Sprachlos im Tempodrom - Punktsieg H.M.Broder

erik h 03.10.2003 11:32
Dienstagabend, dem 30.9.2003, sammelten sich rund 400 Menschen in der kleinen Arena des Berliner Tempodroms, um für 5 euro pro nase ein Streitgespräch anzuhören. Thema sollte das "verflixte 13. jahr" seit der Wiedervereinigung sein; unter dem in Berlin weitläufig plaktatierten Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" nebst dem Bild eines einstürzendem Brandenburger Tors sollten Wolfgang Porth vs. Henrik M. Broder antreten. Veranstaltet wurde das ganze vom "Bündnis gegen Antizionismus und Antisemitismus", BGAA.
Um es kurz zu machen: die VA war das stolze Eintrittsgeld nicht wert, die beiden VertreterInnen bzw. ModeratorInnen der BGAA auf dem Podium hatten die Lage nicht recht im Griff ? wahrscheinlich ähnlich sprachlos wie das Publikum über den total Ausfall Wolfgang Porths, der seiner Rolle als Kontrapunkt zu Broder überhaupt nicht gerecht wurde. Diese ?Ikone? der Antideutschen, ehemals Autor bei konkret, hatte nach zwei jähriger Abwesenheit aus der (publizistischen) Öffentlichkeit ?gelinde gesagt ? nur eine krude Mischung aus schlauer Analyse, rechten/ rassistischen Vorurteilen und Ahnungslosikeit bzw. Uninformiertheit zu bieten. Er wirkte müde, unkonzentriert und leicht weggetreten.

Henrik M. Broder, der für seine treffenden Analysen zum akuten deutschen Antisemitismus (in der Linken) bekannt ist ? und seine sonst eher rechts-konservativ Ansichten ? u.a.im Spiegel veröffentlich - hatte das Podium für sich. Die Essenz seiner Ausführungen war, dass die Parolen, die z.B. zur heutigen Demo am 3. Okt. Aufrufen recht infantil und verkürzt wären. So frage er u.a., an wen den Deutschland ?verraten? werden sollte? Desweiteren meinte er, früher wär alles noch schlimmer gewesen und von Deutschland und seiner Bevölkerung ginge keine Bedrohung aus, der Faschismus würde nicht dirket um die Ecke lauern. Der Antismetismus wäre so virulent wie immer, würde seinen aber Charakter ändern. Zum dauernden Beharren auf einer deutschen Besonderheit meinte er, dass dass dies auch eine Art von Patriotismus wäre: die Sehnsucht nach einem besseren Deutschland. Ansonsten war er etwas altersweisheitlich unterwegs, erzählte Anektoten und ging recht freundlich mit dem durchgebrannten Porth um.

Die ModeratorInnen griffen kaum ein, versuchten ab und zu die Diskussion auf die von ihnen behauptete deutsche Besonderheit und Großmachtshoffnungen zu lenken, hatten dem rethorisch fitten Broder nichts entgegenzusetzen; Porth nagelten sie weder auf seine rassistischen Bemerkungen noch auf andere seiner schrägen Aussagen fest. Das Publikum, dem Anschein nach hauptsächlich jüngeres akademische weisse Deutsche mit hohem Sneakerfaktor und Poplinken-Touch, hielten bis auf einige Zwischenrufe und beleidigenden, entäuscht wirkenden Nachfragen an Porth den Mund. Broder erzeugte mit seinem Ach-ist-doch-alles-nicht-so-schlimm keinen Widerspruch.

Fazit: Mittendrin im Ende der Antideutschen durch eindeutigen Punktsieg des Bürgers Broder.
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Ergänzungen

siehe auch

erik h 03.10.2003 - 11:55

broder/pohrt

windfree 03.10.2003 - 12:23
broder ist zwar schon lange kein linker mehr, aber er ist, nach seinem bruch mit der linken (wg. entebbe, wie er erklärte) auch kein rechter geworden. dass er nicht gerade ein kommunist ist, und die realsozialistschen staaten - wegen ihrer autoritären züge - immer abgelehnt hat, macht ihn noch nicht zum rechten, das sehen anarchos schließlich ähnlich. es gab einige widersprüchlichkeiten bei broders aussagen und er hat sicher schon mal antinationaler argumentiert, als im tempodorm. aber pohrt scheint mir dagegen auf dem weg nach rechts zu sein. ein andrer ehemaliger antideutscher guru, elsässer, ist inzwischen wieder bei der immer antisemitischeren und durch und durch antiimp-mäßigen jungen welt gelandet...
ja ihr antideutschen, welchen weg macht ihr?

"Deutschland verraten, aber an wen?"

siehe auch 03.10.2003 - 14:20
"Deutschland verraten, aber an wen?"

 http://www.dki.antifa.net/inipa/bgaa_20030930.html

Fragen zur Podiumsdiskussion "Das verflixte 13. Jahr" des Berliner Bündnisses gegen Antisemitismus und Antizionismus mit Wolfgang Pohrt und Henryk M. Broder am 30.09.2003

Leo Bauer, 02.10.2003

Permanenter Verrat

subv. Element 03.10.2003 - 14:27
...ist die knappe Antwort auf Broders Frage. Nicht der Verrat, sondern die Affirmation Deutschlands muss sich rechtfertigen. Liegt doch auf der Hand.
Sonst können wir gleich mit Standortdebatten anfangen.
@windfree: Welchen Weg machst denn du? Den goldenen Mittel-? Die ADs sind genausowenig eine homogene Gruppe wie die "jw-Anhängerschaft". Auch J. Elsässer schreibt nicht nur Mist seit seinem antideutschen Abgang. ZB
 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/15768/1.html
ist doch ganz nett zum 3.10. Alles keine umwerfenden Erkenntnisse, aber halt für das TP-Publikum geschrieben.

JW zur Disko

slowly 03.10.2003 - 15:32
»Verschwörungstherapie«

Gut genug auch für diesen Versprecher waren am Dienstag Wolfgang Pohrt und Henryk M. Broder – ein besinnlicher Abend bei den Antideutschen

Mobilisierung für eine Demonstration am Nationalfeiertag unter dem clandestinen Motto »Völkische Vergemeinschaftung angreifen« sollte dieser Diskussionsabend im überfüllten Kleinen Tempodrom Berlin bringen. Aber die Veranstalter, das »Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus« (bgaa.net) wurden bitterlich enttäuscht. Die beiden geladenen Nobelfedern Wolfgang Pohrt und Henryk M. Broder mochten die Position der Scharon-Bush-Fans so gar nicht teilen. Geboten wurde eine Abendunterhaltung von seltener Gedankenschärfe, für deren, wenn auch unfreiwillige, Abhaltung dem Festkomitee nicht genug zu danken ist.

Besonders Pohrt, angesprochen als Vater der antideutschen Bewegung, verweigerte sich nachhaltig der erwarteten Bestätigung leerer Politfloskeln. Seine eindringliche Warnung, die aktuelle Erklärung der Welt den Massenmedien zu entnehmen, kann man nur unterstützen; die versammelten Studenten und Internetgläubigen vernahmen es ungläubig und murrend. Auch Broders elegante Instant-Formlierungskünste zu bewundern, fiel dem Publikum sichtlich schwer. Geflüsterte Kommentare machten die Runde: »Die alten Säcke begreifen ja gar nichts mehr!« Die geschliffene Nachdenklichkeit der beiden erfahrenen Wortschlachtrösser ließ die arrogante Moderatorin und die sektenhaften Fragesteller, die gleichermaßen verzweifelt Bestätigungen ihrer vorgefaßten Meinungen aus den beiden herauszuprügeln suchten, ziemlich alt aussehen. Man konnte aus diesem Gespräch sehr viel lernen, wenn man nur zuhören wollte. Antisemitismus ist eine ansteckende Geisteskrankheit, die nicht an das Vorhandensein von Juden gebunden ist. Jede Arbeit dagegen ist zu begrüßen.

