¡NI UNA MAS! Online-Demo gegen mexikanische Regierung am 31.10.

Lotti 27.10.2003 05:17 Themen: Gender Netactivism Repression Weltweit
[English version]

"Mehr als 300 Frauen wurden ermordet
und 500 sind in Chihuahua seit 1993 verschwunden
Beendet den Femizid!
Nicht eine Einzige mehr!

Beteiligt Euch an der Online-Demo gegen die mexikanische Regierung und den obersten Gerichtshof des Staates Chihuahua vom 31.10.-.2.11. 2003, Gemeinsam mit "JUSTICIA PARA NUESTRAS HIJAS" [Gerechtigkeit für unsere Töchter]"

Das ist der Aufruf zur "Online-Demo von Operación Digna". "Operación Digna" ist 'cyberfeministischer Cyberaktivismus in Solidarität mit den Frauen aus Juarez und Chihuahua'. Worum geht es?

"Seit 1993 sind in den mexikanischen Städten Ciudad Juárez und Chihuahua 370 Frauen ermordet worden. Mindestens ein Drittel der Frauen war vor ihrem Tod massiver sexueller Gewalt ausgesetzt. 75 Leichen konnten bislang nicht identifiziert werden. Die meisten Taten sind bis heute nicht aufgeklärt worden.", so die Presseerklärung von Amnesty International im August diesen Jahres. "Nach Angaben von lokalen Menschenrechtsorganisationen sind weitere 400 Frauen spurlos "verschwunden". Viele Opfer arbeiteten in der Nähe der Grenze zu den USA in Fabriken, die von ausländischen Firmen errichtet werden, um das niedrige Lohnniveau auszunutzen."






Ein Bericht der aktuellen Ausgabe des wöchentlichen Lateinamerika-Pressedienstes Poonal beschreibt, dass staatliche Stellen offenbar wenig Interesse an Aufklärung der Verbrechen haben:

"In dieser etwas trostlosen Gegend floriert nicht nur der grenznahe Drogenhandel, der die Kriminalitätsraten in die Höhe schießen ließ. In der Umgebung haben sich viele Maquilas angesiedelt, sogenannte Teilfertigungsfabriken. Hier lassen große US-amerikanischen oder japanischen Unternehmen die arbeitsintensiven Phasen der Produktion erledigen, zum Beispiel in der Textilindustrie. Mexikos Regierung preist dies als bedeutenden wirtschaftlichen Fortschritt, weil Auslandsinvestitionen und neue Arbeitsplätze ins Land kommen. Doch für die Betroffenen ist es ein fraglicher Fortschritt. Die Löhne, die in den Maquilas gezahlt werden, sind ärmlich, die Arbeitsbedingungen prekär. Und weil die Maquilas in Freihandelszonen liegen, gelten andere Arbeitsrechte: Eine gewerkschaftliche Organisierung der Arbeiter ist fast unmöglich, es herrschen so strenge Regeln, dass sich die Menschen innerhalb einen Betriebes kaum kennen lernen.

Die große Mehrheit der Maquila-Beschäftigten sind Frauen - weil ihnen noch weniger gezahlt werden kann und weil sie im Gegensatz zu vielen Männern bereit sind, so niedere Tätigkeiten anzunehmen, um ihre Kinder zu ernähren. Viele von ihnen sind nur wegen den Jobs in den rund 300 Maquilas hierher gekommen, alleine oder mit Kindern. Andere arbeiten in der Prostitution, in Bars oder als Kellnerin im Restaurants. Sie sind vielleicht vor ihren Ehemännern oder aus ihren Familien geflohen und hoffen, hier zumindest überleben zu können.

Die Vereinzelung, Armut und Arbeitsschichten, die oft mitten in der Nacht aufhören, machen es potentiellen Frauenmördern leicht. Unheimlich ist, dass bislang kein Motiv für die vielen Verbrechen ermittelt wurde".

