8000 gegen Uni-Kürzungen in Göttingen

Beobachter 06.11.2003 19:49
In Göttingen haben heute 8000 Studierende, Lehrende und Angestellte gegen die geplanten Kürzungen an der Universität demonstriert.
Besonders inhaltsreich war die demonstration nicht. Organisiert vom mitte-rechts AStA, durfte auch der CDU-Oberbürgermeister Jürgen Danielowski sprechen, war der inhaltliche Tenor in erster Linie: Kürzen Ja, aber nicht so, und vor allem nicht bei uns.

Der Landesregierung wird es nicht schwerfallen, die unterschiedlichen Hochschulstandorte gegeneinander auszuspielen. Zunächst hatte der AStA sogar versucht, einen linken Lautiwagen mit Hilfe der Bullen von der Demo fernzuhalten, was jedoch nicht gelang.

So gab es bei der eigentlich langweiligen Latschdemo dann doch ein wenig Musik, ansatzweise kritische Redebeiträge und ein paar Sprechchöre. "Alles für alle, und zwar umsonst" und ähnliches. Für den 17.11. haben die Leute vom "Bündnis gegen Bildungsklau" zu einer uniweiten Vollversammlung aufgerufen. Dort wollen sie auf eine Streikresolution seitens der Studierenden hinwirken. Mal sehen, was draus wird.

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Ergänzungen

Measurement Valley fuck off

IchbleibzuHause 07.11.2003 - 01:06
Na dann haben ja alle Gesicht gezeigt für die Region und ihren größten Arbeitgeber, auf daß er nicht in die 2. Liga absteigt... Ich kann leider immernoch nicht verstehen was "Linke" auf einer Demo zu suchen haben, wo Leute wie Buback, Danielowski, Kern und Flore reden... Es gibt kein richtiges Demonstrieren auf einer falschen Demo! Tut mir leid, ich habe kein Verständnis.
Ganz nebenbei macht Ihr die hochschulpolitische Linke in Göttingen, die ohnehin schon länger nur noch daherdümpelt, auf Jahre hinweg kaputt, wenn schlußendlich auch noch als Erfolg verkauft wird, einen "Linken Block" gestellt zu haben oder einen "linken" Lauti durchgebracht zu haben (...unter der Bedingung, daß keine Kritik am Asta geübt wird, wie man hört...)

Links:
selbst der goest-Redaktion wird es schon mulmig
 http://www.goest.de/uni_demo2.htm
der rechte Asta jubelt
 http://asta.uni-goettingen.de/modules.php?name=News&file=article&sid=72
das GT ist auch froh
 http://www.goettinger-tageblatt.de/nachrichten/lokales/215218.html

peinliche Fragen an das Aktionsbündnis in Gö

Irena 07.11.2003 - 10:52
Ein paar bisher wohl unbeantwortete jedoch berechtigte Fragen an das eher reaktionäre Aktionsbündnis für eine starke Uni in Göttingen gibt es unter:

 http://www.stattnetz.de/politik/artikel/fragen_aktionsbuendnis_uni.htm

Selbst viele "bürgerliche" scheinen "revolutionärer" zu sein, als der pseudolinke Brei um die gewerkschaftlichen BerufsprotestiererInnen in Göttingen...

Schön war das nicht

EuerStandortIstMirDochEgal 07.11.2003 - 13:26
das einzig Gute war das "Bummelstudium statt Barbourjacken"-Transpi der Antifa am alten Rathaus, ansonsten hat die Uni-Linke nur das bunte Allerlei bereichert, und sowas wie ein linken"Block" hab ich echt nicht gefunden...

@Irena

mal nachgeguckt 07.11.2003 - 17:31
Also der link zum "Stattnetz" ist einigermaßen unangebracht. Zwar nennt Christian Wetter seine Seite ein "Projekt für Querdenker", richtigerweise müßte es jedoch "Projekt für Querfront" heißen. Da wird lustig das antisemitische Einfallstor bei attac, "AG Globalisierung" verteidigt sowie die nationalistische "Gesellschaft für bedrohte Völker" hofiert, KritikerInnen vom DGB bis AntifaM als MitarbeiterInnen des Geheimdienstes "geoutet" und zu schlechter Letzt versucht Christian auch noch seine pathetischen "Kunstwerke" zu verhökern.grusel.

@ mal nachgeguggt

Irena 07.11.2003 - 18:24
Wo bitte ist denn die AG Globalisierung und Krieg von Attac antisemitisch???
Hast du ein Problem mit freier Meinungsäußerung? Ist Kritik an Sharon etwa "Querfront"?
Möchtest du Kunst in "arische" und "entartete" klassifizieren?? Wo bitte ist Christians Kunst "pathetisch"?
Das Stattnetz behauptet meines Wissens nach garnicht, "linksextrem" zu sein, bei manchen Fragen ist es halt nicht so labberig wie viele, die sich selbst als "links" einstufen, z.B. die Gewerkschaften in Göttingen, die ja nun rein garnichts in Richtung Protest gegen Sozialabbau unterstützen... Also denk noch mal nach, bevor du hier Unsinn von dir gibst.

