Gedenkdemonstration in Moabit!

klassenbewusster organisierter Anarchist 10.11.2003 18:34 Themen: Antifa
In einer Ergaenzung zu einer Aktion in Pankow wurde im Hoerensagen ueber eine traditionelle Demonstration in Moabit berichtet! Ein Bericht von jemanden der sogar dort war!
Am 9.November gingen um 15.00 Uhr 200-300 Leute die alljaerhliche Route von der Levetzowstrasse zur Putlitzbruecke die Strecke an der die Juden von der Synagoge zum Verladen getrieben wurden.

Das Transparent wurde von eher anarchoiden Autonomen getragen in der Fuenften Reihe war eine b.o.n.e.-Fahne (Basisdemokratisch, Organisiert, Neurotisch, sich Emanzipierend). Die B.O.N.E.- Fahne hat Aehnlichkeiten mit Anarchosyndikalistischen Fahnen. Daneben eine Schwarze A(narchistischer)-Laden Fahne. Dann eine schwarze anarchistische Fahne und eine Anarchosyndikalistische Fahne! Die Freie ArbeiterInnen Union war nicht dort. Es waren zwar viele AnarchistInnen die in der Anarchosyndikalistischen Freien-ArbeiterInnenUnion (FAU-)Berlin organisiert sind dort. Aber es war dort nicht eine einzige FAU-Fahne.

Es hat auch nie ein Beschluss weder des Allgemeinen Syndikats noch des Bildungs- oder gar des Kultursyndikats gegeben sich an dieser Demonstration zu beteiligen! Warum denn auch? Es ist kein gewerkschaftliches Haupt-Arbeitsfeld!!! Die Anarchistinnen aus der FAU waren als politische AktivistInnen und nicht als GewerkschafterInnen dort!

Drei Reihen dahinter eine Reihe Israel-Fahnen wahrscheinlich mit (hamas-baHAMAS). Danach die Sternburg-Brigade und Berliner Anti-Nato Gruppe (B.A.N.G.). Der Lautsprecherwagen mit dem Schutz Ostberliner Anarchistischer Antifas!

Aufgrund der National-Fahnen riefen Anarchistinnen: "Gegen jeden Nationalismus! Nieder mit Deutschland und fuer den Anarchismus!"

Worauf die Israel-Fahnen: "Lang lebe Israel!" und "Sharon ist ein Antifaschist!" riefen! Als sie dann "Was wir fordern ist nicht viel Solidaritaet mit Israel!" riefen setzten die AnarchistInnen ein: "Was wir fordern ist nicht viel Solidaritaet mit Florida Rolf!"

Als von Israel-Fahnen-Traeger "Strassenschlacht in Ramallah, die Panzer sind die Antifa!" gerufen wurde vernahm mensch ein: "Haett ich euch heut erwartet, haett ich Kuchen gemacht...!"

Israeliten riefen: "IDF, USA - Antideutsche Antifa" worauf ein Grossteil:"HAHAHA!" rief.

Als Jemand "Hamas-hamas-Bahamas" schrie, riefen die 5-6 Israel-Fahnen-Maenner: "Antisemitenpack!" die AnarchistInnen reihten sich ein in den Chor.

Israelische-Fahnen-Schwenker riefen in Richtung Anarchistisch/ Anarchosyndikalistischen Fahnen:"Gegen linken Antisemitismus..." und Anarchistische Fahnen riefen mit: "... Nieder mit Deutschland und fuer den Anarchismus!"

Es dominierten trotz der kleinen Meinungsverschiedenheit Anarchie/ Nationalismus Rufe gegen den ersarkten Antisemitismus und Neonazismus! Hauptanliegen der Demonstration war ja nicht sich ueber den Nahen Osten zu streiten sondern zu protestieren und Gedenken. Das tat dann auch der Grossteil!


Die lautstarke Demo ging wie jedes Jahr ueber die Gotzkowsky-Strasse, Turmstrasse zur Putlitzbruecke zum Mahnmal!

Es wurden dieses Jahr wie letztes Demonstrantinnen als Antisemiten beschimpft. Hielt sich aber dieses Jahr in Grenzen. Die Israel-Anhaenger waren dieses Jahr im Gegensatz zum letzten Jahr nicht vorne, aber dafuer das erste Mal mit Israel-Fahnen dort.

Ich persoehnlich fand es schade das die Menschen mit Israel-Fahnen nicht Herbert Baum oder den juedischen Partisanen in den deutschbesetzten Gebieten Europas gedachten, sondern das es ihnen wichtiger war anstelle Gedenkens bevoelkerungsunbezogene staatenfixierte Realpolitik fuer Nah-Ost zu propagieren und vielen einfach nur unreflektiert Antisemismus vorwarfen, obwohl das bei dieser Demo wohl ausgeschlossen sein duerfte.

Das politische Spektrum, war einerseits Antideutsch Kommunistisch und Antimperialistisch Kommunistisch und andererseits Autonom, Anarchistisch, Anarchosyndikalistisch, Anarchafeministisch... .

Es gab dort keine FAU-Gewerkschaftsfahnen!!!

Die Ergaenzung aber lautete:

"Von dem FAU-Block - der das Fronttranspi stellte und der mit dem dahinter befindlichen Israel-Block (Solidaritaet mit Israel!) um die bessere Parole konkurrierte, bis zur Antifa mit abschiebepolitischen Schwehrpunkten war das Spektrum lautstark unterwegs,das sich zum gegebenen Gedenktermin der "industriellen Judenvernichtung" noch eine Haltung auf der Strasse erlauben will."

Das ist schlichtweg gelogen! Denn wir als Mitglieder dieser Gewerkschaft muessten es ja wohl besser wissen.

Die Sternburg-Brigade - B.A.N.G. hat sich wohl Parolen-maessig zurueckgehalten.

Bis naechstes Jahr!!!
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