Fotos von der Demo gegen die GfbV

Sy[m]pathisant 20.09.2003 20:12 Themen: Antifa
Fotos von der netten Demo "Links ist da wo keine Heimat ist" am 20.09.2003 in Göttingen. See yourself!
hier die Bilder, mehr Infos unter "Göttingen: Antifa vs. GfbV" ( http://www.de.indymedia.org/2003/09/62042.shtml)
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Ergänzungen

was ist passiert?

xxx 20.09.2003 - 23:00
wieviel leute waren da, was für sprüche wurden skandiert, wie hat die bevölkerung reagiert?

Antideutsch oder internationalistisch?

Rumpelstilzchen 20.09.2003 - 23:57
Nicht in Jedem Land ist das Beharren auf dem "eigenen", Kulturverwachsenen so eindeutig reaktionär dominiert, wie in Deutschland. "Heimat" ist ein deutscher Begriff, der sich schwer übersetzen läßt. Also sind die Bezüge z.B. lateinamerikanischer Campesinos zum Land auf dem sie leben nicht dem dt. "Heimatbegriff" gleich. Genauso wie die Vorstellungen von auf Che Guevara oder auch auf Mao bezogener nationaler Befreiungsbewungen der "3. Welt" vom hiesigen Nationenkonstrukt (das sich selbst erhöht indem es andere ausschließt) diametral verschieden sind. Dennoch scheint mir so, als ob ihr die kritik global meint.

In der Generalaussage finde ich falsch, "links" mit wurzellos zu übersetzen.
Doch selbst für hier, wo "Heimat" ein extrem belasteter Begriff ist, finde ich es daneben, das Bild des "heimatlosen Gesellen" oder der/des KosmopolitIn als eine Art das politische Selbst konstituierende Vorstellung zu kultivieren und einfach die rechten Vorurteile gegen Linke positiv zu besetzen. Auch in diesem Land gab es eine Geschichte linken Widestandes, deren Traditionslinien durch NS-Faschismus un "Terroristenbekämpfung" weitgehend zerschlagen wurden.
Gerade in Bezug auf auf Globalisierungskritik wird durch undifferenziertes Vorgehen zuviel diskursiver Raum an die Rechten abgegeben. Viele Menschen, die nicht rechts(extrem) sind und ökonom. GlobalisierungsverliererInnen, finden "Heimatlosigkeit" in erster Linie als soziale Bedrohung (nicht durch Flüchtl./MigrantInnen sondern z.B.durch Zerstörung regionaler Wirschaftsstrukturen oder Ökosysteme, durch Arbeitslosigkeit erzwungene Landflucht,ein grundsätzliches Gefühl der Vereinzelung auf einem aggressiv antisozialen Marktplatz jeder gegen jede...) , nicht als spannenden Austausch mit Menschen anderer Herkunft, persönlichen Freiheitsgewinn oder gar hybride Neu-Identität.
Warum sagt ihr nicht klipp und klar, warum die "Gesellschaft für bedrohte Völke" als reaktionär bekämpft werden soll- nur wegen falscher Begrifflichkeiten ??

@ rumpelstilzchen

Hans Wurst 21.09.2003 - 13:03
Hey, Du fragst, warum gerade die GfbV anzugreifen ist?!
Man mag das Konzept der Heimat vollkommen ablehnen oder sich so positionieren wie Du (...bin übrigens eher deiner Meinung), der Begriff der Heimat im Sinne der GfbV und ihr sonstiges völkisches Treiben sind auf jeden Fall anzugreifen:
Schon in der Vergangenheit hat Tilman Zülch und seine GfbV durch starke Schwarzweissmalerei in "ethnischen Konflikten" blanken Rassismus produziert. Diesmal kämpft er Seite an Seite mit den Vertriebenen für ein Zentrum gegen Vertreibung (ZgV) , welches zumindest sehr stark die Gefahr birgt, durch den Schwerpunkt einer Präsentation des "Unrechts" der Vertreibungen Deutscher aus dem heutigen Polen und Tschechien die vorhergegangene Nazigräuel zu verharmlosen und die Kriegsschuld Deutschlands zu relativieren. Aus diesem Grunde ist die GfbV mit ihrer "Arbeit" Ziel der Demo gewesen

Einige interessante Links dazu:
Die Göttinger Lokalpostille:
 http://www.goettinger-tageblatt.de/nachrichten/lokales/199799.html
Die internationale Reaktion auf Zülch und Co:
 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,266199,00.html
Der Demoaufruf:
 http://www.linkeseite.de/Texte/2003/september/09-8.htm

PS: Ich finde es mal wieder bezeichnend, dass bei diesem Artikel wieder jemand seine Bilder posten musste, ohne auch nur einen Satz über Sinn und Zweck der Demo abzuliefern. Dass sich hier gern die eigene Aktion abgefeiert wird, ohne Infos zu übermitteln, ist leider nicht das erste Mal bei indy...

