DGB wirft attac antisemitismus vor

02.09.2003 15:49
DGB-Regionsvorsitzender kritisiert ATTAC: Antisemitismus auf der Homepage der Globalisierungskritiker

 http://www.dgb-goettingen.de/index.php3?SID=kPd9v7471oy8EoWeq13lwI&ok=0&anzeige=presse
DGB-Regionsvorsitzender kritisiert ATTAC: Antisemitismus auf der Homepage der Globalisierungskritiker

 http://www.dgb-goettingen.de/index.php3?SID=kPd9v7471oy8EoWeq13lwI&ok=0&anzeige=presse

So ist zwar ein nicht von mir, aber wenn sogar schon der dgb attac Antisemitismus vorwirft, fällt hier einigen vielleicht endlich auf, dass der Antisemitismus-Vorwurf kein "antideutschen-hirngespinst" ist.
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Ergänzungen

Kein Hirngespinst

Wal Buchenberg 02.09.2003 - 16:05
Hallo,
nein, Befürworter der neokolonialen Politik der USA bedienen sich überall des Antisemitismus-Vorwurfs (ergänzend auch des Antiamerikanismus-Vorwurfs), um Gegner dieses Neokolonialismus zu diffamieren, dieser DGB-Herr ebenso wie die Bild-Zeitung, die Welt und eben auch sogenannte "Antideutsche".

Wer immer und überall mit dem Antisemitismus-Vorwurf kommt, der macht die Öffentlichkeit zunehmend immun gegen diesen Vorwurf. Der erreicht also, dass sich immer mehr Leute mit tatsächlichem oder eingebildetem Antisemitismus arrangieren und abfinden.
Das ist wie in dem Märchen, wo einer ständig: "Der Wolf! Der Wolf!..." ruft. Wenn der Wolf dann wirklich kommt, hört keiner mehr hin.

Gruß Wal

Noch einer.

Katja 02.09.2003 - 16:55
Muss denn jeder Idiot auf den Mainstream-Zug des inflationaären Antisemitismus-Vorwurfs aufspringen? Wo ist der DGB wenn es gegen die NPD, freie Kameradschaften, Mahler, Möllemann, die sudetendeutsche Landsmannschaft, Burschenschaften, etc. geht oder ging? Dieser Wertmüller macht seinem Namen alle Ehre!

Anti-Linke Hetzer rauswerfen!

Für die soziale Revolution!

Dont feed the troll

Max 02.09.2003 - 17:09
Da will mal wieder ein Troll eine Sinnlos-Diskussion losbrechen. Es geht ihm gar nicht in erster Linie gegen Attac (die übrigens vom DGB kritiiert werden, weil sie die Sozialabbau-Politik des DGB angreifen), sondern gegen Indymedia. Manchen Leuten ist dieses Projekt einfach zu erfolgreich, also spammen sie es zu. Da nehmen sich Nazis und autoritäre Kommunisten nicht viel. Die Interessen überschneiden sich in diesem Punkt.
Jeder Eurer Reaktionen auf dieses Provo-Posting ist für den Troll eine Belohnung. So feuert Ihr selbst das an, was Ihr eigentlich gar nicht wollt.

Irgendwie bezeichnend

b 02.09.2003 - 17:36
Ein Wertmüller kommt in der Tat selten allein. Es ist völlig richtig, die Einflugschneisen für Antisemitismus zu kritisieren, die die verkürzte Kapitalismuskritik einthält, die in einigen Teilen von ATTAC Frankreich, Niederlande und BRD verbraten wird (s. z.B. "ATTACs offene Flanke").

Die Argumentationen in dem Beitrag aus Göttingen sind aber so dämlich, wie man das meist nur aus den Federn der Familie Wertmüller gewohnt ist. "Solidarisierung u.a. mit terroristischen Gruppen im Irak: "Wir treten ein für das Recht der Iraker, gegen die Besatzung Widerstand zu organisieren." lesen wir da. Widerstand der Iraker ist also gleichbedeutend mit Terrorismus? Wer solche Argumentationsketten aufbaut, braucht sich nicht zu wundern, dass ihn niemand auch nur ansatzweise ernst nimmt.

