besetzung der buehne und rede der frauen / thessaloniki

lucheni productions 18.06.2003 02:52 Themen: EU Gipfel Thessaloniki Gender
im laufe des konzerts (dienstag abend, 17.6.) vor dem besetzten theologie-gebauede hat eine gruppe von frauen die buehne besetzt und eine rede ueber sexismus und die reproduktion patriarchaler verhaltenweisen in vermeintlich emanzipatorischen zusammenhaengen gehalten.
im laufe des konzerts (dienstag abend, 17.6.) vor dem besetzten theologie-gebauede hat eine gruppe von frauen die buehne besetzt und eine rede ueber sexismus und die reproduktion patriarchaler verhaltenweisen in vermeintlich emanzipatorischen zusammenhaengen gehalten.

der rede vorangegangen waren workshops zum thema und die schaffung von (zumindest temporaeren) frauenraeumen, die aufgrund maennerbuendischer verhaltensweisen und sexueller belaestigungen im camp der anti-autoritaeren bewegung organisiert wurden.

hier der link:
 http://www.thessaloniki.indymedia.org/local/webcast/uploads/metafiles/frauenkaempfen.mp3

die rede ist in englisch und griechisch.
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Ergänzungen

"des Konzerts"

??? 18.06.2003 - 15:01
welchzes Konzerts?
Wer hat da gespielt, warum wurde dort gespielt, was wurde dort gespielt???

bands....

timmi 18.06.2003 - 15:11
auf dem konzert haben alte bekannte griechische punk-hc-rock bands gespielt.unter anderem panikos,deus x machina...
auf dem konzert,organisiert von der antiauthoritaeren initiative thessaloniki waren etwa 3000 leute.

weniger das konzert

the hurricane 18.06.2003 - 20:31
ging auch weniger um das konzert, das war nur die moeglichkeit eine entsprechende oeffentlichkeit zu haben, um die im camp vorhandenen sexismen zu thematisieren und eine oeffentliche diskussion in gang zu bringen.
das konzert war eben auch von der anti autoritaeren bewegung organisiert, die auch das camp initiiert haben.

sorry , Hinweis über Umweg

Ruth Luschnat 24.06.2003 - 14:28
Aufruf zu einer Berliner Frauen VV+ zum Vorberitungstrefen 1.07. .....,Kommt zum Vorbereitungstreffen 1.07.03, 18.00 h, Frieda, Proskauer 6 (U.Samariter Str.)

also: tut mir leid, das ich diesen Umweg gewähl habe, aber ich wollte unseren Aufruf auch unter Gender drin haben und das hat gestern nicht geklappt. So ist er unter open posting und manche werden ihn so nicht direkt finden.




von Ruth Luschnat - 23.06.2003 08:57

Es reicht uns!
soll endlich wieder die Frauenbewegung inBerlin in Gang bringen. (in anderen Städten auch, aber da kann ich kaum VVs anleiern)
Anläße gibts mehr als genug, daher,
- ähnlich wie der Aufruf der Kölner Frauen zu ihrer VV am 30.06.03- , fordern auch wir uns zu
versammeln für Proteste unter.

STOPPT GATS, PRIVATISIERUNGSWAHN UND SOZIALRAUB - AGENDA 2010 !
in der linken Zusammenhängen fehlt uns leider oft das Wissen und
das Verhalten zur Genderanalyse, es ist als ob die Leute durch den Krieg alle wieder verstärkt patriarchal drauf sind, ob das bewußt gemacht wird, läßt sich kaum sagen. Deswegen finde ichs schade, dass der Redebeitrag der Frauen aus Thessaloniki nicht abrufbar ist momentan. Es ist Zeit wieder was zu starten !
Kommt am 1. Juli ab 18.00 Uhr ins Frieda Frauenzentrum umd helft mit, dass es mehr Spass gibt und mehr Bewegung !!!
P.S.: der Aufruftexz ist als lay-outete Word datei erhältlich zum Verbreiten. Ich versuchs mit dran zu hängen , weiß aber nicht, ob das geht.

