PROTESTE BEI DAIMLERCHRYSLER UND PORSCHE

Bei Porsche in Stuttgart beteiligten sich am 8.10. ca. 600 - 650 Kolleginnen und Kollegen. Die Beteiligung wäre noch größer gewesen, aber viele Kollegen sind auch sauer auf die IG-Metall- Führung, weil diese den Kampf gegen die Agenda 2010 äußerst halbherzig führt. Der Vertrauenskörper der IGM hat massive Kritik an einem Flugblatt der IG-Metall-Führung, weil es darin heißt, dass man die Agenda 2010 mitgestalten will. Der Vertrauenskörper hat beschlossen, keine Flugblätter mehr zu verteilen, in denen die Regierung geschont werde. Auf Initiative des Vertrauenskörper stellt die IG Metall auch Busse zur Verfügung, damit die Porsche-Kollegen am 1. November zur großen Demonstration gegen die Agenda 2010 nach Berlin fahren können. Öl ins Feuer gießt der Vorsitzende des Unternehmerverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, der der IG Metall droht: "Wir können die Gewerkschaftsfunktionäre nur eindringlich davor warnen, sich auf die Rutschbahn zu begeben, die Betriebe als Plattform für politische Demonstrationen zu missbrauchen."

Bei DaimlerChrysler beteiligten sich 800 Kollegen in Untertürkheim und 400 Kollegen in Mettingen trotz strömendem Regen. Drei Busse kamen vom Canstatter Werk hinzu, unter anderem zahlreiche Azubis. Es war ein Warnstreik gegen die Erhöhung des Rentenalters und die Angriffe auf die Tarifverträge. Mehr und mehr Kollegen überlegen sich, mit zur Demonstration nach Berlin zu fahren (1.11.). Ein älterer Kollege bringt es auf den Punkt: "Ich war schon gegen Kohl in Bonn auf der Straße, ich fahre nach Berlin, wir müssen alle hin!" Der Chef des Werkschutzes mischte sich in Untertürkheim unter die Kundgebungsteilnehmer und versuchte Informationen über Aktivisten der Aktionen zu sammeln.