Erst seitdem Amnesty International in diesem Sommer vor Ort war, unaufgeklärte Fälle dokumentierte und eine Kampagne begann, um Druck auf die mexikanische Regierung auszuüben, gibt es etwas Bewegung. Inzwischen wird in 228 Fällen ermittelt - wohl auch, weil es mittlerweile eine Reihe von Fällen in der Bundeshauptstadt Chihuahua gab: "Mexico: Intolerable Killings: 10 Years of abductions and murder of women in Ciudad Juarez and Chihuahua". [Englisch]



Auch die Organisation "Nuestras Hijas de Regreso a Casa" [Unsere Töchter sollen nach Hause kommen] beklagt, dass die Behörden solange untätig geblieben sind: "Jede Woche verschwindet in Ciudad Juárez mindestens eine Frau, und es wird nie wieder etwas von ihr gehört, es sei denn, ihre Entführer entscheiden sich dafür, ihren leblosen und offensichtlich brutal gefolterten und ermordeten, wüst vergewaltigten und manchmal verstümmelten, manchmal verbrannten Körper verschwinden zu lassen. "



Sie fordern:
"Es muss aufhören - die Gewalt in dieser Stadt scheint keine Grenzen zu kennen! Seit 1993 werden die Morde an jungen und armen Frauen in Ciudad Juárez dokumentiert... 2001 dehnte sich der Terror in die Bundeshauptstadt Chihuahua aus... Wann und wo wird er aufhören?

Die Organisationen der Kampagne "Stopp der Straflosigkeit: Nicht eine Tote mehr!" fordern den mexikanischen Staat dazu auf, die Straflosigkeit in Bezug auf die Frauenmorde in Ciudad Juárez und die Qualen der Angehörigen und aller Menschenrechtler zu beenden."

Ihre Forderungen an die mexikanische Regierung sollen in einer Online-Petition von möglichst vielen unterschrieben werden



Operación Digna organisiert neben der Online-Demo auch die Live-Übertragung im Internet einer Konferenz, die sich drei Tage mit den Morden beschäftigen wird, koordiniert Aktionen, die in vielen Städten stattfinden (u.a. geplant in New York, Washington DC, El Paso, Phoenix, San Francisco, Portland Oregon, Minneapolis (alle USA), Madrid, Valencia (Spanien), Tokyo (Japan) und Paris (Frankreich). Auf der Internetseite wird es weiterhin ein Nachrichtenforum geben und die Möglichkeit, Material in unterschiedlichen Formaten zu downloaden.
.


Das Konferenzplakat

Presserklärung vom 15. Oktober 2003:

"Der mexikanische Bundesstaat Chihuahua ist der gefährlichste Ort für eine junge Frau in den Amerikas. In den letzten 10 Jahren wurden etwa 275 Frauen ermordet und mindestens 250 sind verschwunden.

Die Reaktionen der mexikanischen Behörden waren bisher ineffektiv. Gesetze in den Bereichen Sexuelle Gewalt und Verschwinden fehlen. Falsche Aussagen und falsche Anschuldigungen verwischen zuviele Untersuchungen. Das Recht auf Leben, auf ein ordentliches Verfahren und Gerechtigkeit ist immer wieder verletzt worden.

Seit Jahren protestieren die Familien der Opfer gegen die Gewalt und das Versagen der mexikanischen Regierung protestiert, die Täter zu finden und die Bürger zu schützen. "Gerechtigkeit für unsere Töchter", eine Gruppe aus Chihuahua-Stadt, die 2002 gegründet wurde und lokal, national und international daran arbeitet, Gerechtigkeit und Menschenrechte in Mexico zu fördern und die Gewalt zu beenden.
Sie sind z.Z. mit aggressiver Repression der mexikanischen Behörden konfrontiert, u.a. Schläge, Folter, Verleumdung und unberechtigte Festnahmen.

Amnesty International hat vor kurzem einen Bericht über die Situation veröffentlicht und weltweit dazu aufgerufen, der mexikanischen Regierung gegenüber Sorge über die Gewalt auszudrücken.

Weltweit planen Menschen, die dieses Thema bewegt, eine große Bandbreite von Aktionen, die mit den mexikanischen Feiern zum Tag der Toten zusammenfallen. Proteste auf der Strasse, Kundgebungen vor mexikanischen Konsulaten, Kulturveranstaltungen und Gottesdienste für die Opfer werden zwischen dem 31. Oktober und dem 2. November stattfinden.

