Flyervorlage für Campsoliaktionen (Ffm)

die netten von d3r Leipziger Str... 10.08.2003 01:48 Themen: Repression
hey, ihr ist eine Rohfassung für einen Flyer für die morgigen Proteste in Frankfurt. Wir haben Texte von Grenzcampwebsite und von Indymedia genommen und teilweise umgeschrieben und ergänzt.

Vielleicht kann sonst noch jemand diese Vorlage gebrauchen und sich arbeit sparen oder will seine Kritik dazu äussern.

Einen "ruhigen" Sonntag euch allen ;)
Am 31.7. begann das 6. antirassistische Grenzcamp in Köln, das dieses Jahr um die 500 Aktivisten aus ganz Europa anzog, um gegen das europäische Grenzregime zu protestieren das sich in Köln durch eine menschenverachtende Abschreckungspolitik manifestiert.
Gestern wurde das Camp in Köln aus fadenscheinigen Gründen geräumt. Wir protestieren gegen die Gewalt der Kölner Polizei gegen die Camp Aktivistinnen und Aktivisten.Wir protestieren gegen zunehmende Missachtung der Grundrechte, gegen eine paranoide Überwachungsgesellschaft. Wir fordern den Rücktritt des Kölner Polizeipräsidenten, Entlassung der straffälligen Polizeibeamten und Bewegungsfreiheit für ALLE überall!

NoBorder-Camp von Polizei angegriffen
nach www.de.indymedia.org

Nachdem die Polizei meinte festgestellt zu haben, das das Kölner NoBorder-Camp im wesentlichen aus StraftäterInnen besteht und ansonsten Teil eines internationalen gewalttätigen Netzwerks von Linksradikalen sei, hatte sie keine Hemmungen mehr, ihre eigenen Gewaltfantasien an Hunderten AntirassistInnen auszuleben.

Am späten Nachmittag befanden sich etwa 300 Menschen (darunter auch Kinder) im Camp, die vollständig von 2 500 PolizitInnen eingekesselt waren. Im Laufe des Tages ist es mehrfach zu Übergriffen gekommen, hauptsächlich gegen die Leute, die am Eingang des Camps versuchten, die Polizei daran zu hindern, das Camp zu betreten.

Dabei wurde reichlich Tränengas eingesetzt, was zu schweren Verletzungen führte. Bei Temperaturen von knapp 40 Grad Celsius verbrennt das Gas die Haut. Dazu kam, dass die Polizei dem Camp das Wasser abgestellt hatte. Erst nachdem sie darauf hingewiesen wurde, dass dies als unterlassene Hilfeleistung strafbar ist, wurde nach etwa einer Stunde das Wasser wieder angestellt.

Es gab bis zum frühen Abend etwa 30-40 durch den Gaseinsatz Verletzte, weitere ca. 20 durch Schlagstockeinsatz. Auch Telefon- und Internetleitungen waren gekappt worden, kurz darauf wurden alle Anwesenden als verhaftet erklärt. Ein Camp-Plenum beschloss, sich möglichst geschlossen zu verhalten; Priorität hatte dabei die Sicherheit der anwesenden Flüchtlinge.

Um etwa 19 Uhr gab es die dritte Aufforderung der Polizei an alle, sich erkennungsdienstlich behandeln zu lassen, das bedeutet Foto- und Video-Aufnahmen sowie die Aufnahme der persönlichen Daten.

Die Übergriffe der Polizei stehen im Zusammenhang mit Nazi-Demonstration gegen das Camp, der sich etwa 50 Leute beteiligten.