NO BORDERS - NO NATIONS

Meike 22.09.2003 - 00:45
Also ich finde die Kritik an der GfbV grundsätzlich richtig, jedoch muß ich auch sagen, daß in deren Erklärung einige Wahrheiten stecken, die in der Antifa-Bewegung leider gerne ignoriert werden. Da wäre z.B. die Feststellung, daß es unter den Vertriebenen auch Widerstandskämpfer gab und diesen wurde durch die vertreibung wirklich Unrecht angetan. Abgesehen davon hat der GfbV-Typ wohl auch leider recht, wenn er feststellt, daß es in der Antifa-Bewegung (wieder) ziemlich viele autoritäre Akzente gibt, die dazu neigen die eigene Vergangenheit der Linken zu verharmlosen. Leider war Stalin eben nicht nur der Politiker, der gegen Hitler gekämpft hat, sondern auch ein Politiker, der massenhaft Morde angeordnet hat und in seinem imperialistischen Wahn sogar mit Hitler zusammengearbeitet hat um sich mit ihm Polen zu teilen. Also nichts für ungut, aber das nächste mal bitte auch etwas selbstkritischer an die Sache rangehen und nicht so eine Pauschalverurteilung starten und so tun, als hätte man selbst die Weisheit mit Löffeln gefressen und wäre der/die einzige, die Recht hätten und wüßten was Sache ist...REVOLUTION STATT DEUTSCHLAND!!!

Mehr Infos

boing 22.09.2003 - 00:55
Mehr Infos zur GfbV gibt es in der aktuellen LOTTA
Siehe:
www.free.de/lotta



taz-Artikel zur Demo

Leser 22.09.2003 - 02:05
Gesellschaft für bedrohte Völker bedroht

Tilman Zülch setzt sich für ein "Zentrum gegen Vertreibung" ein. Göttinger Linke werfen ihm deshalb Revanchismus vor
GÖTTINGEN taz Vermutlich war Tilman Zülch, Generalsekretär der "Gesellschaft für bedrohte Völker" (GfbV), ganz froh, dass er am Wochenende in Srebrenica war. So blieb es ihm erspart, sich den "Tilman Zülch, du alte Sau!"-Sprechchören der 150 Demonstranten zu stellen, die sich am Samstag vor der Göttinger Zentrale der GfbV eingefunden hatten, um gegen die "völkische Politik" Zülchs zu protestieren. Zu der Kundgebung hatte die "Autonome Antifa [M]" aufgerufen.

Der Vorwurf: Zülch und die GfbV relativieren NS-Verbrechen, indem sie die Deutschen als die eigentlichen Opfer des Zweiten Weltkrieges darstellen. Das zeige sich etwa daran, dass Zülch Mitglied der "Stiftung Zentrum gegen Vertreibung" ist. Diese wurde vom "Bund der Vertriebenen" ins Leben gerufen, um Lobbyarbeit zugunsten einer Gedenkstätte für die nach dem Zweiten Weltkrieg vertriebenen Deutschen zu betreiben - ein Projekt, das die radikale Linke, in deren Flugblättern nie von "Vertreibungen", sondern stets von "Umsiedlungen" die Rede ist, für revanchistisch hält. Die Antwort der GfbV: Sie hängte an ihre Fassade ein Großtransparent mit dem Text "14 Millionen Vertriebene 1945-1947".

Es ist nicht das erste Mal, dass der GfbV vorgeworfen wird, rechts zu stehen. Vor allem, weil sie sich schon in ihren Namen auf "Völker" bezieht, ist sie für die radikale Linke von jeher ein rotes Tuch. Zugleich erhält sie gelegentlich Beifall vom rechten Rand, zuletzt etwa von der rechten Postille Junge Freiheit.

Tilman Zülch mag die GfbV weder rechts noch links verorten. Den Demonstranten wirft er indes vor, selbst "auf einem Auge blind" zu sein: "Die Antifa sympathisiert eher mit Slobodan Milosevic als mit den 200.000 ermordeten Bosniern", erklärte er am Tag vor der Demo. Dass er nun mit dem "Bund der Vertriebenen" für ein "Zentrum gegen Vertreibung" kämpft, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit: Erst die weitgehende Verdrängung der Deutschen-Vertreibung habe dazu geführt, dass das Leid der Opfer aktueller Vertreibungen "vom Tisch gewischt" werde, schrieb Zülch, als die GfbV sich im August für das "Zentrum gegen Vertreibung" aussprach. Auch die Europäisierung eines solchen Zentrums, zuletzt vom SPD-Politiker Markus Meckel ins Spiel gebracht, lehnt Zülch ab: "Das hat so lange keinen Sinn, wie zum Beispiel die tschechische Regierung bis heute an den Benes-Dekreten festhält", sagte er der taz im Gespräch.

