Grenzcamp:Gesa Brühl ist voll - 50 Leute frei

karsten campesin@ 10.08.2003 04:53 Themen: Antirassismus Repression
Nach etwa 250 Verhaftungen vom Grenzcamp in Köln ist die Gefgangenensammelstelle in Brühl voll. Etwa 50 Leute konnten von den Bullen nicht gefasst werden. Kleine Feier auf den Camp-Resten.
Die Bullerei hat gegen 3 Uhr den Abtransport von GrenzcamperInnen aus Köln beendet. Nach etwa 250 Festnahmen ist die Gefangenensammelstelle (Gesa) in Brühl überfüllt!!!
Etwa 50 Campesinas aus den beiden Camp-Kesseln konnten nicht festgenommen werden. Auf den Camp-Resten feiern die Vebliebenden nun ein kleines Fest. Allerdings sind die Rahmernbedingungen alles andere als partywürdig: 250 Camp-GefährtInnen festgenommen, die Campstruktur zerschlagen, Zelte, die von Bullen vollgepisst wurden, ... Aber zumindest die Staatsbüttel haben sich verzogen.
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Ergänzungen

Bitte mehr Details

Inkontinenzia 10.08.2003 - 11:30
oder einen ausführlicheren Bericht über das Verhalten der Polizei im Grenzcamp! Ganz besonders wichtig wäre es, die Tatsache das Zelte vollgepinkelt wurden auch beweisen zu können. Gibt es Fotos oder konkrete
Beobachtungen von Leuten, die entsprechendes belegen?------- Vor ein paar Monaten wurde ein Mensch zu 1300 Euro Geldstrafe verurteilt, weil er in einem Zeitungsartikel u.a. behauptet hatte, Polizisten hätten ins Mobiliar eines vorrübergehend geräumten alternativen Wohnprojektes uriniert. Dies konnte und wollte die Richterin aber einfach nicht glauben, und sprach den Menschen der üblen Nachrede für schuldig. Für die Berufungsverhandlung wäre es sehr nützlich, belegen zu können, das dies nicht nur nicht unmöglich ist, sondern durchaus zum Repertoire gehören kann. Waren auch Polizisten aus anderen Bundesländern bei der Räumung dabei?

Interessant zu sehen, wie sowas funktioniert

Micha 10.08.2003 - 11:51
Unsereins kennt ja sowas nur aus dem Geschichtsunterricht. Faschismus ist eine freiwillige Sache, niemand zwingt die Leute zum Faschismus, die Gesellschaft läuft freiwillig in den Faschismus. Ich will nicht behaupten, daß wir bereits Faschismus hätten, aber wir können deutlich die ersten Ausläufer des Faschismus spüren, der in wenigen Jahren schon in ganz Europa und Nordamerika wüten wird.
Die Lügen der Polizei sind sehr durchsichtig, leicht zu wiederlegen. Die Lügen auf der Polizeipressekonferenz decken sich nicht einmal mit mit den Zahlen auf der Polizei-Webseite, die jetzt wohl nachträglich "frisiert" werden wird. Dennoch übernehmen die Medien blind diese Polizei-Lügen, die Rechtfertigung vür die Gewaltverbrechen sein sollen. Darüberhinaus werden diese Lügen von einigen Medien sogar noch ausgeschmückt und übertieben. In dieser Atmosphäre kann die Polizei machen was sie wollen. Das Vollpissen der Zelte ist Ausdruck von sowas und bestimmt nicht mal die Spitze.

@CBV

Fight the police 10.08.2003 - 14:14
als wenn die Nazis durch ihren Aufmarsch das Camp beendet hätten... Die Räumungsaktion war eine abgekarterte Sache der Stadt Köln und der Kölner Bullen, um das Grenzcamp und alle TeinehmerInnen zu kriminalisieren. Der Naziaufmarsch, war für sie vielleicht ein willkommener Anlass. Die Räumung stand schon vorher fest.

NO NATION, NO BORDER, FIGHT LAW AND ORDER !!!!!

Angepisst

Holzfäller 10.08.2003 - 16:14
Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es tatsächlich Leute die einen Bullen gegen ein Zelt pissen gesehen haben. Es soll aber nur ein Bulle gewesen sein. Ich habe leider nicht darauf geachtet. Aber ich weiß, dass mindestens zwei Leute das gesehen haben wollen, und es auch lautstarke Proteste aus dem Kessel gab. Vielleicht sollten diese sich hier dazu äußern.