Pohrt weiß gar nicht mehr, ob es überhaupt noch Kapitalismus gibt und empfindet die dauernde Beschäftigung mit Juden und Israel als Obsession. Mit elfjährigen Kindern Auschwitz zu besichtigen sei brutal. »In dem ständigen Erinnern steckt ja auch eine gewisse Rohheit gegenüber den Opfern, die vielleicht froh sind, wenn die Qual mit der Zeit verblaßt.« Deutschland als »Kulturnation« kann man vergessen, die Manager sprechen englisch, die Schüler Pisa, und Dieter Bohlen ist der erfolgreichste deutsche Schiftsteller seit der Bibel. »Walser? Kenn’ ich gar nicht.« Alles nur Mediensoße.

»Antizionismus ist Quatsch«, sagt Broder, »Zionismus gibt es seit Gründung des Staates Israel nicht mehr. Es gibt Zionismus überall da, wo Altlinke ihren Judenhaß anders drapieren müssen.« Natürlich gebe es »noch« Antisemitismus, sagt Broder, aber nicht eliminatorisch oder bedrohlich. »Das Schlimmste, was der deutsche Neofaschismus derzeit hervorbringt, ist Horst Mahler.« Von der polnischen Intelligenz bis zur französischen Rechten bilde der Antisemitismus den wahren geistigen Kitt des neuen Europa; er nehme neue Formen an, harmlose, gewöhnliche, »das ist normal, und das ist gut so«; er habe nicht ausgedient, sei vielmehr vom Rand der Gesellschaft in die Mitte gerutscht (Beispiel Möllemann), aber alles gehe mit der Mode, auch der Antisemitismus, zum Beispiel sei das ATTAC-Programm antisemitisch. Die deutsche Bestie habe keine Klauen mehr und keine Zähne. Der Nazischläger habe keine Zukunft, als Auslaufmodell gebe es ihn noch in rückständigen Landstrichen, das Neue seien Berlusconi, Le Pen, der selbstverständliche Antisemitismus bei den französischen Sozialisten und in den Eliten Osteuropas.

Broder ist kein Linker, hat er auch nie behauptet. Als großdeutscher Nationalist hat er die Abwicklung der DDR gefeiert und wundert sich nun blind über die Folgen: Schröders Diktum »Ich bin gern Deutscher« und Fischers Kriegsgeilheit. Mittlerweile könne man sich vorstellen, daß unter dem Vorwand, Auschwitz zu verhindern, die Bundeswehr Israel angreift, um die Palästinenser vor Massakern zu schützen. So sei es unproduktiv, »daß man bei jedem Gespräch über Deutschland das Dritte Reich mitdiskutieren muß«. Das gegenwärtige Deutschland ist keine Pogromrepublik, das zu behaupten sei naiver Alarmismus. »Warum müssen die Antideutschen immer einen Zustand beschreiben, den es so gar nicht gibt? – Tut mir leid, wenn das nicht das ist, was Sie hören wollten.« Ich denke, er würde anders reden, wenn der geplante Anschlag der Neonazis in München Erfolg gehabt hätte.

nicht dümmer als jw

lesender antifa 03.10.2003 - 22:43
Altvaterlandsverrat
Wolfgang Pohrt, Henryk M. Broder und die deutschen Weltübel

Die sogenannte "antideutsche Linke" der frühen Neunziger darf in der Rückschau als ein in wesentlichen Zügen anständiger, in seiner negativen Fixierung aufs Deutsche allerdings arg patriotisch überformter Versuch gelesen werden, den "Antiimperialismus" der bundesrepublikanischen linken Vorzeit zu überwinden.

Jener reichte damals von der Friedensbewegung bis zu militanten Autonomen und hatte vor lauter heiliger Geschichtslosigkeit oft nicht mehr alle Tassen im Schrank - man denke an Parolen wie: "Kauft keine Waren aus Israel!" Die Nöte der Tibeter, Nicaraguaner, Palästinenser et cetera pp. wurden gern verwaltet, weil es für die globalstrategisch kaltgestellten, auf Spielmarken im Systemkonflikt reduzierten linken Deutschen sonst nichts zu tun gab. Mit der Absorption des ruinierten DDR-Sozialismus durch die Bundesrepublik wurde das anders; zuerst innerhalb der Europäischen Union, dann bei den Vereinten Nationen. Was von der antideutschen Linken übrig ist, sieht sich seither durch jeden neuen Krieg und die wechselnden Koalitionen, die dafür mobilisiert werden - mal mit Deutschland diplomatisch vorneweg wie in Jugoslawien, mal mit Deutschland murrend im Schlepptau wie in Afghanistan, mal erst taktierend "ohne uns" und dann vielleicht doch ein kleines Nachkriegs-bißchen "mit uns" wie im Irak -, vor das Problem gestellt, zwei Dinge miteinander zu vermitteln: die Kritik an der deutschen Politik einerseits, andererseits aber das Bewußtsein davon, daß diese Politik auch nur ein Vektor im vermurksten Versuch der reichen Länder ist, ein neues politisch-ökonomisches Weltregime zu errichten.

Weil die gegenwärtige deutsche und antideutsche Linke vieles kann - Saddam hassen, Bush verachten, Schröder auslachen -, nur nicht dialektisch denken, gelingt diese Vermittlung meistens nicht. Also lädt man, wie das Berliner "Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus" am Dienstag abend, Helden von früher ein, denen man den Kraftakt noch zutraut. Die über ihren somit praktisch kampflos errungenen Altväterstatus wahrscheinlich selbst ein bißchen verwunderten antideutschen Klassiker auf dem Podium des "Tempodrom" hießen Wolfgang Pohrt und Henryk M. Broder.

Ersterer hat einst ungespreizt gelehrten Marxismus - "Theorie des Gebrauchswerts" - und später einen schönen Stichwort-Steinbruch des Antideutschtums - "Der Weg zur inneren Einheit" - verfaßt. Letzterer entdeckte vor Jahren den "ewigen Antisemiten" im Deutschen und läßt sich ansonsten von keinem noch so alerten Talkshow-Söldner den Schneid abkaufen. Die Veranstaltung, bei der nun also diese beiden das deutsche Massenbewußtsein der Gegenwart klären und womöglich im Rahmen des neuen, unter anderem durch einen schleichenden Kalten Krieg "Europa gegen Amerika" gekennzeichneten Weltübels situieren helfen sollten, verlief typisch neulinks: langatmig, teilweise schrullig bis irr, manchmal sekundenlang dennoch inspirierend. Die Diskussionsleitung brillierte im Schriftlichen - ein grimmiges Referat wurde verlesen - und verschwand, als es ans Mündliche ging, jämmerlich in der Versenkung.