"Schlagt die Sudeten mit Benes-Dekreten", skandierten dagegen die Demonstranten am Samstag, und brachten damit die Differenzen auf den Punkt. Auch für sie ist eine Europäisierung des Projekts inakzeptabel, allerdings aus entgegengesetzten Gründen: Meckels Vorstoß halten sie für eine Finte, weil er die wahren deutsch-revanchistischen Interessen bloß vertusche.

YASSIN MUSHARBASH
taz Nr. 7163 vom 22.9.2003, Seite 7

PS: was reimt sich auf "Weg mit der GfbV..."?!

junge Welt - Artikel zur Demo

Leser 22.09.2003 - 02:08
22.09.2003
Inland
Andreas Siegmund-Schultze

Zweifelhafte Arbeit für Menschenrechte

Linke protestierten am Wochenende in Göttingen gegen die »Gesellschaft für bedrohte Völker«

Antifaschistische Initiativen machen derzeit bundesweit gegen die »Gesellschaft für bedrohte Völker« (GfbV) mobil. So beteiligten sich am Sonnabend mehr als 150 Menschen in Göttingen an einer Demonstration der Autonomen Antifa (M) mit dem Motto »Links ist da, wo keine Heimat ist«. In der Stadt hat die GfbV ihr Bundesbüro. Der zweitgrößten »Menschenrechtsorganisation« der BRD wird vorgeworfen, »›linksliberale‹ Vorreiterin« des revanchistischen »Bundes der Vertriebenen« zu sein. Weiterhin stehen für die Nichtregierungsorganisation, die auch in der taz ständig mit Anzeigen vertreten ist, Völker im Mittelpunkt ihrer »Menschenrechtsarbeit« und nicht das Individuum. Ein Sprecher der Autonomen Antifa (M) kritisierte gegenüber jW, daß GfbV wie die »Vertriebenenverbände« die Umsiedlungen der Deutschen aus Osteuropa in eine Reihe mit den Verbrechen der Nationalsozialisten stellen.

In Berlin besuchten bereits am Mittwoch vergangener Woche Antifas den Berliner Sitz der Organisation im »Haus der Demokratie und Menschenrechte« im Stadtteil Prenzlauer Berg. Hier wurde der Trägerverein des Hauses dazu aufgefordert, der Gesellschaft die Räume zu kündigen.

Führende Funktionäre der GfbV, darunter deren Vorsitzender Tilman Zülch, beteiligten sich in den letzten Wochen an einer Kampagne für ein »Zentrum gegen Vertreibungen« mit dem Standort Berlin. Wie der »Bund der Vertriebenen« will auch die GfbV im Zentrum das Schicksal der deutschen »Heimatvertriebenen« in den Vordergrund stellen. Zülch selbst sitzt auch im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung des geplanten Zentrums. Vehement wehrt er sich gegen Versuche gemäßigterer Verfechter des Projektes, die osteuropäischen Nachbarländer in die Planung einzubeziehen.

Im Vorfeld der Demonstration am Samstag in Göttingen hatte Zülch ein Transparent entrollt, auf dem deutsche Konzentrationslager mit der Umsiedlungspolitik nach dem Potsdamer Abkommen verglichen wurden. »Damit hat er sich bewußt in eine Reihe mit Geschichtsrevisionisten und Revanchisten gestellt«, so der Sprecher der Göttinger Antifa.

* Infos: www.puk.de/aam

lang aber entlarvend - PM der GfbV,strange

gefunden 22.09.2003 - 02:26
GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEMITTEILUNG . Göttingen/Berlin, den 18.09.2003.

Auf einem Auge blind - Zur Agitation der Autonomen Antifa gegen die
Gesellschaft für bedrohte Völker

Die Propaganda der linksradikalen Antifa sortiert bei Massenmord und
Massenvergewaltigung, Konzentrationslagern und Vertreibung nach bösen
und guten Tätern. Letztere sind keine Kriegsverbrecher, sondern eher
so genannte Revolutionäre. Die Antifa sympathisiert eher mit Slobodan
Milosevic als mit den 200 000 ermordeten Bosniern, eher mit Saddam
Hussein als mit 400 000 niedergemetzelten Shiiten oder 180 000
vergasten Kurden, eher mit den Taliban als mit den afghanischen
Frauen. Es fehlen Humanität, Menschenrechte, Sensibilität für
menschliches Leid. Solidarität mit Opfern läuft über Ideologie.

