Demonstration gegen Burschenschafter Millieu in Gießen

AK Keilerei 30.06.2003 15:35 Themen: Antifa
Anlässlich des 150.Stiftungsfestes der neo-faschistischen Burschenschaft Dresdensia-Rugia, u.a. Behausung des JN-Bundesvorsitzenden Stefan Rochow, fand am Samstag eine Demonstration gegen das Schwarz-Braune Burschenschafter Millieu in Gießen statt.
Laut Zählungen waren 100 - 110 Personen gekommen.Das Teilnehmer Spektrum reichte von schwarz gekleideten, von bedruckten Stoff umgebenen Menschen (vorne) bis zu Familys mit Kind und Kegel(hinten). Laut Fahnen waren Personen aus dem Anarchistischen-, Kommunistischen- (DKP), Sozialistischen- (SOLID) und Sozialdemokratischen- (JUSOS) Spektrum anzutreffen. Zur Auftaktkundgebung gab es Redebeiträge zur Deutschen Burschenschaft (DB) und der Dresdesnia-Rugia (Siehe Link unten).
Dann lief Mensch bei schönem Wetter und Musik ("Deutschland wir weben dein Leichentuch") durch die Gassen Gießens. Einen weiteren Redebeitrag gab es vor der Gießener DB Burschenschaft "Alemannia". Diese hat
-1. keine Kontaktschwierigkeiten mit den Faschisten der Dresdensia-Rugia
aber
-2. ebensolche mit dem Gießener AStA.
Dieser wird von "RCDS-Alemannen" regelmäßig juristisch belästigt.
Die Jung-Demokraten hielten vor dem Verbindungshaus einen Redebeitrag zu diesem Thema.Währendessen war die versammelte Burschenschar + Hausmeister fleißig mit filmen und fotografieren beschäftigt, was behindert aber leider nicht unterbunden werden konnte. Weiter ging es zum Verbindungshaus der Dresdensnia-Rugia. Dort konnte Mensch feststellen, dass die Burschen ihr Stiftungsfest scheinbar tatsächlich verschoben hatten.

Kurz nach Beginn der Mobilisierungen für die Demo hatten die Korporierten auf ihrer Homepage angekündigt, das Fest zu verschieben. Dies wurde allerding bis zuletzt bezweifelt da das verlegen eines solchen Festes mit beachtlichem Aufwand verbunden ist. Außerdem war, laut Szenekennern, nicht damit zu rechnen das die "strammen Burschen" vor einer linken Demo einknicken würden. Dies scheint jedoch passiert zu sein was einen beachtlichen Erfolg darstellt.

Vor dem Haus wurde mit den anwesenden Nazis kommuniziert ("Für die Freiheit, für das Leben, Nazis von der Straße fegen!")und ein Redebeitrag der Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t. aus Marburg gehalten.
Mit einem fröhlichen "bis in zwei Wochen" zog Mensch weiter und beendete die Demo.

"Bis in zwei Wochen" bedeutet das die Dresdensia-Rugia ihr unsäglichen fest auf das Wochenende zwischen dem 11. und 13.7. verschoben hat. Laut ihrer Homepage wollen die Burschen im Verbindungshaus feiern. Deshalb werden wir wieder kommen!!!
Mobillisieren wird für Samstag denn 12.7.03 um 12Uhr nach Gießen. Treffpunkt ist der Ludwigsplatz, in der Nähe der Dresdesnia-Rugia.

Text zur DB und der Dresdesnia-Rugua mit nette Fotos:

 http://germany.indymedia.org/2003/06/55657.shtml
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Ergänzungen

Nazis knicken immer schnell ein!!!

move 30.06.2003 - 22:56
sehr gute aktion!
in den letzte paar jahren hat sich ein wenig eingeschlichen, dass die linke in sachen anti-faschismus eher defensiv agiert hat. sprich: wenn die einen aufmarsch ankündigen, versuchen wir zu blockieren und zu verhindern. was sehr notwendig ist, aber nicht ausreicht.

wir müssen mehr dazu übergehen, die da zu verjagen wo sie sind. aus ihren kneipen, büros, burschenschaften... mit dem ziel jedes organisierende zentrum der faschisten zu bekämpfen.

ein solcher offensiver antifaschismus ist wieder notwendig!!!

mit wachsender wirtschaftskrise und mangelnder linker bewegungen, werden sie in der lage sein ihre strukturen zu stärken. deshalb müssen wir mit dem tempo der letzten jahre brechen und in die offensive gehen. gleichzeitig aber auch linke strukturen gegen sozialabbau, ausgrenzung, und kapitalistische unterdrückung weltweit aufbauen.

noch zwei punkte zu dem artikel:
-es ist überhaupt nicht wunderlich, dass die fascho-säue eingeknickt sind. das sind immer feige schweine. ihr problem ist ja auch, dass sie es gerne nicht wären, und lieber die "strammen burschen" darstellen, die sie von ihrer "rasse" her automatisch sein müssten. sie sind nur dann mutig, wenn sie viele sind, und ihre gegner im rollstuhl sitzen, ekelerregend!