Broder, von links genötigt, sein mehrfach veröffentlichtes Einverständnis mit der Existenz einer vergrößerten Republik zu rechtfertigen, schlüpfte in die ihm sonst nicht eben auf den Leib geschriebene Rolle des rhetorgewordenen gesunden Menschenverstands. Die belohnt ihren Träger bekanntlich nur, wenn er sie auch unter Druck durchhält. Das geschah: Ob die rechtsradikalen Vergehen mehr oder weniger würden, sei gleichgültig, man müsse ihnen in jedem Fall entgegentreten; daß Pohrt einen wie Martin Walser nicht lese, erledige den leider noch lange nicht; und eine PDS-Politikerin, die sich schwärmerisch davor ekelt, was für schlimme Verbrecher die Israelis seien, gehöre zum Unappetitlichsten, was die Gegenwart biete.

Das alles ist völlig richtig. Der Redner erntete dafür also verdiente Zustimmung - im Gegensatz zu Wolfgang Pohrt, dem je nach Temperament der Schimpfenden aus dem Publikum heraus ein entweder mitleiderheischender oder aber scharf zu verurteilender Realitätsverlust attestiert wurde. In Wirklichkeit dokumentierte jener aber nicht diesen, sondern statt irgendeines Verlusts eher achtbaren, gewollten, aber bedauerlichen Verzicht: Er lese kaum mehr Zeitungen, bekannte Pohrt, die Medien seien in Selbstreferentialität vergammelt, und der braune Teufel, dem die Veranstalter wehren wollten, stehe im übrigen auch nicht vor der Tür, zumal Fremdenfeindlichkeit in der weitgehend integrierten deutschen Gegenwartsgesellschaft längst nicht mehr ein deutsches Exklusivrecht sei - auch Migranten fänden inzwischen Freude an rassistischen Grausamkeiten und "Hate Crimes".

Woran das liege, wollte einer wissen, der sich noch daran erinnerte, daß Pohrt einst ausgeführt hatte, der deutsche Nationalcharakter habe sich nie mit dem Kapitalismus arrangiert. "Glauben Sie, daß die Deutschen jetzt mit dem Kapitalismus klarkommen?" "Sie werden es müssen", erwiderte Pohrt, und das war der zweitschlauste Satz, den er, ansonsten traurigerweise wirklich verwirrt und abgekämpft, an diesem Abend äußerte - neben einigen albernen bis dumpfen Baudrillard-Imitationen von wegen "Die Medienwelt ist simuliert". Der schlauste: "Kriegspropaganda ist heute nicht mehr auf den Krieg beschränkt." Man muß sich nicht erst, wie Pohrt, linke Verdienste erworben haben, um hieran 2003 mehr zu entdecken als ein Körnchen Wahrheit.

DIETMAR DATH

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2003, Nr. 229 / Seite 37

interessante einschätzung zu der va in jW4.10

frau müller 04.10.2003 - 01:22

Feuilleton
Franz Schandl

Im Endstadium

An Wolfgang Pohrt offenbart sich nichts weniger als das Finale der Antideutschen

»Wolfgang Port ist tot«, schreibt Clemens Heni in die jüdische vom 1. Oktober. »Der bekannte, ehemalige Gesellschaftskritiker und Journalist Wolfgang Pohrt ist am Dienstag abend im Alter von 57 in Berlin im Veranstaltungszentrum Tempodrom an seinem eigenen Wort-Müll erstickt.« Dieser Befund eines intellektuellen Ablebens stimmt. Der Nachruf kommt allerdings zwölf Jahre zu spät. Verstorben ist Pohrt bereits 1991, als er seiner Atombombenphantasie auf den Irak freien Lauf ließ. Nachzulesen in Konkret, Ausgabe 3/91.

Es sagt einiges über die Beschaffenheit der radikalen Linken aus, daß diese atomare Halluzination nicht sofort unter Quarantäne gestellt wurde. Im Gegenteil, Pohrt wurde von den antideutschen Strömungen geradezu hofiert und abgefeiert. Und wird es bis heute. Nicht nur Bahamas, dem Zentralorgan des antideutschen Deliriums, konnte man solch Schwärmereien entnehmen. Das zur Berliner Veranstaltung »Völkische Vergemeinschaftung angreifen« einladende »Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus« hatte jedoch anscheinend nichts von des Meisters Wandlungen geschnallt. Was schon außerordentlich peinlich ist. Pohrt steht so prototypisch für zweierlei: das Vorstadium und das Endstadium des Antideutschtums.

An Pohrts Fall zeichnet sich eine möglicherweise nicht zu unterschätzende Tendenz ab, nämlich die Gefahr, daß der durchgeknallte Philosemitismus in den ordinären Antisemitismus kippt. Philosemitismus bedeutet, die Juden – ganz wie im Antisemitismus – nicht als gewöhnliche Menschen wahrzunehmen, sondern sie mit Mystifikationen zu belegen, bloß mit umgekehrtem Vorzeichen. Der Antisemitismus ist aber nicht nur die inhaltlich inverse Grundlage des Philosemitismus, nein, der Superlativ des Philosemitismus ist wiederum der pure Antisemitismus.

Der antisemitische Gehalt des (nicht nur) antideutschen Philosemitismus ist möglicherweise sogar höher als der des Antisemitismus des Durchschnittsdeutschen zu veranschlagen. Der Philosemitismus wäre damit ein sekundärer Antisemitismus sui generis. Vielleicht ist dieser überhaupt das gerissenste Versteck, um den Antisemitismus auszuleben, ohne antisemitisch zu erscheinen. Typisch dafür etwa die Attacke der Hardcore-Antideutschen in der letzten Bahamas auf den »Alibijuden« und »Antizionisten« Moshe Zuckermann. Wer ein guter Jude ist, bestimmen die schwerdeutschen Jungs in Berlin und anderswo. Und wer ein schlechter Jude ist, ist sowieso ein Deutscher. Klaro?

Und doch muß dieser Dienstag im Tempodrom ein gelungener Abend gewesen sein. Pohrt und der ebenfalls geladene Henryk M. Broder haben jeweils von einem anderen Standpunkt aus bewiesen, daß ihre Antideutschen irr sind, ohne allerdings von sich das Gleiche zu kapieren. Gleiches gilt für die Antideutschen. Die wissen, daß den beiden nicht mehr zu helfen ist, ohne zu wissen, daß ihnen selbst nicht mehr zu helfen ist. So war es wohl ein Abend der unfreiwilligen Erkenntnisse, die erst in vollem Umfang realisiert werden müssen.

In einem hat nämlich sogar der unsägliche Broder, der selten recht hat, recht, wenn er seinen Möchtegernverehrern aufs Gesicht zusagt: »Warum müssen die Antideutschen immer einen Zustand beschreiben, den es so gar nicht gibt?« (junge Welt vom 2. Oktober). Nichts leichteres als darauf eine Antwort zu geben: Wenn sie ihn anders beschreiben würden, gäbe es keine Antideutschen mehr. Das wäre zwar besser so, aber doch gar nicht in ihrem Sinne.

Schadenfreude sollte sich aber in Grenzen halten, denn der Schaden, den diese Kohorten aufgeputschter antideutscher Youngsters anrichten, ist nicht gering. Wenn sich der Spuk verzogen hat, könnte er in der Linken eine weitgehende Gleichgültigkeit gegenüber dem realen Antisemitismus zurücklassen, weil das Thema kaputtinszeniert wurde. Eines ist klar: Die Antideutschen sind schon längst kein Teil der Linken mehr. Es gilt Schluß zu machen mit dem antideutschen Sonderweg. Die Dampfer sind sowieso leck, siehe Konkret, siehe Jungle World, siehe Blätter des iz3W. Das Irre hat abzusaufen, die Irren hingegen sind zu retten. Wenn sie nur wollen.

