Pressemitteilung: Fast 2500 in Magdeburg

Soligruppe 25.10.2003 22:34 Themen: Repression
Soligruppe zur Demonstration am 25.10.03 in Magdeburg.
Fast 2500 Menschen demonstrieren für die Freilassung von politischen Gefangenen

Die Demonstration durch die Magdeburger Innenstadt verlief kraftvoll, lautstark und ohne besondere Zwischenfälle. Der Beginn der Demonstration verzögerte sich um zwei Stunden, da viele DemonstrationsteilnehmerInnen, die mit Bussen, Bahn und Pkws anreisten, wegen unnötiger, teilweise rechtswidriger Kontrollen aufgehalten wurden.
Selbst der Anwalt eines der Angeklagten wurde ursprünglich nicht zur Demonstration durchgelassen, da er seine Personalien verweigerte. (Nach dem Sachsen-Anhaltinischen Polizeigesetz sind derartige Personalienkontrollen nicht zulässig.)

Die TeilnehmerInnen reisten aus Berlin, Braunschweig, Dessau, Dresden, Erfurt, Frankfurt/M, Göttingen, Halle, Hamburg, Hannover, Leipzig, Lüneburg, München, Münster, Nürnberg, Oldenburg, Schönebeck und vielen anderen Städten an.
Auf der vierstündigen Demo wurden Redebeiträge und Grußbotschaften aus Griechenland, Italien und der Schweiz verlesen und Musik gespielt. Trotz der Kälte war die Stimmung unter den DemonstrationsteilnehmerInnen sehr gut. Eine Sprecherin der Soligruppe Magdeburg/Quedlinburg wertete die kraftvolle Demonstration als vollen Erfolg.

Die DemonstrantInnen forderten die Abschaffung der politischen Paragrafen 129a/b StGB und die Freilassung von Carsten, Daniel und Marco, die seit fast einem Jahr ohne Gerichtsverfahren in Untersuchungshaft sitzen. Den Dreien wird von der Bundesstaatsanwaltschaft vorgeworfen, im letzten Jahr Anschläge mit Sachbeschädigungen gegen Großkonzerne und Behörden in Magdeburg verübt zu haben. Konkrete Beweise dafür existieren nach Aussage der AnwältInnen nicht.
Zusätzlich wurde fundamentale Kritik an Staat und Kapitalismus geübt.

Der §129a ist ein Sonderfall im deutschen Rechtssystem, da er die Verurteilung von ?Mitgliedern einer terroristischen Vereinigung? ohne konkrete Tatnachweise zulässt. Die BAW konstruiert, wer zu dieser Vereinigung zählt und hat dabei uneingeschränkte Ermittlungs- und Observationsbefugnisse. Trotzdem wurden in der Vergangenheit ca. 97% der 129a-Verfahren gegen Linke eingestellt. Die dabei gesammelten Daten dienen Polizei und Verfassungsschutz jedoch weiterhin zur Beobachtung der politischen Linken.

Der nächste Prozeßtag in dem 129a-Verfahren findet am 28.10.03 in Halle statt.


Soligruppe Magdeburg/Quedlinburg
www.soligruppe.de
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Ergänzungen

ich würde sagen,...

erfreuter 25.10.2003 - 23:01
...dass man schreiben müsste "weit mehr als 2500" und nicht "fast 2500"! war echt mächtig was los! freiheit für alle politisch gefangene!

Nicht kleiner machen als man ist!

helga 25.10.2003 - 23:12
Liebe Soligruppe,
schön dass ihr so bescheiden seit, aber bei dem Erfolg muss man ja nicht tiefstapeln. Wir waren auch da und es waren auf jeden Fall zwischen 3500 und 4000 TeilnehmerInnen anwesend. Allein aus Berlin waren schon mindestens 300 Leute da. War 'ne coole Demo, trotz stressiger Bullen!

FRAGE

punk 25.10.2003 - 23:41
Nach dem Sachsen-Anhaltinischen Polizeigesetz sind derartige Personalienkontrollen nicht zulässig - wie jetzt die bullen dürfen meine personalien nicht verlangen? kann mal wer was dazu sagen?

Heute ist nicht alle Tage...

Autonome Republik Kreuzberg 26.10.2003 - 00:18
...wir kommen wieder, keine Frage!