OPERACIÓN DIGNA wird diese Aktionen mit dem Angebot ergänzen, sich online an den Aktionen zu beteiligen;.

OPERACIÓN DIGNA wird am 31. Oktober 03 eine Online-Demo gegen die mexikanische Regierung organisieren;

OPERACIÓN DIGNA wird die UCLA-Konferenz über "The Maquiladora Murders" [Die Maquiladora Morde, d. Ü'in] live streamen, mit Beiträgen von Marisela Ortiz von 'Bringt unsere Töchter nach Hause', Müttern der Verschwundenen, MenschenrechtsaktivistInnen, der Regisseurin Lourdes Portillo und der Autorin Eve Ensler, vom 31.10. bis 2.11.

OPERACIÓN DIGNA wird ein Interview mit Lucha Castro, Anwältin von 'Gerechtigkeit für unsere Töchter' anbieten, das in Mexiko aufgenommen wurde und direkt von der Seite geladen und gehört werden kann

OPERACIÓN DIGNA wird auch ein Online-Nachrichtenforum enthalten, das ALLE Aktionen zur Unterstützung von 'Gerechtigkeit für unsere Töchter' enthalten wird, die am Tag der Toten geplant sind.

Weiter Informationen bei OPERACIONDIGNA@yahoo.com [Spanisch/Englisch]

OPERACIÓN DIGNA wurde nach Digna Ochoa benannt, der mutigen mexikanischen Menschenrechtsanwältin, die 2001 ermordet wurde."



Presseerklärung von Amnesty International zum Tod von Digna Ochoa am 19.10.01.
Zum Mord von Digna Ochoa gibt es einen Audio-Beitrag von Radio Onda, der kurz nach dem Mord erschien: Onda Info 26 [download | direkt anhören 7220 kB !]
Im Juli 2003 kam die Sonderstaatsanwaltschaft in Mexico-Stadt zu dem Ergebnis, es habe sich um Selbstmord gehandelt




Polizei-Notruf reagiert nicht: Der Fall von Lilia Alejandra García

Um 22.15 am 19. Februar 2001 wählen einige Nachbarn einer Müllkippe in der Nähe einer Maquila in Ciudad Juárez 060, die lokale Polizeinotrufnummer, um zu berichten, dass eine anscheinend nackte junge Frau von zwei Männern in einem Wagen geschlagen und vergewaltigt wird. Keine Streife wird als Reaktion auf den ersten Anruf losgeschickt. Nach einem zweiten Anruf wird ein Wagen losgeschickt, kommt aber erst um 23:25 an, zu spät um einzugreifen. Das Auto war bereits verschwunden.

Vier Tage früher hatte die Mutter von Lilia Alejandra García Andrade ihre 17-jährige Tochter bei der Unidad de Atención a Víctimas de Delitos Sexuales y Contra la Familia, Behörde für die Sorge um Opfer sexueller Gewalt und Gewalt in der Familie, vermisst gemeldet. Lilia Aljandra, Mutter eines Babies und eines dreijährigen Jungen arbeitete in der Maquiladora Servicios Plásticos y Ensambles. Um 19:30 am vorigen Abend hatten ihre Kolleginnen gesehen, wie sie auf einen unbeleuchteten Müllplatz neben der Fabrik zuging. Lilia Alejandra benutzte diesen Weg jeden Tag, um mit dem Bus nach Hause zu fahren. Aber in dieser Nacht kam sie nie dort an.

Am 21. Februar wurde die Leiche einer jungen Frau auf der Müllkippe in der Nähe des Ortes gefunden, von dem aus die Notrufe gemacht wurden. Sie war in eine Decke gewickelt und trug Zeichen körperlicher und sexueller Gewalt. Als Todesursache wurde Ersticken als Resultat von Würgen festgestellt. Die Leiche der jungen Frau wurde von den Eltern als Lilia Alejandra identifiziert. Der gerichtsmedizinische Bericht kam zu dem Schluss, dass sie eineinhalb Tage vorher gestorben war und dass sie mindestens 5 Tage vor ihrem Tod in Gefangenschaft verbracht hatte. Ein Ausschnitt des Berichts der Polizeitelefonzentrale um 23:05 am 19. Februar besagt schlicht: "keine Meldungen". Die Identität der Frau, die an diesem Tag angegriffen worden war, wurde nie festgestellt und es gab keine Versuche, zu untersuchen, ob es Verbindungen zwischen diesem Fall und der Entführung von Lilia Alejandra oder irgendeinem anderen Fall gab. Es gab auch keine Untersuchungen seitens der Behörden, warum auf den Notruf in Ciudad Juarez nicht eingegangen worden war. Der Müllplatz neben der Maquiladora ist immer noch unbeleuchtet. Ein kleines Kreuz erinnert an den Platz, an dem die Leiche gefunden wurde.

