Attentat auf Gewerkschafter in Kolumbien

paula 26.08.2003 07:39 Themen: Repression Weltweit
Am 22. August um 12 Uhr Mittags wurde der Praesident der Sektion Barrancabemeja des Gewerkschaftsdachverbandes CUT, Juan Carlos Galvis, in der Naehe des Bueros der CUT in Barrancabermeja von zwei Maennern angeriffen.



Urgent Action

Attentat auf Gewerkschafter in Barrancabermeja, Kolumbien

Am 22. August um 12 Uhr Mittags wurde der Praesident der Sektion Barrancabemeja des Gewerkschaftsdachverbandes CUT, Juan Carlos Galvis, in der Naehe des Bueros der CUT in Barrancabermeja von zwei Maennern angeriffen.
Herr Juan Carlos Galvis hatte an einem Treffen der Erdoel-Gewerkschaft USO (Unión Sindical Obrera) teilgenommen und war auf dem Weg zum Buero der CUT.
In der Naehe des Bueros der CUT, im Viertel El Recreo, nahmen 2 bewaffnete Personen das Auto, in welchem sich Herr Galvis befand, unter Beschuss.
Das Auto wurde mehrfach beschossen, jedoch nicht von den Kugeln getroffen.

Juan Carlos blieb unverletzt.

Juan Carlos Galvis arbeitet bei Coca Cola und ist aktives Mitglied der Lebensmittelgewerkschaft SINALTRAINAL (Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria de Alimentos). SINALTRAINAL fuehrt einen Gerichtsprozess gegen Coca Cola in den USA wegen Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien.

Vor einigen Tagen hat der Staatsanwalt des Abschnittes 61, Dr. Juan Carlos Losada Persomo bekanntgegeben, dass der Klage gegen die Mitglieder der Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal:
Luis Javier Correa Suarez, Jorge Humberto Leal, Juan Carlos Galvis, Luis Eduardo Garcia, Alvaro Gonzalez, Jose Domingo Florez und Edgar Alberto Paez Melo stattgegeben wurde.

Die Klage wurde von Panamco Colombia S.A. und Santander S.A. (beides Abfuellfirmen von Coca Cola in Kolumbien) erhoben. Mit dieser Klage reagieren die Unternehmen auf die von Sinaltrainal am 20. Juli 2001 erhobene Klage gegen Coca Cola, welche wegen der bestehenden Straflosigkeit in Kolumbien am Gerichtshof Suedflorida, USA eingereicht wurde.

Wegen der Schwere des Attentates bitten wir Nationale- und Internationale Organisationen darum, Protestschreiben mit den folgenden Forderungen zu verschicken:

1. Die Einstellung aller Art von Bedrohungen wie Mord, Verschwindenlassen, Attentate und Klagen gegen Gewerkschaften in Kolumbien.
2. Die Identifizierung und Verfolgung der materiellen und interlektuellen Verantwortlichen fuer das Attentat auf den Gewerkschafter Juan Carlos Galvis.
3. Von Coca Cola, dass sie alle Feindlichkeiten gegen gewerkschaftlich organisierte Arbeiter wie die von Sinaltrainal einstellt und die Verantwortung fuer die begangenen Menschenrechtsverletzungen uebernimmt.

Bogota, 22. August 2003


Adressen: (Kopien bitte an  redher@sky.net

Dr. Luis Camilo Osorio, Fiscal General de la Nación  contacto@fiscalia.gov.co

Presidente de la República de Colombia Alvaro Uribe Vélez Palacio de Nariño Carrera 8 No.7-26 Santafe de Bogota, COLOMBIA Fax: 00 57 1 286 74 34/286, 68 42/284 21 86
E-mail:  auribe@presidencia.gov.co;  rdh@presidencia.gov.co

Vicepresidente de la Republica de Colombia
Francisco Santos Consejeria Presidencial de Derechos Humanos
Calle 7, No 654, Piso 3 Santafe de Bogota, COLOMBIA Fax: 00 57 1 337 1351 E-mail:  fsantos@presidencia.gov.co

Programa Derechos Humanos Presidencia de la Republica  ppdh@presidencia.gov.co

Ministro del Interior y Justicia Fernando Londono Hoyos Ministerio del Interior y Justicia Palacio Echeverry, Carrera 8a, No.8-09, piso 2o., Santafe de Bogota, Colombia Fax:00 57 1 286 8025 E-mail:  ministro@minjusticia.gov.co;  minisint@col1.telecom.com.co;  viceministra@minjusticia.gov.co

Procurador General de la Nacion General Dr Edgardo Maya Villazon
E-mail:  anticorrupcion@presidencia.gov.co;  reygon@procuraduria.gov.co

Sr. Felipe Alvira, Presidente Coca Cola FEMSA www.cocacola-femsa.com.mx
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Ergänzungen

Mehr zum Thema

Tobi 27.08.2003 - 15:07
In dem Buch "Das Unternehmen Krieg" ist unter anderem ein umfassendes Kapitel über Kolumbien und die Machenschaften von Konzernen, Paramilitärs und privaten Kriegsunternehmen!