Ware ne geile Demo - jetzt heißt es weitermachen!
FREIHEIT FÜR DANIEL, MARCO & CARSTEN!
LIEBE UND KRAFT DEN KÄMPFENDEN GEFANGENEN!

Kraftvoll?

DemogängerIn 26.10.2003 - 00:22
Ich fande ebenfalls, daß die 2500-Mann-Demo sehr lautstark durch Magdeburg zog. Aber kraftvoll? Mir jedenfalls hat sie ziemlich viel Kraft geraubt.

Was ich heute erlebt habe, bringt mich doch sehr zum Grübeln. Ich war mit zwei weiteren Personen im Demozug, als wir mit einer Person, die ziemlich betrunken war, ins Gespräch kamen. Diese Person behauptete, daß die Juden sehr viel Scheiße bauen würden. Wir begannen eine Diskussion, um ihr zu erfahren, was sie mit "Juden" meine. Sie meinte das israelische Militär. Wir wollten ihr dann erklären, daß sie sich dann differenzierter ausdrücken solle, da "Die Juden" ja kein Kollektiv darstellen. Soweit kamen wir aber gar nicht. Als die Person noch grade "Was die Juden jetzt machen, wurde mit denen unter Hitler gemacht" sagte, stürmten einige DemogängerInnen wütend (kann ich persönlich auch eigentlich sehr gut verstehen) auf uns zu und machten die Person an, mit ihrer Einstellung habe sie nichts auf der Demo zu suchen, sie solle gefälligst gehen. Ich aber wollte mit der Frau diskutieren, um ihr klarzumachen, daß ich ihre Einstellung total beschissen finde. Leider wurde ich daraufhin weggeschubst und mir wurde gesagt, eine Demo sei nicht zum diskutieren da und ich solle dafür die Demo verlassen, zudem sei dies eine Antifa-Demo und da habe eine solche Meinung nichts zu suchen. Eine drumherumstehende Person fragte kritisch, wessen Meinung das sei und wer das bestimmen würde. Antwort: "Das ist unsere Meinung!" Ich wurde noch weiter angepöbelt, daß ich ja auch die Demo verlassen könne. Ein Antifa-Komando schmiss letztlich die Person aus der Demo.

Ich fand diese Aktion sehr unschön. Ich vertrete beim besten Willen nicht die Meinung dieser Person, aber ich glaube, daß man Einstellungen von Personen nur verändern kann, indem man mit ihnen redet, ihnen ihre Argumente widerlegt und die eigenen Positionen ihnen sehr deutlich entgegenstellt. Durch Ausschluss oder (ist hier nicht passiert) aufs Maul hauen lässt sich in Köpfen wenig verändern -ganz im Gegenteil- es bestärkt, glaube ich, die Einstellung noch. Ich hatte die ganze Zeit zudem das Gefühl, daß ich gleich ein paar aufs Maul bekommen würde, wenn ich nicht still sei. Es wurde mir zwar nicht damit gedroht, aber die Agression die ausgestrahlt wurde, ließ die Vermutung zu. Schade, daß sich eine Szene durch so etwas leicht spalten lässt. Ich denke daß wir das nicht zulassen dürfen. Dazu ist es aber nötig, nicht eine "Einheitsmeinung", wie das durch "Das ist unsere Meinung!" geschaffene Kollektiv zu propagieren, sondern auch etwas Toleranz in den eigenen Reihen zuzulassen. Ich bin aber eine eigenständig denkende Person und ich lasse mir ungern eine Meinung aufzwängen.

Ich weiß, daß es auch in den linken Kreisen ungeschriebene Gesetze gibt, an die sich bitte jeder halten soll. So waren unter den 2500 DemonstrantInnen ca 1500 (ich glaube, das ist untertrieben) zum Repressionsschutz ganz in Schwarz gekleidet, und schrieen: "Ich bin nichts, ich kann nichts - gebt mir eine Uniform!". Frage von mir: Wirkt die schwarze "Einheitskleidung" nicht auch wie eine Uniform?

