Europäisches Sozialforum in Paris
Das Europäische Sozialforum (ESF), das 2002 zum ersten Mal in Florenz stattfand, wird vom 12. bis zum 15. November 2003 in mehreren Vororten von Paris und in Paris- La Villette sein. Bobigny, und Saint-Denis liegen relativ nahe beieinander im Norden von Paris, Ivry liegt ziemlich abgelegen im Süden der Großstadt. Das ESF wird riesig, keineR wird das umfangreiche Programm überblicken können, da sehr vieles gleichzeitig an diesen verschiedenen Orten durchgeführt wird.
In Florenz im November 2002 beteiligten sich eine Million Menschen an der Demo (vor allem gegen Krieg), auch in Paris werden es sehr viele werden.
Im offiziellen Programm des ESF werden 55 große Plenarveranstaltungen (Frontalpodien), etwa 250 Seminare und mehr als 250 Workshops angeboten. Mindestens 60.000 bis 100.000 TeilnehmerInnen werden erwartet. Die Veranstaltungen werden simultan in bis zu 6 Sprachen übersetzt.
Viel kritisiert wurde im Vorfeld die teilweise hierarchische Struktur der französischen ESF-Vorbereitung. In Paris wurde oft versucht, dem Massenansturm mit einer riesigen Bürokratie zu begegnen, bei der die Datenbank der ESF-Webseite nicht mithalten konnte. Eine Anmeldung für Einzelpersonen war dadurch lange nicht möglich, das Programm ist erst seit kurzem im Netz (und auch nicht leicht zu finden). Beispielsweise wurden aus den etwa 700 angemeldeten Seminaren jeweils ungefähr drei von vier zusammengelegt zu 250 Seminaren. Hier waren größere Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Vorteil, und kritische Initiativen mußten sich manchmal dagegen wehren, mit Schmusekurs- NGOs zusammengelegt zu werden.
Entstanden ist die Weltsozialforumsbewegung aus den Aktionen gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Im brasilianischen Porto Alegre wurde 2001 eine Art Gegengipfel zum Treffen der Staats- und Kozernchefs organisiert. Problematisch ist, das damit eine Art Jet-Set der "globalisierungskritischen Bewegung" entsteht, denn nur wenige AktivistInnen aus Basisbewegungen haben Zugang zu Finanzmitteln für interkontinentale Flüge. Besonders ökologisch sind solche andauernden Massenveranstaltungen dadurch auch nicht.
In Paris wird wie in Florenz eine hochtrabenden "Versammlung der sozialen Bewegungen" abgehalten, die kaum etwas mit den zapatistischen Ideen von Nicht- Repräsentanz zu tun hat, die am Anfang der Bewegung gegen die kapitalistische Globalisierung und der globalen Aktionstage in Genf, London, Seattle, Prag, Genua, Buenos Aires, Quito, Cancun und anderswo standen. Aber glücklicherweise werden nebst den trotzkistischen Sprechchören von "One Solution, Revolution" auch sehr viele spannende und vielfältige Veranstaltungen zu bewundern sein.
Immerhin wurde in Florenz der Anikriegstag am 15. Februar 2003 in die Wege geleitet, der interkontinental aufgegriffen wurde, und in Paris soll der 20. März 2004 als Aktionstag gegen Krieg und Sozialabbau beschlossen werden.
Heiß debattiert wird der nächste Austragungsort des ESF. Vorgeschlagen werden London (unter anderem Hochburg vieler TrotzkistInnen), Athen und Wien, die Entscheidung wird vermutlich in einem Treffen direkt vor dem ESF in Paris gefällt.
Das ESF beginnt mit einer ganztägigen Versammlung der Frauen, am 12. November im Vorort Bobigny, Parc de la Bergere um 9 Uhr morgens.
