Graffiti- und StreetArt-Offensive in Berlin - Fotos, Teil 1

HipHopBerlin 22.08.2003 09:25 Themen: Freiräume Kultur Medien
Aufmerksame Menschen haben es vielleicht schon gesehen: tausendfach gesprühte Fäuste, verrückte Birds, geklebte Videokameras aus Papier, unendlich viele Stickervariationen, verrückte Plakate, japanische Schriftzeichen, bis zu 20 Meter hohe Buchstaben an den unmöglichsten Stellen, unterschwellige, subversive Botschaften..... Seit einiger Zeit wachsen Teile der Graffiti-Writing-, Medien- und StreetArt-Kultur zusammen. Etwas Neues entsteht. Nicht nur in Berlin und nicht erst seit gestern.
Im Bethanien in Berlin-Kreuzberg läuft ab heute eine international besetzte Ausstellung des Graffiti-Magazines Backjumps des Berliner Old-School-Aktivisten Adrian Nabi, welches sich genau an der Schnittstelle der verschiedenen (Teil-)Kulturen ansiedelt. Die Ausstellung trägt den Titel "The Live Issue". Seit einiger Zeit sind nun Aktivisten aus ganz Europa und den USA in Berlin unterwegs, um alleine oder mit Berlinern gemeinsam die Stadt in eine Freiluftgallerie zu verwandeln. In den letzten Tagen vor Ausstellungsbeginn erreichte der Aktivismus einen neuen Höhepunkt und veränderte insbesondere Teile von Kreuzberg deutlich. Ein Stück urbaner Raum wurde rückerobert und mit eigenen Ideen besetzt. Parallel dazu wird eine unterschwellige, nonverbale Kommunikations-Form auf kreative weise verstärkt etabliert. Die dabei entstehende Vielfalt ist beeindruckend.
Es ist hier kaum möglich, mehr als einen groben Eindruck zu vermitteln. Eine willkürliche Auswahl dessen, was zur Zeit in den Strassen Berlins zu bewundern ist, poste ich in 2 Teilen. Es ist empfehlenswert, sich beim Betrachten der Fotos etwas Zeit zu nehmen. Die schlechte Qualität einiger Fotos bitte ich zu entschuldigen.
Der 2. Teil: Graffiti- und StreetArt-Offensive in Berlin - Fotos, Teil 2

Am 16.Dezember 2002 sorgte Berlins Sprüherszene mit einem Aktionstag gegen Werbung für Aufsehen. Hier noch einmal das Feature mit vielen Fotos: Berlinweiter Aktionstag gegen Werbung
Am Sonntag findet auf dem Mariannenplatz vor dem Bethanien eine HipHop-Jam mit Graffiti-Battle und Filmen statt. Weitere Filmvorführungen, Spaziergänge durch die Stadt und Konferenzen sind die Tage darauf geplant.

