Dresden umsonst - heute: Bus und Bahn frei!

schöner leben 09.10.2003 23:39 Themen: Freiräume
Heute fahren wir Straßenbahn. Nicht schwarz, sondern umsonst und ohne zu bezahlen. Und das aus gutem Grund.
Am heutigen Nachmittag trafen sich etwa 30 Aktivisten zum demonstrativen Umsonst-Straßenbahn-Fahren. Los ging's in Kleingruppen am Postplatz und verschiedene Strabas wurden geentert. Überraschte aber freundliche Passanten lasen die Flyer und ließen sich teilweise zu Gesprächen hinreisen.

Witzig war ein Fahrgast: "Ich hatte sie schon erwartet, da ich den Artikel in der Sächsischen Zeitung gelesen habe!" ( http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=530172) Die Dresdner Verkehrsbetriebe hatten die angekündigte Aktion ignoriert und keine Kontrolleure oder andere "Amtspersonen" in die Strabas geschickt. So gab es diesmal nicht wie bei der Umsonst-Baden-Aktion ( http://de.indymedia.org//2003/09/61695.shtml) Stress.

Die Kampagne läuft weiter - auch in Berlin:  http://www.berlin-umsonst.tk/

Wir wollen aufzeigen, dass bestimmte menschliche Bedürfnisse zum Leben dazugehören und daher für jedeN erfüllbar sein müssen. Ein Entweder-Oder gibt es für uns nicht. Wieso sollen Dinge nicht anders möglich sein, als sie jetzt sind?

Schöner Leben jetzt und für alle und nicht nur zu Fuß und darum: BUS und BAHN FREI!
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Ergänzungen

Gute Idee!

Max 10.10.2003 - 08:16
Ich lebe gezwungenermasen auf dem Land und habe zu meiner Arbeitsstelle hin- und zurück mehr als 40 Kilometer und 1 Stunde mit Auto, 2 Stunden mit Bus zu meistern. An meiner früheren Arbeisstelle musste ich sogar bis zu 4 Stunden und über 100 Kilometer fahren, und Verkehrsmittel wie Bus, S- und U-Bahn nutzen. Eindeutig ist dies ein Privileg für Besserverdiener, ich konnte mit einem niedrigen Lohn mit großen Abzügen rechnen.

Pressemitteilung von DRESDEN.UMSONST

dresden.umsonst 10.10.2003 - 12:09
Aktivistengruppe fordert freien Zugang zu sozialen und kultu-rellen Einrichtungen

DRESDEN.UMSONST fährt Straßenbahn - umsonst


Heute, am Donnerstag, den 9.10.2003, sind gegen 17:00 Uhr ca. 40 AktivistInnen von DRESDEN.UMSONST Straßenbahn gefahren. Natürlich umsonst und ohne zu bezahlen. Die Aktion begann am Postplatz, dem Verkehrsknoten der Stadt und ver-zweigte sich von dort in alle Himmelsrichtungen. Es wurden Luftballons und Flyer verteilt sowie ein Radiojingle abgespielt. Angesprochen wurden damit die Bewohner der Stadt Dresden, die für eine solidarische Stadtpolitik einstehen, sich den derzeiti-gen Ausgrenzungstendenzen verweigern wollen und den alljährlichen Stuhltanz der Institutionen bei der Mittelvergabe leid sind!
Mit dieser Aktion wollen wir gegen die zunehmende Verteuerung des Zugangs zu sozialen und kulturellen Einrichtungen in dieser Stadt protestieren. Wir wollen zeigen, dass bestimmte Bedürfnisse zum Leben dazugehören und ihre Erfüllung daher für jede/n bezahlbar sein muss. Wir finden uns nicht mehr damit ab, für Kino, Schwimm-bad, Bibliothek, Bus und Bahn, Kita, Sportvereine etc. immer mehr zu bezahlen oder draußen bleiben zu müssen. Oder wie Karen Pietscher von der Initiative betont: „Wir wollen das schöne Leben und wir wollen es jetzt“.

Eine Einzelfahrt kostet 1 – 6 € und eine einfache Tagesfahrkarte 4 - 8,50 €. Die Jah-reskarte für den Verbundraum kriegt man für 1028 €. Dazu wird uns erklärt: Umstei-gen ist nicht zugelassen (bei Kurzstrecken) oder: Anstelle der Personen können kei-ne Fahrräder oder Hunde mitgenommen werden.
Aber wir wollen uns nicht mehr durch den Tarifdschungel schlagen, um dann am En-de doch die falsche Karte zu haben. Wir wollen auch nicht auf die nächste Beförde-rungsgebührenerhöhung der DVB AG warten. Bezahlbar ist es für viele schon jetzt nicht mehr.

DRESDEN.UMSONST macht keine Vorschläge, wo gespart werden kann und wo nicht. DRESDEN.UMSONST widersetzt sich dem Ausspielen von sozialen gegen kulturelle Einrichtungen, von Obdachlosen gegen Flüchtlinge. Für uns gibt es keine Unterschied zwischen erwerbstätig oder erwerbslos, mit deutschem Pass oder ohne, Frau oder Mann, alt oder jung: DRESDEN.UMSONST will aufzeigen, dass bestimmte menschliche Bedürfnisse zum Leben dazugehören und daher für jede/n erfüllbar sein müssen. Ein Entweder – Oder gibt es für uns nicht. Wieso sollten Dinge nicht anders möglich sein als sie jetzt sind?


Für die Kampagne DRESDEN.UMSONST

Karen Pietscher

Kampagne
DRESDEN.UMSONST
 dresden.umsonst@gmx.net
___________________________________________________________________
Dresden, den 09.10.2003

@ bekloppter MAX

. 10.10.2003 - 13:16
"Der Weg zur Arbeit ein Privileg für Besserverdiener"?

Latsch zum Finanzamt, besorg die die Anlage G zur Steuererklärung und setze die Fahrtkosten von Deiner gezahlten Lohnsteuer ab.

Die derzeitige Bundesregierung sorgte sogar dafür, dass jede Form der Anreise zum Arbeitsplatz absetzungswürdig ist (Bahn, Pkw, Fahrrad, zu Fuß, Fahrgemeinschaft).

Laber bitte nicht weiter Blödsinn.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

Demnächst: Hamburg umsonst!

todos para tod@s 10.10.2003 - 11:58
Wir sind am basteln...

War da nicht was von mindestens 20 Km

Punky 10.10.2003 - 19:25
Also vieleicht solltest du mal überlegen... 1 glaube ich kaum das ich über 1000 € wieder bekomme wenn ich ne Steuererklärung mache ?!

2 Wurde die Kilometerpauschale geändert das heisst erst ab 20 KM pro fahrtweg mit dem Auto

@. 10.10.2003 - 14:16

---- 29.08.2009 - 01:39
Und was ist mit dem Rückweg?
Der wird dir dummerweise nicht gezahlt!