Eröffnungsveranstaltungen am 12.11. an vier Orten gleichzeitig:
Paris: 18h30 : Parc de la Villette, metro Porte de Pantin
Saint-Denis: 18h : place Jean Jaures, metro Saint-Denis Basilique, ligne 13 direction Saint-Denis Universite
Bobigny : 17h30 parc de la bergere : manifestation dans les rues de la ville pour les droits européens des femmes 19h: scene devant les jardins de la mairie
Ivry-sur-Seine: 19h : Complexe sportif Venise Gosnat, rue Amedee Huon, metro Mairie d?Ivry
Demo: 15.11., 14h Paris Place de la Republique
Offizielle Seite zum ESF: http://www.fse-esf.org
Übersicht bei Labournet: http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/
Programm:
Plenarveranstaltungen (PDF): http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/plenieres.pdf
http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/seminaires.pdf
http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/ateliers.pdf
Libertäres Sozialforum: http://fsl-sla.eu.org
Das libertäre Sozialforum in Saint Ouen (Paris) beginnt einen Tag früher und geht einen Tag länger als das ESF.
Programm in deutsch: http://fsl-sla.eu.org/rubrique.php3?id_rubrique=10
Im Gegensatz zum ESF ist der Eintritt frei und alles selbstorganisiert.
Saint Ouen: Karte der Demonstrationen: http://fsl-sla.eu.org/IMG/jpg/plan_FSL_-_copie.jpg
FSL: Karte der Veranstaltungsorte: http://fsl-sla.eu.org/IMG/gif/Plan_FSL-SLA.gif
Wie in Florenz gibt es wieder ein Medienlabor und ein indymedia Zentrum als Treffpunkt für alternative MedienaktivistInnen und andere.
HUB - Medialab: http://metallosmedialab.fse-paris.org
HUB in Florenz 2002: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/space/hubesf.htm
Disobedience Space: Intergalactique GLAD - Ihre Globalisierung ist nicht unsere: http://www.intergalactique.org
(Globalisation des luttes et des actions de desobeissance: Globalisiserung der Kämpfe und der Aktionen des Ungehorsams)
Übersichtsseite: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/wsf/paris2003/
Veranstaltungen rund ums ESF: http://www.fse-esf.org/rubrique206.html
Initiative für ein Sozialforum in Dtl.: http://www.dsf-gsf.org/
ESF in Saint Denis: http://de.indymedia.org/2003/11/65046.shtml
ALB-Workshop auf dem ESF (Think global - act global):
http://alb.antifa.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=149
Und damit keineR behaupten kann ich hätte sie vergessen: http://www.attac.de/esf2003/
Die nächsten Ereignisse warten schon...
Das HUB Projekt bereitet sich auf den Weltinformationsgipfel WSIS (we seize) in Genf im Dezember 2003 vor: http://hubproject.org
Das Weltsozialforum (WSF) findet vom 16.-21. Januar 2004 in Indien statt:
Auf nach Mumbai: http://de.indymedia.org/2003/11/65123.shtml
P.S. Danke an Maxx!
Bild: Arb.fotografie
Im offiziellen Programm des ESF werden 55 große Plenarveranstaltungen (Frontalpodien), etwa 250 Seminare und mehr als 250 Workshops angeboten. Mindestens 60.000 bis 100.000 TeilnehmerInnen werden erwartet. Die Veranstaltungen werden simultan in bis zu 6 Sprachen übersetzt.
Viel kritisiert wurde im Vorfeld die teilweise hierarchische Struktur der französischen ESF-Vorbereitung. In Paris wurde oft versucht, dem Massenansturm mit einer riesigen Bürokratie zu begegnen, bei der die Datenbank der ESF-Webseite nicht mithalten konnte. Eine Anmeldung für Einzelpersonen war dadurch lange nicht möglich, das Programm ist erst seit kurzem im Netz (und auch nicht leicht zu finden). Beispielsweise wurden aus den etwa 700 angemeldeten Seminaren jeweils ungefähr drei von vier zusammengelegt zu 250 Seminaren. Hier waren größere Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Vorteil, und kritische Initiativen mußten sich manchmal dagegen wehren, mit Schmusekurs- NGOs zusammengelegt zu werden.