Die Logik der Autonomen Antifa: Weil die Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV) das Reizwort Völker in ihrem Namen trägt, ist sie auch
völkisch, also rechtsradikal.

Die GfbV steht eher weit links außen, mutmaßten andere. So wollte ein
SPD-Abgeordneter mit einer Bundestagsanfrage herausfinden, ob wir
Kommunisten seien und eigentlich auch entsprechend observiert würden.
In den 70er Jahren hatte der Bundesverfassungsschutz die GfbV in der
Tat fünf Jahre lang beobachtet, als sie sich für bedrohte Amazonas-
Indianer, für die Menschen des von Indonesien überfallenen Osttimor,
aber auch für jüdische, baltische, ukrainische und wolgadeutsche
Dissidenten in der ehemaligen UdSSR einsetzte. Später, nach der
Wende, erhielt der heutige GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch seine
Stasi-Akte, der er entnehmen konnte, dass er gemeinsam mit dem
britischen Secret Service gegen die DDR und für die afghanische
Reaktion tätig gewesen war.

Kein Wunder, dass die Autonome Antifa gegen eine Opfer orientierte
Menschenrechtsorganisation agitiert, die nach ihrem Prinzip "Auf
keinem Auge blind" Täter verantwortlich macht, Giftgas- und
Waffenlieferanten vor Gericht bringt, erstmals in Deutschland seit
den Nürnberger Prozessen die Verurteilung von Kriegsverbrechern wegen
Genozid durchsetzt, Völkermord und Vertreibung immer und überall
verurteilt, in Vergangenheit und Gegenwart. Denn diese Verbrechen
treffen Kinder, Frauen und Männer, Linke, Rechte und Unpolitische,
Kranke und Gesunde, Junge und Alte, Arbeiter und Intellektuelle
gleichermaßen.

Vergangenheitsbewältigung ist notwendig, damit sich diese Verbrechen
nicht unausgesetzt wiederholen. Sie geschehen in immer neuen
Konstellationen. Gemeinschaften, die gestern Opfer waren, können
morgen Täter hervorbringen, die andere Minderheiten in ihrer Mitte
verfolgen. Die GfbV hat Kroaten in Vukovar und später Serben in der
Kroatischen Krajina unterstützt. Sie hat im Kosovo zwölf Jahre lang
mit der pazifistisch orientierten Partei LDK von Ibrahim Rugova
kooperiert und setzt sich heute vor Ort für die im Kosovo gejagten
und in Deutschland als Untermenschen behandelten Roma und Aschkali
ein. Menschenrechtsarbeit für verfolgte Gruppen heißt jeden Tag auch,
verfolgten Einzelnen beizustehen, von Abschiebung in den Tod
Bedrohten bei uns, Gefolterten und zum Tode Verurteilten in aller
Welt.

"Auschwitz muss zum Anlass, nicht zur Bremse für Brüderlichkeit
werden", erklärte Heinrich Böll 1970 in einem Gespräch mit Tilman
Zülch nach dem Zusammenbruch Biafras und Vernichtung von zwei
Millionen Ibos. Gleiches gilt für andere Verbrechen der
Vergangenheit.


Das Nazi-Regime hat Europa mit Krieg überzogen, den Holocaust und
viele andere Kriegsverbrechen begangen, 100 000 Behinderte ermordet,
Millionen russische Kriegsgefangene vernichtet. Jene, die nach
Kriegsende für Hiroshima, Nagasaki, Dresden, die Auslieferung von
zwei Millionen Sowjet-Bürgern an Stalin und die Massenvertreibung von
14 Millionen Deutschen verantwortlich waren, können sich nicht mit
dem Verbrechen der Nazis entschuldigen. Deren Untaten werden keinen
Millimeter geringer, wenn auch von anderen Verbrechen die Rede ist.

Diese Diskussion will die Antifa nach dem Prinzip "Immer auf einem
Auge blind" verhindern. Robert Jungk, Albert Schweitzer, der britisch-
jüdische Verleger Victor Gollancz, Bertrand Russel, Alexander
Solschenizyn, Lew Kopelew, H.G. Adler, deutsch-jüdischer
Schriftsteller aus Prag, KZ-Häftling und Autor des Standardwerkes
über Theresienstadt, und andere haben die Vertreibung, die
Massenvergewaltigung und Massentötung von Ost- und Sudetendeutschen
schon damals verurteilt, die Autonome Antifa leugnet sie.