* P.S.: Pünktlich zum antigermanischen Almabtrieb erscheint eine Broschüre der Gruppe Krisis: Scharfe Schafe. Geschorenes zum antideutschen Bellizismus. Preis: 5 Euro. Nähere Informationen: www.krisis.org

die veranstaltung

antifa 04.10.2003 - 20:25
Schlimm ist es ,dass Pohrt so durchgedreht ist. Traurig ist es auch, dass das BGAA ausgerechnet Broder einläd, bloß weil er ab und zu mal schlaue Dinge über Antisemitismus gesagt hat. Viel trauriger ist allerdings der text von Schandel.

Die tendenz in einiger Teilen der antideutschen Linken (ja, linken!)sich zunehmend mit bürgerlichen kräften gegen Antisemitismus zu verbünden ,finde ich dürftig, vor allem dann, wenn diese nicht mehr zu sagen haben, als diesen zu benennen. Ein bsp. dafür ist die dämliche einladung eines Welt- journalisten zum antideutschen Kongress gewesen, ein zweites ist das Abfeiern von Broder. Broder benennt in erster Linie Phänomene und damit hat er meist auch recht. leider verfügt er allerdings über keinerlei Analyse- so kann er auch (als "guter Demokrat") keinen Zusammenhang zwischen den deutschen verhältnissen, dem Kapitalismus und der spezifischen geschichte sehen, ähnlich wie derzeit der Welt-Redakteur. Broders Aussagen und seine verharmlosungen von Rassismus und (Neo)Faschismus in Deutschland sind nicht neu, derlei vertritt er schon seit Jahren. Frage also an das BGAA und andere Antids: Warum nicht linke KritikerInnen der Situation einladen?Von leuten wie broder verspreche ich mir nicht viel.
Das verstehe ich unter konstruktiver Kritik, was Schandel schreibt ist nach wie vor peinlich und unter seinem Niveau. jetzt daherzugehen und andere linke Position damit abzutun, dass es sich (ganz biologistisch) um arme "krnake" Menschen handelt, finde ich ein Unding, geht so nich. redet doch einfach mal wieder miteinander!

@slowly

egal 05.10.2003 - 01:21
wenn du "slowly 03.10.2003 14:32" schon aus der sehr ambivalenten, teils informativen, häufig aber auch völkischen, verschwörerischen (Alexander Bahar 25.9.) oder nationalistischen Junge Welt zitierst, warum läßt du dann den Autor weg !?
Dr. Seltsam / Wolfgang Kröske  http://www.dr-seltsam.net/
schreibt zwar in dem fragwürdigen Blatt, aber er ist nicht umbedingt identisch mit der vorherschenden Blattlinie.
In der Debatte um die Russischen Nationalbolschewisten
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/45/29a.htm
und in Bezug auf den Renegaten Götz Aly
unten im thread  http://de.indymedia.org/2003/01/38693.shtml
vertritt er explizit antifaschistische Positionen.

Bezüglich geschichtlichen Faschismus besitzt er einen großen Wissenschatz und vertritt recht häufig vernünftige Ansichten.

Leider verteidigt er seine Zusammenarbeit
mit Stefan Priebnow & Co KALASCHNIKOW, (Philosophischer Salon, RBI)
 http://de.indymedia.org/2003/08/58827.shtml
 http://de.indymedia.org/2003/08/58876.shtml
 http://de.indymedia.org/2003/08/59573.shtml
 http://de.indymedia.org/2003/08/59860.shtml
mit der schwachen Ausflucht Priebnow sei der einzige gewesen der sich während des Jugoslawienkrieg getaut habe eine Kritik von Wieglaf Droste abzudrucken !!!???
Ansonsten ist er wohl immer noch mit den Querfrontlern und Nationalisten Priebnow, als auch, dem Kalaschnikow Autor und Rechtsanwalt Matthias Trenczek befreundet.
Trenczek der als Anwalt und Organisator im antimilitaristischen und fiedensbewegten Spektrum aktiv ist, schreckt nicht davor zurück linke Strukturen (Klarnamen Adressen Funktionen) vor Gericht offenzulegen !!!

Revolte.net Wer oder was steht dahinter und warum?
von Peter Schulz
 http://www.trend.partisan.net/trd0500/t250500.html

Braune Links - oder Unfrieden in der Achse des Friedens
 http://www.kein-blut-fuer-oel.net/mitte/querfront.html

15.2.2003 Friedensdemo: Anwalt der Veranstalter: Matthias Trenczek

Bei nächster Gelegenheit werd ich "Dr.Seltsam" nochmal dazu befragen.

Linkslegen statt Strg C,+weiter wichtigeInfos

egal 05.10.2003 - 02:59
@ die "Junge Welt" Fan-Fraktion:
slowly + frau müller +al. connor (im sinistra Forum)

es würde reichen wenn ihr Links legt zu den "Junge Welt" Artiklen,
 http://www.jungewelt.de/2003/10-02/019.php
 http://www.jungewelt.de/2003/10-04/019.php
wie die Anderen, die zu fundierten Debattenseiten Links gelegt haben.

Es nervt, daß ihr hier die jederzeit online frei zugänglichen JW Artikel
(im Gegensatz zu anderen Zeitungen) einfach nur reincopiert
und im Fall von slowly/al. connor (im sinistra Forum) den Autor unterschlagt.

Hier nochmal viele Links mit Überschrift auf einen Blick
und unten dann noch was zu Broder,
Wolffsohn, Schoeps und das "Zentrum gegen Vertreibungen"

Porth und Broder im Tempodrom (sinistra Überschrift mit Schreibfehler - richtig: Pohrt)
 http://www.copyriot.com/sinistra/discus/messages/6/81.html?1065023179

"Deutschland verraten, aber an wen?"
Fragen zur Podiumsdiskussion "Das verflixte 13. Jahr" des Berliner Bündnisses gegen Antisemitismus und Antizionismus mit Wolfgang Pohrt und Henryk M. Broder am 30.09.2003
Leo Bauer, 02.10.2003
 http://www.dki.antifa.net/inipa/bgaa_20030930.html

 http://x-berg.de/racism/
 http://x-berg.de/article.pl?sid=03/10/03/1026213

Wolfgang Pohrt ist tot von Clemens Heni
 http://www.juedische.at/TCgi/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=3&Param_RB=14&Param_Red=989

Broder Forum
 http://www.patfisch.de/simfor/nachricht.php?timestamp=1065181498&seite=1&id=6295
 http://www.patfisch.de/simfor/nachricht.php?timestamp=1065181498&seite=1&id=6303

 http://www.henryk-broder.de/index.php

Broder in BILD: "Die Deutschen haben das Arbeiten verlernt."
 http://www.hirony.net/cgi-bin/foren/antwort.cgi?room=0017&messi=2188

Henryk M. Broder dieser "nette" chauvinistische Bürger, der in seinem wöchentlichen Interview auf dem Berliner Sender "Radio1" so einiges vom Stapel läßt.
Unvergessen sein Gepöbel gegen die Störung des Bundeswehrgelöbniss in Berlin 1999 durch nackte Menschen  http://www.stressfaktor.squat.net/1999/nix.html
 http://www.stressfaktor.squat.net/2001/geloebnix_03.html
Er echauffierte sich gegen die Aktion, frei zitiert : " ich mag es auch nicht wenn im Restaurant eine Frau am Nachbartisch ihr Baby säugt..., wenn schon nackt dann sollten sie wenigsten hübsch aussehen..."