Das Unternehmen Krieg - Paramilitärs,
Warlords und Privatarmeen als
Akteure der neuen Kriegsordnung"
Dario Azzellini und Boris Kanzleiter (Hg.)

Mit Beiträgen von:
Thomas Seibert, Dario Azzellini, Knut Rauchfuss, Matilde Gonzales, Boris
Kanzleiter, Dr. Matin Baraki, Henri Myrttinen, Björn Aust, Lisa Rimli,
Dieter Drüssel und Volker Eick

In dem Buch wird eine Analyse verschiedener Kriege von links unternommen. Es wird klar Position bezogen gegen das gesammte Geschwätz von "Neuen Kriegen", die immer die Ursache im Staatszerfall sehen und daher mehr Staat, Interventionen und sonstwas wollen. Sehr eindrücklich iwrd die "neue Kriegsordnung" dargestellt und an zahlreichen Beispielen wird deutlich wie es den von Liberalen und Bürgerlichen oft beschworenen Staatszerfall in der Form gar nicht gibt, sondern wie sich die Funktionen des Staates verändern, letztlich aber alle diese vermeintlich "barbarischen" Kriegshandlungen, Privatarmeen, Paramilitärs usw. weiterhin im DIenste der Eliten und transnationalen Konzerne stehen.

Absolut empfehlenswert! Eindeutig das Beste was zu dem Thema Krieg erschienen ist.


Ankündigungstext:

Im Neoliberalismus werden nicht nur Staatsbetriebe privatisiert, sondern
auch die Kriegführung. So übernehmen private Militärunternehmen im
Auftrag des Pentagon verstärkt Kampfaufträge. In Afrika verwandeln sich
reguläre Armeen in private Bergbauunternehmen. Zur Aufstandsbekämpfung
rüsten in Kolumbien und der Türkei Politiker private Paramilitärs aus,
die gleichzeitig vom Drogenhandel profitieren. In Afghanistan werden
Warlords unter Protektoratsherrschaft mit Regierungsgewalt ausgestattet.
"Das Unternehmen Krieg" geht neuen Formen der Kriegsführung nach. Statt
"Staatszerfall" und "Chaos", wie in den Medien oft beschworen, zeichnen
sich dabei die Konturen einer "Neuen Kriegsordnung" ab. In ihr werden
private militärische Akteure von Eliten eingesetzt, um Herrschaft zu
sichern. Dabei ist oft nicht mehr ein militärischer Sieg, sondern die
Kriegführung selbst das Ziel, um Profite erzielen zu können.
Hinterlassen werden Hunderttausende von Opfern und Gesellschaften, in
denen Wege zur Emanzipation neu eröffnet werden müssen.
Der Sammelband füllt diese Thesen mit Länderkapiteln zu Kolumbien, der
Türkei, Mexico, Guatemala, Jugoslawien, Afghanistan, Indonesien, Kongo,
Angola und den USA.
Die AutorInnen versuchen einen Beitrag zur Information und Diskussion
der Neuen Kriege zu leisten und zielen damit nicht zuletzt auf die
Anti-kriegs-und die Friedensbewegung ab. Wichtig erscheint dabei
insbesondere die Erkenntnis, dass sich die Grenzen zwischen Krieg und
Frieden immer weiter verwischen. Wie die im Buch dargestellten
Entwicklungen zeigen, ist das Bombardement Bagdads oder Belgrads eben
keineswegs die kurzzeitige Unterbrechung eines imaginierten "Friedens"
durch den Ausnahmezustand "Krieg". Vielmehr breitet sich in größer
werdenden Teilen des Globus ein permanenter Kriegszustand
unterschiedlicher Intensität aus, der komplexere Antworten erfordert,
als die Forderung nach dem Ende der Bombardierungen.

Erschienen bei Assoziation A, Mai 2003, ISBN 3-935936-17-6, 14 Euro

Infos

selva 30.08.2003 - 00:28
Wer gerne auf laufende urgent-actions bezüglich coca Cola
reagieren und informiert sein möchte:
www.colonialismus.ch
dort kann mensch sich in eine verteilerliste eintragen und
Infos usw.in dzsch.erhalten
saludos
es ist zum k....ämpfen