Aber auch Deutsche sind Menschen: Eine halbe Million junge Frauen
zwischen 14 und 30 Jahren, von denen nur die Hälfte aus dem Gulag
wiederkehrte, zwei Millionen vergewaltigte Frauen, bis zu drei
Millionen Menschen, darunter vor allem Kinder, Alte und Frauen, die
durch die Vertreibung umkamen. Umsiedlung nennt das die Antifa.
Deshalb ist ein Zentrum gegen Vertreibung, das sich auch gegen
heutige Vertreibungen wendet, notwendig.

Erst nachlesen, dann urteilen - das scheint nicht die Stärke der
Antifa zu sein. Da gibt es offensichtlich Wahrnehmungslücken z.B.
bezüglich der sudetendeutschen Gebiete in der Tschechoslowakei: 12 %
der Mannschaft der tschechoslowakischen Exilarmee waren
Sudetendeutsche. Allein in der Panzerbrigade stellten sie 34,6 %. 300
000 (so die Sudetendeutsche Sozialdemokratische Partei SDP) waren
bereit, den Staat gegen Hitler zu verteidigen. Auf den Zugangslisten
des KZ Dachau vom Oktober bis Dezember 1938 standen 2 500
Sudetendeutsche. 20 000 Regimegegner endeten in Gefängnissen und
Lagern. 5 000 der 80 000 Sozialdemokraten entkamen in die Emigration
(gegenüber 3 000 aus Deutschland). 50 000 wurden jahrelang in
Gefängnissen und KZs gefangen gehalten. Allein 110 katholische
Priester wurden inhaftiert. 85 weitere wurden in KZs zu Tode
gefoltert. 185 sudetendeutsche Widerstandsgruppen wehrten sich gegen
den NS-Staat.

All das waren echte Sozialdemokraten, wirkliche Antifaschisten.

Vergangenheitsbewältigung begleitet die Arbeit der GfbV seit ihrer
Gründung. Zum 60. Geburtstag des GfbV-Gründers schrieb der Präsident
des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma: "Lieber Tilman Zülch,
einer besonderen Würdigung bedarf natürlich Dein Engagement für
unsere Minderheit. Ohne Unterstützung der Gesellschaft für bedrohte
Völker wäre es nicht möglich gewesen, den in der deutschen
Nachkriegsgesellschaft jahrzehntelang verdrängten und verleugneten
Holocaust an den Sinti und Roma öffentlich bewusst zu machen. Unsere
gemeinsame Gedenkveranstaltung im ehemaligen KZ Bergen-Belsen im Jahr
1979 war eine wichtige Station unserer Bürgerrechtsbewegung. Erstmals
wurde im Beisein politischer Repräsentanten wie Simone Veil unserer
Opfer gedacht und eine öffentliche Diskussion über die
nationalsozialistischen Verbrechen an den Sinti und Roma in Gang
gesetzt, die mit dazu beigetragen hat, dass der Völkermord 1982 durch
Bundeskanzler Helmut Schmidt erstmals politisch anerkannt wurde. All
diese wäre ohne Deinen persönlichen Einsatz nicht möglich gewesen und
deshalb möchte ich Dir hierfür im Namen unserer Menschen von ganzem
Herzen danken."

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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail:  presse@gfbv.de, Hompage: http://www.gfbv.de

SPD spricht Antifa den Antifaschismus ab

antifachen 25.09.2003 - 13:35
jaha,unsre SPD.Wie heute im Göttinger Tageblatt zulesen war, stellt die [M] keine antifaschistische Gruppe dar. Die Beleidigungen gegenüber Zülch seien durchausmit dem Umgang der Nazisgegen Juden und Jüdinnen zu vergleichen, so die Schatzmeisterin der SPD in Gö.Jaund ausserdem sind wir gar keine Antifa(im Gegensatz zur SPD,klar),weil intolerant usw. blabla.Aber lest das Geblubber doch selber nach:
www.goettinger-tageblatt.de unter "Lokales"

@antifachen

umleitung 25.09.2003 - 18:25

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 10 Kommentare an

warum so platt? — Desperado

Senf dazu — schlechtes Wetter

@Antifaschistin — akzeptierende Demoarbeit

@schlechtes Wetter — danke für nichts.

evian und g8 — stalinorgel

Aha! — Antifaschistin

@ach so autonome antifaschistin — vielleicht nicht ganz so autonom

Löschung — toleranter mensch