher begibt. Ich stelle mich jedesmal auf diesen Mist ein und bin doch immer wieder erschüttert!

Mannomann Hoch 2!!!

Idas 11.11.2003 - 22:47
Ey Sven!
Du solltest dich vorher besser informieren, bevor du deine Gehirnblähungen ablässt!
So sicher, wie du denkst, ist der CASTOR nämlich keinesfalls!
Wenn du also nicht dumm sterben möchtest, dann check mal diesen LINK:  http://www.umwelt.org/robin-wood/german/presse/021104.htm
Naja, die Hoffnung stirbt (auch in deinem Fall) zuletzt!!!