Entstanden ist die Weltsozialforumsbewegung aus den Aktionen gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Im brasilianischen Porto Alegre wurde 2001 eine Art Gegengipfel zum Treffen der Staats- und Kozernchefs organisiert. Problematisch ist, das damit eine Art Jet-Set der "globalisierungskritischen Bewegung" entsteht, denn nur wenige AktivistInnen aus Basisbewegungen haben Zugang zu Finanzmitteln für interkontinentale Flüge. Besonders ökologisch sind solche andauernden Massenveranstaltungen dadurch auch nicht.
In Paris wird wie in Florenz eine hochtrabenden "Versammlung der sozialen Bewegungen" abgehalten, die kaum etwas mit den zapatistischen Ideen von Nicht- Repräsentanz zu tun hat, die am Anfang der Bewegung gegen die kapitalistische Globalisierung und der globalen Aktionstage in Genf, London, Seattle, Prag, Genua, Buenos Aires, Quito, Cancun und anderswo standen. Aber glücklicherweise werden nebst den trotzkistischen Sprechchören von "One Solution, Revolution" auch sehr viele spannende und vielfältige Veranstaltungen zu bewundern sein.
Immerhin wurde in Florenz der Anikriegstag am 15. Februar 2003 in die Wege geleitet, der interkontinental aufgegriffen wurde, und in Paris soll der 20. März 2004 als Aktionstag gegen Krieg und Sozialabbau beschlossen werden.
Heiß debattiert wird der nächste Austragungsort des ESF. Vorgeschlagen werden London (unter anderem Hochburg vieler TrotzkistInnen), Athen und Wien, die Entscheidung wird vermutlich in einem Treffen direkt vor dem ESF in Paris gefällt.
Das ESF beginnt mit einer ganztägigen Versammlung der Frauen, am 12. November im Vorort Bobigny, Parc de la Bergere um 9 Uhr morgens.
Eröffnungsveranstaltungen am 12.11. an vier Orten gleichzeitig:
Paris: 18h30 : Parc de la Villette, metro Porte de Pantin
Saint-Denis: 18h : place Jean Jaures, metro Saint-Denis Basilique, ligne 13 direction Saint-Denis Universite
Bobigny : 17h30 parc de la bergere : manifestation dans les rues de la ville pour les droits européens des femmes 19h: scene devant les jardins de la mairie
Ivry-sur-Seine: 19h : Complexe sportif Venise Gosnat, rue Amedee Huon, metro Mairie d?Ivry
Demo: 15.11., 14h Paris Place de la Republique
Offizielle Seite zum ESF: http://www.fse-esf.org
Übersicht bei Labournet: http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/
Programm:
Plenarveranstaltungen (PDF): http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/plenieres.pdf
http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/seminaires.pdf
http://www.labournet.de/diskussion/wipo/seattle/esf2/ateliers.pdf
Libertäres Sozialforum: http://fsl-sla.eu.org
Das libertäre Sozialforum in Saint Ouen (Paris) beginnt einen Tag früher und geht einen Tag länger als das ESF.
Programm in deutsch: http://fsl-sla.eu.org/rubrique.php3?id_rubrique=10
Im Gegensatz zum ESF ist der Eintritt frei und alles selbstorganisiert.
Saint Ouen: Karte der Demonstrationen: http://fsl-sla.eu.org/IMG/jpg/plan_FSL_-_copie.jpg
FSL: Karte der Veranstaltungsorte: http://fsl-sla.eu.org/IMG/gif/Plan_FSL-SLA.gif
Wie in Florenz gibt es wieder ein Medienlabor und ein indymedia Zentrum als Treffpunkt für alternative MedienaktivistInnen und andere.