Broder hat auch schon mal was Vernünftiges geschrieben:
Der "deutsch-jüdische Patriot und Historiker Michael Wolffsohn gibt sich gerne national.
Sein Prinzip vorauseilende Anpassung.
Ein Essay von H.M.Broder über den
"Vorzeigejuden der deutschen Rechtsradikalen"(Ignatz Bubis), "der letzte Stahlhelmjude", "Flakhelfer der Reaktion":
Diener vieler Herren
 http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr48.htm

Dieser gute Artikel Broders veranlaßt mich hier dazu auf JULIUS H. SCHOEPS aktuellen Outing
(Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des "Zentrums gegen Vertreibungen") hinzuweisen
Schoeps:
"Ausschlaggebend für mich war, dass auch... und Michael Wolfssohn Beiratsmitglieder sind."
(Jungle world mit Schreibfehler - richtig: Wolffsohn )
"Jede Vertreibung ist zu verurteilen"
 http://www.jungle-world.com/seiten/2003/40/1736.php
Angst vor dem Tabubruch
Das geplante "Zentrum gegen Vertreibungen" kann zur Ächtung von Vertreibungenund ethnischen Säuberungen beitragen. Ein Plädoyer für eine europäische Trägerschaft
"Nie wieder Krieg, nie wieder Vertreibung"
 http://www.taz.de/pt/2003/10/02/a0185.nf/text
 http://www.taz.de/pt/2003/10/02/a0188.nf/text

hier noch mehr über Wolffsohn
unten im thread
 http://de.indymedia.org/2003/01/39251.shtml

Broder zitiert von seiner "Lieblingszeitung"

egal 05.10.2003 - 03:18
Große Debatte
Sind die Deutschen faul geworden?
Von Henryk M. Broder Hintergründe
Sind die Deutschen faul? Deutschland diskutiert über den Vorstoß von CDU-Chefin Angela Merkel für längere Arbeitszeiten (BILD berichtete). Auch der angesehene Publizist Henryk M. Broder hat sich in die Debatte eingeschaltet. In einem Beitrag für die angesehene Schweizer „Weltwoche“ schreibt Broder: „Die Deutschen haben das Arbeiten verlernt.“ BILD druckt die wichtigsten Auszüge:
 http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2003/09/02/arbeiten/deutsche__faul.html

auf der Suche nach dem Orginal Weltwoche Artikel Gefundenes:

Rettung aus Fernost Henryk M. Broder
Statt auf die New Yorker Börse zu starren oder auf die Einsicht der Gewerkschaften zu setzen, sollte Deutschland bevölkerungspolitische Massnahmen ergreifen. Nämlich über einen Zeitraum von fünf Jahren fünf Millionen Asiaten ins Land holen, junge Familien, und jeder Familie eine Wohnung und 1000 Euro Startkapital pro Kopf geben - und dann die Migranten gewähren lassen.
 http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=5391&category_id=60

Kolumnen Henryk M. Broder
Deutschland ist ein seltsames Land, einerseits vollkommen überorganisiert, andererseits ziemlich unterentwickelt. Der Service ist immer noch eine grosse Problemzone, was dagegen gut klappt, das ist der Export. Wir exportieren Autos, Fussballer und Waffen in alle Welt, am liebsten aber exportieren wir Moral.
 http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=2616&category_id=61

Geschwätziges Mitläufertum Henryk M. Broder
Der Antiamerikanismus ist kein bedingter Reflex auf die Politik der USA, er ist ein autonomes Ressentiment, das sich seine Rechtfertigungen sucht. Moral ist in Deutschland ein Exportartikel.
Noch einmal wollen die deutschen Friedensfreunde nicht versagen.
Nur nebenbei hört man, dass die deutsche Politik nicht ganz so interessenfrei ist, wie es die Vertreter der deutschen Moral gerne hätten.
 http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=3567&category_id=60

Artikel mit vielen Kommentaren
Kritik Totaler Frieden Henryk M. Broder
Millionen von praktizierenden Pazifisten vereinigen sich zu Lichterketten. Deutschland macht mobil, damit den Irakern erspart bleibt, was die Deutschen erleiden mussten – eine Polemik.
 http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=4408&category_id=63

Linkssammlung zu Broder
 http://www.dienstraum.com/archiv/002125.php

Kritik der „Antideutschen”

Schöner Leben Göttingen 05.10.2003 - 23:15

Kritik der „Antideutschen” aus herrschaftskritischer Perspektive


Der Krieg im Irak ist beendet: “Mit Erleichterung” wird von antideutscher
Seite der erfolgreiche Ausgang des “ersten antifaschistischen Waffengangs
im
neuen Jahrhundert” festgestellt und Bush als “Man of Peace” bejubelt.
Trotz
der Beendigung des Irak-Krieges haben sich antideutsche Positionen
durchaus
nicht erledigt, im Gegenteil: An der "antideutschen Frage” spalten sich
derzeit verschiedene Gruppen und Teile der Linken in lange nicht mehr
gekannter Weise. Die Konfliktpunkte beziehen sich dabei bei weitem nicht
nur
auf den Irak-Krieg oder den Israel-Palästina-Konflikt. Auch bezüglich des
Stellenwertes einer kapitalismuskritischen Gesellschaftsanalyse im
politischen Handeln oder im Hinblick auf das Verhältnis von Theorie und
Praxis linker Politik im Allgemeinen gehen die Meinungen auseinander.

Gerade deswegen erscheint uns eine - notwendigerweise innerlinke -
Auseinandersetzung mit antideutschen Positionen sinnvoll und notwendig.
Dieser Auseinandersetzung liegt zugrunde, dass wir zumindest grundsätzlich
einige der antideutschen Anliegen durchaus teilen. Da wäre
zum einen der antideutsche Verweis auf das Erstarken und die Beständigkeit
von Antisemitismus in Politik und Gesellschaft Deutschlands, Resteuropas
und
in arabischen Ländern. Auch der
Kampf gegen eine verkürzte Kapitalismus- und Imperialismuskritik, z.B. in
der deutschen Friedensbewegung, sowie gegen den wiedererstarkenden
deutschen
Nationalismus ist uns gemein. Andere Aspekte der theoretischen Analyse
teilen wir jedoch keinesfalls. Zudem halten wir auch die daraus
entwickelte
Politik für kontraproduktiv zum Erreichen dieser Ziele. Zwar ist uns klar,
dass es “die Antideutschen” - d.h. eine einheitliche antideutsche Position
-
nicht gibt: Einige Argumentationsstränge, vertreten bspw. von Bahamas und
dem Göttinger [a:ka], sind jedoch derzeit für Göttinger Diskussionen
bestimmend - auf diese werden wir uns im folgenden beziehen.