-solid, sind keine sozialisten, sondern bestenfalls sozialdemokraten (eher noch nicht mal), dkp-isten, sind keine kommunisten, sondern der letzte stumpf stalino-müll, der noch rumläuft, und jusos, sind mit sicherheit keine sozialdemokraten, sondern die kinder der spd, also bürgerliche snobs! geschichtsbücher werden das bestätigen.
bis dahin
ROTFRONT!

Redebeitrag

pusteblume 01.07.2003 - 00:41
"Die Jung-Demokraten hielten vor dem Verbindungshaus einen Redebeitrag zu diesem Thema"
Würde mich mal interessieren welchen Inhaltes dieser Beitrag war. Die Jungdemokraten (in Hessen heissen sie meines Wissens sogar noch Deutsche Jungdemokraten) waren in der Vergangenheit v.a. dadurch aufgefallen, dass sie im studentischen Dachverband fzs mit ASten, die von Burschenschaften getragen werden, zusammenarbeiten wollten. Natürlich mit dem Argument, dass die ja demokratisch gewählt worden seien. Dies wohl auch, um störende linke ASten rauszuekeln. Näheres dazu hier:  http://de.indymedia.org/2002/01/13734.shtml

Testüberschr

Testname 01.07.2003 - 00:52
Testext01

Tagung über Eliten, Männerbünde, Vaterland

x 01.07.2003 - 01:34
5. Juli 2003 Marburg
organisiert vom Projekt "Konservatismus und Wissenschaft" e.V.
 http://www.p-kw.de
 http://www.p-kw.de/aktuell/index.shtml

Tagung über Eliten, Männerbünde, Vaterland

x 01.07.2003 - 05:11
5. Juli 2003Marburg
organisiert vom Projekt "Konservatismus und Wissenschaft" e.V.

 http://www.p-kw.de
 http://www.p-kw.de/aktuell/index.shtml

noch mehr leute

stic 01.07.2003 - 17:15
ich fand die demo eher ziemlich lahm,dafür,dass "so toll"mobilisiert worden ist.es kommt mir sowieso so vor,dass in mittelhessen es verschiedene hardliner gibt,die sich dann auf ihren demos unterstützen,was auch ziemlich cool ist.trotzdem ist es schade,dass nur noch wenige leute zu demos kommen.ich frage mich immer,wo die ganzen stundenten sind.total desinteressiert.---natürlich wieder nicht alle!aber es wäre gut noch mehr öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.

naja ...

lieber kreativer und direkter ... 01.07.2003 - 17:38
Wäre nett, wenn nicht wieder mit riesigem Aufwand eine vereinheitlichte Demo organisiert wird, bei der z.T. optisch rüberkommt, dass das Kollektive, Einheitschaffende (wozu ja auch das Völkische gehört) gar nicht abgelehnt, sondern aktiv selbst verwirklicht wird, sondern andere Aktionsformen und auch nicht wieder der peinliche Ruf nach Verboten und damit nach dem autoritären Staat im Vordergrund stehen.

Hier ein anderer Bericht, den ich heute per Mail bekam:

60-70 Leute waren's, prägend v.a. die organisierten Zusammenhänge
(Antifa, Jusos, Judos, SDAJ), wieder nur ein Typ vom Staatsschutz Gießen
sichtbar, ansonsten viele Zivis bzw. Staatschützer aus anderen Städten
(Marburg?). Traurig: Beim Warten auf dem Kirchplatz blieben alle Labels
und Cliquen weitestgehend unter sich, Interesse aneinander ging gegen
Null - war schon mal anders in Gießen. Zur Demo: langweilige Route mit
wenig Kontakt zu PassantInnen - dafür war das Ganze auch sehr
selbstbezigen ... Leute, die Außenvermittlung machen wollten, mussten
händeringend und lange nach Flugis suchen, die m.E. überhaupt nicht
verteilt wurden. Dafür jede Menge gewalt-poserige Sprüche ("Burschis auf
die Fresse haun", "Wir kriegen euch alle", "Hallo Burschis wir sind da,
autonome Antifa") und ein vermummter Black Block, der sich hinter
Transpis verbarg und nicht sehr einladend wirkte. Gut fand ich den
Redebeitrag zur Reproduktion voon Zweigeschlechtlichkeit in
Burschenschaften und Kritik von Hierarchien usw. Naja, aber insgesamt
war ich schon enttäuscht, dass sich in GI wieder der Demo-Stil
durchgesetzt hat, der offenbar noch nicht einmal zugkräftig ist - wer Fotos
machen wollte, sollte ich "regsistrieren" lassen (Angst vor Nazis, gegen
die ja nix einzuwenden ist ... aber ob die Methode Kontrolle da hilft???) ...
naja, genug kritisiert ... Donnerstab ist im Infoladen
Auswertungstreffen dazu.

