Grenzcamp 03: Kein Frieden mit Antisemiten!

Antifa Merseburg 05.08.2003 00:05
Antisemiten auf dem Grenzcamp? Diese Frage wird wohl nahezu kollektiv verneint werden. Auseinandersetzungen zum Thema fanden und finden im Rahmen des Camps nicht statt , weil mensch in guter Gesellschaft eines/ihresgleichen - sich nämlich gegen Antisemitismus positionierend - wähnt, es dementsprechend keiner Diskussion oder Auseinandersetzung bedürfe. Nun wollen wir der TeilnehmerInnenschaft jedoch nicht vorenthalten,was gemeinhin auch ohne Brille sichtbar ist.
Dass, zum einen pro-pälästinesische, antiisraelische T-Shirts, dem Gros
des Camps keinen Anlass zur Kritik geben, ist bekannt, verdient gerade deshalb jedoch Erwähnung. Dass die - "ja nur die Politik Sharons" kritisie renden - darauf Angesprochenen sich Sätze wie "(...) die Anschläge auf das World Trade Center und andere bescheuerte ("stupid") Gebäude waren gerechtfertigt", so von einem Campista gesprochen am Montag, vor dem Konzert nahe des Flüchtlingsschiffs - dies den Umstehenden und -sitzenden mitgeteilt wird und keiner es für angebracht hält bei derartig offenem Antisemitismus zu intervenieren. Dies ist wohl weniger der falschen Toleranz der CampteilnehmerInnen geschuldet, als ihrem direktem Wohlwollen.

Darüber hinaus erhält am Dienstag, 15 Uhr, X Gelegenheit eine
Veranstaltung im Camp durch zu führen. Nicht nur, dass X mutmasslicher
Mit-Autor des am Montag verbreiteten Flugblattes "Pluralismus im Grenzcamp: Kommunismus unerwünscht! AntikommunistInnen klauen kommunistisches Banner!" ist, in dem sein wahnhaftes Weltbild Eingang findet, nein, X hat noch ganz anderes zu bieten: So befand er sich zwischen dem 06.02.2003 und dem 10.02.2003 auf Einladung des Baath- Regimes in Bagdad und konferierte mit dem, wegen hunderttausenfachen Mordes gesuchten, vormaligen irakischen Staatspräsidenten Tarik Aziz. Später, im April 2003, während eines Verhörs in Miami, sagte X zu einem Beamten wörtlich: "Its the same as with Hitler and the Jews what you are doing with the Irakis". Doch Holocaust-Relativierung und Gespräche unter "Freunden" mit antisemitischen Schlächtern im Irak sind nicht die einzigen Steckenpferde X.. Dem - ganz nebenbei auch für die antizionistische "Junge Welt" tätigen, ist keine Wahnwelt zu wahnhaft, als dass er sich auf dem alles andere als "antideutschen" Grenzcamp, von eben diesem verfolgt sieht. Wie seinem Flugblatt zu entnehmen war, wurde in der Nacht zum Montag seine Sowjet- Fahne geklaut und X. halluziniert sich daraus einen "antikommunistischen" Komplott.

Schon anhand dieser beiden Beispiele - die Liste liesse sich erweitern - stellen wir den Sinn eines sogenannten "antirassistischen" noborder-camps in Frage. Wo Freunde von antisemitischen, diktatorischen Massenmördern referieren,antisemitische Aussagen unwidersprochen bleiben, ist weder Platz für Emanzipation, noch Raum für eine konstruktive Debatte. Wir fordern daher von der Camporganisation, als auch vom Camp selbst eine Positionierung zu den hier dargestellten Fakten. Darüberhinaus fordern wir klare Stellungnahmen, die unzweideutig JEDE Art von Antisemitismus verurteilen und sich mit dem israelischen Staat - als einzigen Zufluchtpunkt der Juden/Jüdinnen vor den antisemitischen Kollektiven in aller Welt - solidarisch erklären.

Antifa Merseburg
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Ergänzungen

keine diskussion auf indy

ali 05.08.2003 - 00:42
es gibt schließlich ne campzeitung, nen campjournal und ne menge szenezeitungen.
und das thema interessiert auch keinen auf dem grenzcamp. wieso auch?

Zusatz

.... 05.08.2003 - 00:49
Woher diese Sinnlos-Diskussionen, die nichts weiter als Grabankämpfe der dogmatischen Teile der Szene sind? Antifa-Merseburg und die stalinistischen Flugi-Verteiler sind spiegelbildlich zueinander. Vom Denken und Handeln absolut identisch, die Inhalte meist invers. Eine bessere Welt lehnen sie ab. Projekte wie Indymedia sähen sie lieber heute als morgen tot.
Anhand der Art des Agierens der verschiedenen Kommie-Sekten von Antiimp bis Antideutsch wird dem Letzten klar, was für eine Welt sich diese Leute herbeisehnen. Kein Wunder, daß es inhaltliche Überschneidungen mit Nazis gibt: Antiimps in ihrem Antisemitismus und Nationalismus und Antideutsche in ihrem Hass auf alles, was nicht westlicher Leitkultur entspricht.
Auf den Punkt gebracht: Bahamas, Kalschnikow und Junge Freiheit unterscheiden sich nur in einigen inhaltlichen Fragen.

Dogma-Sekten halt

Bla Bla 05.08.2003 - 00:56
Da findet ein Grenzcamp statt. Tolle Aktionen und wichtige Inhalte bestimmen das Bild. Und was machen unsere Freunde aus dem Sektenspektrum? Sie zanken sich mal wieder um die "wahrhaft kommunistische" Lehre.
Sie haben gar kein Interesse am Campgeschehen. Der einzige Grund für Sekten am Camp teilzunehmen: Gegner für Grabenkämpfe zu finden.