Ein weiterer Kritikpunkt ist das schreien der Parole: "Freiheit für alle politischen Gefangenen!". Schön, aber was ist mit dem Rest? Ich glaube, daß alle Knäste abgeschaffen werden sollten. Ein Dieb stielt, weil er von diesem besch. kapitalistischen System dazu getrieben wird. Ich weiß, daß meine Einstellung von extrem vielen nicht geteilt wird, vor allem, wenn es um Nazis, Vergewaltiger, Kinderschänder... geht. Aber ob sie durch den Knast zu besseren Menschen werden, wage ich zu bezweifeln.
An der Parole "Freiheit für alle politischen Gefangenen!" kritisiere ich aber noch etwas anderes. Auch Nazis sind häufig aus politischen Gründen in den Knast gewandert. Sollen die, "Antifa-Meinung" nach, auch aus dem Knast raus? Müsste es dann nicht eher heißen ""Freiheit für alle linken politischen Gefangenen!" und "Wir sind nicht alle - es fehlen die linken politischen Gefangenen"?

Ich denke, daß wir in unseren linken Zusammenhängen uns auch mal kritisch betrachten sollten. Ein Ansatzpunkt sind da zum Beispiel, wie auf den Direct-Action Days in Magdeburg, Diskussionsrunden über Knäste... oder Workshops zu Direct-Actin, Antirepression... . Ich finde, wir sollten vielfältiger in unserem Denken und Handeln werden. Nur so können wir gemeinsam unsere Ziele durchsetzen.


Gegen "Einheitsmeinung", für freies Denken!
Freiheit für alle Gefangenen!

was viele nicht kapieren

tutnixzursache 26.10.2003 - 00:46
weder juden, deutsche, russen, chinesen oder wer auch immer sind ein kollektiv. alle haben unterschiedliche meinungen und deshalb kann man sie auch nicht kollektiv verurteilen oder in sippenhaft nehmen. sprüche wie die juden, die deutschen oder wer auch immer sind an irgendwas schuld sollte man in linken emanzipatorischen zusammenhängen nicht bringen. wer doch solche verallgemeinerungen machen will und nicht dazu bereit ist darüber zu reflektieren sollte aus linken gruppen ausgeschlossen werden, denn er ist dann definitiv kein linker! das gilt vorallem für antideutsche und antiimps die menschen in gruppen einteilen und ihnen bestimmte verhaltensweisen kollektiv unterstellen!

Mutmachende Demo!!!

E.G.A.L. 26.10.2003 - 01:06
Meiner Meinung nach die stärkste autonome Demo seit einigen Jahren. Deutlich über 2000 Leute, durchweg laut und kämpferisch, geschlossenes Auftreten (unzählige Seitentranspis, Ketten auch über die ersten zehn Reihen hinaus). Dazu eine vorbildliche Orga (kämpferischer Lauti, sehr gute Redebeiträge, stimmiges Verhältnis Musik:Reden:Parolen). Die Bullen - wohl ähnlich überrascht - hatten zu keinem Zeitpunkt eine Möglichkeit, die Demo anzugreifen. Scheint, es tut sich mal wieder was, das Laune macht.

Antisemitin!

OG 26.10.2003 - 01:14
Wir wurden von der Person noch übel zugetextet im Zug. Sie war wirklich absolut scheiße drauf, hat was von "Die Juden wollen die Weltherrschaft", "Sie töten die palestinensischen Zivilisten, die Palis aber nur das Militär","die Juden jammern ja nur rum wegen dem Holocaust und bauen selber nur Scheiße!". Mit Argumenten war da nicht viel (sie war absolut daneben und ich denke auch ziemlich Eso). Nach ner halben Stunde hatten wir alle gestrichen die Schnauze voll und haben nur noch mit "Halts Maul" und "Willst du nicht das Abteil" wechseln?" reagiert. Da war ich bei ihr selbst schon Jude und das Judentum stand "hinter mir". Hab mich umgedreht, da stand aber nur irgend ein Prollo ... Also wenn es Masochisten gibt, die können mit ihr diskutieren. So was sollte von der Demo geschmissen werden. Und an alle Antideutschen: geifert jetzt nicht rum, es gibt genug Leute, die sich auch ohne euch mit Antisemitismus auseinandersetzen wollen!

super demo!

Horst 26.10.2003 - 02:05
wenn man den kessel und die kontrollen, sowie dat ziemlich nahe spalier weg lässt, muss ich sagen...echt geile demo!
viele leute, sehr schwarz, entschlossen, laut, und stark!!!

weiter so!
da fährt man gerne in andere städte, denn nach genthin und rathenow, war dies mal wieder richtig gut!!!

das macht mut!