Obwohl solche Verbrechen in Ciudad Juárez seit acht Jahren begangen werden, ist es den Behörden bis jetzt nicht gelungen, ein effektives System einzurichten, um auf Notrufe zu reagieren, was besonders besorgniserregend ist in Fällen, in denen Entführung und Vergewaltigung gemeldet wurden. Schlimmer noch ist, dass staatliche Institutionen verweigern, die in diesem Fall gemachten Fehler zu untersuchen und anzuerkennen, dass eine Verbindung zwischen dem Notruf und der Entführung von und dem Mord an Lilia besteht. Es gibt keine Berichte über Disziplinarmassnahmen.
Eigene Übersetzung von: Mexico. Intolerable Killings: Ten years of abductions and murders in Ciudad Juárez and Chihuahua, AI INDEX: AMR 41/027/2003, 11. August 2003 [Englisch]


Onda Info 68 berichtet im Oktober 03 kurz über UN-Untersuchungen der Frauenmorde in Ciudad Juarez[Download | Anhören 5699kB!]



Mehr Informationen über die Frauen aus Ciudad Juarez, aus der mexikanischen Grenzregion und über Frauen und Kinder in den Maquiladoras:
http://www.juarezwomen.com/
http://www.womenontheborder.org/
http://www.escapinghades.com/juarex-articles.html
http://www.angelfire.com/in2/qualm/maquila.html

Mehr Informationen über Elektronischen Zivilen Widerstand und das Electronic Disturbance Theater
http://www.thing.net/~rdom/ecd/ecd.html
http://www.thing.net/~rdom/ecd/EDTECD.html

Zur Zusammenarbeit mexikanischer Menschenrechtsaktivistinnen mit US-amerikanischen Cyberfeministinnen
http://www.thing.net/~cocofusco/juarez.html






Ana Lidia Barraza Calderón, 12 Jahre, verschwunden am 7. Mai 2003


Samanta Yesenia Carrasco Carrasco, 13 Jahre, verschwunden am 17. August 2002


Lorena Palma, 16 Jahre, verschwunden


Diana Yazmín García Medrano, 18 Jahre, verschwunden


Claudia Judith Urías Bethaud, verschwunden am 9. März 2003


Érika Nohemí Carrillo Enríquez, 20 Jahre, verschwunden am 13. Dezember 2000
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Ergänzungen

???

fgs 27.10.2003 - 13:27
Und wie soll das ganze mit der Internetdemonstration Funktionieren?

grenze

Steffen 27.10.2003 - 13:55
Hallo, ich habe das vergangene Jahr in Mexiko gelebt und kann bestätigen, das die Gegend von Chihuahua von Menschen bewohnt wird, die sehr gewaltbereit sind... allerdings bezweifle ich, dass die Mehrheit der Vergewaltigungen(etc.) auf die mexikanische Bevölkerung zurückgeht!!!
Fakt ist: Jugendliche aus den USA (Texas, Arizona und Kalifornien) gehen bewusst(!!!) in ihrer Freizeit nach Mexiko, weil sie dort von den Behörden nicht belangt werden und daher ihren Mist dort unbehelligt machen können (in Texas z.B. wird der Alkoholkonsum erst ab 21 Jahren gestattet, in Mexiko gibt es im Prinzip keine Kneipe/Bar/Disko die die dortigen Ausschankgesetze beachten...)
die Amerikaner kommen meist am Nachmittag, bleiben die Nacht im Hotel und kehren am nächsten Tag zurück, beim Grenzübergang wird den Beamten ein Geldschein zugesteckt und man verlässt ungeprüft das Land (als Amerikaner wohlgemerkt; Mexikanern, die die Grenze überqueren wollen, wird der Übergang meistens sehr stark erschwehrt!!!)
dies mag jetzt alles nach Vorurteilen klingen, aber es ist wirklich so, ich kenne viele Personen von beiden Seiten der Grenze und sie bestätigen diese Informationen (einige Amerikaner haben mir ebenfalls mitgeteilt, sie würden die grenze überqueren, um Drogen zu nehmen etc.)
Natürlich profitieren mexikanische Geschäfte gewaltig von diesem "Skandaltourismus" und unternehmen nichts. Zu Kooperation von Seiten der USA kann man dort sowieso nur träumen, Teile der Grenze wirken wie Kopien der Berliner Mauer (wobei man mit Geld alles erreichen kann, Ciudad Juarez ist der größte Kokain-Umschlagplatz der Welt)

