Bundeswehrausstellung mit Panzern gestürmt
Heute am 12.07 um 13 Uhr haben ca. 30- 40 beherzte AktivistInnen die Bundeswehrausstellung "Unser Heer 2003" in Ludwigshafen gestürmt, gestört und blockiert.
Heute am 12.07 um 13 Uhr haben ca. 30- 40 beherzte AktivistInnen die Bundeswehrausstellung "Unser Heer 2003" in Ludwigshafen gestürmt, gestört und blockiert.
Die Ausstellung begann am Donnerstag mit dem "S COOL DAY" Programm. Dieses war auf die vorher eingeladenen Schulklassen ausgerichtet (Charts statt Marschmusik) und zielte darauf ab, berufliche Zukunftsperspektiven im Heer vorzustellen. Auch wenn die sehr gesprächsbereiten Soldaten nicht genug instruiert waren, um mitzuteilen was diese Ausstellung bezweckt, dürften die Hintergründe in der Umstrukturierung zu einer spezialisierten Eingreifstruppe liegen.
(siehe Verteidigungspolitische Richtlinien: http://www.bmvg.de/pic/sicherheit/030521_VPR_text.pdf )
Die Berechtigung der zur Schau gestellten Verzweiflung bei der Rekrutierung von Nachwuchs (ein Riesen-Aufwand: mehrere Panzer, Hubschrauber und Lukas aus TV TOTAL (sic!)) wurde durch den "gigantischen Andrang" von ganzen vier Schulklassen sichtbar.
Schön zu sehen, dass auch die Gegenseite Mobilisierungsschwierigkeiten hat.
Dank einer ausgeklügelten Finte konnten die AktivistInnen, ausgestattet mit schwerem Gerät (drei selbstgebastelte Panzer, einer davon konnte schießen) und Bundeswehr- Kampfmontur, die gegnerischen Verteidigungslinien durchbrechen und ihren Unmut kundtun. Die sichtlich überraschten Feldjäger waren hoffnungslos überfordert und wurden handgreiflich. Nach kurzer Zeit kam auch schon Verstärkung, woraufhin die Situation zu eskalieren drohte. Von zwei Seiten wurde unterdessen mittels Eiern eine zweite Front eröffnet, die nicht ohne Wirkung blieb. Mehrere AktivistInnen drohten verhaftet zu werden, was durch lautes Rufen und die dadurch erlangte Aufmerksamkeit des anwesenden Publikums verhindert werden konnte. Auch die zivilen BesucherInnen zeigten Interesse durch engagierte Kommentare ("Die Feldjäger, druffwichse, druffwichse, die Feldjäger", Forderung eines 17jährigen Zeugen an die Soldaten, sowie das obligatorische "Früher häts des net gewwe!").
Nach längerem Gerangel und wüsten Beschimpfungen wurden die DemonstrantInnen herausgedrängt, was die Blockade des Zugangsweges zur Folge hatte. Dabei wurden Transparente entrollt mit den Aufschriften:
"Krieg ist Frieden"
"Bundeswehr-Tours. Dorthin wo die Sonne ist"
"Humanitäre Intervention jetzt! Freiheit für deutsches Kapital"
Die verdutzten Feldjäger sahen sich den ihnen entgegenrollenden Papppanzern gegenübergestellt. Hier entwickelte sich bei ihnen die Erkenntnis, daß Waffen verschrottet gehören.
Diskussionen über freie Meinungsäußerung auf öffentlichen Plätzen zeigten wie üblich keine Wirkung (was ist Gesetz schließlich anderes als manifestiertes Machtverhältnis?), so daß die DemonstrantInnen sich zurückzogen, da die Polizei bereits im Anmarsch war und mit Anzeigen wegen schwerem Landfriedensbruch gedroht wurde. Schließlich wurden die Personalien der unbeteilgten BetreiberInnen des benachbarten Regenbogen-Pace-Standes aufgenommen.
