Aktionstag an der Universität Göttingen

Bildungsklau-Gegnerin 09.11.2003 13:34
Studenten wehren sich!

Mit einem Aktionstag am Dienstag, den 11. November auf dem Campus der Göttinger Universität wollen die Studenten aufzeigen, welche Auswirkungen Sparmaßnahmen nicht nur auf ihre eigene Zukunft, sondern auch auf die des Standortes Göttingen und Niedersachsen haben.
Mit einem Aktionstag am Dienstag, den 11. November auf dem Campus der Göttinger Universität wollen die Studenten aufzeigen, welche Auswirkungen Sparmaßnahmen nicht nur auf ihre eigene Zukunft, sondern auch auf die des Standortes Göttingen und Niedersachsen haben.

Der Aktionstag soll der Anfang einer Reihe von Aktivitäten sein. Viele Fakultäten sind an den Aktionstag beteiligt und haben sich kreative Aktionen einfallen lassen, um auf ihre Situation hinzuweisen. Der Aktionstag wird gegen 12 Uhr auf dem Campus mit einer zentralen Aktion beginnen. Dort wird eine öffentliche Vorlesung gehalten und ein kleiner Boxkampf gegen die Bildung veranstaltet. Ab 12 Uhr wird außerdem ein Informationstisch am Campus und am Gänseliesel eröffnet.

Der Studiengang Skandinavistik wird in der Innenstadt bei Glühwein, Chai, Grog und Grütze die erworbenen Fähigkeiten in Blitzsprachkursen an interessierte Passanten weitergeben. Doch nicht nur die Erlöse aus Finnisch-, Norwegisch-, Schwedisch oder Türkischkursen werden der Universität zur Verfügung gestellt werden. Auch das durch Betteln erwirtschaftete Geld soll zur Rettung der Bildung beitragen. Der Studiengang Japanologie wird sich durch eine Harakirishow vor dem alten Rathaus symbolisch den Dolchstoß geben. Auf dem Campus werden um 14 Uhr die „Lingua Graeca“ und die „Lingua Latina“ von der altphilologischen Fakultät zu Grabe getragen, da ihr Bestand nach den Sparmaßnahmen ungewiss ist. Um 16 Uhr veranstaltet die philosophische Fakultät im Zentralen Höraalgebäude, Raum 008, ein Casting für die Show „Wer wird Millionär?“. Der Beste tritt dann im Namen der Universität bei Günther Jauch auf, um mit der erspielten Million die philosophische Fakultät zu retten; denn genau diesen Betrag muss die Fakultät im nächsten Jahr einsparen. Um 18.30 Uhr geben die Studenten im selben Raum ihr letztes Hemd für ihre Bildung, denn sie werden sich ausziehen. Parallel dazu hoffen die Archäologen auf tatkräftige Unterstützung bei den Vorbereitungen für die landesweite Demonstration, die am Tag danach in Hannover stattfinden wird. Das Motto: 44 Nobelpreisträger in Göttingen- das reicht!!! Die Mediziner werden im Laufe des Tages Leichen in der Stadt verteilen. Leider ist keiner mehr in der Lage die Todesursache festzustellen, da es die Rechtsmedizin ja bald nicht mehr geben wird. Die Medienwissenschaftler werden um 11.11 auf dem Campus genau 111 Frustballons gen Himmel schicken. Außerdem wird es eine studentische Vorlesung mit anschließender Scheinvergabe geben. Professoren kann man sich heute ja nicht mehr leisten. Schnäppchenjäger sollten auf die große Auktion kommen. Hier wird alles versteigert, was die Universität nicht mehr braucht: Lehrstühle, Professoren, Bibliotheken, das ZiM Logo, auch ganze Studienfächer können hier billig erworben werden (Ort und zeit steht noch nicht fest)
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Ergänzungen