Thessaloniki: 20.000 auf MigrantInnen-Demo am 19. (1)
Die Presseberichterstattung hat auch schon seine Wirkung gezeigt. Die Angst vor den Krawallmachern geht mittlerweile ins Absurde, sie ist in Art und Weise mit der Wirkung der Propaganda in Genf oder Genua identisch, wobei die oft geaeusserte Schaetzungen von 500-1000 Militanten untertrieben ist. Bei der Presselandschaft Griechenlands kommt einem das meiste bekannt vor, etwas besonderes duerfte die Clanwirtschaft sein - fast jede reiche Familie hat eine Zeitung an der Hand. Indymedia Thessaloniki steht uebrigens auf absolutem Kriegsfuss mit den etablierten Medien, wir wurden alle gebeten, Kontakte zu ihnen zu unterlassen. Dahinter steckt einmal die Wut darueber, wie hier politische Zusammenhaenge immer wieder in die Pfanne gehauen werden, doch auch die Abneigung gegen Leute, die durch die Nutzung der Indy-Strukturen Kohle machen ist sehr stark.
Heute sind auch etliche Busse von griechischen Aktivisten angekommen, die Solidaritaetsdemo mit den MigrantInnen und gegen die Festung Europa steht an. Das Gelaende ist nun mit Demonstranten gut gefuellt, ueberall begruessen sich alte Bekannte. Die Zahl der Internationalen geht weit ueber die Tausend hinaus - von den allseits praesenten TKP/ML-Leuten ueber italienische Gewerkschafter bis zu gegenseitig verfeindeten deutschen Antifa-Gruppen. Genaue Zahlen sind jedoch unmoeglich zu errechnen. Die Strukturen halten dies noch locker aus. Die Stadt hat genuegend Dixies aufgestellt, Duschen gibt es einige und Essen wird auch an mehreren Stellen gekocht. Fehlt etwas, so wird wie auf einer Privatfete jemand losgeschickt um Nachschub zu holen.
Betrachtet man sich die Aufteilung der einzelnen Fachschaften, kommt ein Schmunzeln auf: die Anarchisten sitzen in der Theologie und Philosophie, das griechische Sozialforum residiert in der medizinischen Fakultaet, Indy, das Legal und das Medical Team logieren im Jura-Trakt und die pragmatische Kampfinitiative nutzt das Polytechnikum. Aus der Reihe tanzt das Sportzentrum, das als Ruehepol und sicherer Platz gerade aelteren Kaempen angeraten wird. Aus allen Winkeln kommen um 13.00 an die 200 Leute zum Plenum, wo es allgemeine Informationen gibt, aber auch das ein oder andere politische Statement abgegeben wird.
Mit dabei sind auch wieder die Feministinnen mit einer kaempferischen Rede ueber die von Machos dominierte griechische Gesellschaft. Das die allermeisten griechischen Frauen und Maedchen einen auffallend stolzen und selbstbewussten Blick in den Augen haben, faellt wohl nur Maennern auf. Auch in den verschiedenen Gruppen auf dem Gelaende sind die Frauen stark vertreten - organisieren, arbeiten und bestimmen den Widerstand mit. Was fuer ein undifferenziertes Kitschbild "vom Griechen an sich" hier teilweise von sogenannten aufgeklaerten Menschen abgelassen wird, ist schon peinlich. Die allermeisten sind total liebe Leute, die offen sind und zu denen man leicht Kontakt bekommt.
Am fruehen Nachmittag veranstalten dann einige echte Kitschgriechen vor dem Indymedia-Center eine verbale Schlaegerei. Rund 100 oberkrasse Anarchos wollen eine Demo machen, koennen sich aber offensichtlich nicht ueber die Richtung einigen. Das Geschrei laesst einem von der Weite glatt an einen Voelkermord glauben. Ein Blick in die Taschenlampen-Augen der aufgeheizten Rudelfuehrer laesst jede Blutprobe ueberfluessig werden. Vollgepumpt mit Speed und Bier haben diese Leute ein Drogenproblem und kein politisches.