Die Verbindung von Militarismus, patriarchaler Gewalt und Fremdenfeindlichkeit/Rassismus zeigte sich während der letzten vier Tage eindrucksvoll an den Kommentaren der BesucherInnen ("Wartet ab, wenn die Türke komme ficke se euch ins kläne Arschloch! Seid doch froh,dass die [Soldaten] do sin", darauf folgend Zurschaustellung des Hitlergrusses vor den Augen der Polizisten). Dies gipfelte in einem Angriff mit Messer auf einen Antimilitaristen durch einen offen rechtsextremistischen Besucher der Ausstellung.
Wir hoffen, dass dies nur eine von vielen Aktionen gegen die UmSTRUCKturierung der Bundeswehr zu einer Angriffsarmee und die dahinter liegende Logik von kapitalistischem Konkurrenzkampf zwischen Staaten ist, und sich weiterhin entschiedener Widerstand zeigen wird.
Antimilitarismus heißt Angriff!
P.S.: Bilder folgen
Die Ausstellung begann am Donnerstag mit dem "S COOL DAY" Programm. Dieses war auf die vorher eingeladenen Schulklassen ausgerichtet (Charts statt Marschmusik) und zielte darauf ab, berufliche Zukunftsperspektiven im Heer vorzustellen. Auch wenn die sehr gesprächsbereiten Soldaten nicht genug instruiert waren, um mitzuteilen was diese Ausstellung bezweckt, dürften die Hintergründe in der Umstrukturierung zu einer spezialisierten Eingreifstruppe liegen.
(siehe Verteidigungspolitische Richtlinien: http://www.bmvg.de/pic/sicherheit/030521_VPR_text.pdf )
Die Berechtigung der zur Schau gestellten Verzweiflung bei der Rekrutierung von Nachwuchs (ein Riesen-Aufwand: mehrere Panzer, Hubschrauber und Lukas aus TV TOTAL (sic!)) wurde durch den "gigantischen Andrang" von ganzen vier Schulklassen sichtbar.
Schön zu sehen, dass auch die Gegenseite Mobilisierungsschwierigkeiten hat.
Dank einer ausgeklügelten Finte konnten die AktivistInnen, ausgestattet mit schwerem Gerät (drei selbstgebastelte Panzer, einer davon konnte schießen) und Bundeswehr- Kampfmontur, die gegnerischen Verteidigungslinien durchbrechen und ihren Unmut kundtun. Die sichtlich überraschten Feldjäger waren hoffnungslos überfordert und wurden handgreiflich. Nach kurzer Zeit kam auch schon Verstärkung, woraufhin die Situation zu eskalieren drohte. Von zwei Seiten wurde unterdessen mittels Eiern eine zweite Front eröffnet, die nicht ohne Wirkung blieb. Mehrere AktivistInnen drohten verhaftet zu werden, was durch lautes Rufen und die dadurch erlangte Aufmerksamkeit des anwesenden Publikums verhindert werden konnte. Auch die zivilen BesucherInnen zeigten Interesse durch engagierte Kommentare ("Die Feldjäger, druffwichse, druffwichse, die Feldjäger", Forderung eines 17jährigen Zeugen an die Soldaten, sowie das obligatorische "Früher häts des net gewwe!").
Nach längerem Gerangel und wüsten Beschimpfungen wurden die DemonstrantInnen herausgedrängt, was die Blockade des Zugangsweges zur Folge hatte. Dabei wurden Transparente entrollt mit den Aufschriften:
"Krieg ist Frieden"
"Bundeswehr-Tours. Dorthin wo die Sonne ist"
"Humanitäre Intervention jetzt! Freiheit für deutsches Kapital"
Die verdutzten Feldjäger sahen sich den ihnen entgegenrollenden Papppanzern gegenübergestellt. Hier entwickelte sich bei ihnen die Erkenntnis, daß Waffen verschrottet gehören.
Diskussionen über freie Meinungsäußerung auf öffentlichen Plätzen zeigten wie üblich keine Wirkung (was ist Gesetz schließlich anderes als manifestiertes Machtverhältnis?), so daß die DemonstrantInnen sich zurückzogen, da die Polizei bereits im Anmarsch war und mit Anzeigen wegen schwerem Landfriedensbruch gedroht wurde. Schließlich wurden die Personalien der unbeteilgten BetreiberInnen des benachbarten Regenbogen-Pace-Standes aufgenommen.
