BesetzterInnen Demo in Oberhausen/ Soli Köln

kechie 11.08.2003 23:52 Themen: Freiräume
Soeben endete unsere Demo für die Legalisierung des besetzten Hauses in der Freiherr-vom Stein Str.25 und der Wagenburg in Oberhausen.
Soeben endete unsere Demo für die Legalisierung des besetzten Hauses in der Freiherr-vom Stein Str.25 und der Wagenburg in Oberhausen.
Knapp 80 Menschen bahnten mit Trommeln, Traktor und Jonglage, zu Fuss, auf Treckern und Stelzen unseren Weg durch die belebte Fussgängerzone. Es wurden mehrere Kundgebungen u.a. vor den Geschäftsstellen der Zeitungen NRZ, WAZ und Wochenanzeiger, in der Shoppingmeile, vor der Bullenwache Oberhausen Mitte, dem Rathaus, der besetzten Villa und am Hauptbahnhof verlesen. Nachdem am Wagenplatz Polizei gesichtet wurde, kam es zu kurzer Unruhe. Eine weitere Bedrohung der Wagenburg von Seiten der Polizei konnte (zumindest für den Moment) aber ausgeschlossen werden.
In unseren Kundgebungen forderten wir von den PolitikerInnen die Akzeptanz und Legalisierung unserer selbstbestimmten Lebens- und politischen Handlungsweise. Wir forderten die Bevölkerung auf, sich mit uns zu solidarisieren und uns mit Räuchertofu und Baumaterialien zu unterstützen. Der Polizei machten wir klar, dass wir uns nicht so einfach räumen lassen würden. Ausserdem fand vor der Wache ein Redebeitrag von "Kein-Mensch-Ist -Illegal" statt. In diesem solidarisierten wir uns mit dem geräumten Grenzcamp in Köln .
Wir sind politisch engagierte Menschen welche die Diskussion suchen - aber keine PazifistInnen. Einer Räumung, egal ob die des Hauses (Villa Unkraut) oder der Wagenburg werden wir uns konsequent und mit all unseren UnterstüzerInnen entgegenstellen.
Solidarität mit Rödelheim, Bambule und den vielen anderen von der Räumung bedrohten oder bereits geräumten Bauwagenplätzen und Häusern.
Wir grüssen alle Grenz-Camp-TeilnehmerInnen, die eine Woche lang Aktionen durchführten und sich nicht von der Polizei haben klein kriegen lassen.
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Ergänzungen

Redebeitrag von kein mensch ist illegal

kmii 12.08.2003 - 00:03
Wir von kein mensch ist illegal werden nun über die Ereignisse am
letzten Wochenende in Köln beim 6. antirassistischen Grenzcamp
berichten.