Um sechs Uhr geht es dann nach einem Platzregen los. An verschiedenen in der Stadt verteilten Kundgebungsplaetzen veranstalten die diversen Bloecke ihre Auftakte und schliessen danach in der Egnazia zu einem gemeinsamen Demonstrationszug mit ueber 15.000 Menschen auf. Nur die Anarchisten ziehen mit 3000 Leuten alleine kreuz und quer durch den Nieselregen.
Die Polizei haelt sich mit ihren zahllosen kleinen Trupps in den Nebenstrassen zurueck, die martialische Kampfausruestung haben sie jedoch bereits groesstenteils angelegt. Ueberall praesent sind auch die Spitzel, die hier nicht nur speziell auf Leute angesetzt werden, sondern stets in der Stadt verteilt herumstehen und die Menschen beobachten, wobei sie bei Bedarf ueber Handy die Uniformierten rufen. Diese seltsamen Hilfspolizisten duerfen sogar eine Verhaftung vornehmen, was gegenueber den aufkommenden Videoanlagen noch ein Vorteil ist.
Saemtliche Aktivitaeten bleiben friedlich und ruhig, selbst das amerikanische Konsulat bleibt bis auf ein paar obligatorische Spruehereien verschont. Die handfesteren Bloecke laufen fast schon im Laufschritt daran vorbei, man will sich die Puste fuer morgen, wenn es in Bussen nach Chalkidi geht, aufsparen.
Betrachtet man sich die Aufteilung der einzelnen Fachschaften, kommt ein Schmunzeln auf: die Anarchisten sitzen in der Theologie und Philosophie, das griechische Sozialforum residiert in der medizinischen Fakultaet, Indy, das Legal und das Medical Team logieren im Jura-Trakt und die pragmatische Kampfinitiative nutzt das Polytechnikum. Aus der Reihe tanzt das Sportzentrum, das als Ruehepol und sicherer Platz gerade aelteren Kaempen angeraten wird. Aus allen Winkeln kommen um 13.00 an die 200 Leute zum Plenum, wo es allgemeine Informationen gibt, aber auch das ein oder andere politische Statement abgegeben wird.
Mit dabei sind auch wieder die Feministinnen mit einer kaempferischen Rede ueber die von Machos dominierte griechische Gesellschaft. Das die allermeisten griechischen Frauen und Maedchen einen auffallend stolzen und selbstbewussten Blick in den Augen haben, faellt wohl nur Maennern auf. Auch in den verschiedenen Gruppen auf dem Gelaende sind die Frauen stark vertreten - organisieren, arbeiten und bestimmen den Widerstand mit. Was fuer ein undifferenziertes Kitschbild "vom Griechen an sich" hier teilweise von sogenannten aufgeklaerten Menschen abgelassen wird, ist schon peinlich. Die allermeisten sind total liebe Leute, die offen sind und zu denen man leicht Kontakt bekommt.
Am fruehen Nachmittag veranstalten dann einige echte Kitschgriechen vor dem Indymedia-Center eine verbale Schlaegerei. Rund 100 oberkrasse Anarchos wollen eine Demo machen, koennen sich aber offensichtlich nicht ueber die Richtung einigen. Das Geschrei laesst einem von der Weite glatt an einen Voelkermord glauben. Ein Blick in die Taschenlampen-Augen der aufgeheizten Rudelfuehrer laesst jede Blutprobe ueberfluessig werden. Vollgepumpt mit Speed und Bier haben diese Leute ein Drogenproblem und kein politisches.
Um sechs Uhr geht es dann nach einem Platzregen los. An verschiedenen in der Stadt verteilten Kundgebungsplaetzen veranstalten die diversen Bloecke ihre Auftakte und schliessen danach in der Egnazia zu einem gemeinsamen Demonstrationszug mit ueber 15.000 Menschen auf. Nur die Anarchisten ziehen mit 3000 Leuten alleine kreuz und quer durch den Nieselregen.
