Die besetzte Häuser in Spanien werden geräumt!

pizca 18.06.2003 18:26 Themen: Antifa Freiräume Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Im ganzen spanischen Staat findet gerade eine Unterdruckswelle statt, die versucht, jede Widerstand zu zerstören.
Die besetzten Häuser in Spanien werden geräumt!

In den letzten 3 Wochen fand in dem Spanischen Staat eine Unterdrückungswelle statt. Drei besetzte soziale Zentren und Itoiz wurden geräumt. Über Itoiz ist hier schon genug Information, aber die andere Häuser waren nicht weniger wichtig.

In Madrid wurde El Laboratorio 3 geräumt. El Laboratorio gibt´s als Projekt schon seit 5-6 Jahren. Es ist ein soziales besetztes Zentrum, das schon dreimal geräumt wurde. In El Laboratorio fanden unzählige politische und kulturelle Aktivitäten statt, von Tanz-Workshops, Sprachunterrichten und Kino bis das Hackmeeting dieses Jahres oder Gespräche und politischen Veranstaltungen. Es war ein lebendiger, offener, antifaschister Raum.
Die Leute von El Laboratorio haben schon ein neues Haus besetzt im Zentrum von Madrid, das vierte.

In Madrid wurde auch noch ein besetztes Haus geräumt, la Biblio. La Biblio war nicht nur Wohnung, da befand sich auch eine libertäre Bibliothek, die ihre Lokale immer besetzt hat.

In Malaga wurde La Casa de las Iniciativas geräumt. Es war auch ein soziales Zentrum, eins der bedeutendsten in Südspanien. Sie haben sich immer mit den Flüchtlinge voll engagiert und versucht, sie gegen die Agresionen der Regierung zu verteidigen.

In Santiago de Compostela wurde a´Casa Encantada auch geräumt und diese Woche noch Itoiz.

Auf dieser Seite wurde nur über Itoiz berichtet (danke Ralf), aber es geht nicht nur um Baskenland. Es ist kein Zufall, dass vier der wichtigsten links-anarchistischen-nenn es wie du willst Räume innerhalb drei Wochen geräumt werden, und zwar in Madrid, Galiza, Andalusien und Baskenland. Die spanische Regierung versucht jede Widerstand zu zerstören und nicht nur im Baskenland, sondern im ganzen spanischen Staat.

Un desalojo, otra okupación!
Salud
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Ergänzungen

Schweinerei!

Solidarität! 18.06.2003 - 21:25
Solidarität! Besetzt neue Häuser! Alternative Freiräume schaffen!

Nicht überall

Ralf 19.06.2003 - 09:12
Kann ja nicht überall sein. Deshalb, wer dran ist, soll berichten. Aber ich finde es nicht richtig die Sachen zu vergleichen. Ich weiß wie Räumungen sind, hab ja selbst lange genug Häuser besetzt. Aber was bedeutet es, wenn dir die gesamte Lebensgrundlage geraubt wird. An den neun Dörfern im Tal Irrati und Urrobi hängen Generationen. DAs ist was völlig anderes und es geht auch nicht nur um ein Jugenderlebnis, wie es bei Hausbesetzungen (leider) oft ist. Der Spruch, ihr könnt uns unsere Häuser nehmen aber nicht unsere Identität blieb und bleibt oft nur ein Spruch.

prioritäten

pizca 19.06.2003 - 09:44
Nein Ralf, ich war auch nicht da, ich war in D. Ich habe alles durch Indymedia Madrid, Barcelona, Euskalherria und Galiza erfahren. Du bist in Baskenland, dann kann ich gut verstehen , dass du darüber mehr schreibst, aber als diese Häuser geräumt wurden hast du über die Krise der PSOE in Madrid und über das Skandal mit dem Buch Toda Putas berichtet, aber kein einziges Wort über diese Häuser.
Die Arbeit, die die Leute von diesen Haüser machen, als jugendliches Ergebnis zu bezeichnen finde ich wirklich ignorant von dir. Vielleicht warst du nie da, nur so kann ich es verstehen. Eine der letzten Veranstaltungen vom Laboratorio war ein Gespräch mit den Leute von Egunkarria, zB.
Ich habe nicht versucht zu behaupten, dass El Laboratorio wichtiger als Itoiz war oder andersrum. So eine Bewertung kann man nicht machen und ich finde es unfair , dass du es machst. Was diese Häuser für die Leute in Madrid, Malaga oder Santiago bedeuten kann man nicht so unterschätzen. In eine Stadt wie Madrid ist El Laboratorio wesentlich für die Leute die in Freiheit sich ausdrücken, arbeiten, leben wollen.