Gruß
ruth



„Es reicht uns!“

Aufruf zur Berliner Frauen Vollversammlung
am 19. August 2003 in....(Entscheidung am 1.07.03)

Geschätzte Frau.....,Kommt zum Vorbereitungstreffen 1.07.03, 18.00 h, Frieda, Proskauer 6

die Verfasserinnen dieses Schreibens kommen aus verschiedenen Frauenzusammenhängen und haben sich zusammengefunden, um sich gemeinsam gegen die derzeitige Politik (z. B. Hartz, Agenda 2010, GATS etc.) zur Wehr zu setzen. Verschiedentlich sind Frauen in der Vergangen-heit politisch in die Öffentlichkeit getreten. Zuletzt hatten 1993/1994 viele unterschiedliche Frauen aus Gewerkschaften, autonomen Frauengruppen, Parteien, Projekten usw. unter der Überschrift: ES REICHT !! zusammen zum FrauenStreikTag 94 aufgerufen. Seither ist an koordinierter und wirksamer - gemeinsamer Bewegung nicht mehr viel sichtbar geworden. Heute, 10 Jahre später, haben wir Frauen - lokal, EU- und weltweit – noch viel mehr Gründe alarmiert zu sein und den sofortigen Stopp vieler Fehlentwicklungen im Namen von uns Frauen zu fordern! Die Frauenbewegung auch in unserer Stadt erscheint unnatürlich stumm im Angesicht der wahrlich lebensbedrohlichen Entwicklungen, die es zu verhindern gilt
(siehe Rückseite).
Das GATS (General Agreement on Trade in Services) der WTO (Welthandelsorganisation) droht die Lebensbedingungen von vielen Frauen bei uns und weltweit extrem zu verschlechtern, bis hin zu voraussehbaren Kriegen um Wasser. Der hiesige Sozialabbau, ob als Agenda 2010, Hartz, Privatisierung oder anderen „Sparkonzepten“ ist offen frauenfeindlich gestaltet und ist Folge der WTO-Politiken (GATT, GATS, TRIPS, etc.) Siehe: www.attac.de/frauennetz/gats_krieg.php

Tatsache ist: Neoliberale Politik wie GATS (weltweite Ebene), Hartz und Agenda 2010 (nationale Ebene) betreiben Sozialabbau und verstärken die Entsolidarisierung - Spaltung in der Gesellschaft und unter uns Frauen, hier und weltweit. Wenn wir nicht JETZT GEMEINSAM
– über die schon bestehende soziale Spaltung zwischen den Frauen hinweg –
wieder eine vernehmbare Proteststimme von uns Frauen initiieren und uns gegen diese zerstörerischen Konzepte wirksam wehren, drohen diese patriarchalen Politiken die notwendige Frauensolidarität zukünftig extrem zu erschweren.

Mehr noch: GATS & Co. Bedrohen Demokratie, Menschenrechte und die Existenz. Außerdem fördern sie autoritäre Strukturen. Gerade ein erneutes Schweigen der Frauenbewegung würde zu Recht daran erinnern, dass die deutsche Frauenbewegung in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts nicht zur Verhinderung autoritärer Entwicklungen beigetragen hat. Umso mehr glauben wir, dass die heutige Frauenbewegung die Chance ergreifen muss, um eine solidarische und demokratische Entwicklung zu ermöglichen.