@ichbleibzuHause

onno 08.11.2003 - 11:55
Die Position in Göttingen ist Momentan sehr schwierig. Während die Anhänger des rechten AStA`s ihre Ansichten vertreten distanziert sich das Bündnis gegen Bildungsklau bei jeder Gelegenheit von dieser Ansicht und verurteilt diese offen.
Währenddessen hat der Rest der Studenten einfach keinen Plan von nichts und fühlt sich von diesen "Grabenkämpfen" abgeschreckt und von den linken Störenfrieden, die nicht mit "ihrer" Studierendenvertretung zusammenarbeiten möchten, gestört.
Der Grund warum das Bündnis gegen Bildungsklau sich auf dieser Demo engagiert hat ist nicht der der, dass es die Position des AStA`s unterstützen möchte, sondern im Gegenteil auf diese Verfehlungen und die Entsolidiarisierung des AStA`s hinweisen möchte.
Natürlich können wir sagen "Mensch ich bleib zu Hause denn die sind alle eh nicht gut genug um erleuchtet zu werden."
Aber gerade weil wir es besser wissen ist es usere Pflicht alles möglich dafür zu tun den Uninformierten und Unentschlossenen alternative Ansichten zu Ihrerm AStA aufzuzeigen. Und ich denke dass die Durchsetzung eines Lautiwagens auf dieser Demo ein großer Erfolg war. Wir hatten zusammen mit den Demonstrierenden viel Spaß und jeder Redebeitrag hat die Position des AStA`s verurteilt. Und zu einer solidarischen Haltung der Studierenden mit allen Betroffenen aufgerufen. Nur halt ohne in jedem Beitrag 5 mal zu erwähnen wie kacke der AStA ist. Denn genau dieses Handeln führt zu Unverständis und Abkehr der Studierenden.
Jedoch das ständige Präsentieren einer Haltung, zusammen mit allen anderen Unis gemeinsam gegen Bildungsklau und Sozialabbau zu kämpfen, wird die Leute dazu bringen von selbst die Postition Ihres AStA`S zu verurteilen.
Wie gesagt besser man sagt seine Meinung und sorgt dafür das sie gehört wird und etwas bewirkt, als dass man zu Hause bleibt und den AStA 8000 neue Wähler sammeln lässt, die nicht sehen wie falsch sie liegen.

In Gö werden die Leute bescheuert gehalten

Marco 24.11.2003 - 17:13
Das eine Demo in Göttingen zu keiner kritischen Reflexion über gesellschaftliche Veränderung gibt, ist kein Wunder, denn Göttingen ist abgeschirmt, wie unter einer Käseglocke verborgen und darunter stinkt es gewaltig. Die "leistungsStudenten" werden voll auf Linie gebracht und haben für sich den Liberalismus als Lebensform akzeptiert. Die meisten haben in Gedanken Ihre Biographie schon geschrieben und darin sehen sie sich schon als die kommenden TopManager und Spitzenverdiener mit keinen solidarischen moralischen (be)denken mehr für eine Solidargemeinschaft, mit Nischen, in der jeder seine Lebensform finden kann, noch einen Gedanken zu investieren. Durch viel Macht und Euro haben wollen wird jegliches kritisches Denken genommen und blöken alle im Chor den selben Hirnmüll, mit den sie in Seminaren abgefüttert werden. Man muss anfangen, dieses Bildungsbürgertum zu bekämpfen, ansonsten verschärft sich die Ungerechtigkeit zwischen den produzierten Göttinger Eliten und Menschen, die keine Chance mehr bekommen ihr eigenes Leben zu gestallten, außer Niedriglohnsklave (80 Stunden Woche) zu werden oder sich gleich den Strick zu nehmen.
Die Studierenden in Gö wissen nicht, was in der Welt außerhalb ihrer Seminare sich für verschärfende dramatische Schicksale abspielen. Sie haben keine Ahnung, welche furchtbaren Konsequenzen ihre Vorderrungen oder ihr nichts tun haben, auch für ihre eigene Zukunft, aber wer von sich so überzeugt ist, ein Leistungsträger zu sein, der sägt ohne Bedenken den Ast auf den er sitzt ab und dieser heißt: sozialer Frieden und Sicherheit.

Bombt Göttingen einfach weg oder lasst ein paar Flugzeuge dort landen, es kann nicht schaden, Schröder kommt auch von dort her und siehe da...