Antisemitismus-Streit bei Attac

Dokumentation 09.09.2003 - 02:01
Gibt es antisemitische Attac-Aktivisten? Die einen sagen Ja. Die anderen verstehen die Frage nicht. Die "AG Globalisierung und Krieg" weiß aber, dass ein Boykottaufruf gegen Israel "missbraucht" werden könnte. Der Attac-Rat berät über Konsequenzen
aus Berlin MATTHIAS BRAUN
Die Debatte um Ted Honderich, dessen Buch nun doch nicht bei Suhrkamp erscheint, ebbt gerade ab, da steht der linken und interessierten Szene der nächste Antisemitismusstreit ins Haus. Gegen das globalisierungskritische Netzwerk Attac wird der Antisemitismusvorwurf erhoben. Am Mittwoch beschäftigte sich der Koordinierungskreis, das zweithöchste Attac-Gremium zwischen den Jahresversammlungen, mit der Frage, ob der palästinensische Aufruhr als "Widerstand" oder als "Terror" zu bezeichnen ist, und ob das eine wie das andere antisemitisch und deshalb auf keinen Fall unterstützenswert ist. Die Konsequenzen sind noch nicht absehbar.

Der Vorwurf stammt von dem Göttinger DGB-Regionalchef Sebastian Wertmüller, auch Attac-Mitglied. Auf den Internetseiten der Attac-Arbeitsgemeinschaft "AG Globalisierung und Krieg" würden Positionen vertreten, die sonst nur von islamistischen Gruppen und Rechtsextremen ventiliert würden. "In der AG spielen antisemitische Gedanken eine dominierende Rolle", sagte Wertmüller zur taz.

Wertmüller reibt sich zuvörderst an einer Unterschriftensammlung, die inzwischen aus dem Netz genommen wurde. "Keine Warenimporte aus den israelischen Siedlungen auf besetztem Gebiet in die EU", wurde da gefordert. Das erinnere ihn an den nationalsozialistischen Aufruf "Kauft nicht beim Juden". Hinter der Boykottforderung stehe der Gedanke, die Wurzel des israelisch-palästinensischen Konflikts liege in der Gründung des Staates Israel, sagte Wertmüller. Dies sei ein antisemitischer Gedanke.

Außerdem verweist Wertmüller auf mehrere Positionspapiere der "AG Globalisierung und Krieg", in denen palästinensischer Terror als legitimer Widerstand gerechtfertigt werde. "Widerstand aber knüpft an emanzipatorische Gedanken an, und die kann ich da nicht erkennen", sagte Wertmüller.

"Wir haben mit Antisemitismus nichts im Sinn", verteidigt Barbara Fuchs die umstrittene Unterschriftensammlung der "AG Globalisierung und Krieg". Sie könne nicht begreifen, dass Menschenrechte für die Palästinenser nicht gelten sollen, sagte sie zur taz. Immerhin sei sie sich der Gefahr bewusst, dass "bestimmte Leute" solche Äußerungen für "antisemitische Zwecke" missbrauchen könnten". Fuchs bestätigte, dass mehrere Mitglieder der AG die Unterschriftenliste wieder ins Netz stellen wollen.

Falls es so weit kommt, wird die Auseinandersetzung, die bislang eher Workshopcharakter hatte, zu praktischen Konsequenzen führen. "Der Boykottaufruf soll nicht wieder ins Netz. Das war am Mittwoch Konsens", sagte Attac-Sprecher Malte Kreutzfeldt, nachdem der Koordinierungskreis getagt hatte. Über mögliche Reaktionen auf eine Verletzung dieses Konsenses habe man sich aber noch keine Gedanken gemacht. "Einen solchen Fall gab es noch nicht", sagte Kreutzfeldt.

Morgen nun tagt das Gremium, das über Konsequenzen befinden könnte - der Attac-Rat. Das Thema Antisemitismus steht dort auf der Tagesordnung. Da die Arbeitsgemeinschaften, die sich bei Attac zusammengefunden haben, autonom arbeiten, könnte ein Ratschluss lauten: Die "AG Globaliserung und Krieg" darf nicht mehr unter dem Attac-Label veröffentlichen. Aber das bleibt abzuwarten.

taz Nr. 7149 vom 5.9.2003, Seite 8, 114 Zeilen (TAZ-Bericht), MATTHIAS BRAUN

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 13 Kommentare an

sebastian WERTMÜLLER ??? — mastermindchaos

faszinierend ... — mitdenker

@ kein dgb-fan — ich

@ ich — kein dgb-fan

??ß — ich

@kein dgb-fan — viel Ahnung

justus wertmüller geklont! — der kein-dgb-demagoge

@ viel ahnung — kein dgb-demagoge

@ ich — der demagogische parteisoldat