Als Gerückt kursierte durch die Reihen, dass es in den Tagen zuvor
kleinere Sprühaktionen gegen Burschi-Häuser gab - in den Zeitungen war
dazu nichts zu finden. Interessant in diesem Zusammenhang: Beim
Wegfahren von der Prowe wurde am Freitag eine Person sehr offensichtlich
observiert.

Einige Gespräche während der Demo ergaben dann aber noch ein paar
interessante Sachen ... Leute von A Las Barricadas aus Wetzlar und
andere fragten nach zum Stand des Utopie-Camps und schlossen nicht aus,
dabei mitzumischen - am Samstag bei der Innenstadtaktion in Wetzlar gibt
es da sicherlich Raum für Gespräche, da hab ich Lust zu. Außerdem hab
ich mit Interessierten 'nen neuen Termin für den Prozess von Jörg und
mir angesetzt, wo wir über Strategien und das plaudern können, was so in
den Akten stand.

Lustig: Im aktuellen Express wird ein Bekennerschreiben zur Attacke
auf das Landgericht zitiert .... in Kürze als Scan auf
 http://www.no-border-bo-nation.de.vu

NÄCHSTE TERMINE

- Dienstag ab 20 Uhr in der Volxküche im Infoladen: dabei
a) Runde zum Stinkefinger-Prozess (Kessel vor Antibullendemo)
b) Treffen zur Utopie-Zeltstatt ... neue Idee der Jugendantifa war,
dabei ein Cafe zu machen ... cool

- Mittwoch ab 14 Uhr im Amtsgericht Gießen (Westanlage): Prozesse wegen
Innenstadtaktionen und angeblichen Stinkefinderzeigens ... mit kreativen
Aktionen im Gereichtssaal ... und draußén natürlich auch ...

- Mittwoch ab 20 Uhr im Infoladen Gießen: Infotreffen zu dem
asnstehenden "Mega"-Prozess gegen Projektwerkstättler - Strategien,
Aktenlage, Aktionen ... praktisch wäre, wenn bis dahin die
Protokoll-Fetzen zur Aktion vorm CDU-Stand fertig wären. Anklageschrift
unter  http://www.projektwerkstatt.de/antirepression/prozesse/anklage1.html

- Donnerstag ab 21 Uhr im Infoladen Gießen: Auswertung der
No-Burschi-Demo

- Samstag, 5. Juli ab 10 Uhr am Eisenmarkt in Wetzlar: Innenstadtaktionen
und Umsonstladen unterwegs.

- Samstag, 12. Juli ab 12 Uhr im Seltersweg /Drei Schwätzer: Ebenfalls Innenstadtaktionen und Umsonstladen unterwegs

--------

Auch eher nicht so der Hit: Pressemeldung zu allen - wäre ja mal interessant, den "Pressesprecher" der Demo zu hören, wie er zu diesem Titel kommt (bzw. wer ihn warum dazu gemacht hat) und ob er wirklich die Polizei gelobt hat (war das das Thema der Demo und passend?)
 http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?id=870097&template_id=996&_next=GA_Stadt

Tagung über Eliten, Männerbünde, Vaterland

x 02.07.2003 - 13:44

5. Juli 2003Marburg
organisiert vom Projekt "Konservatismus und Wissenschaft" e.V.

 http://www.p-kw.de
 http://www.p-kw.de/aktuell/index.shtml

bitte um infos

Globalheinz 02.07.2003 - 14:09
was haben besagte burschenschaften den braunes angestellt? dass man eine demo gegen sie organisiert. Ich möchte darauf hinweisen, das nicht alle Burschenschaften braun sind und man vorsichtig sein muss mit pauschalverurteilungen.
Wünsche mir fakten, infos, damit auch ich verstehe wogegen demonstriert wurde.

hoffentlich wird dies nicht zensuriert so wie mein anfrage gestern
euer heinz

DB und NDB?