Text aus dem Programm:
Mit dem Projekt Backjumps - The Live Issue wird in Berlin eine nur am Rande und in ihren internationalen Facetten bisher wenig präsentierte kulturelle Erscheinung reflektiert: die Weiterentwicklungen und interdisziplinären Schnittstellen von Street Art, Aerosol-Kultur und Hip Hop. Zum ersten Mal wird es in Europa eine Ausstellung dieser Größe und Komplexität geben, die die neuesten zeitgenössischen Entwicklungen von Street Art zeigt.
Ziel ist es, einem breitem Publikum und der jungen Szene zu zeigen, in welchen Verzweigungen und Variationen "Street Art" international gedacht, gelebt und weiterentwickelt wird. Das Projekt soll einen Prozess einleiten und dokumentieren: die Suche nach neuen Formaten und Medien, um die Kommunikation in der Szene und über die Szene hinaus voranzutreiben und zu vernetzen. Der Blick wird erweitert und interdisziplinäre Themen aufgegriffen, um eine Kultur, die sich in den letzten 30 Jahren jenseits der traditionellen Kunstdiskussionen und des Kunstmarktes weiterentwickelt hat, in den Mittelpunkt zu stellen.
Ausgangspunkt ist das internationale Netzwerk von Künstlern und Aktivisten, das seit 1994 von Adrian Nabi und dem von ihm gegründeten Backjumps Magazin aufgebaut wurde.
In der Ausstellung wird auf einer Fläche von über 1.000 qm Kunst, Mode, Architektur, Fotografie, Kalligraphie, Video, Film, Design und Multimedia präsentiert. Außerdem werden die Künstler eingeladen, Bezug auf den Außenraum zu nehmen. Eingeladen sind über 40 KünstlerInnen und TeilnehmerInnen: von São Paulo über New York, Los Angeles, Paris, London, Amsterdam, Rotterdam, Kopenhagen, Stockholm und Berlin. Die wichtigsten Akteure neuester Entwicklungen der Street Art und Urban Culture werden in Berlin über sechs Wochen ihre Arbeiten, Thesen und Ideen vorstellen. Dieses wird das Stadtbild Berlins prägen und verändern.
Einen wichtigen Bestandteil des Projektes bilden Vorträge, Veranstaltungen, Performances und Konzerte. Das breite Spektrum an Veranstaltungen und Vermittlung soll den BesucherInnen die Möglichkeit der Begegnung und des Austausches bieten. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendclubs möchten wir möglichst viele Szenen und Interessierte erreichen. Beteiligte Künstler werden Workshops und spezielle Vermittlungsangebote entwickeln.
mehr hier


[Auf Zuordnungen und Nennungen von Namen habe ich in den meisten Fällen verzichtet, um den deutschen Repressionsorganen nicht in die Hände zu spielen]

Am 16.Dezember 2002 sorgte Berlins Sprüherszene mit einem Aktionstag gegen Werbung für Aufsehen. Hier noch einmal das Feature mit vielen Fotos: Berlinweiter Aktionstag gegen Werbung
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Ergänzungen

Reaktionen sind teilweise extrem

Berlin bekommt Ihr nicht tot! 22.08.2003 - 09:43
Sowohl die positiven als auch die negativen Reaktionen sind extremer als bei "normalen" Graffitis und Plakaten. Immer wieder sind mir in den letzten Tagen in den Innenstadtbezirken Leute aufgefallen, die an den neuen "Kunstwerken" stehenblieben und/oder sich drüber unterhielten. Auf der anderen Seite waren auch jede Menge panische Reaktionen zu beobachten: Ob es der Hausmeister war, der hysterisch auf Styropor-Buchstaben an seiner Wand einprügelte umd dann ins Handy bellte, die panischen Typen, die Plakate mit ihren Fingernägeln abpulten oder andere die sofort mit weisser Farbe zur Stelle waren. Irgendwie scheinen auch die den subversiven Charakter zu spüren und Angst vor ihm zu haben. Die schöne, (schein)heile, kleine Lebens(schein)welt bekommt Risse, glücklicher sind da wohl die blinden, schlafenden Nichts-Merker?
Und nachts: Nachts hab ich immer wieder Leute mit Farbrollen oder Sprüdosen durch die Strassen huschen sehen, mehr als sonst, vorbei an blinden Yuppies in den Kreuzberger Cafes, die vielleicht erst jetzt durch die Indy-Veröffentlichung erfahren, was um sie herum passiert... oder auch nicht.

Auch Werbung wurde verfremdet

X-Berg 22.08.2003 - 12:44
Auch Werbung wurde wieder verfremdet. An einigen Stellen reagierten die angepieksten Werbeaufsteller ziemlich schnell. Auch wenn nach Beginn der Ausstellung die Hauptdynamik etwas abflaut, wird die stattgefundene gegenseitige Befruchtung Früchte tragen.

