Gorleben- eine Reise in die strahlende Zukunf

pedder 27.10.2003 00:08 Themen: Atom
Erneut steht ein ganzer Landstrich vor einem Besatzungs- und Zwangseinlagerungszustand, bei dem diesen "Aufrechten Bürgern des Wendlands" unsere Solidarität im Widerstand benötigen.
Das was sich im eher schwach besiedelten Gebiet der Wenden abspielt, es ruft erneut 13000 Staatsdiener auf den Einsatzplan, welche erzwingen wogegen sich die Mehrheit der Bürger phantasievoll zur Wehr setzt.
Dass es hier um mehr geht als um bloße Rituale, der Versuch aufzuklären.
Erneut soll zwischen dem 8 und 12 November atomarer Atommüll ins "Zwischenlager" nach Gorleben verbracht werden und erneut werden Zehntausend Staatsdienern in einen Landstrich einfallen um ihn zu besetzen und den Widerstand zu bezwingen.
Ein ganzer Landstrich stellt sich dagegen quer und ruft uns dazu auf sich mit ihrem Widerstand, gegen die Zwangseinlagerung des Atommülls in Gorleben, zur Wehr zu setzen, uns mit ihnen zu solidarisieren.
Dabei muss Mensch wissen, dass die Menschen im Wendland alle nur denk- und machbaren demokratischen Möglichkeiten genutzt haben, um dieser Doktrin des "Atommülllagers" zu entgehen.
Dies jedoch ohne Erfolg, wobei diesen Menschen auch nichts mehr anderes bleibt, als ihr Demonstrations- und Widerstandsrecht in Anspruch zu nehmen und sich gegen die Zwangseinlagerung auf die Straße zu stellen.
Und so lautet auch das Motto, eines betroffenen Landkreises im Wendland<<< "Wir stellen uns quer"<<<, wobei, wer diesen bunt -und vielfältigen Widerstand erlebt hat, nur von Zivilcourage und praktischer Solidarität sprechen kann um diesen Widerstand annähernd zu beschreiben.
Was es emotional bedeutet sich einer übermächtigen Polizeigewalt entgegenzusetzen,sich im Belagerungszustand zu befinden, diese Erfahrung sie kann bei den Protesten in Gorleben erlebt-erfühlt werden.
Die Vermutung, dass die Zustände in und um Gorleben nur ein frühes Beispiel dafür waren, was uns an anderen Orten noch bevorstand, dies bewahrheitete sich für mich leider spätestens im pfälzischen Phillipsburg, welches im "Verladefall" –Abtransport abgebrannter Brennelemente- immer mehr den Verhältnissen im Wendland gleicht<<<<<-dem Ausnahmezustand !<<<<.
Auch hier kann zunehmend vom Zustand der Besatzung und der eingeschränkten Bürgerrechte gesprochen werden, was einem diktatorischen - undemokratischen Zustand gleichkommt.
Das staatliche System Ausnahmezustand ist nach und nach überall dort anzutreffen, wo sich aufgeklärte Bürger gegen die Interessen der Atommafia stellen und im besten- denn friedfertigen- Sinne Widerstand leisten.
Was in Gorleben seinen antidemokratischen- da faktischen Besatzungszustand- nahm und Mensch sei dank auf die beste Antwort der Zivilcourage eines ganzen Landstrichs traf und trifft, welcher sich querstellt, dies scheint ein, in der Vergangenheit liegender Anfang eines Weges, auf den Mensch letztlich auch gezwungen wurde und zunehmend wird, da ihm sonst nichts bleibt..
Wir Bürger sollten uns dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschehnisse um die Castortransporte und die "Zwangseinlagerung", auch nur als Beispiel und Anfang eines Weges zu begreifen sind.
Es ist ein Beispiel welches uns vor Augen führt, was passiert, wenn sich die Bürger gegen die Interessen von Banken Industrien oder deren Befehlsempfänger aus Politik und Medien stellen.
Die Antwort und Quittung auf Protest lautet dabei "Ausnahmezustand", welcher auch immer mit der Aberkennung der niedersten Bürgerrechte einhergeht und überall dort ausgerufen wird, wo Kapitalinteressen das Bürgerrecht brechen und aushebeln.
Das gesetzlich zugesicherte Widerstands- und Demonstrationsrecht, es kann und sollte in Gorleben erlebt und erprobt werden, bevor sich Mensch der Illusion hingibt, dass ein Rechtsstaat auch automatisch Bürgerrecht vor Kapitalinteressen stellt.
Gerade hier im Wendland wird deutlich, dass Bürgerrechte den Interessen des Stromkonzerne untergeordnet werden.
Außerdem beinhaltet die Solidarität mit und im Widerstand auch den Hauch der Möglichkeit emotional das zu erfassen, was unter dem Tabubruch "Auslandseinsätze" auch emotional, fern unseres Mitgefühls, zugemutet wird.
Solche Vergleiche sollen dabei keinesfalls den Schrecken verniedlichen, welcher in Kriegsgebieten herrscht, doch halte ich es für legitim, da selbst erlebt, darauf hinzuweisen, dass ein Ausnahmezustand in Gorleben uns Menschen die zweite- emotionale Wahrheit von Ausnahme- Besatzungszuständen, sie uns anfühlen- erfahren lässt, wodurch Mitgefühl und Meinung erst möglich scheint?!
Dabei sind die Ereignisse im bunten solidarischen Widerstand und gerade die Strategien der Staatsgewalt eine, wie ich vermute, noch außergewöhnliche Möglichkeit sich die Gegenwart zu verdeutlichen, um sich auch besser auf die Zukunft vorzubereiten.
Außerdem, sich ein paar Tage Urlaub zu nehmen um dorthin zu reisen, wo das Demonstrationsrecht zur letzten Bürgerpflicht wird und wir mit eigenen Augen und allen Sinnen- Gefühlen feststellen können, dass diktatorische Beschlüsse das eine sind und ob sich Bürger das gefallen lässt das andere, dies ist doch nicht ohne Wert, im Gegenteil, in der Solidarität des gelebten Widerstands, dort wir auch ein, heute wohl außergewöhnliches, Miteinander zur erlebbaren Wahrheit.
Diese sollte zwar nicht überbewertet werden, hängt diese Solidarität doch auch stark vom gemeinsamen Konsens "Nein zum Atommülllager" ab, doch nichts desto Trotz wird in der Ausnahme -Castortransport- etwas wahr, was zu einem der eindrucksvollsten Erlebnisse im Wendland sich einprägt."-Gelebte Solidarität-"