Walter 02.07.2003 - 18:17
Es gibt die DB (=Deutsche Burschenschaft) und die NDB (=neue deutsche Burschenschaft)

zwei Korrekturen

mm 03.07.2003 - 17:26
> Dann lief Mensch bei schönem Wetter und Musik durch die Gassen Gießens.
Gießen hat keine Gassen. Marburg schon, aber Gießen nicht.

> Die Jungdemokraten (in Hessen heissen sie meines Wissens sogar noch Deutsche Jungdemokraten)
nein. Wie unter  http://www.jungdemokratenhessen.de/ nachzulesen ist, heissen die da Jungdemokraten/Junge Linke Hessen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

@ move

Langstrumpf 01.07.2003 - 14:20
„solid, sind keine sozialisten, sondern bestenfalls sozialdemokraten“

Kannst du erklären, wie du zu dieser Annahme kommst? Bei ’solid hat sich im Gegensatz zur Mutterpartei PDS in letzter Zeit immer wieder der linke Flügel durchgesetzt. Grade die an der Demo beteiligte Ortsgruppe versteht sich ausdrücklich als revolutionär und als links von der DKP.

Redebeiträge

quark 01.07.2003 - 15:50
lieber kollege pusteblume,
ich habe gehört die jungdemokraten und der fzs arbeiteten inzwischen nur noch mit rechten burschen zusammen, weil: die sind ja viel demokratischer. und: und toller und überhaupt und: dann muss man sich nicht mit blöden basis linken asten auseinandersetzen.

***ironie***witz***!!!

vielleicht solltetst du dich damit auseinandersetzen, was da so geredet wurde und was so tatsächlich die politik der genannten organisationen ist, anstatt so nen quark zu schreiben!

über die politik der jenigen organisationen kann man sich gerne unter
 http://www.fzs-online.org
bzw.
 http://www.jdjl.org
informieren.


bitte vorsicht!

Globalheinz 01.07.2003 - 17:50
Sind Burschenschafter automatisch Nazis? Welche Zusammenhänge gibt es
bei dieser? Ich weis das viele Altherren in Burschenschaften bei der SS oder Sa waren. ich weis aber auch das die Burschenschaften im 19. Jahrhundert gegen den Adel gekämpft haben und wegbereiter der Demokaratie waren. Auch Karl Marx war in einer Burschenschaft. Burschenschaften sind erst am anfang des 20. Jh nacht rechts abgedriftet. Und auch nicht alle. Es gibt Splitterverbände, die überhaupt nicht rechts sind. Es gibt linke, rechte, katholische, singende, mensurschlagende und und und
Darum bitte ich stets gut zu recherchieren, sagen was ihnen vorgeworfen wird bevor man wild um sich schlägt, ohne zu wissen wenn man trifft.
Dann wird es auch für mich nachvollziehbar.

ein stets kritischer Heinz

@ move

Langstrumpf 01.07.2003 - 22:55
"...solid, sind keine sozialisten, sondern bestenfalls sozialdemokraten..."

Mich würde interessieren, wie du zu dieser Annahme kommst, bei ’solid hat sich in letzter Zeit im Gegensatz zur Mutterpartei PDS immer wieder der linke Flügel durchgesetzt. Gerade die an der Demo beteiligte Ortsgruppe versteht sich als revolutionär und als links von der DKP.
Einerseits lobst du die Aktion, andererseits versuchst du durch deine Bewertung einzelner Gruppen auf eine Spaltung der linksradikalen Bewegung hinzuwirken.

Fremdvölkischer Beobachter

Schlemhiel Silberzins 16.07.2004 - 21:34
Sie glauben doch nicht wirklich, daß das Stiftungsfest verschoben wurde?
Bis auf die Verkehrsberuhigung am Theater war die Demonstration meines Erachtens nicht erfolgreich, oder gliederten sich etwa Passanten ein?
Auch das Hupen der Autos war ja wohl auf die Unterbrechung des Verkehrs zurückzuführen.
Etwas hat mir aber besonders gefallen, dies war die Neuvertonung von
"Die Gedanken sind frei". Dieses Stück kann ich nur jedem ans Herz legen (Bis auf die 2.Strophe -"ich denke was ich will ..., aber alles in der Still und wie es sich schicket" Freie Meinung Immer!)

Euer Schlemhiel