HUB - Medialab: http://metallosmedialab.fse-paris.org
HUB in Florenz 2002: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/space/hubesf.htm
Disobedience Space: Intergalactique GLAD - Ihre Globalisierung ist nicht unsere: http://www.intergalactique.org
(Globalisation des luttes et des actions de desobeissance: Globalisiserung der Kämpfe und der Aktionen des Ungehorsams)
Übersichtsseite: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/wsf/paris2003/
Veranstaltungen rund ums ESF: http://www.fse-esf.org/rubrique206.html
Initiative für ein Sozialforum in Dtl.: http://www.dsf-gsf.org/
ESF in Saint Denis: http://de.indymedia.org/2003/11/65046.shtml
ALB-Workshop auf dem ESF (Think global - act global):
http://alb.antifa.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=149
Und damit keineR behaupten kann ich hätte sie vergessen: http://www.attac.de/esf2003/
Die nächsten Ereignisse warten schon...
Das HUB Projekt bereitet sich auf den Weltinformationsgipfel WSIS (we seize) in Genf im Dezember 2003 vor: http://hubproject.org
Das Weltsozialforum (WSF) findet vom 16.-21. Januar 2004 in Indien statt:
Auf nach Mumbai: http://de.indymedia.org/2003/11/65123.shtml
P.S. Danke an Maxx!
Bild: Arb.fotografie
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
kleine ergänzung
Bundesrat stoppt Arbeitsmarktreformen
Europäisches Sozialforum: Deine Stimme zählt
Im letzten November kamen mehr als 60.000 Menschen zum ersten ESF nach Florenz. Die Debatten dort waren von den politischen Erfahrungen der italienischen sozialen Bewegungen geprägt. Die italienischen Gewerkschaften hatten im Sommer zuvor Millionen zu Demonstrationen gegen den Sozialabbau der Regierung Berlusconi mobilisiert.
Das zweite zentrale Thema in Florenz war der Widerstand gegen den bevorstehenden Krieg der USA gegen den Irak. Zum Abschluss des ESF demonstrierten eine Million Menschen gegen den Krieg. Und das Treffen der sozialen Bewegungen am Tag darauf verbreitete den Vorschlag, am 15. Februar weltweit gegen den Krieg auf die Straße zu gehen. Diese Idee wurde in die ganze Welt getragen, und der 15. Februar 2003 wurde zum größten weltweiten Protesttag, den es je gegeben hat.
Seitdem ist viel passiert. Kriegsgegner aus ganz Europa können jetzt in Paris ihre Erfahrungen austauschen und anfangen, an einer Kampagne gegen die Besatzung des Irak zu arbeiten. Aus Polen werden Bergarbeiter nach Paris kommen, die sich im Streik befinden, weil ihre Zechen im Zuge des EU-Beitritts von Polen geschlossen werden sollen. In Frankreich selbst haben die Gewerkschaften dieses Jahr die größte Streikbewegung seit 1968 organisiert, um gegen eine Rentenkürzung zu kämpfen, die den Plänen der deutschen Regierung sehr ähnlich ist. Im Sommer weitete die Mediengewerkschaft den Streik aus und legte die Theaterfestivals in ganz Frankreich lahm.
Diese Kämpfe waren nur ein Teilerfolg, aber sie haben die Regierung gezwungen, alle weiteren Kürzungen zu verschieben.
Im Spätsommer kamen 350.000 Menschen aus ganz Europa ins südfranzösische Larzac, um die Freilassung des prominenten Bauernführers José Bové zu feiern. Er hatte wegen einer Aktion gegen McDonald’s im Gefängnis gesessen.
Mit dem Rückenwind dieser Ereignisse mobilisieren jetzt tausende dieser Aktivisten für das Europäische Sozialforum. Die Organisatoren des ESF erwarten 80.000 Teilnehmer. Du kannst einer von ihnen sein.
Christine Buchholz arbeitet in der Initiative für ein Sozialforum in Deutschland und in der europäischen Vorbereitungsversammlung für das ESF mit.
(aus Linksruck Nr. 164, 29. Oktober 2003)
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ONE SOLUTION REVOLUTION!! — Murat
One Solution - Revolution — Murat