Gute Stimmung, Parolen und Transpis

Conny & Claus 26.10.2003 - 02:21
Die Stimmung war über die fast sechs Stunden sehr gut. Ein Lauti-Wagen war zu wenig, aber die DemonstrantInnen haben die ganze Zeit über mit Parolen das Defiziz wettgemacht. "Wer das Geld hat, hat die Macht, bis es unterm Auto kracht" war eine Parole. Außerdem wurde das Lied gesungen "Ein kleiner Brandsatz..." Auf den Transpis war u.a. zu lesen "Sind wir nicht alle ein bißchen 129a?" oder "Wir alle sind Kommando für die Freilassung der Politischen Gefangenen."

Es war nicht nur eine Demo für die drei Gefangenen, sondern auch für die Politik, die ihnen vorgeworfen wird.

Weitere Infos auch auf einer der Mobilisierungshomepages:  http://www.badkleinen.tk

Erfolg

Teilnehm@ 26.10.2003 - 02:41
Die Demo war ein starker Ausdruck der bundesweiten Antifaorganisierung. Nach den Berliner Demos Mitte der 1990er zu den Verhaftungen wegen des Todes des Nazis Kaindl, den Demos der Autonomen Antifa (M) in Göttingen und der Hamburger RADIKAL-Demo knüpfte diese Demonstration in Umfang, Inhalt und Auftreten daran an. Das ganze war auch ein Verdienst der Vorbereitungsgruppe, die ja aus der Mobilisierung zum 10. Todestag von Wolfgang Grams hervorgegangen ist, wo nicht nur Antifa-Gruppen beteiligt waren.

Die Demo trug und trägt dazu bei den Prozess gegen die 3 Genossen stärker zum Thema zu machen. Jetzt gilt es den Prozess zu beobachten und die Initiative weiterzutragen, auch gegen andere Schweinereien in diesem Staat und in dieser Welt.

Es gab noch zahlreiche weitere Parolen. Zum Teil witzige ('Randale, Bambule, Frankfurter Schule' und 'Adorno, Fetscher, Habermas - der letzte ist der größte Arsch'), zum Teil die soziale Frage thematisierende Parolen 'Gegen den Sozialabbau - organisiert den Kaufhausklau' und 'Gegen Hartz und Niedriglohn - für die soziale Revolution') und Old-School ('Hoch die internationale Solidarität' und 'Wir sind nicht alle - es fehlen die Gefangenen')

Demo-Berichte beim MDR

noone 26.10.2003 - 03:10

Berichte der Demonstration "Linke Politik Verteidigen" auf den Internetseiten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR)


"Protest
Linke Demonstration in Magdeburg blieb friedlich

Rund 2000 Anhänger der linken Szene haben in Magdeburg für die Freilassung von drei Gefangenen demonstriert. Nach Angaben der Polizei verlief ihr Protestzug durch die Innenstadt ohne größere Zwischenfälle. Nach Kontrollen seien lediglich drei Personen in Gewahrsam genommen worden. Die im Vorfeld erwarteten Krawalle blieben aus. Die Polizei hatte die Demonstration mit mehreren Hundertschaften aus drei Bundesländern begleitet.

Angeklagte sollen Brandanschläge verübt haben
Die Demonstranten setzten sich für drei Gesinnungsgenossen ein, die in Halle vor Gericht stehen. Die Bundesanwaltschaft wirft den drei Männern im Alter zwischen 22 und 24 Jahren Mitgliedschaft in einer militanten Vereinigung vor. Die Gruppe soll zwischen August 2001 und Frühjahr 2002 mehrere Brandanschläge verübt haben. Betroffen waren das Landeskriminalamt sowie ein Autohaus. Dort gingen zwei Luxusautos im Wert von über 100.000 Euro in Flammen auf. Im Februar 2002 soll die Gruppe für den Brand zweier Telekom-Dienstwagen verantwortlich gewesen sein.
25. Oktober 2003 | 21:33"

Desweiteren finden sich beim MDR das dpa-Bild (siehe oben) und ein Video eines Nachrichtenbeitrages der wohl bei "Sachsen-Anhalt Heute" gesendet wurde.

 http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/1010210.html (Quelle)

Hurrah, hurrah die Schule brennt!