Mein Tip: Schmeisst diese Typen vom Camp!

world trade center und antisemitismus

bush 05.08.2003 - 02:49
was hat das miteinander zu tun? ich zitiere: "darauf Angesprochenen sich Sätze wie "(...) die Anschläge auf das World Trade Center und andere bescheuerte ("stupid") Gebäude waren gerechtfertigt", so von einem Campista gesprochen am Montag, vor dem Konzert nahe des Flüchtlingsschiffs - dies den Umstehenden und -sitzenden mitgeteilt wird und keiner es für angebracht hält bei derartig offenem Antisemitismus zu intervenieren."
Was bitte hat das World Trade Center und eine zugegebenermaßen menschenverachtende Rechtfertigung des Anschlags darauf mit Antisemitismus zu tun? Sorry, lieber Antideutscher, schon wieder klingst Du wie ein NPDler. So als wäre das World Trade Center eine jüdische Manifestation gewesen. Das ist doch genau die Argumentationskette, gegen die angegangen werden muss. Finanzkapital=Juden=alles Böse, alles Scheisse.
Hast Dich wohl verplappert und bist wie die meisten Antideutschen der wahre Antisemit.

Was habt ihr erwartet?

nevertrustahippie 05.08.2003 - 12:23
Ihr wußtet doch schon wo ihr da hingefahren seid oder? Da campen vor allem die 80er, sehts ein...

Gähhn

Antifaschist 05.08.2003 - 13:47
Man nehme Robert Kurz und seinen Boykottaufruf und die möchtegern "Antifa" Mereseburg erledigt sich von selbst. Der Artikel ist im üblichen Schema: Sätze aus dem Kontext reisen, und dann nochmal die Generalisierungskeule drüber und eh voila man hat einen neuen Feind. Vielleicht sparen sie sich ja mal die Postings auf Indy. Indy ist doch auch antisemtisch, oder liebe "antifa" Merseburg.

Beitrag bitte löschen

Kommunistische Initiative 05.08.2003 - 22:32
Wir fordern Indymedia hiermit auf, diesen Beitrag zu löschen, da hier ganz offensichtlich die Unwahrweit geschrieben wird und indirekt Namen veröffentlicht und Strukturen offengelegt werden. Wir sind verwundert darüber, dass die sonst bei diesem Themenkomplex so rigide Indymedia-Zensur hier nicht angewendet wurde.

1.) Das Kürzel P.N. (auf dem Original-Flyer auf dem Grenzcamp wurde der Name ausgeschrieben). Es ist nicht akzeptabel, dass hier Artikel von Gruppen gepostet werden, die mit dem Staatsschutz und der Polizei bei der Verfolgung von fortschrittlichen Kräften objektiv gemeinsame Sache machen durch Offenlegung von Strukturen.

2.) Der Text strotzt nur so von Fehlern und Falschbehauptungen.
a) P.N. war nicht auf Einladung des Baath-Regimes im Irak, sondern als freier und linker Journalist. Das Datum der Reise ist ebenfalls frei erfunden.
b) Tarik Aziz war nie Staatspräsident, sondern Saddam Hussein. Es gab dort nie einen Empfang, sondern eine Pressekonferenz.
c) Die Artikel von P.N. richteten sich sowohl gegen das Baath-Regime und die USA-Aggression
d) Es wird ein Zitat aus der Bahamas-Satireseite als Tatsache präsentiert: "Its the same as with Hitler and the Jews what you are doing with the Irakis." Sind die VerfasserInnen des Textes selber so dumm, dass sie das nicht wissen?
e) Im weiteren wird P.N. als Freund von antisemitischen und diktatorischen Massenmördern bezeichnet. Die hierfür angebrachten "Argumente" haben wir bereits weiter oben widerlegt.
f) Nach all diesen Lügen stellt sich für Leser des Textes selbstverständlich auch die Frage, ob oben genannte Vorwürfe gegen andere GrenzmitgliederInnen wegen World Trade-Center nicht auch frei erfunden sind, um die anderen Lügen zu rechtfertigen.

Noch schlimmer

Weltverschwörung 06.08.2003 - 00:26
"Dass, zum einen pro-pälästinesische, antiisraelische T-Shirts, dem Gros des Camps keinen Anlass zur Kritik geben, ist bekannt, verdient gerade deshalb jedoch Erwähnung."
Noch schlimmer: Es befinden sich Subjekte auf dem Camp, die von sich behaupten, PalästinenserInnen zu sein und dazu noch Flüchtlinge. Diese Behauptungen und die ungeheuere Provokation, dann noch auf dem NoBordercamp zu erscheinen, lassen nur eine Konsequenz zu: Identitätsverschleierer ! Sofort ins Abschiebelager und raus mit ihnen. PalästinernserInnen gibt es nicht, genausowenig wie Bielefeld. Zu behaupten dass sie auch noch Flüchtlinge seien, also geflohen wären erfüllt eindeutig den Tatbestand antisemitischer Weltverschwörung... ;-) (Vorsicht, Satire...)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

Mohammed — Rosenstock

@ bush — wichtel

ruuuuhhhhiggggg — hallo

@ hallo — wichser

@ antifaschist — anti-antifa

Plattitüden und Lügen — no racism

sehr gut — antifa

@ antifa — fuck the german antifa!

@ jana — wichtelzwerg

@anti(linke)deutsche — auchAntifa