Die antideutsche Ideologie

Mit dem Beginn der sogenannten Al-Aksa-Intifada im Jahre 2000, spätestens
aber seit dem 11. September 2001, sind die Antideutschen aufgebrochen, die
Werte der westlichen Zivilisation bzw. die Zivilisation überhaupt vor der
sogenannten islamistischen Barbarei zu retten. Kern antideutscher
Ideologie
ist die Kritik am Antisemitismus, der als wesentliches und
konstituierendes
Merkmal des Islamismus gedeutet wird. Der islamistischen Barbarei wird die
Zivilisation resp. Moderne entgegengesetzt, die zumindest das Bedürfnis
nach
individuellem
Glück erzeuge, aufgrund ihrer kapitalistischen Verfasstheit jedoch nicht
in
der Lage sei, diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen. Nach antideutscher
Lesart
enthält sie damit aber zumindest die Möglichkeit eines emanzipatorischen
Kampfes. In den als barbarisch bezeichneten arabischen
Gesellschaften werden emanzipatorische Kämpfe jedoch für unmöglich
gehalten,
da in diesen die Selbstaufgabe des Individuums zugunsten des Kollektivs
gepredigt werde und damit einhergehend „der Jude” resp. der jüdische Staat
Israel als Feind projiziert würde. Im Kampf gegen islamistische Kräfte
sehen
Antideutsche entsprechend in den kapitalistischen Zentren, allen voran den
USA, Verbündete, da sie bei diesen ein Interesse und die Möglichkeit
entdecken, arabische Gesellschaften zumindest geistig zurück in die
Moderne
zu bomben.
„Der Sieg über das Baath-Regime und die jetzt mögliche pax americana bzw.
pax britannica”, so kann die Bahamas in ihrer Jubel-Huldigung an Bush dann
auch glückselig eindimensional feststellen, „ist allerdings die
alternativlose Voraussetzung für jede menschliche, politische und
ökonomische Verbesserung im Irak”. Die Argumentationen beruhen dabei oft
eher auf dem inflationären Gebrauch historischer Analogien denn auf
begründeten Analysen: So wird die Entwicklung des Irak in den 80er und
90er
Jahren mit der Deutschlands in den 20er und 30er Jahren verglichen, um
schließlich die Besetzung Bagdads nach dem Ende des Krieges mit dem
Einmarsch der Alliierten in Berlin 1945 zu verwechseln. Dem folgt ein
Umkehrschluss, der sich auch bei antiamerikanischen deutschen
SpießbürgerInnen in ähnlicher Form wiederfindet: Sieht der deutsche
Amerikahasser im Unrecht der Bomben auf Bagdad auch ein Unrecht der
Bomben auf Dresden, so wird dem Antideutschen nun der berechtigte damalige
Krieg gegen Deutschland zur willkommenen Legitimation des Krieges gegen
den
Irak. Gemeinsam ist beiden, durch falsche historische Analogieschlüsse
eine
konkrete Analyse bereits im Ansatz zu entsorgen.

Die Welt als Schwarz-Weiß-Fernsehen

Die antideutsche Position zeichnet sich sowohl in ihrer Analyse des
Antisemitismus in arabischen Ländern als auch des
Israel-Palästina-Konflikts
durch eine vereinheitlichende Weltsicht mit einem strengen Gut-Böse-Raster
aus. Der zentrale Punkt ist immer die Frage des Antisemitismus - ob
innerhalb der deutschen Linken oder politischen Gruppierungen in
arabischen/muslimischen Ländern.

Widersprüche, die das Resultat der Verwobenheit unterschiedlicher
Herrschaftsverhältnisse sind, verschwinden. Die arabische Welt und das
Israel der Antideutschen sind Gebilde einer quasi naturgegebenen Einheit.
Während ansonsten zu Recht auf die Konstruiertheit nationaler und
völkischer
Kategorien verwiesen wird, warnt die Bahamas in diesem Fall, dass
„falsche”
Juden und Jüdinnen aus Osteuropa mit ‚erschlichenen Papieren‘ nach Israel
einwandern. In der antideutschen Logik sind „die“ Muslime grundsätzlich
antisemitisch, wie auch "die" Israelis - von ultrarechten SiedlerInnen
über
Liberale und bis hin zu Orthodoxen - in verblüffender
Unterschiedslosigkeit
eins werden. Allein linken KritikerInnen der Besatzungspolitik wird
bisweilen jüdischer Selbsthass unterstellt, um sie rhetorisch aus der
‚natürlichen‘ Einheit entfernen zu können. 50 Jahre israelische Geschichte
werden hier ausgerechnet von denen, die meinen, die
aufrechtesten FürsprecherInnen Israels zu sein, vom Tisch gewischt. Eine
emanzipatorische Politik zeichnet sich jedoch unserer Meinung nach gerade
dadurch aus, starre schwarz-weiß Einteilungen zu überwinden und den Blick
für die Verwobenheit von Herrschaftsmechanismen zu
schärfen.

Opfer können auch TäterInnen sein. In diesem Sinne existiert keine
„sichere
Seite“ und jeder Versuch, durch starre Kategorien „gut” von „böse” zu
trennen, verstellt den Blick auf eine Vielzahl weiterer Ungerechtigkeiten
und Herrschaftsverhältnisse, was insbesondere die feministische Forschung
der letzten Jahre gezeigt hat. Doch genau dafür ist der Israeldiskurs der
Antideutschen ein zentrales Beispiel. Die Einteilung von Menschen in fixe
Kategorien (Mann/Frau, schwarz/weiß, gesund/krank, Jude/Palästinenserin)
bildet vielmehr von jeher die Grundlage, auf der Herrschaft überhaupt
entstehen kann: Erst die naturalisierende Kategorienbildung macht eine
Hierarchisierung der Kategorien möglich. Emanzipatorische Politik sollte
diese Kategorien deshalb stets in Frage stellen und verwirren, statt sie
ohne Anbetracht der Folgen in einfachster Weise zu reproduzieren. Eine
begriffliche Dekonstruktion kann dabei immer nur ein erster Schritt
sein, um vermeintliche Normalitäten zu hinterfragen. Darüber hinaus muss
sich eine emanzipatorische Praxis stets mit den konkreten politischen
Folgen
konstruierter Zuschreibungen und Kategorisierungen auseinandersetzen, da
diese das alltägliche Leben der Menschen bestimmen. Es soll also
keineswegs
bestritten werden, dass eine gemeinsame Unterdrückungserfahrung aufgrund
konstruierter Identitäten faktische soziale Gruppen entstehen lässt, die
über gemeinsame Erfahrungen verfügen. So macht der weltweit verbreitete
Antisemitismus konkretes politisches Handeln notwendig, weshalb das
Existenz
Israels für uns als „notwendiges Falsches” unabdingbar ist. Das Ziel ist
jedoch eine Welt, in der es eines ‚Schutzraumes Staat‘ nicht mehr bedarf.
Da
das staatliche Organisationsprinzip einem hierarchiefreien und
selbstbestimmten Zusammenleben grundsätzlich entgegensteht, ist der
israelische Staat im Sinne einer emanzipatorischen Praxis - wie alle
anderen
Staaten auch - perspektivisch überflüssig zu machen. Dies wird jedoch
voraussichtlich weder morgen noch übermorgen der Fall sein. Deshalb muss
in
Anbetracht des sich weltweit verschärfenden Antisemitismus die Existenz
Israels, die anders als die Existenz Deutschlands, Frankreichs, Kolumbiens
oder Chinas permanent in Frage gestellt wird, gegen ständige Anfeindungen
verteidigt werden. Entscheidend ist im Rahmen dessen, dass der politische
Umgang mit der Tatsache, dass Menschen aufgrund bestimmter Zuschreibungen
verfolgt werden, nicht so weit geht, diese Gruppe als „Volk” zu
reproduzieren.