Die Polizei haelt sich mit ihren zahllosen kleinen Trupps in den Nebenstrassen zurueck, die martialische Kampfausruestung haben sie jedoch bereits groesstenteils angelegt. Ueberall praesent sind auch die Spitzel, die hier nicht nur speziell auf Leute angesetzt werden, sondern stets in der Stadt verteilt herumstehen und die Menschen beobachten, wobei sie bei Bedarf ueber Handy die Uniformierten rufen. Diese seltsamen Hilfspolizisten duerfen sogar eine Verhaftung vornehmen, was gegenueber den aufkommenden Videoanlagen noch ein Vorteil ist.
Saemtliche Aktivitaeten bleiben friedlich und ruhig, selbst das amerikanische Konsulat bleibt bis auf ein paar obligatorische Spruehereien verschont. Die handfesteren Bloecke laufen fast schon im Laufschritt daran vorbei, man will sich die Puste fuer morgen, wenn es in Bussen nach Chalkidi geht, aufsparen.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Zweite Seite
Vielleicht tut jemand von den Dutzenden, die das IMC mit ihrer Privatmailerei verstopfen, mal kurs wenn holen und die letzten beiden Transpis und andere Sprueche uebersetzen. Mir reichts fuer heut'.
Häääää???
??????????????
????????????
?????????
????
??
?
Aeh
Oder nehmen Anarchisten keine Drogen?
na dann mal los
Den Rest kann ich nicht entziffern. Dannach das Transpi mit dem vielen Text:
"Laßt uns den Turm gegen sie in die Höhe bauen!
-Gegen die EU des Kapitals und des Krieges,
der Arbeitslosigkeit, der Minijobs.
-Nein zur Erweiterung der EU.
Kampfinitiative Thessaloniki 2003"
Auf dem vorletzten mit dem Schiff steht:
"Genua 2001 Flüchtlinge, gut aufgenommen."
und auf dem letzten:
"Vereinte Arbeiter,
niemals besiegt."
Die Graffitis von hier http://athens.indymedia.org/front.php3?lang=el&article_id=116817 heißen übersetzt:
"Kein Frieden mit den Bossen"
"Geschichte wir kommen. Wir treffen uns auf der Straße
am 21 Juni!"
"Freiheit für alle! Keinen Frieden!"
"Wir sind alle Flüchtlinge!
Tod den Bossen!"
"Wir gehen in den Krieg, 19-20-21"
Wirkung vom Text
An die Mods: Bisher fehlt der anarchistische Protest noch auf der Startseite. Ein Beispiel ist z.B. http://www.resistance2003.gr. Dort auch Infos auf Deutsch. Sicherlich existieren weitere Websites von AnarchistInnen, die mir leider nicht bekannt sind. Vielleicht wisst ihr mehr.
Weitere anarchstische Seit...
schöne bilder. danke!
zitat vom bericht der anarchistischen demo
als der (mit 120.000 euro von der stadt subventionierte) spaziergang rechts einbog, konnten wir unsere demo fortsetzen. ..."
der ganze bericht http://www.de.indymedia.org/2003/06/55123.shtml
den kommentar mit dem titel "@naja" find ich auch recht interessant
Griechische Goettersagen
Es geht hier nicht darum, griechische Maenner auf Macker zu reduzieren oder sie allein verantwortlich fuer die Atmosphaere hier zu machen, es ist ein Problem der gesamten Anarcho-Szene.
Insofern schoen, dass zu Dir alle so lieb und offen sind.
Was soll das denn bitte heißen? Willst du alle männlichen Anarchisten als sexistisch diskreditieren?
Ist doch scheißegal, woher die Typen kommen, in einer anarchistischen Gesellschaft spielt doch Geschlecht, Rasse, herkunft keine Rolle und jetzt zu behaupten Sexismus wäre in der unter männlichen Anarchisten normal, halte ich für absurd.
Ein Anarchist, der sexistische Tendenzen aufzeigt, kann doch nicht für Freiheit und Selbstbestimmung aller Invividuen eintreten.
Es gibt viele, die sich Anarchisten schimpfen, selbst die verkackten Querfrontnazischweine definieren sich selbst als nationale Anarchisten und dies ist natürlich völlig absurd.
Also kannst du dieses Verhalten nicht auf die Anarchistische Szene abwälzen, ich bin für Gleichbereichtigung für alle und kein Sexist.
Viva Lánarchia
mann wo lebst du denn?