@Holzfäller

Klostein 10.08.2003 - 19:23
Es gab drei Punker vom Camp (!), die, als sich die Leute schon zusammengeschlossen hatten, aber es noch möglich war, sich recht frei auf dem Camp zu bewegen (die Cops waren schon auf dem Camp, aber noch etwas weg), sich zum Pissen vor das große rote Zelt (weiß nicht mehr genau, was das für eins war) gestellt haben, was dann auch Proteste der anderen Leute oben in der Menge hervorrief. Die Cops haben - soweit ich das überblicken konnte - nicht gegen irgendwelche Zelte gepinkelt, zumindest nicht im Sichtradius der CamperInnen. Sie haben allerdings auch nicht immer die Dixis benutzt, z.T. sich einfach daneben oder in die grüne Wiese gestellt (aber schon irgendwo so, dass sie Sichtschutz hatten)

@Fight the police

oigen 10.08.2003 - 19:54
sehe ich auch so, der naziaufmarsch war nur ein schlechter vorwand. so hat zb der bullenpräsident steffenhagen bereits am freitag nachmittag eine pressekonferenz für samstag 17:00h einberufen, unter dem motto "Maßnahmen der Polizei in Zusammenhang mit dem 6. Internationalen
Grenzcamp", das war doch eine aktion mit vorheriger (indirekter) ankündigung.

pissen und so

weist 10.08.2003 - 20:48
Es handelt sich um 2 getrennte Vorfälle.
Kurz nachdem die Cops begonnen haben, Ernst zu machen, die Einkesselung zum Kessel zu schließen, gab es Berichte von denjenigen, die sich noch nicht vor der Vokü versammelt hatten, und die sich auf Bullen bezogen, die beim Kontrollieren der Zelte diese als Toiletten benutzten, als ob nicht Dixis genug herumständen.
Die Postenkette wurde, als die Zelte fast komplett abgecheckt waren, am Rhein entlang in Richtung Brücke (wo die Robocops standen) geschlossen. Das große Zelt, das Zirkuszelt und das Sanizelt waren zu diesem Zeitpunkt noch zugänglich (sie befanden sich genau zwischen der Vokü und dem Rhein). Zu diesem Zeitpunkt kam es zum zweiten Vorfall, nämlich daß ein paar der letzten Campistas, die noch herumliefen, an das rote Zelt pißten. Wir im Kessel haben sie angeschrien, sie sollten zum Dixi gehen, aber mindestens 2 haben sich einen Dreck drum geschert (und der andere war wohl schon fertig). Asis.

Was auch noch erwähnt werden müßte sind die halbmeterhohen Berge an Einweg-Plastikflaschen, die von den Bullen hinterlassen wurden. Wir haben uns echt Mühe gegeben, das Camp jeden Morgen von Wohlstandsmüll zu säubern, und bis auf Samstagmorgen (die Reste der Party fielen erwartungsgemäß reichlicher aus) hat das auch gut geklappt - an der Straße oberhalb des Camps lag kein Müll herum, auf dem Camp auch nur vereinzelt etc - weniger (würde ich sagen), als nach der durchschnittlichen Grillparty dort vor sich hingammelt (konnte man ja vergleichen, wenn man am Rhein entlang in Richtung Dom ging. An der Drehbrücke war ja der offenbar normale Poller-Wiesen-Bürgergrill-Betrieb mit überquellenden Mülleimern etc). Heute morgen jedoch türmte sich der Abfall des Polizeieinsatzes an mehreren Stellen, und dazwischen lagen überall diese kleinen Rhodius-Flaschen, mit denen die Grünen versorgt wurden, herum. Das schaffte bei den Sonntagmorgenspaziergängern natürlich den Eindruck, als wären *wir* die Verantwortlichen. Es ist unbedingt notwendig, daß man diese Tatsache zur Anzeige bringt (Polizisten bei Polizisten anschwärzen sollte diese Tage ohnehin zum Campistasport werden. Es ist mein voller Ernst; einer Strafanzeige IST polizeilicherseits nachzugehen, auch wenn die angezeigten Personen Kollegen sind), daß die Stadtreinigung oder wer auch immer in Köln dafür zuständig ist, in Kenntnis gesetzt wird und daß die Presse involviert wird.

Sät Zwietracht und Zweifel in ihren Reihen.