Dass auf Politik und Politiker kein Verlass ist, Mensch nur auf eigene Kraft und Macht vertrauen kann, diese Erfahrung wurde im Wendland schon vor Jahrzehnten gemacht, doch allen Anderen, in Egalien und Sankt Florian beheimateten, muss doch seit der "Rentenkrise" klar geworden sein, dass eine oft wiederholte Aussage und Wahrheit <<"Die Rente ist sicher"<< einer Wahrheit gleichkommt deren Halbwertzeit um die drei Jahre liegt und nach sechs Jahren dann Fakt ist "Die Rente ist entsichert".
Beizieht Mensch dies- rein fiktiv-( denn die Atomkraft war noch nie sicher)- auf selbige, so gäbe es die Unterschiede, zum einen, der Atommüll ist nicht weg oder "entsichert", sondern im Gegenteil überall (- der GAU-) und zum anderen ist die Halbwertzeit; der wahren Gefahr von Radioaktivität; außerhalb dessen was Mensch noch fassen kann, wobei die Finsternis des Glaubens noch immer herrscht, wenn Mensch fragt nach der Sicherheit von "Industrieabfällen". (Finster ist ihr Glaube, da Mensch wissen kann; um die Finsternis ungelöster Probleme und um das, was er anrichtet, der besitzgierige Homo-Haben)
Von wem werden unsere Ökonomen und Politiker denn eigentlich beraten, um was für eine Art von Wissenschaftlern handelt es sich denn eigentlich, an welchem Wohl und Ziel orientieren sie- und ihr Wissen sich, was haben sie mit unseren noch gemein? Angesichts der Probleme, welche uns die Wissenschaft erst beschert hat gerät auch die Wahrheit "Sicherheit durch Wissen" immer mehr zur Farce.
Der Philosoph Ludwig Wittgenstein er sprach zwar von der Bombe, aber auf die Kernenergie bezogen dürften seine Worte dennoch Wahrheit beinhalten, was diese, am Verdienst orientierten, Wissenschaften so zu Tage fördern.
„Denn alles, was ich meinen kann, ist doch, dass die Bombe das Ende, die Zerstörung, einer ekelhaften seifenwässrigen Wissenschaft in Aussicht stellt“.
In Gorleben ist erkannt, dass es angesagt ist den eigenen Verstand zu gebrauchen und sich solcherlei Aussicht zu widersetzen, wobei sie sich auch der Solidarität und des Wissens derer sicher sein können, welche unter dem Vorsatz human, die am Mensch orientierten, Wissenschaften verkörpern aber leider einer Minderheit anzugehören, wie sonst wäre dieser kritiklose unverantwortliche Umgang mit Zukunft zu begreifen?.
Die Menschen im Wendland sie brauchen nicht unser verbalisiertes Mitgefühl, nicht Mitleid oder ähnliches, sondern sie brauchen die Solidarität wütender und zorniger Mitmenschen, denen das Demonstrationsrecht die letzte Möglichkeit gibt ein Zwangssystem, mit Wut und Zorn, - dennoch friedlich- ihm sich zu widersetzen um es eines Tages auch in die Knie zu zwingen.
Wie das gehen soll, ist ganz einfach. In dem Moment wo das Verhältnis zweimal Staatsgewalt gegen einmal Demonstrant sich umkehrt, beginnen die Verhältnisse zu tanzen! Dies nicht nur deshalb, weil es den Einsatz doppelt so vieler Staatsdiener, wenn nicht sogar noch mal so vieler bedeuten würde, was dann bei 50 000 unbezahlbar wird.
Erst wenn ein Kräfteverhältnis erreicht ist, dessen Ausmaß unübersehbar ist wird wieder geredet und verhandelt werden, da wo bisher vor allem zugemutet und verschleiert wird.