Online-Demo - wie geht das?

Lotti 27.10.2003 - 21:38
Es gibt im ersten Absatz des Textes eine Link hinter "Online-Demo von Operación Digna". Der führt zu dieser Seite:  http://www.thing.net/~cocofusco/FloodNet.html

Dort wird stichwortartig erklärt, worum es geht, und ganz unten auf der Seite steht "CLICK HERE*CLIQUEN AQUI". Vorläufig kann da nichts angeklickt werden, aber die Online-Demo fängt ja auch erst am Freitag an. Dann werden diese Links aktiviert, und so könnt Ihr Euch an der Demo beteiligen.

Englische Übersetzung - Ni Una Más

chiflito 30.10.2003 - 15:47
More than 300 women have been murdered and more than 500 have disappeared in Chihuahua since 1993.
Stop the femizide!
Not one more!

Take part in the online demonstration against the Mexican government and the Supreme Court of the state of Chihuahua from the 31st of October to the 2nd of November, 2003, together with “JUSTICIA PARA NUESTRAS HIJAS” [Justice for our daughters]

Here is the call to mobilization from the online demonstration " Operación Digna/Operation Dignity". “Operación Digna” is a cyber-feminist based activism in solidarity with the women of Juarez and Chihuahua. What is it all about?

Since 1993, 370 women have been murdered in the Ciudad Juarez and Chihuahua. At least one-third of these women were sexually abused before being murdered. 75 bodies have still not been identified. According to a press release from Amnesty International from August of this year, the majority of these crimes have not yet been resolved. According to local human rights organizations, another 400 women have “disappeared” without a trace. Many of the victims worked in factories near the U.S./Mexican border, where they were being exploited by foreign companies in search of cheap labor.

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A recent report from the e-news agency Poonal, which covers news from Latin American, points how the local and national authorities show little interest in investigated the crimes:

In this bleak landscape, it is not only the drug-trafficking that is responsible for the extremely high crime rates. Many maquila factories, so-called assembly plants, have also been established. This is where large U.S. or Japanese corporations carry out the most work intensive phases of their production, as is the case of the textile industry. Because foreign investment is brought in and new jobs are created, the Mexican government considers the maquilas to represent an important economic advancement. Nevertheless, for those forced to work in the maquilas, this is highly questionable. The wages paid in the maquilas are miserable, and the work conditions are precarious. And as the maquilas are found within the so-called “free trade zones”, the rights they are afforded are distinct: It is prohibited to organize a union within the maquilas, and the internal regulations are so harsh, that few workers even get to know one another.

The overwhelming majority of the employed are women, because they can be paid less. Likewise, few men are willing to undergo such unfair conditions in order to feed their families. Many of the women, either alone or with their children, only come for the jobs offered in the approximately 300 maquilas that have colonized the region. Others work as prostitutes, in bars, or as waitresses in restaurants. Many flee from their husbands or families, and hope to at least find a way to survive.

The isolation, poverty and work shifts, many which end in the middle of the night, make the potential murder of these women easy. Strange however, is that till now, no judicial motive has been yet found for the elevated number of crimes.