Ach ja, und A.C.A.not always B. - die endgültige Räumung war ein Beweis dafür, daß auch Bullen Menschen sind, bzw. daß einige sich dessen bewußt sind, und andere es gut wegroboten können. Bei der Räumung gab es wirklich die komplette Palette bundesdeutscher Polizeicharaktere, vom stumpfen Prügelbullen mit leerem Gesichtsausdruck (diese Typen haben ECHT n Blick wie M.A. aus Accion Mutante, dessen Intellekt nicht für Mimik reicht) bis hin zu Cops, die die Campistas mit Respekt und Würde behandelt haben, die einen auch unaufgefordert nicht anfaßten, 'bitte' sagten, beim Abtransport noch mal beim Dixi vorbeigingen und ihre Anordnungen generell zu unseren Gunsten dehnten.
Es war eine gute Gelegenheit, sich mal die Mimik dieser Leute anzuschauen - am Ende sah es so aus, als ob sich etliche der Bullen für das, was sie dort machten, schämten (konnte man gut ausprobieren, wenn man mit solchen Leuten Blickkontakt suchte und sie direkt den Kopf wegdrehten und irgendeinen interessanten Kippenstummel am Boden betrachteten).
Naja, 's gibt halt diese Charaktere, die zur Polizei gehen, weil sie glauben, sie würden dort alten Omas ihre geklauten Handtaschen zurückbesorgen oder Vergewaltiger jagen etc. Die haben gestern einen echten Eindruck bekommen, was es heißen kann, Polizist zu sein - obwohl ich nicht glaube, daß viele ihren Job schmeißen werden in Zeiten, wo sie nicht sicher sind, ob sie einen neuen kriegen. Diese Leute sind trotzdem interessant für uns, denn Polizei wird wohl noch eine gewisse Zeit existieren, und egal, ob ihre Abschaffung ein revolutionärer oder evolutionärer Prozeß sein wird, scheint es mir wichtig, dafür zu sorgen, daß so viele der Grünos wie möglich ihre Befehle kritisch hinterfragen und sich in solchen Situationen wie gestern (war ja absehbar, daß das passieren würde. Nicht absehbar, war, was genau passiern würde) sich krank melden, Urlaub nehmen etc oder, wenn es hart auf hart kommt, im entscheidenden Moment wegsehen (daß Leute abhauen konnten, liegt halt auch daran, daß Wachtmeister Adlerauge gerade geblinzelt hat) etc.
In Anbetracht der Tatsache, daß in den kommenden Jahren die law-and-order-Funktion der Polizei massiv verstärkt werden wird (parallel zum Anstieg gesellschaftsübergreifender Unzufriedenheit - aus welchen Gründen und mit welchem Ziel auch immer - mit dem gegenwärtigen System), scheint es mir unerläßlich, dafür zu sorgen, daß möglichst viele der Cops keine 150%igen sind.
Den Typen in die Augen zu schauen und ihre Mimik zu studieren ist ein guter Anfang und sagt viel darüber aus, was von der jeweiligen Person zu erwarten ist.

Kleine Story zum Schluß: der Polizeioberinspektor von London hat massiv Streß gekriegt, womöglich sogar seinen Job verloren, weil er in einem anarchistischen Webforum bekundete, Sympathien für die Idee des Anarchismus zu haben. Eins jedenfalls ist klar: von so jemandem ist ein Einsatz wie gestern nicht zu erwarten. Und reißt mir den Kopf ab, ich muß es loswerden: an alle Cops, die das hier lesen und die gestern im Einsatz waren und dabei ihre Menschlichkeit nicht mit den Zivilklamotten abgelegt haben und sich genau wie wir fragten, was diese sinn- und planlose Geldverschwendung eigentlich bewirken sollte: Respekt. Ihr steht zwar auf der anderen Seite, aber das ist bei euch keine ideologische Frage, sondern die Konsequenz unterschiedlicher Biographien. Tut euren Teil dazu, daß solche Sachen in Zukunft nicht wieder passieren müssen.

@weist

und doch a.c.a.b. 10.08.2003 - 22:20
Es mag wohl 1 oder 2 gegeben haben die "freundlicher" weise bitte gesagt haben etc. doch es kamen echt sonst übelste kommentare von den bullen. als Leute freiwillig gegangen waren haben welchen gesagt na die ham wohl schiss bekommen und solche sachen. In einem buss waren eine unertrögliche hitze und nach mehrmaligem bitten der insassen wohl doch bitte die türen zu öffnen um luft zu bekommen wurde gesagt:"Ich dreh euch gleich die heitzung an dann seht ihr echt mal alt aus!" also witerhin
no justice no peace...

schublade

wtal 10.08.2003 - 23:49
ist zwar sehr blöd ne schublade aufzumachen und die bullen reinzustopfen, aber ich persönlich habe auch den ganzen tag nicht eine "nette" begegnung mit der polizei gehabt (allerdings ausserhalb vom camp). die "grünen" waren die ganze zeit nur am sticheln. es gab oft nicht einen satz der ohne einen blöden hintergedanken rüberkam. ausserdem war das (wie wir später erfahren haben nicht die ganze zeit) abgestellte wasser ja wohl ziemlich unhuman bei den temperaturen. (da reicht es auch nicht ein paar von seinen tollen polizei einwegplastikflaschen abzugeben, da kann mans auch anlassen). wobei man gleich auf mr/mrs EGAL was sagen könnte. wenn wir alle menschen sind dann versteh ich sowas nämlich nicht... und wenn ihr menschen seid und wir menschen sind (hm, wer auch immer wir sind und ihr seid) dann ist ja keiner illegal worums ja auch ging. und es hat keiner ein recht uns blöd einzusperren etc.

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