Das 6. Antrirassistische Grenzcamp, das dieses Jahr in Köln stattfand,
wurde am letzten von insgesamt 10 Tagen durch ein massives
Polizeiaufgebot brutal geräumt. Bereits am Samstagvormittag hatte die
Polizei das gesamte Camp umstellt. Es kam keine/r mehr raus noch rein.
Der für am Mittag angemeldete Naziaufmarsch in Köln schien zunächst der
Mögliche Grund zu sein, weshalb das Camp total abgeriegelt wurde. Die
Polizei, die entgegen vorheriger Absprachen, auf das Campgelände
eindringen wollte, wurde zunächst am Zutritt des Geländes gehindert.
Unter dem Vorwand vermeintliche Straftäter verhaften zu wollen,
eskalierte die Polizei die Situation, indem sie einzelne TeilnehmerInnen
herausgriff. Dabei blieb es aber nicht. Kurze zeit später wurde
Tränengas eingesetzt und die Wasserzufuhr zum Camp abgesperrt. Bei 40
Grad Hitze kam es so zu massiven Verbrennungen durch das Reizgas, neben
die Verletzungen durch die einprügelnden Beamten. Nachdem Internet und
Telefonleitungen gekappt waren wurden alle TeilnehmerInnen als verhaftet
erklärt. Die Polizei drang auf das Gelände ein und kesselte die ca. 350
TeilnehmerInnen bis in die späten Abendstunden ein. Die Wasserleitung
wurde erst wieder freigegeben nachdem mehrfach auf unterlassene
Hilfeleistung hingewiesen wurde. Selbst Verhandlungen über die
unverhältnismäßigkeit des Einsatz zu den nicht haltbaren Vorwürfen mit
u.a. der NRW Landtagsvorsitzenden Edith Müller, RechanwältInnen und der
Verhandlungsgruppe des Grenzcamps führten zu keinem Einlenken. Mensch
konnte sich entscheiden, entweder freiwillig zu gehen, jedoch erst
nachdem Personalausweis mit der zugehörigen Person abgefilmt wurden,
oder abzuwarten bis das durch die Einsatzkräfte geregelt wurde. Bis in
die frühen Morgenstunden wurden dann die ca. 320 TeilnehmerInnen in die
Gefangenensammelstelle Brühl transportiert, um nach kurzer Zeit wieder
Freigelassen zu werden.
Zu antirassistischen Grenzcamp:
Seit nunmehr 6 Jahren gibt es das Grenzcamp. Die ersten Camps fanden an
der deutsch-polnischen Grenze statt. Hier wie auf den anderen Camps
wurden auf Grenzregime und die Festung Europa durch symbolische Aktionen
hingewiesen. Es kam im verlauf der Jahre zu einer Analyseverschiebung.
Eine genauere Begrifflichkeit ist heute die des globalisierenden
Migrationsregimes, um die aktuell stattfindenden Versuche, Migration zu
kontrollieren und zu kanalisieren zu beschreiben. Außerdem hat sich das
Grenzcamp von Jahr zu Jahr vergrößert. Letztes Jahr gab es dann auch in
verschiedenen anderen Ländern Grenzcamps, nicht zuletzt in Straßburg.
Dies wird ein weiterer Grund sein , die Camps von seiten des Staates zu
kriminalisieren. Noch vor drei Jahren, im Sommer der wider massiv
aufflammenden Naziüberfälle gegenüber ausländisch oder "links"
aussehenden Menschen, wurde das Grenzcamp und seine TeilnehmerInnen in
den Medien als die einzig übrig gebliebenen Aufrichtigen dargestellt. Da
sich aber die kämpfe gegen die staatlichen Migrationspolitik richten,
werden die AntirassistInnen zunehmend kriminalisiert. Und die Medien
Schweigen.

Noch wärend der Räumung des Camps in der Nacht zu Sonntag fanden in
Kiel, Dresden, Leipzig, Hamburg , Göttingen, Freiburg, Köln, Bielefeld,
Frankfurt a. Main und im Wendland spontane Protestdemonstrationen
statt. In Bremen wurde während einer Live-Übertragung der
Kammerphilhamonie die Bühne geentert und eine Solidaritätserklärung
gegen die massiven Polizeiübergriffe verlesen.
Wir, kein mensch ist illegal Oberhausen, erklären uns solidarisch mit
dem antirassistischen Grenzcamp in Köln.
Wir fordern den sofortigen Rücktritt des Polizeipräsidenten in Köln.
Wir fordern die Vernichtung sämtlicher Videoaufzeichnungen der Polizei,
die im Zuge der erkennungsdienstlichen Maßnahmen durchgeführt wurden.
Wir Grüßen alle CampteilnehmerInnen die eine Woche lang Aktionen
durchführten und sich zu guter Letzt nicht von der Polizei klein kriegen
haben lassen.
Wir grüßen alle Haus und BauwagenbesetzerInnen und wünschen euch viel
Power zur Durchsetzung eurer Ziele.
NO Border NO Nation Stopp Deportation

fliegender wecker

bauwagenplatz oberhausen 15.08.2003 - 00:18
....und obwohl es doch seit unserer besetzung des babcock-borsig geländes so ruhig (im bezug auf bullen) war
wurden wir heute morgen von einem ca. 10 minuten über uns fliegendem bullen-heli jäh aus unseren anarchistischen
träumen von einer besseren welt geweckt. das b-haus wurde von ihm verschont und der rest unseres tages verlief ruhig.

heute ist nicht alle tage - wir träumen weiter - keine frage

gute nacht

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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KOMMT ALLE! — kechie

grüße aus halle/saale — die hansens