[Russland] Rainbow Keepers Konferenz

Anliegen der Konferenz war die Diskussion um die interne Struktur und Strategie der Bewegung, sowie konkrete Kampagnen und weitergehende Pläne, z.B. Protest-Camps.

Wir hatten ebenfalls eine Liste technischer Fragen zu lösen. Die Rainbow Keepers haben bisher die gemeinsame Konferenz einmal im Jahr organisiert, aber die letzten 4 Jahre wurde keine Konferenz organisiert, also war es diesmal wirklich notwendig.

Am ersten Tag der Konferenz bemerkten wir, dass es nicht besonders viel Sinn macht, über konkrete Kampagnen zu diskutieren, da die laufenden Kampagnen über e-mail Listen bereits diskutiert werden und niemensch Vorschläge für neue Kampagnen vorbrachte.
Für uns war es wichtiger, uns auf Diskussionen über Strategie und interne Strukturen der Rainbow Keepers zu konzentrieren. Im Umgang mit internen Strukturen der Bewegung hatten wir Diskussionen über die Probleme der informellen Hierarchien, Sexismus und Homophobie innerhalb der Bewegung und die Marginalisierung unserer Bewegung in der Gesellschaft.

Die Diskussion zu informellen Hierarchien war überraschend produktiv, was von der Diskussion zu Sexismus und Homophobie nicht gesagt werden kann. Was auch immer, für die Rainbow Keepers (und alle aus dem anarchistischen Milieu) schien es ein guter Schritt vorwärts zu sein, dass all diese Probleme zumindest ausgesprochen wurden und als wichtige Themen diskutiert wurden.

In der Diskussion zu Marginalisierung der Bewegung wurden 2 Punkte aufgemacht: auf der einen Seite sind die Rainbow Keepers nicht nur eine radikale Umweltbewegung, sondern auch eine soziale Bewegung und Kampagnen laufen gewöhnlich in Kooperation mit lokaler Bevölkerung.
Ein Beispiel ist das Protest-Camp, das ohne diese Kooperation nicht einen derarten Erfolg gehabt hätte. Auf der anderen Hand sind Rainbow Keepers weiterhin marginalisiert, eine subkulturelle Bewegung mit einer Menge Punks und subkultureller Jugendlicher, und dass ist ein Grund, warum die Rainbow Keepers oft marginalisiert scheinen, „schräg“ für lokale Initiativen und Mainstream- Publikum. Ein paar Rainbow Keepers betrachten dies nicht als Problem.

Wir diskutierten weiterhin über Konflikte mit der anti-autoritären Weise, die Protest-Camps zu organisieren und die Konfrontation in Kooperation mit lokalen Initiativen, die hierarchische Strukturen und Führer haben. So zum Beispiel bei der Entscheidungsfindung auf den Protest-Camps in einem gemeinsamen Treffen, an dem Rainbow Keepers und lokale Initiativen beteiligt sind: Lokale Initiativen haben oft keine Erfahrung mit antiautoritärer Organisation, Treffen zu moderieren und so weiter. Stattdessen versuchen sie, den Kopf der Gruppe ausfindig zu machen, mit dem sie sprechen können. Beim Versuch, dies Problem zu lösen entschieden wir, ein Papier zu unseren internen Strukturen und Prinzipien zu schreiben, für lokale AktivistInnen und Initiativen.

Eine große Diskussion war halb prinzipiell, halb technisch, und zwar über die gemeinsamen Projekte, Ressourcen, Kampagnen und Symbole der Rainbow Keepers. Welche Projekte sind gemeinsam und welche sind rein lokal? Es wurde entschieden, dass einige Infrastruktur der Rainbow Keepers gemeinsam sind, wie die Konferenz, die e-mail Liste, die Webseite, Symbole und der Hintergrund. Dies ist für alle Teilhabenden nutztbar und zugänglich, falls sie oder er es benötigt.

Wir entschieden, dass es sehr wichtig ist, solche Konferenzen regelmäßig zu haben (einmal im Jahr) und schlugen vor, dass nächste im September 2004 zu organisieren.

Tuuli, St. Peterburg

Kontakt (engl):  tuuli@mail.ru