Zwar wird dies auch von antideutscher Seite natürlich explizit abgelehnt,
faktisch zeigt jedoch das zuvor zitierte Beispiel der vermeintlich
falschen
osteuropäischen JüdInnen, dass der Weg von den
„Verfolgten” zum „Volk” in der antideutschen Rhetorik kurz ist. Zudem
führt
der allein auf Antisemitismus gerichtete Blick der Antideutschen zu einer
Hierarchisierung von Unterdrückungsmechanismen und blendet manche
Herrschaftsverhältnisse im Zuge dessen sogar vollkommen aus.

Der israelische Angriff auf palästinensische Flüchtlingslager kann aus
dieser Perspektive ausschließlich als ein Verteidigungskampf von Bedrohten
gesehen werden. Einerseits ist er das zwar, doch andererseits wird er von
zahlreichen Menschen berechtigterweise auch als brutale
Besatzungspolitik erlebt. Auch die Frage, wo Widerstand gegen die
israelische Besatzungsmacht aufhört und Antisemitismus anfängt, ist in der
Realität wesentlich schwerer zu beantworten, als es die einfache Weltsicht
der Antideutschen nahe legt. Interessant ist hier zudem, dass die
Antideutschen für den arabischen Raum einen radikalen Bruch mit der
eigenen materialistischen Analyse vollziehen: Der Antisemitismus wird
nicht
mehr in Bezug zu den realen gesellschaftlichen Verhältnissen gesetzt,
sondern als Ideengut dem „Wesen” der PalästinenserInnen zugerechnet. Der
islamischen „Barbarei” wird das Bild einer westlichen “Zivilisation”
entgegengestellt. Diese wird ganz entgegen auch der sonstigen eigenen
Analyse, von jeglichen barbarischen Potenzen freigesprochen und soll mit
den
Ursachen der Konflikte im Nahen Osten nichts mehr zu tun haben.

Der Antisemitismus wird so zum Zivilisationsbruch in der antideutschen
Analyse und erscheint bezüglich der arabischen Welt als kulturell gegeben
(Islamfaschismus). Eine Betrachtungsweise, die allein „gute” Israelis und
per definitionem antisemitische AraberInnen schafft ist jedoch letztlich
nicht nur auf dem antirassistischen Auge blind geworden, sondern hat auch
hinsichtlich emanzipatorischer Konfliktlösungsperspektiven den Durchblick
verloren. Gerade weil wir die
Existenz Israels unter den gegebenen Bedingungen für unabdingbar halten
und
uns aus herrschaftskritischer Perspektive simplen Gut-Böse-Schemata
verweigern, geht es uns darum, in Israel und Palästina nach den auf beiden
Seiten marginalisierten emanzipatorischen Kräften Ausschau zu halten:
Ihnen
muss unsere Solidarität gelten und nicht der israelischen Rechten oder dem
palästinensischen Befreiungskampf in seiner jetzigen Form. Die von
antideutscher Seite in Anspruch genommene Solidarität mit Israel ist
letztlich nicht mehr als die Solidarität mit der israelischen Rechten.
Dass
es bei den Antideutschen gänzlich an einer Analyse fehlt, die
Herrschaftsverhältnisse in ihrer unterschiedlichen Ausprägung in den Blick
nimmt und langfristig den Abbau von Hierarchien und Unterdrückung
anstrebt,
zeigt sich zudem in der Befürwortung des Irakkrieges. Durch den
analytischen
schwarz-weiß-Filter der Antideutschen erscheint die Invasion im Irak als
gerechter Befreiungskrieg, zu dessen Legitimation immer wieder der
historische Analogieschluss zum deutschen Faschismus herangezogen wird.
Und
erst durch diese Analogiebildung - die auch so manchem deutschen Politiker
wohlbekannt ist - wird das antideutsche Weltbild so richtig rund. Nun
teilen
wir zwar die Kritik an jedweder Form von Antisemitismus und deutschem
Nationalismus. Wie bereits erwähnt, kritisieren auch wir jenen
Anti-Amerikanismus, der die Interessen sowie die Kriegsaktivitäten
Deutschlands ausblendet und
die Bundesregierung als Speerspitze der neuen Friedensbewegung gegen das
„böse” Amerika sieht. Die US-Flagge als Demo-Devotionalie liegt uns aber
dennoch weiterhin ziemlich fern. Stattdessen muss es darum gehen,
Herrschaft
als komplexe Gesamtheit gesellschaftlicher Verhältnisse zu verstehen, die
sich nicht aus der Perspektive einer verkürzten schwarz-weiß-Dichotomie
verstehen lassen. Denn ein solcher Versuch liegt in seiner
Argumentationsweise bedenklich nahe an dem, was er eigentlich zu
kritisieren
vorgibt.

Schöner Leben Göttingen

@ slowly

egal 06.10.2003 - 06:44
Sorry aber es gibt nicht DIE ANTIDEUTSCHEN (AD`s).
Das ist mir zu einfach und undifferenziert.
Wer wie Franz Schandl, Robert Kurz etc einen monolitischen Block aufbaut,
wird bei den Kritisierten, nur eine Wagenburg Mentalität erreichen.

Es gibt viel Irrsinn und Blödsinn, bei den unterschiedlichen Personen, Gruppen, Medien die dem sog. "Antideutschen" Spektrum zugerechnet werden, das stimmt, aber was meinst du mit "rechtradikal im neoliberalistischen Sinn." ???
Es gibt viele Faschismus Expert/inn/en, die die staatstragende Unterteilung des VS und Anderer in "radikal bzw extrem" ablehnen.
Von Herrschender Seite vorgegebene Kathegorien unreflektiert zu übernehmen,hat immer einen miesen Beigeschmack, auch wenn das bei der Mehrheit der Betroffen so üblich ist.
Gesellschaftkritik hat auch was mit Sprachkritik zu tun.
Mit inhaltlicher Debatte.
Sie als rechtradikal zu bezeichnen, ist absoluter Unfug und ein Zeichen von (begrifflicher)Hilflosigkeit.
Wenn bei vielen dieser Gruppen die Funktionalisierung "der Juden", "des Antisemitismus" auch nervt bzw "die Judenfixiertheit der Deutschen" (Broder im Tempodrom), so ist doch die Nichtreflexion von Antisemitimus in der Mehrheitslinken eklatant.
Diesen Verdienst, eine Auseinandersetzung um Antisemitismus in Gesellschaft und auch in der Linken (im deutschsprachigen Raum) forciert zu haben, kann niemand "ihnen" absprechen.
Wenn sie auch leider, durch ihre häufigen Übertreibungen und Pauschalisierungen, das Gegenteil erreichen was sie vorgeblich beabsichtigen: die kritische Reflexion, des eigenen Antisemitismuses.