sorry, pizca

einmischer 19.06.2003 - 11:53
aber indy ist echt kein service-unternehmen. ralf schreibt über das, worüber er eben schreibt und das ist mehr als die meisten anderen tun. wenn du dein thema unterrepräsentiert findest, musst du schon selbst schreiben. sorry, aber da unterscheidet sich indy eben von der süddeutschen zeitung. "indymedia heisst selbermachen".

Richtig

Ralf 20.06.2003 - 08:38
Ich seh das auch so, wenn dir was wichtig erscheint, schreib drüber. Ich muss auch von irgend etwas leben, von daher habe ich nur begrenzt Zeit noch nebenbei Texte für Indy zu machen. Das Projekt hat ja auch nur Sinn, wenn jeder das schreibt, was er für sinnvoll findet. Im übrigen schreibe ich ungern über Sachen bei denen ich mich auskenne oder nicht überprüfen kann. Einfach was wieder zu geben, was andere ins Netz posten, ist nicht meine Sache.

Nochmal

Ralf 23.06.2003 - 22:05
Ich halte das für völlig falsch, Itoiz irgendwie in den Bereich Besetzung zu nehmen. Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache. Auf der Demo am Samstag haben die Leute dort das noch mal klar gemacht. Dani, von den Solidari@s hat erklärt, man habe nichts gegen Besetzer, viele kämen schließlich zur Unterstützung, aber "wir verteidigen unsere Häuser". Das ist einfach was ganz anderes. Damit macht man das Spiel der Angreifer mit, die irgendwann auf den Begriff Besetzer umgeschwenkt sind. Dani erklärte noch mal, die einzigen "Besetzer hier sind die von der Guardia Civil", die das Baskenland besetzt haben. Leute wie Sanz, der Präsident der Regionalregierung und die sollten abhauen.
Bilder zur Demo.
 http://germany.indymedia.org/2003/06/55716.shtml

und nochmal

pizca 24.06.2003 - 11:08
ich habe in keinem moment behauptet, dass Itoiz im selben Rahmen wie die besetzten Haüser steht, sondern im Rahmen eine Unterdruckswelle, die im ganzem Spanischen Staat stattfinden. Es ist keine isolierte Aktion und ich finde es sehr wichtig, dass die Leute davon informiert werden. Und ich finde es einfach merkwurdig, dass du es wie eine isolierte Aktion behandelst. Und es hat mich ein bisschen sauer gemacht, dass du die besetzten Haüser so verächtend behandelst.

und zum wort okupa...

pizca 24.06.2003 - 11:22
Versuch die Leute nicht irre zu machen. Fuerzas de ocupación, also besetzungsarmee, oder wie es auf deutsch heiss, hat nichts zu tun mit okupa, Hausbesetzer. Und die okupas verteidigen auch ihre Haüser, oder wie würdest du es nennen, spielplatz verteidigen? Ein Haus besetzten ist kein Spiel, es ist sehr hart und mit den neuen gesetzten kannst du deswegen 2 jahre im Knast sitzen. Und es geht nicht nur um einen Platz für spass haben, es geht um soziales zentrum, arbeit mit den Nachbarn, mit den Flüchtlinge, politische Arbeit in sehr schweren Bedingungen. Ich glaube sowas verdient mindestens ein bischen Respekt und ich verstehe wirklich nicht, warum du die okupas so angreifst.

@ pizca

24.06.2003 - 14:15
dann fang doch endlich an zu berichten!