FREIe HEIDe: Bilder von Aktionstag und Kundge

billige Digicam und so 04.08.2003 22:47 Themen: Militarismus
Am Sonntag endeten die Sommeraktionstage gegen das Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide. (siehe Feature dazu: Mehr als ein Kampf für eine FREIe HEIDe )Neben einer Kundgebung, an der sich zwischen 600 und 800 Menschen beteiligten, fanden zahlreiche Aktionen statt. Mehrere hundert Menschen betraten als Akt des zivilen Ungehorsams das militärische Sperrgebiet. Die anschliessende "84. Protestwanderung gegen das Bombodrom" wird von den Organisatoren als großer Erfolg gewertet.Im Herbst wollen die Gruppen vor Ort den Widerstand intensivieren. Weiterer Text zum Sonntag: hier
Im Vorfeld wurde besonders in der MAZ gegen die Aktivisten als "wirre Spinner" und "Splittergruppe" gehetzt.
Während der Sommeraktionstage wurden viele Kommunikationsguerilla-Aktionen gestartet. So tauchten Anschläge und Rundschreiben der Bundeswehr auf, in denenum Mithilfe zur Ergreifung von U-Boot-Dieben gebeten wurde. Genau dieses U-Boot tauchte dann am Samstag abend (neben anderen politischen Bekundungen) beim Boots-Karaneval in Neuruppin auf:


Die Kundgebung begann am frühen Nachmittag.Obwohl nur einige hundert Teilnehmer erwartet wurden, kamen mindestens 600. Einige Quellen sprechen sogar von 1000.

Eindrücke von der Kungebung


Schönbohms Stressmacher halten sich meist zurück


viele Unterschriften sind zusammengekommen


auch zahlreiche Aktivisten aus dem Wendland sind gekommen


allerlei Material

Auf der Kundgebung sprachen Aktivisten, BI-Mitglieder, Vertreter von NGO's und Regierungsparteien und Anwohner. Vor allem wurde über die aktuelle Situation berichtet.So wird offiziell behauptet, daß das Gelände des Bombodroms wegen der angeblich vorhandenen Blindgänger nicht betreten werden dürfe. Andererseitswird das Bombodrom-Gelände gegen Cash für Freizeitjäger freigegeben. Die Redebeiträge waren so unterschiedlich wie die Sprecher.
Parallel zur Kundgebung waren "Inspektionen" per Fahrrad auf dem Gelände des Bombodroms unterwegs gaben regelmässig Neuigkeiten durch, die auf der Kundgebung durchgesagt wurden.

Weitere Aktionen während und nach der Kungebung:
- ein Triathlon mit etwa 50 Freiwilligen, welcher auch in das Sperrgebiet führte
- eine Reitwanderung durchs Sperrgebiet
- kleine Grüppchen zogen in das Gelände
- Kinder als "Inspektoren" suchen im Gelände nach Mienen (natärlich keine echten :-) )
- Überall um das Bombodrom herum Sprühaktionen - auch hier konnten die Feldjäger und der Wachschutz nichts ausrichten
- Transparentaktionen
- ein hoher Miltärvertreter, der die Kundgebung beobachten wollte wurde mit Pferdeäpfeln beworfen
... es fand noch viel mehr statt, aber ich war nicht überall.

Von weiten beobachteten Feldjäger und der Standortkommandant das Geschehen. Dabei näherten sie sich den Aktivisten und Kundgebungsteilnehmern bis auf wenige Metern. Videoaufzeichnungen wurden gemacht, teilweise wurden auch Journalisten abgefilmt. Wofür wollten sie nicht sagen. Immer wieder kam es zu heftigen Wortgefechten.
Das angekündigte "rigorose Vorgehen" bei Betreten des Bombodroms oder bei Sachbeschädigungen konnte nicht umgesetzt werden, da zu viele Menschen an zu vielen Orten aktiv wurden.



Triathlon


immer wieder ziehen kleine Grüppchen in das Sperrgebiet


Kinder als Mienen-Räumtrupp im Sperrgebiet


Feldjäger und Standortkommandant schleichen um die Kundgebung durch die Büsche. Dabei filmen und beobachten sie "den Feind".


Transpiaktion


"Mecker Mecker" - schliesslich einigte man sich auf eine Stelle, etwa 4 Meter von der Fahrbahn entfernt


ZDF filmt und versucht kompromittierende Bilder vor die Linse zu bekommen

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Ergänzungen

Ziviler Ungehorsam hat erfolg!

Gedankenverbrecher 04.08.2003 - 22:55
Bevor die Bundeswehr richtig losbombt soll nun ein Zaun um das Areal gezogen werden. Insgesamt kostet dieser ab knapp 1 Mrd.Euro. Andererseits wollen die Berufskiller und Schreibtischtäter schon ab 18.August das Zerbomben von Städten üben. Im Falle des B-Day wird sofort mit Aktionen des zivilen Ungehorsams reagiert: massenhaftes Betreten des Geländes, Ballons fliegen lassen usw..

Weiter so, aber die Chancen sinken!

Urbain 04.08.2003 - 23:28
Die Aktionen gegen die Betriebsnahme des Übungsplatzes ist in jeder Hinsicht lobenswert. Doch die CDU bzw. CSU werden der entscheidene Faktor gegen die Bürger aus dem Raum Wittstock sein. Die Bewohner der Region Nordhorn (CDU-regiertes Niedersachsen) bzw. der Region Siegenburg (CSU-regiertes Bayern) sind seit Jahren durch Nutzung naher Übungsplätze geschädigt. Dort, selbst in den Bürgerinitiativen, ist die Befürwortung einer Nutzung des Bombodroms in Wittstock riesig. Da der Platz größer ist bzw. die wirtschaftlichen Einbußen bei weitem geringer wäre (so argumentiert die Seite Nordhorn/Siegenburg, nicht ich!!!). Es wird schon spekuliert, daß bei wichtige Entscheidungen im Bundesrat, die CDU Niedersachsen bzw. die CSU ihre Entscheidung von der Verlegung ihrer Übungsplätze zum Bombodrom Wittstock abhängig macht.