Art of the Street

Norman Hamley 22.08.2003 - 15:01
Kunst die in den großen, grauen und dunklen Städten entstanden ist... ich bin sehr froh das es sie gibt, denn sie zeigt das die Menschen nicht alles hinnehmen. Der Staat kann bauen wie er will, er kann streichen wie er will... Wir gestalten unsere Welt - das ist gut so!!!

auch goettingen umkaempft

wilplakatiererin 23.08.2003 - 14:32
auch der oeffentliche raum der schnuckeligen unistadt goettingen ist seit einiger zeit hart umkaempft. junge union "wildes plakatieren ist unaesthetisch" und cdu-oberbuergermeister schicken eine "muellpolizei" ins rennen gegen obdachlose, jugendliche, zigarettenkippen und unkontrollierte plakatkultur - bisher mit maessigem erfolg. impressionen auf der seite der goettinger antifa www.puk.de/aam und www.goest.de. uns gehoert die stadt, wenn wir sie uns nehmen!

An den Wänden ist Platz....

saul 27.08.2003 - 00:14
....für vieles, für Kreatives genauso wie für Unsinn. Konnt einiges davon grad in Berlin bewundern. Graff lebt und wenn das grad Aufsehen erregt, dann weil es sich von Writing unterscheidet, an das sich der Bürger gewöhnt hat, nicht das er es akzeptiert hätte. In Großstädten kann man ne Dose leerfeuern, kaum einer merkt es noch, s fällt nicht mehr auf. Das war mal anders. Als Writing aufkam, war es bedrohlich und verunsichernd. Es passte in kein Raster, es ergab keinen Sinn. Wenn sich was "neues?" tut, dann hat das erstmal die gleiche Wirkung. Das ist für Writer nicht der Maßstab ebensowenig wie für Sprüher und Stickersetzer die sich dazwischenbewegen. Es geht drum vertreten zu sein, ein Stück vom öffentlichen Raum zu besetzen. Welchen Sinn ergeben Fäuste außer das sie auffallen? Sie sagen genausovoiel oder wenig aus wie ein Tag. Was sie mit der Politparole gemeinsam haben, ist ein Zeichen zu setzen, wir sind da. Auch bei Politsprüchen ist das die Hauptfunktion, oder erwartet man von Schriftzügen wie IWF angreifen oder Fritze bleibt, irgendeine Überzeugungswirkung? Politparolen führen in Berlin ein Schattendasein, immer noch. Daon konnt ich mich grad wieder überzeugen, Writing lebt in Berlin wie gehabt und nicht nur da.
Mehr unter  http://graffiti.netbase.org

street art <███© im Web: neu ©▓▓> Fotologs

©█████████>@rtist.info 27.08.2003 - 14:21
Quelle des gesammten Backjumps Programms

 http://-_-[cr]by_``6´´_©||||||||||-@de-bug.de/news/1790.html

mit obiger Überschrift sollte der Artickel ein besseres und markiertes Ranking bei Google erfahren.

Zu den Fotologs.
werbefrei und per mail updatebar und im 6egensatz zur hp bringt jedes pic visits , da die logs per link und thumbnails vernetzt sind.

Es existieren 2 Formen , der persönliche und der 6rouplog
wobei bei letzterem jeder ein pic oder pics / day hochladenn kann

 http://top_ranking_by_google=_=@fotolog.net/streetart
 http://top_ranking_by_google=_=@fotolog.net/street_art

persönliche:  http://fotolog.net/_g_  http://fotolog.net/eko  http://fotolog.net/sex  http://fotolog.net/one
 http://fotolog.net/specio  http://fotolog.net/103

 http://FANLOGS!!!=_=@fotolog.net/swoon  http://FANLOGS!!!=_=@fotolog.net/faile

Deutsche streetart logs gibt es nur meinen /sex , viele fr , us, nl + br logs
so jeweils 10

6reatings

Ps. was ich hier in den Kommentar gepackt habe ist "a slice of the html cake " zitat "G" Paris






Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Huups — healer

warum immer diese sinnlose ausagen.. — graffiti ist kein verbrechen

Graffiti is a crime — and that`s why I love it!!!!

@ Spass mit indy Aufklebern — damals + heute

Realitätsverlust von "damals + heute" — der mit den Aufklebern