Wagenburg am Römer

ich platz gleich 24.07.2003 19:48 Themen: Freiräume
Wagenstadt Frankfurt

Die Agentur City Solutions für Räumungen und Platzschaffungsangelegenheiten hat heute morgen Bauwagen / Wohnmodule in das Stadtbild eingefügt (Modul technisches Rathaus).
Somit soll eine Aufwertung städtischer Wohnqualität bewirkt werden.
Mehrere Jahre arbeiteten die renommiertesten Forscher und Experten unter enormen finanziellem Aufwand an diesem Konzept.

Standorte der verschiedenen Module sind: Messeturmspitze, Deutsche Bank, Römerberg, Hauptbahnhof, Zeil und sämtlicher Leerstand.

Sozialwissenschaftler aus 180 Ecken der Erde haben Alternativen zur hiesigen Wohnraumproblematik entwickelt. Jedes Modul steht sinnbildlich für ein Kollektiv - die Menschen organsieren sich und wirtschaften gemeinsam.

Zur Übergabe der Forschungsergebnisse wurde ein Engel beauftragt. Über 1400 Frankfurter Bürger bekräftigten ihre Unterstützung des Projektes durch ihre Unterschrift und 50 Postkarten, die fordern, dass die Pläne umgesetzt werden wurden vom Flügelwesen überreicht.

Eigentlich sollte dies schon gestern geschehen, doch da die hohen Herren des Frankfurter Rathauses wollten die Wünsche ihrer Bürger nicht selbst entgegennehmen wollten, wurden diese heute etwas nachdrücklicher überbracht. Die Übergabe an den Kämmerer erfolgte (Die Bürgermeisterin ruht sich, ermattet von ihrer schweren Regierungspflicht, an einem unbekannten Ort aus) und es wurden Verhandlungen angeboten.

Die Wohnmodule nahmen einen konzentrischen Halbkreis um den Justitia-Brunnen ein. Der Halbkreis wurde durch gemalte Plakate ergänzt.

Nach einigen Stunden des Wartens auf die Verhandlungen, untermalt von Musik, künstlerischen Darbietungen, Verteilen und zahlreichen Gesprächen mit Passanten, wurde deutlich, dass die Verhandlungsdelegation des Rathauses ihren angekündigten Verhandlungstermin platzen ließ.

Daraufhin wurde Justitia im Brunnen verziert, indem ein Stein in einer der Wagschalen drapiert wurde, um das Ungleichgewicht in den rechtlichen Belangen verschiedener Bürger darzustellen.

Die uniformierten Vertreter der Stadt griffen diese die Realität darstellende Handlung gewaltsam an. Gewalt ist bekanntlich eine ineffiziente Methode um Gerechtigkeit herzustellen. Vermutlich deshalb beließen die Waffenträger das Ungleichgewicht bis auf weiteres in der Wagschale liegen.
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lol

L@VE 25.07.2003 - 00:41
haha!

Die Fotos von ner Unterschriftenübergabe zu schwärzen ist doch nen bischen schizo oda nich?

@love

Hate 25.07.2003 - 02:26
guck weiter RTL2!
ein bißchen schizo kann nie schaden!

@ hate

L@VE 25.07.2003 - 20:40
hab kein fernseher kein rtl2...

apropos

L@VE 25.07.2003 - 20:51
... ihr seid ja ganz schön böse ....

da krieg ich ja angst!