Ich bin neu in der Frankfurter Schule 26.10.2003 - 08:11
"Randale, Bambule, Frankfurter Schule"
"Adorno, Fetscher, Habermas - der letzte ist der größte Arsch"

Was soll denn an diesen Parolen witzig gewesen sein und an wen sollten die sich wenden? An die umstehenden Politikstudis im 5.Semester? Für alle anderen ist das unverständlicher Keu und somit verbale Onanie seitens der Parolenrufer. Mal ganz abgesehen davon, dass olle Theodor W. Adorno seinerzeit die Bullen rufen ließ, um das besetzte Institut räumen zu lassen. Aber das passt ja irgendwie zu manch einem seiner spätgeborenen Eleven: Immer eifrig philosophieren und wenn es konkret werden sollte kollaborieren.

platzverweise in MD :((((

verhinderte teilnehmer 26.10.2003 - 11:01
wir waren auch da, aus sachsen, zwei autos, knapp 10 Leute.

sind in MD angekommmen,
sind ausgestiegen,
sind kontrolliert worden,

...und haben Platzverweise gekriegt, ohne Begründung und nur mündlich.
und wir sind wirklich einfach nur ausgestiegen ... wir haben nix gemacht.

mussten wieder nach hause fahren. :(
(nach einigem Hin- und Her, was wir jetzt machen sollen)
(hatte keinen Sinn..)

wir werden da noch bissl streß machen deswegen...
die bullerei ist zum Schutz der Grundrechte da, z.B. das Recht auf freie Meinungsäußerung,
und nicht zur Behinderung der Grundrechte.

na gut .. wir waren nicht besonders guut auf diesen tag vorbereitet, so dass es für die grünen Männchen einfacher war, uns die Butter vom Brot zu nehmen,

man lernt dazu.
(oioioi, wie soll da erst der CASTOR werden..)

Ja war eine große Demo...

Normalo 26.10.2003 - 12:47
doch war es zum Teil einfach nicht verständlich warum nach diesen neuen Ereignissen immer noch die selben Parolen geplärrt werden, je lauter desto besser. Alle fahren für das große Happening in die Stadt, jeder redet von Revolution und alle Bullen sind scheiße. Da werden Leute von der Demo geschmissen,weil satierische Aktionen nicht verstanden werden, oder Order laufen mißtrauisch einer kleinen sich absondernden Gruppe hinterher, bis sich ein Bullentrupp aufmacht hinterherzueilen. Wie wäre es vielleicht 1-2 Tage früher in die Stadt zu fahren sich über Bevölkerung und Szene einen Überblick zu verschaffen, denn Bewegung ist nicht nur auf Großdemonstrationen Präsenz zu zeigen, sondern auch das drumherum, das selbstorganisieren, das anders sein, das sich nicht durch Macho-Gehabe (egal ob m. oder w.), oder durchorganisierten Hierachien von den anderen "normalen" Bürgern abhebt. Wir müssen auf die Leute zu gehen und nicht frustriert gegenüber der Allgemeinheit werden und stumm werden, denn das ist daß was dem System am besten gefällt. Klar jeder darf seine eigene Meinung haben, aber bitte jeder für sich. Zerstören wir die Schere im Kopf. Und große Sprüche machen ist nict alles und wenn dann sollte man seine drohungen schon warmachen. Außerdem fragte ich mich was der Spruch: "Alles für alle und zwar umsonst !" mit dem Thema zu tun ha und was generell damit gemeint ist.

Fazit: Mehr organisieren statt mitmarschieren !

Für schöner, für anders !