Only since Amnesty International did an on-site investigation this summer in order to document the unsolved cases and to begin a campaign directed against the Mexican government has something began to be done. In the meantime, investigations have begun in 228 cases, since many similar incidences began to take place in the state of Chihuahua: "Mexico: Intolerable Killings: 10 Years of abductions and murder of women in Ciudad Juarez and Chihuahua".



Likewise, the organization href=" http://www.geocities.com/pornuestrashijas/enaleman1.html">"Nuestras Hijas de Regreso a Casa" [Bring Back Our Daughters] complains that the authorities did nothing for so long: “Every week at least one woman disappears from Ciudad Juarez, and then nothing is ever heard from her again, unless her kidnappers decide to leave her somewhere to be found without life, evidently brutally tortured and murdered, cruelly raped, sometimes mutilated or burned.”



Bring Our Daughters Back demands:
There must be an end to the violence in this city which knows no limits! Since 1993, the murder of these young and poor women of Ciudad Juarez has been documented… In 2001, the terror began to appear in the state capital, Chihuahua… When and where is it going to stop?


The organizations from the campaign “Stop the Impunity: Not One More Dead Woman!” demands that the Mexican State put an end to the impunity regarding the death of women in Ciudad Juarez and the pain and suffering of the family members and human rights activists.”

Their demands of the Mexican government, put together in an online petition are to be signed by as many people and organizations as possible.




For their part, Operación Digna, apart from organizing a live internet transmission of a conference, is also organizing a series of coordinated actions that will take place in many cities (among others in New York, Washington DC, El Paso, Phoenix, San Francisco, Portland, Oregon and Minneapolis (all USA), as well as in Madrid, Valencia (Spain), Tokyo (Japan) and Paris (France). Furthermore, at this web site, a news forum is going to be organized, and the possibility will exist to download diverse informational materials in different formats.



The Conference Poster

Press Release from the 15th of October, 2003:

The Mexican state of Chihuahua is the most dangerous place for women of the Americas. Over the last 10 years, approximately 275 women have been killed and at least 250 are missing.

The reaction of the Mexican authorities has so far been ineffective. Laws regarding sexual violence and disappearances are non-existent. False testimonies and false accusations blur too many investigations. The right to life, a fair trial and the right to justice are continuously neglected.

For years now, the families of the victims have protested against the violence and the refusal of the Mexican government to find the culprits and to protect the citizenry. “Another group, “Justicia para nuestras hijas” (Justice for Our Daughters), from the city of Chihuahua, has been working since 2002 on a local and international level to bring about justice and the respect for human rights in Mexico, as well as demanding an end to the violence.
As a result, the group suffers from the aggressive repression of the Mexican authorities, who beat, torture, slander and illegally detain them.

In a recent report by Amnesty International, the human rights organization pleaded that people throughout the world express their deepest concern over the violence to the Mexican government.

Throughout the world, people engaged with this issue are currently organizing a wide-range of actions, timed to coincide with the Mexican “Day of the Dead”. From the 31st of October till the 2nd of November, street protests, rallies in front of the Mexican Consulates, cultural events and religious prayer services will be part of the numerous events held in solidarity with the victims.

As part of these events, Operación Digna is organizing an online protest against the Mexican government.



Furthermore, during the same time frame, from the 31st to the 2nd, Operación Digna is going to provide a live stream of the conference to be held at the UCLA in California titled “The Maquiladora Murders”, with the participation of Marisela Ortiz from “Bring Our Daughters Home”, mothers of the disappeared, the film director Lourdes Portillo, as well as author Eve Ensler.

Operación Digna is also going to provide an interview with Lucha Castro, lawyer for the group “Justice for Our Daughters, which has been recorded in Mexico and which can be downloaded and heard from their web site.

Likewise, Operación Digna is going to offer an online news forum, where ALL actions planned for the “Day of the Dead” in support of “Justice for Our Daughters” will be posted.

Further information can be solicited at  OPERACIONDIGNA@yahoo.com [Spanisch/Englisch]

Operación Digna is named after Digna Ochoa, the courageous Mexican human rights lawyer murdered in 2001.



Press release from Amnesty International on the death from Digna Ochoa, 19th of October, 2001.
For further information regarding the murder of Digna Ochoa, published shortly after her death, an audio file can be found from Radio Onda: Onda Info 26 [download | listen direct
7220 kB !] In July , 2003, the Attorney General of Mexico City came to the conclusion that it was suicide.