In weiten Teilen der Gesellschaft wie auch der Linken wird
Antisemitismus verharmlost (1)... bzw mit der rechten PC Keule (2), eine kritische Auseinandersetzung im Keim erstickt.
Sobald Antisemitismus innerhalb der Linken kritisiert wird, gibt`s den Stempel Antideutsch und die Debatte ist zu Ende bevor, sie begonnen hat.
Sich den Konflikt Israel- Palästinnenser (Zivilgesellschaft + Armee contra Islamischer Fanatismus, Selbstmordattentate) als Projektionsfläche auszuwählen, um z.B. alte Rechnungen zu begleichen, hat jedoch auch was Perfiedes.
Einfache Lösungen für eine derart komplexe Situation, mit Schandtaten auf beiden Seiten,läßt vernünftige Menschen, am Verstand beider Vereinfacher Seiten zweifeln.
Was die antiimperialistisch, völkische Seite betrifft:
Die Hamas Charta (3), und zum Beispiel, der aktuelle Selbstmord Anschlag, zu dem sich der Jihad bekannt hat, verbieten für jeden halbwegs humanen Menschen, eine Solidarisierung mit derart irrationalen Killermaschienen.
Genauso wie der Bezug auf und die Konstruktion von, homogenen Volkskörpern purer Rassismus ist.
Wer hier nicht faschistische Parallelen erkennen kann und will, ist ein reaktionärer Ignorant.
Die Palituchträger aus der friedensbewegten Bauchlinken, haben derartig viele Gemeinsamkeiten mit Querfrontler, Rechten, Verschwörungsparanoikern das sie schneller Renegaten(4) werden, als manche denken können.
Leider beschäftigen sich nur wenige Linke bewußt kritisch mit Biographien ehemaliger Linker, mit Renegatentum und Querfront Politik.
Statt aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen, buddeln sich die beiden, in der Dynamik der aktuellen Debatte entstandenen linken Fraktionen ein. Jeder hat die Wahrheit.
Corporate identity scheint wichtiger zu sein als inhaltlich fruchtbare Auseinandersetzung.

Die Darstellung und Wahrnehmung des Nahost-Konflikts der Pro Palästina Seite, bleibt auf einer moralischen, oberflächlichen und in diesem Sinne unpolitischen Ebene hängen. (Kinder mit Steinen gegen Panzer)
Es geht mehr um Fühlen (Mitgefühl) als um kritische Analyse, Hinterfragen, Infragestellen.
Wobei mit der Zusammenlegung der Themen Israel/ Palästina + Irak
sie bewiesen haben, das sie "von allen guten Geistern verlassen" sind.
Sie als national sozialistisch (Bahamas) zu bezeichnen, ist absoluter Unfug und ein Zeichen von (begrifflicher)Hilflosigkeit.

Nicht umsonst finden die Verschwörungsgurus mit ihren obskuren, mit ein wenig Aufwand mühelos wiederlegbaren Fantasien, in diesem Spektrum, so viele leichtgläubige Anhänger/innen.
Wie so oft geht es um Glauben und nicht um Wissen.
Reale Zusammenhänge und Hintergründe zählen weniger, als Spekulationen und einfache Erklärungsmuster.
Tatsachen werden einfach ignoriert und negiert wenn sie nicht ins Bild passen.
AUS DER GESCHICHTE NICHTS GELERNT !?
Antisemitismus in der Linken:
In der Geschichte der neuen deutschen Linken gibt es einschneidende Ereignisse die eigentlich dazu geeignet sein müßten die Augen zu offnen.
Dazu gehört jedoch Offenheit und Kritikfähigkeit.
Beispiele:
Das Verschweigen und Leugnen von Entebbe,
 http://www.freilassung.de/div/texte/rz/zorn/Zorn04.htm
das Ausblender des RAF Lobs für die Geiselnahme
des "Schwarzer September" am 5.9.72 während der Olympiade in München,
 http://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/brd+raf/011.html#fn-8
 http://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/brd+raf/056.html
oder die wie im großen Horst Mahler Portrait in der FAZ, aus Anlaß des NPD Prozeßes geschriebene (zu überprüfende ) offen antisemitsche Hetze im Dezember 72: Im Prozeß gegen den ehemaligen APO-Rechtsanwalt Horst Mahler als Zeugin, sollte zu denken geben, in einer Zeit der RAF PopVerklärung.

JW- Artikel können in einigen Aspekten deren reaktionäres Lügengebäude enttarnen.

NUN ZURÜCK ZU DEN "ANTI DEUTSCHEN"
Damit sich jede/r sich ein Bild über die Vielschichtigkeit der sog. "Antideutschen" machen kann hier die mir bekannten Gruppen, Medien zum persönnlichen Studium:

Antideutsch Kommunisten  http://www.antideutsch.de/
Autonome Antifa Nordost Berlin [AANO]  http://www.aano.tk/
Bahamas  http://www.redaktion-bahamas.org/
BgAA  http://www.bgaa.net/
Hummel Antifa  http://www.refrat.hu-berlin.de/antifa/
Initiative Potsdamer Abkommen  http://www.dki.antifa.net/inipa/
Jungle World  http://www.jungle-world.com/
Konkret  http://www.konkret-verlage.de/kvv/kvv.php
KP  http://www.kp-berlin.de/
liberté toujours  http://www.liberte-toujours.tk/
Phase 2  http://phase2.nadir.org/
Sinistra  http://www.copyriot.com/sinistra/
x-berg x-berg

hier zur deren Differenzen untereinander:

 http://www.freewebs.com/liberte-toujours/hauptfeind-aufruf.htm

Bahamas wettert gegen Jungle world, Konkret und Moshe Zuckermann


(1) ein prominentes Beispiel für die Verharmlosung:
das antisemitische Flugblatt, wird in den staatstragenden Medien durchweg als "israelkritisches" Flugblatt bezeichnet
(hier auf einer Naziseite)
 http://www.toko-hagen.de/gedanken/2_moelle.htm
 http://de.wikipedia.org/wiki/M%F6llemann-Flugblatt
 http://de.wikipedia.org/wiki/M%F6llemann_Flugblatt
es stand auch mal hier
 http://www.moellemann.de/

(2) PC
Martin Dietzsch / Anton Maegerle
Kampfbegriff aller Rechten: "Political Correctness"
Unter dem Schlagwort "Political Correctness" findet in derBundesrepublik eine Kampagne zur Rehabilitierung rechtsextremer Positionen statt.
Dieser Beitrag gibt einen Ueberblick.
(Stand: Mai 1996)
 http://www.partisan.net/archive/trend/trend98/td/t340598.html
 http://www.uni-duisburg.de/DISS/Internetbibliothek/Artikel/Kampfbegriff.htm
(3)
Auszüge aus der Charta
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/49/31a.htm
 http://www.taz.de/pt/2003/04/12/a0228.nf/text
 http://www.welt-am-sonntag.de/data/2003/06/15/118661.html
Datenbank zur Hamas mit Link zur Charta in voller Länge (engl.)
 http://www.stura.uni-leipzig.de/~farao/gruppen/hamas.htm

(4)
Verräter der vormals vertretenden Positionen: "Abtrünniger eines Glaubens od. einer politischen Überzeugung"
Re... + lat. negare "verneinen, verleugnen"

kleiner Fehler im posting

egal 06.10.2003 - 06:56
sorry diesen Satz von slowly
"JW- Artikel können in einigen Aspekten deren reaktionäres Lügengebäude enttarnen"
copiert im meinem letzten posting
hab ich vergessen zu löschen
wollte eigentlich noch drauf eingehen,
hab`s dann aber doch vergessen,
jetzt steht er blöd sinnlos dazwischen

BITTE IGNORIEREN

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ergänzungen — bragg

Identität — -

Kann sein — -

@ egal — slowly