Personalienkontrolle und Durchsuchung

Huby 26.10.2003 - 13:22
Also mich interessiert das auch mal mit der Persokontrolle; Ich denke nachdem der eiserne Kanther die Ausweispflicht auf das Paralleluniversum für ausgedehnt hatte (inklusive evtl. temporärer chronologischer anomalien)- ist das überall dieselbe Bürger-Pflicht (?).
Ich fand die Leibesvisitation dagegen eher fragwürdig, die finde ich echt recht unverschämt! Weiss aber im Moment auch nicht genau was da grad erlaubt ist und was nicht. Jedenfalls die Begründung dafür -" Ihr seid Demonstrationsteilnehmer" -"wie kommt ihr da drauf?" -"Ganz klar! weil ihr von hier - nach da gehen wollt!!" Realsatire pur! - bei der 2. Kontrolle habe ich auf die Aufforderung meine Taschen zu leeren einfach nur gesagt "nur zu" da guckte die Scherge mich doof an und meinte ICH solle anfangen. Womit? Ich denke er will was von mir??
Die sind anscheinend ganz schön verwöhnt mit Kooperationsbereiten Teilnehmern.
(Bei den Stundenlangen Kontrollen war ich nicht dabei, da wirds wohl anders gewesen sein.)
Jedenfalls finde ich, und darüber habe ich mich auch noch mit einem Demo-tl. unterhalten. Wenn die Ihre Kontrollen haben wollen, und uns jede Bierdose, Feuerzeug, und Stecknadel wegnehmen wollen, dann nur zu, Wer lust auf Schreibtischarbeit am Wochenende hat, den sollte man nicht enttäuschen. Für diese lächerlichen Aktionen kann man sich doch auf jedem PC ein paar Formschreiben vorbereiten, die man dann an die "überforderte" Justiz senden kann.
Wenn das jeder tut, dann denke ich werden diese Schikanen schnell zu lästig.
(oder die Gesetze werden angepasst und .....)
Na ja, aber wenn wenn, viele können ja leider grad mal die Parolen nachbrüllen, (die man Ihnen vorher ausgedruckt auf Zetteln gibt- damit auch der bekloppteste weiss was los ist...
Trotdem: Es war auf jeden Fall eine super Demo !!

mehr infos?

daheimgebliebener 26.10.2003 - 13:58
konnte leider nicht zur demo, deshalb brauche ich jetzt infos. nach dem medialen aufwand hier (breaking news in der mittelspalte), verläuft die nachberichterstattung doch eher mau. gibt es keine anderen fotos als das von der dpa? kann man die redebeiträge irgendwo nachlesen? haben die bullen sich geäußert? gibt es einen pressespiegel?

fragen über fragen und (bisher) keine antworten. warte auf weitere infos

der daheimgebliebene

p.s.: die debatte, ob man sich mit der antisemitin hätte unterhalten sollen oder nicht, ist ja wohl nicht euer ernst. als wäre es nur eine etwas wirre "meinung", wenn leute davon reden, "die juden" führten sich auf wie die nazis. kennt ihr den von woody allen? "sagt ein jüdischer intellektueller zum anderen: 'ich habe ein essay gegen den antisemitismus geschrieben'. meint der andere:'tatsächlich? ich bevorzuge baseballschläger.'" in diesem sinne: shalom!

Antisemitismus Diskusion

Karl Heinz 26.10.2003 - 15:17
Der Mensch der auch schon in anderen Ergänzungen vorkam ist ein ziemlich bekannter und sehr angetrunkener Mitarbeiter des Nationalen Beobachters gewesen.
Deswegwen war es völlig gerechtvertigt ihn rauszuschmeißen!
Die wollen mit solchen Diskusionen nur ködern und provoziern und dann lachen sie sich hinter eins!
Achso der Typ is dann noch besoffen im Bahnhof versorgt wurden von ein par "Ordnungskräften" weil er sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte
fand ich ziemlich witztig weil er die sich selber zugezogen hatte.
Sonst Endlich ma wieder ne Motivative Demo, fand ich absolut Klasse!

Bilder

BilderbetrachterIn 26.10.2003 - 16:01
32 Fotos gibt es bei Krasse Zeiten.
 http://www.krasse-zeiten.de/foto.php?dir=soli129a

Kurze Anmerkung zum Demoverhalten

tingeltangelbob 26.10.2003 - 16:13
Das war wirklich die kraftvollste & geschlossenste Demo, die ich seit Jahren erlebt habe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bildete endlich mal wieder der überwiegende Teil der Menschen Ketten; Leute, die im Weg rumsprangen wurden - teilweise etwas lauter - auf ihr Verhalten hingewiesen, und lernten dann - hoffentlich - etwas dazu...
Auch die sonst mittlerweile üblichen Idioten mit Bierflaschen waren eine verschwindende Minderheit... Weiter so!