Police Emergency Line doesn’t work: The case of Lilia Alejandra García

Around 10:15pm, on the night of the 19th of February, 2001, the neighbors of a trash dump in the near of a Maquila in Cuidad Juárez called the local emergency number of the police - 060 - in order to inform them that a naked woman was being beaten in raped by two men in a large vehicle. No police were sent out to investigate the purported rape. Following a second phone call, a police car is sent out, but it doesn’t arrive to the scene of the crime until 11:25pm, too late to do anything. The vehicle of the culprits had already disappeared.

Just four days before ,the mother from the 17 year old Lilia Alejandra García Andrade had registered her child as missing by the Center for Attention to Victims of Sexual Crimes and Crimes Against the Family, as well as the organism of the Mexican government for victims of sexual violence and violence in the family. Lilia Alejandra, mother of an infant and a three year old boy, worked in the Maquiladora Servicios Plásticos y Ensambles (Maquila Assembly and Plastic Services). At around 7:30pm the night of her abduction, Lilia’s colleagues saw her walk away into an unlighted area around the trash dumpster near the factory. Lilia took this path each day in order to reach the bus that would take her home. But this night, Lilia was never to return home.

On the 21st of February, the corpse of a young woman was found in a trash dumpster located close to the telephone where the emergency calls to the police were made. She was wrapped up in a blanket and had obvious corporal signs of physical and sexual violence. The autopsy showed suffocation as a result of strangulation as the cause of death. The body of the young woman was identified by her parents as Lilia Alejandra. The autopsy and investigation came to the conclusion that she had died a day and a half before being found, and that she was held captive at least 5 days prior to her murder. An extract from the police report from emergency line from the 19th of February at 11:05pm says plain and simply: “Nothing to report.” The identity of the woman who was attacked on this day was never determined, and no attempt was made to investigate whether or not there was a connection between her case and the abduction of Lilia Alejandra or, for that matter, any other cases. Furthermore, no investigation was carried out by the authorities in order to determine why no follow-up was made to the emergency calls from Ciudad Juarez. The area of the trash dumpster remains to this day unlighted. A small cross bears witness at the place where the corpse was found.

Although such crimes are being committed for eight long years now in Ciudad Juarez, the authorities haven proven themselves incapable of developing an effective system to register and react to emergency calls, which is especially troublesome for the cases in which abductions and rapes are reported. But even worse is the fact that federal authorities refuse to investigate and admit to the mistakes made in this case, and that a connection exists between the abduction and murder of Lilia and the emergency phone calls. Likewise, no reports exist regarding disciplinary actions.
A few links regarding these and other cases can be found at: Mexico. Intolerable Killings: Ten years of abductions and murders in Ciudad Juárez and Chihuahua, AI INDEX: AMR 41/027/2003, 11. August 2003

Onda Info report from October, 2003, regarding the UN investigation on the deaths of women in Ciudad Juárez:
[download | listen direct5699kB!]


More information regarding the women of Ciudad Juarez , the Mexican border region and women and children in the maquilas:
 http://www.juarezwomen.com/
 http://www.womenontheborder.org/
 http://www.escapinghades.com/juarex-articles.html
 http://www.angelfire.com/in2/qualm/maquila.html

More information regarding electronic civil resistance and the Electronic Disturbance Theater:
 http://www.thing.net/~rdom/ecd/ecd.html
 http://www.thing.net/~rdom/ecd/EDTECD.html

On the collaboration between Mexican human rights activists and cyber-feminists from the U.S.:
 http://www.thing.net/~cocofusco/juarez.html


Ana Lidia Barraza Calderón, 12 years-old, disappeared on the 7th of May, 2003:


Samanta Yesenia Carrasco Carrasco, 13 years-old, disappeared on the 17th of August, 2002:


Lorena Palma, 16 years old, disappeared:

Diana Yazmín García Medrano, 18 years old, disappeared:


Claudia Judith Urías Bethaud, disappeared on the 9th of March, 2003:


Érika Nohemí Carrillo Enríquez, 20 years old, disappeared on the 13th of December, 2000.

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