Die Verbindung von Militarismus, patriarchaler Gewalt und Fremdenfeindlichkeit/Rassismus zeigte sich während der letzten vier Tage eindrucksvoll an den Kommentaren der BesucherInnen ("Wartet ab, wenn die Türke komme ficke se euch ins kläne Arschloch! Seid doch froh,dass die [Soldaten] do sin", darauf folgend Zurschaustellung des Hitlergrusses vor den Augen der Polizisten). Dies gipfelte in einem Angriff mit Messer auf einen Antimilitaristen durch einen offen rechtsextremistischen Besucher der Ausstellung.
Wir hoffen, dass dies nur eine von vielen Aktionen gegen die UmSTRUCKturierung der Bundeswehr zu einer Angriffsarmee und die dahinter liegende Logik von kapitalistischem Konkurrenzkampf zwischen Staaten ist, und sich weiterhin entschiedener Widerstand zeigen wird.
Antimilitarismus heißt Angriff!
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Ergänzungen
Umstrukturierung und so
Dagegen gibt es seit 1991 massive Proteste. Obwohl diese Region äusserst schwach besiedelt ist, beteiligen sich an Demonstrationen und sonstigen Protesten bis zu 5000 Leute.
Struck hat nun bekannt gegeben, daß ab August die Bundeswehr mit ihren
Bomben-Übungen beginnen darf. Die Proteste werden einfach ignoriert - in den Medien kommen fast nur Bundeswehrbefürworter zu Wort....
Vom 25.7. bis zum 3.8. finden nun in der Region ausgedehnte Protestaktivitäten statt. teilweise erinnert vieles an den Wendländer Widerstand.
Wer mehr wissen will oder dort vorbeischauen will:
http://www.freieheide-nb.de/resistnow/
Die Chronik des Widerstands: http://www.freieheide.de/fh-chronik.htm
Mehr davon!
Eine Ideensammlung mit Tipps für alle möglichen Gelegenheiten unter der angegebenen Seite http://www.direct-action.de.vu.
Herrschaftskritische Antikriegsseite: http://www.no-law-no-war.de.vu.
Ideen entwickeln, trainieren, Herrschende und Herrschaft zerbröseln!
Bilder sind da!!!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Die USA braucht Söldner
Kritik
Warum muss man gegen Austellungen gegen die Bundeswehr versuchen zu blockieren, wenn diese nur zeigen will was sie (nicht) kann?
Übrigens: Ich glaube im Ernstfall (hoffentlich tritt er nie ein) würde niemand gegen die Bundeswehr demonstrieren!
@kritiker
versteh ich nich, diese grundangst, die als existenzberechtigung für die bundeswehr dienen soll. unser minister struck hat vor monaten noch rumgetönt, er wolle die anzahl der verbeamteten mitarbeiter der bundeswehr senken. inzwischen sieht es trotz kohlekrise eher so aus, als stecke er der maroden beamtenarmee zusätzliche milliarden in einen hinteren körperteil. was für ein loser, dieser struck.
@kritiker und strucki
Zu Kritiker kann ich auch nur sagen: Welcher Ernstfall? Reichlich unrealistisch. Und außerdem ist die Bundeswehr mit Sicherheit nicht dazu da, unseren Interessen zu dienen, da sie der bewaffnete Arm des Staates ist und dieser Staat die institiutionaliserte Form kapitalistischer Produktionsweise darstellt (siehe Marx: Die deutsche Ideologie und andere). Wenn hier also was verteidigt wird, dann sind das bestehende Ausbeutungsstrukturen. Allerdings sieht es eben so aus, dass die Verteiigung nicht mehr notwendig ist, und es deshalb eher um die Erweiterung dieser Strukturen geht, sprich: um eine Angriffsarmee.
Wer hat sich nicht informiert?