Das erste Camp fand 1998 in Rothenburg an der deutsch-polnischen Grenze statt. Seitdem taucht es jedes Jahr an Orten auf, an denen die rassistische Politik der BRD und der EU besonders deutlich wird. 2001 war es auch in Frankfurt um gegen die Abschiebungen am Frankfurter Flughafen zu protestieren. Das Camp, das im Schatten von der blutigen Repression in Genua stand, zog über 1 000 Menschen aus ganz Europa an und fand zu der Zeit seinen Höhepunkt.
Statt rassistischer Kontrolle und Ausgrenzung wird das uneingeschränkte Recht auf globale Bewegungsfreiheit gefordert. Alle Menschen haben das Recht, sich dort aufzuhalten, wo immer und solange sie möchten! Das Camp richtet sich gegen sämtliche Techniken und Strategien globaler Migrationspolitik. Es tritt an gegen rassistische und immer stärker transnational organisierte Kontroll- und Überwachungstechniken, gegen Abschiebe- und Lagerpolitik, gegen die Militarisierung der EU-Außengrenzen, gegen gezielte Illegalisierung und rassistische Abschreckung. Das Camp spricht sich ebenso gegen Nation und Nationalstaat aus, gegen rassistische und völkische Haltungen innerhalb der Gesellschaft, gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse und weitere Entrechtungen, denen Flüchtlinge und MigrantInnen besonders stark ausgesetzt sind. Grundsätzlich geht es dem Camp aber um die Demontage von Herrschaftsverhältnissen insgesamt. Denn kapitalistische, patriarchale und andere Herrschaftsverhältnisse machen nicht nur das Leben von MigrantInnen und Flüchtlingen immer wieder zur Hölle. Nein, sie betreffen alle Menschen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß und auf verschiedene Weise: Weltweit werden, ob in der Peripherie oder den reichen Industrieländern, immer mehr Menschen gezwungen, ihre Arbeitskraft zu immer mieseren Bedingungen zu verkaufen. Ein allgemeiner Mobilitäts- und Flexibilitätsterror greift um sich. Mit am meisten betroffen sind Menschen ohne Erwerbsarbeit. Das Grenzcamp begreift sich in diesem Sinne als ein Projekt unter vielen innerhalb des globalen Widerstandes.
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Ergänzungen

Gründe für die Räumung

sind noch wach 10.08.2003 - 03:15
Wir schreiben von vor Ort und haben ständigen Kontakt zu den Leuten im Kessel auf dem Camp. Die Gründe für die Räumung stehen nicht im Zusammenhang mit dem Naziaufmarsch.
Die Angaben der Polizei für die Räumung und Durchsuchung des Camps sind "Straftäter" ausfindig zu machen. Die "Straftaten" lauten Gemüse- und Steinwürfe, Vermummung und der schwere Raub einer Bullenkamera.

Natürlich sind das alles nur Vorwände um das Camp zu kriminalisieren und unsere Organisierungsprozesse anzugreifen.

Vielen Dank für die vielen Soliaktionen, dass gibt hier vielen Leuten Kraft, vor allen denen, die schon in den Käfigen in Brühl sitzen und denen, die noch auf dem Camp im Kessel sind.

Grüße,

Some from the Camp

"Impressionen"

XburnX 10.08.2003 - 05:20
Die spontane Solidaritätsdemo fand am Abend an mehrern Orten in Köln statt ca. 200 Leute demonstrierten auf den Kölner Ringen wurden aber von der sehr aggresiven Polizei kurz vor dem Friesenplatz durch diverse Seitengassen gejagt. An anderen Orten wurde sich wieder gesammelt um letztlendlich auch noch auf der Zülpicher Strasse immer noch mit ca. 100-125 nochmals wütend zu protestiern. Die Polizei war zwar relativ rasch jeweils an Ort und Stelle was bei 2500 geschätzten Beamten auch durchaus kein Wunder ist, aber nichtsdestotrotz konnte die Bevölkerung in Köln aufmerksam gemacht werden. Die KölnerBoulevardpresse hat in ihren Abendausgabe schon das Urteil gesprochen und die Campistas als linksradikale faule Birnen Schmeisser und Kotbeutel ( Wortlaut) an die Bullenwannenschmierer geoutet. Die Bullern war durchweg aggressiv beim Leute abfangen was in in eingen Fällen auf den Spontandemos auch gelang. Was für einen Sinn es macht den Polizisten und der Öffentlichkeit durch Flaschen schmeissen ( einige wenige Fälle) Nahrung für ihre Diffarmierungen zu geben bleibt mir schleierhaft.
Vielleicht gibt es wie im obigen Bericht erwähnt keinen direkten Zusammenhang zur Nazidemo das Camp zu räumen eine unverfrorene Halt-Taktlosigkeit und die unverblümte damit verbundene Offenbarung mal wieder ERfüllungsgehilfe von den Nazis und Faschos zu sein bleibt es alle mal.

4:00 Uhr einige in Brühl festgenommene Campistas sind wieder auf freien Fuss und befinden sich wieder auf dem Camp an den Poller Wiesen.

Startet Soliaktionen in euren Städten nutzt die Flyervorlage hier auf Indymedia schreibt Berichte informiert die Presse macht Demos. In Köln herrscht der absolute Ausnahmezustand.

Danke.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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gute idee !!! — schwarzer peter