RE: Platzverweise, Ausweiskontrollen

RH MD 26.10.2003 - 16:34
Um sich vor unnötigen Ausweiskontrollen oder Platzverweisen zu schützen, hätte der EA kontaktiert werden können, was von vielen Leuten auch gemacht wurde. Die Nummer wurde im Vorfeld bekanngegeben. Der Magdeburger EA ist grundsätzlich mit Leuten besetzt, die sich mit dem Sachsen-Anhaltinischen Polizeigesetz auskennen und in Kontakt zu RAs stehen.
Die von den Bullen erteilten Platzverweise waren teilweise rechtswidrig.
Personalienkontrollen außerhalb des Bahnhofs sind nur im Einzelfall zulässig.
Wer gegen eine möglicherweise illegale Kontrolle oder gegen einen Platzverweis vorgehen möchte, kann sich an die Rote Hilfe Magdeburg wenden.

personalienprüfung

mitdenker 26.10.2003 - 16:55
eigentlich darf in ganz deutschland niemand personen auf dem weg zu einer demonstration ihre personalien abverlangen. das hat von der theorie her noch was damit zu tun, dass niemand die teilnahme an einer demonstration unterlassen soll, aus angst vor staatlicher repression, weil demostrationsfreiheit ein, für eine demokratie so herausragend wichtiges gut ist. klingt schöner als die realität ist, ich weiß.

Fotos gibts hier

acab 26.10.2003 - 17:46

privet ! ! !

wIeAuChImMeR 26.10.2003 - 21:38
Also ich denke das meiste zu der gestrigen Demo wurde nu schon längst diskutiert etc. ! Jedoch wurde eines: nicht gesehen, übersehen, weggesehen, versehen blablabla . . .
Also schaut einfach mal auf der tollen seite vom NB MD ! ! ! Es reicht schon die erste seite also "home" ! ! ! wenn ihr es nicht seht was ich meine schaut einfach links auf euren bildschirm und zwar das unterste ! ! !
also lasst ruhig immer alle kräftig mit mobilisieren ! ! !

P.S.: Ich wollte bei der Ironie des schicksals (???) von gestern bleiben!

also haut rein ! ! !

rausschmeiszen

ja manchmal 27.10.2003 - 13:08
zu der person die aus der demo geschmissen wurde...
ich war vor ort und durfte mir die erguesse der nich mehr ganz so jungen dame anhoeren. ich weisz nich genau wie sie dazu kam ihre ansichten zu vwerbreiten, aber nach 10 minuten war relativ schnell klar das es da nich mehr viel zu diskutieren gibt, sie wieder holte nur noch das Die JUDEN Die PALESTINENSER umbringen, sie war zu keienr differenzierung faehig und die einzige die sie taetigte war das es vielleicht noch ein paar "GUTE" juden in deutschland gaebe... keine ahnung wer mit solchen menschen noch reden moechte soll das tun, uns war es dann jedenfalls genug und sie wurde von einigen jugendlichen mit der zustimmung aller umstehenden aus der demo befoerdert, da sie nach mehrmaligen aufforderungen das maul zu halten oder zu gehen nich nachkam und es immer weiter aus ihr rausquwoll.
ich kann es gut verstehen das einigen menschen der kragen geplatzt is, stand selber kurz davor. hier von einem antifa kommando zu sprechen ist wirklich nur albern, natuerlich ist den leuten durch auschluss nich zu helfen aber wer morgens um 15 uhr schon so dicht und nur noch diesen nazischeisz wiederholt is nich mehr zu helfen. ne demo ist jedenfalls kein therapiezentrum.

@ Karl Heinz

Wolftrud 28.10.2003 - 12:31
Sorry, die Person war weiblich!!!

Kollektive Identitäten

Anti-"wir" 28.10.2003 - 19:04
Kraftvoll, geschlossen. Rauswürfe gutfinden, das Durchsetzen von Geschlossenheit bejubeln und "ne demo ist jedenfalls kein therapiezentrum" ... die Vokabeln etlicher Kommentare hier, mit denen die durchnormierte Demo (Kleidung, Parolen, Formation ...) hier als toll gehypt wird, erinnern mich als die klassischen Denklogiken kollektiver Identitäten - wie sie auch Volk, Familie, Fanclubs usw. darstellen. Das ist sicherlich wenig überraschend. Die Gesellschaft, die in diesen Köpfen als Utopie herumgeistert, möchte ich nicht erleben.

Herrschaft schrotten! "Wir" schrotten! Normierungen schrotten! Offensiv werden!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Nix da — MLM

Lust auf mehr ..... — lalalala

RE: Platzverweise in MD :(( — verhinderte Teilnehmer

@ Tingeltangelbob — Bart Simpson

wir sind stark — moni