Auch dazu dient unsere Solidarität, dazu mitzuhelfen die Grenzen zu markieren, Grenzen, welchen wir uns, sowohl aus Selbstschutz, wie auch zum Schutz späterer Generationen verpflichtet fühlen und welche motiviert und daraus entstanden sind aus der Realität, dass der freie Markt, die freie Lüge einschloss und wir es sind die belogen werden.
Gorleben und die Bürger des Wendlandes stehen gegen diese Lügen der Atommafia und Monopolisten. Die Solidarität mit den Bürgern des Wendlandes sie wird auf jeden Fall belohnt zum einen durch die herzlich-warme-Subkultur des Widerstands, zum anderen dadurch uns auch vor uns selbst und der Trägheit der Masse noch zu retten, indem wir für Überzeugungen auch bereit sind uns mit Betroffenen zu solidarisieren, damit wird wahr, dass der Einzelne noch etwas tun kann, wenn er nur auch bereit ist zur Solidarität.
Fahren wir doch lieber von Überall her nach Gorleben bevor Gorleben überall ist.
Mehr Infos zum Widerstand unter www.bi-lüchow-dannenberg oder www.x-tausendmalquer.de
Fühl dich im Wendlandwiderstand!
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Ergänzungen

guter Artikel

nikola 27.10.2003 - 17:08
Im Wendland zeigt sich Jahr für Jahr die Fratze des Polizeistaats. Dieser wird immer skrupelloser, um sich zu erhalten. So wird es immer mehr Polizei geben, die uns im Zaum halten soll.
Doch das schlimmste wäre, die Augen zu verschließen, bis es zu spät ist! Nein, wer seine Freiheit nicht wahrnimmt, der hat gar keine Freiheit (auch wenn er es dann garnicht merkt).

Und damit ich nicht irgendwann merke, daß ich unfrei bin, die Welt um mich herum gleichgeschaltet und außer stande irgendetwas gegen die Ungerechtigkeit zu unternehmen, gehe ich wieder ins Wendland. Ich stelle mich der Übermacht, im Wissen, den Castor nur zu verzögern, heute jedenfalls.

Aber ich werde wunderbare Menschen treffen, mit Herz und Verstand, die nicht länger gewillt sind, sich an der Nase herumführen zu lassen. Diese Menschen gibt es überall (und nebenbei denke ich, daß alle dazugehören, es teilweise nur noch nicht wissen). Und es kommt der Tag, da werden viele (sehr viele) Menschen auf die Barrikaden steigen, weil ihnen nichts zum leben bleibt, aber der Profit einiger weniger von den Politikern gesichert wird, was auch der Grund für Armut schlechthin ist!

Dieser Tag wird wird nicht wenig auf solchen solidarischen, außerstaatlichen Strukturen und Erfahrungen aufbauen, wie sie sich trotz aller staatlichen Maßnahmen im Wendland gebildet haben, ja sogar schon viele Regierungen überstanden, wodurch klar wird, daß dieser Widerstand ein rotes Tuch für jeden Politiker ist, der doch gewöhnt ist, "seine" Politik durchzusetzen, auch wenn das mit dem Untergang der Gegener derselben gleichzusetzen ist.

Fazit: Nutzt alles nix - hier entsteht ein Stück Zukunft, das für uns alle wichtig ist.

ps: sorry wegen der langen Sätze - wir sehen uns im Wendland!

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