Social forum Tübingen/Rt: Aktionstage gegen S

ein Verwickelter 19.10.2003 19:18 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Unter dem Motto "Für ein besseres Leben aufstehen! Umverteilung nach oben stoppen! Agenda 2010 kippen!" veranstalten mehr als 30 Gruppen und Initiativen in Tübingen vom 18.10. bis 1.11. Aktionstage gegen Sozialabbau.
Am Samstag begannen die Aktionstage mit einem globalisierungskritischen Stadtrundgang, zuvor war am Donnerstag IWF-Chef Köhler spontan in seiner Antrittsvorlesung als Honorarprofessor an der Uni Tübingen gestört worden (siehe:  http://www.de.indymedia.org/2003/10/63597.shtml).
Das social forum Tübingen/Reutlingen(www.social-forum.de)...

wurde im Februar 2002 als erstes lokales social forum in der BRD gegründet (siehe:  http://de.indymedia.org//2002/02/16630.shtml). Neben verschiedenen Veranstaltungen und der Beteiligung an den 1. Mai-Demonstrationen in Tübingen (siehe:  http://de.indymedia.org//2002/05/21084.shtml) hat das social forum im Herbst 2002 die 1. Tübinger Volxuni veranstaltet (siehe:  http://de.indymedia.org//2002/07/26779.shtml).


Breite Beteiligung an den Aktionstagen gegen Sozialabbau im Herbst 2003...

Während in anderen Städten über die fehlende Opposition gegen die rot-grüne, neoliberale Politik geklagt wird, kommt im traditionell rot-grün-alternativen Unistädtle die Verärgerung über die Bundesregierung deutlich zum Ausdruck: Über 30 politische Gruppen und soziale Initiativen rufen zu den Aktionstagen auf und beteiligen sich mit eigenen Veranstaltungen und Aktionen.
Die Liste der aufrufenden Gruppen macht die Vielfalt des Protests deutlich:
Kreisarmutskonferenz, Arbeitskreis der Tübinger DGB-Gewerkschaften, Arbeiterbildung e.V. Reutlingen, Personalrat Unikliniken, Betriebsgruppe Unikliniken, VerDi-Medien Tübingen, Tübinger Arbeitslosentreff TAT e.V., Bezirkserwerbslosenausschuß VerDi Neckar-Alb, Freie ArbeiterInnen Union Tübingen (FAU), Club für Behinderte und ihre Freunde in Tübingen und Umgebung e.V. (CeBeef), Wohlfahrtsausschuß Tübingen, AIDS-Hilfe Tübingen, Zentralamerikakomitee (ZAK), Kein Mensch Ist Illegal Tübingen, Arbeitskreis selbstverwalteter Wohnprojekte (Leibnizhäuser II und III, Münzgasse, Studierendenwohnheim Wilhelma, Wohnprojekt Schellingstrasse), Fachschaftsräte Vollversammlung, Linke StudentInnen Assoziation (LiStA), ATTAC Tübingen, Infoladengruppe, Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Rosa-Luxemburg-Club, Zàtopek im Club Voltaire, Solidarität International, Frauenverband Courage e.V., solid Tübingen e.V., Friedensplenum/ Antikriegsbündnis Tübingen e.V., Gesellschaft Kultur des Friedens, Informationsstelle Militarisierung (IMI).


Protest sichtbar machen und Auf-einander-beziehen statt Vereinheitlichung von Positionen...

Gemäß der Grundsätze des social forum wurde bei der Planung der Aktionstage darauf verzichtet, Positionen zu vereinheitlichen. Die Gründe der beteiligten Gruppen und Initiativen für die Aktionstage können so nebeneinander dargestellt werden:

Wir stehen auf,...
· weil statt der Solidarität das Ellbogenprinzip hochgehalten wird.
· weil Junge gegen Alte, Gesunde gegen Kranke, Berufstätige gegen Erwerbslose, Deutsche gegen ImmigrantInnen, aufgehetzt werden.
· weil das Risiko von Krankheit, Erwerbslosigkeit und Alter wieder zur Privatangelegenheit gemacht werden soll.
· weil der Druck auf Erwerbslose mit immer neuen Schikanen zunimmt: ?Zumutbarkeit?, Sperrzeiten, Kürzungen, Niedriglohnjobs, Zwangsarbeit.
· weil diejenigen, die eine Erwerbsarbeit (oder mehrere) haben, sich krankschuften müssen.
· weil die Arbeitszeit (in der Woche, im Leben) wieder verlängert werden soll, anstatt den gesellschaftlichen Reichtum dazu zu nutzen, uns schrittweise von der Arbeit zu befreien.
· weil Kinderbetreuung für viele immer unerschwinglicher wird.
· weil die Reichen und die Unternehmen immer weniger Steuern zahlen und der gesellschaftliche Reichtum immer weniger Menschen zugute kommt.
· weil öffentliche Einrichtungen verfallen oder geschlossen werden: Schulgebäude, Büchereien, Schwimmbäder, Kulturinitiativen.
· weil Wohnen unerschwinglich wird.
· weil Menschen ohne die ?richtigen? Papiere schikaniert, in Drecksjobs gezwungen oder gar abgeschoben werden.
· weil öffentliche Gelder für Eurofighter und Krisenreaktionskräfte verpulvert werden.
· weil Konsum nicht besser leben bedeutet und unsere Wirtschaftsweise die Erde zugrunde richtet.


Das Programm der Aktionstage vom 18.10. bis 1.11.2003...

reicht von verschiedenen Informations- und Diskussionsveranstaltungen, über Aktionen, beispielsweise während des bundesweiten Aktionstages am Montag, 20.10. bis zu einer gemeinsamen Demonstration am 25.10., wo VertreterInnen aus den verschiedenen Spektren des social forum zu Wort kommen werden. Detailliertes Programm siehe www.social-forum.de.

Eine andere Organisierung ist möglich!

Weitere Berichte über die Aktionstage folgen.
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Ergänzungen

Sammlung Aktionsberichte

sammler 30.03.2004 - 16:19
Berichte über die Aktionstage des social forum Tübingen/Reutlingen gegen Sozialabbau und Sparzwang Herbst 2003 auf indymedia:


Aktionstag gegen Agenda 2010 in Tübingen
 http://www.de.indymedia.org/2003/10/63896.shtml

Wohn-Out in Tübingen
 http://www.de.indymedia.org/2003/10/64156.shtml

Tübinger Demo gegen Sozialraub
 http://de.indymedia.org//2003/10/64250.shtml

Tübinger Aktionstage- Razzia beim BillBZ
 http://www.de.indymedia.org/2003/10/64327.shtml

SPAR-Virus in Tübingen entdeckt:
 http://de.indymedia.org/2003/10/64590.shtml


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