Auch Ihre Stimme, zusammen und solidarisch mit denen anderer Frauen, kann da sehr wohl einen Unterschied machen und bessere Entwicklungen forcieren! Wir meinen, dass Ihre Stellung Sie in die relativ privilegierte Situation setzt, dass Ihre Stimme öffentlich Gehör findet und mit Anderen zusammen ein öffentliches Gewicht entfalten kann. Daher meinen wir, dass auch Sie dieser Verantwortung gerecht werden sollten. Wir laden Sie daher ein, sich an der Frauenvollversammlung am 19. August zu beteiligen, um in Berlin Frauenpolitische Aktionen, zu GATS, Agenda 2010 und Hartz, Berliner Sparhaushalt im September 03 zu ermöglichen und damit eine neue Phase von Fraueneinmischung zu initiieren Wichtig ist uns eine politische Präsenz von Frauenbewegung in Berlin wieder fest zu installieren Z.B. auch über eine Teilnahme am Europäischen Treffen für die Rechte der Frau am 12.11.03 in Paris, einleitend zum 2. Europäischen Sozial Forum ebenda.
Das Beispiel GATS.......
Die WTO-Verträge wie GATS werden nur von einem EU-Kommissar hinter verschlossenen Türen und unter Ausschluss der nationalen Abgeordneten verhandelt. Diese Vorgehensweise ist eine Verschiebung der Macht von den gewählten Parlamenten zu den Multinationalen Konzernen („Verfassung der Wirtschaft“). GATS ist die existenzbedrohende Plünderung des Gemeinwohls und der Ressourcen! Zentrale Bereiche der Daseinsvorsorge liegen bislang noch weitgehend in der öffentlichen Hand. Sie sollen im Rahmen des GATS - Abkommens für internationale Anbieter geöffnet werden. Alle lebenswichtigen Bereiche (Wasser, Nahrung, Luft, Versorgungsinfrastruktur) sollen dem privaten Gewinnstreben durch deren vollständige Privatisierung dienen. Die Folgen der Privatisierung von elementaren Dienstleistungen sind schon jetzt zu beobachten: Bisher sind Staat und Kommunen nach dem Solidarprinzip für die Grundversorgung Aller verantwortlich, gleich ob arm oder reich, ob jung oder alt, krank oder gesund. Öffentliche Güter sind unter öffentlicher Kontrolle. Für Konzerne ist dagegen das Gewinnprinzip handlungsleitend. Sie investieren dort, wo Profite zu erwarten sind. Den EinwohnerInnen sind sie keine Rechenschaft schuldig. Skandalös ist, dass tendenziell die Waffenindustrie der einzige Bereich werden könnte, der nach wie vor staatlich subventioniert werden darf. Ein Drittel der weltweiten Ausgaben für Rüstung würden eigentlich genügen, um flächendeckende Bildungs- und Sozialsysteme zu finanzieren, statt - bedingt durch „Privatisierung “ + Armut und Perspektivlosigkeit -. Terrorismus zu fördern. Fundamentalisten rekrutieren dort am Besten, wo es kein öffentliches Sozialsystem gibt. Sie können dort am ehesten durch ihre sozialen Angebote wirken .

Überall auf der Welt sind es vor allem Frauen, die Dienstleistungen im Bereich der Grundversorgung erbringen, ob sie als Lehrerinnen oder Krankenschwestern im öffentlichen Sektor beschäftigt sind, ungeschützt und schlechtbezahlt als Altenpflegerin o. Hausangestellte arbeiten oder unbezahlt als Hausfrauen Sorgearbeit leisten. In vielen Ländern ist der öffentliche Sektor bisher ein wichtiger Arbeitgeber für Frauen, bei dem sie sozial abgesicherte Jobs finden. Es ist eine Errungen-schaft von Kämpfen, dass diese Aufgaben vergesellschaftet/bezahlt werden, besser sie würden immer existenzsichernd durch alle Geschlechter geleistet.
Durch Hartz und Agenda 2010 aber wird vielen Frauen in Partnerschaften das eigene Einkommen gestrichen. Durch Privatisierung im Pflegebereich kommt es schon jetzt zu vermehrter „Pflegearbeit durch die Familie“; so führt Agenda 2010 und Hartz direkt zu mehr unbezahlter Frauenarbeit bei uns, ohne Alterssicherung!
In den Ländern des Südens erfolgen bereits seit zwanzig Jahren im Rahmen von IWF-Strukturanpassungsprogrammen vor Allem Kürzungen sozialer Programme und die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen. Dadurch sollen angeblich die überschuldeten Staatshaushalte saniert werden. Stattdessen wurden ganze Länder in den Ruin getrieben (Beispiel: Argentinien). Die soziale Kluft zwischen Reichen und Armen wurde dadurch extrem vertieft. Deswegen fordern viele die Abschaffung von IWF, Weltbank und WTO, auch Streik: www.globalwomenstrike8m.server101.com

Das Beispiel „Wasser“....GATS ist angelegt auf Gewinn z.B. aus Wasser. Am Wasser zeigt sich deutlich, das Gemeinwohl öffentlich organisiert gehört: : (Kriege um Wasser zeichnen sich ab )
- In Indien wurde jüngst ein ganzer Fluss privatisiert, die dort lebenden Menschen wurden mit Gewehren am Trinken aus ihrem Fluss gehindert, bis sie durch Proteste die Rücknahme des irrsinnigen Verkaufs erzwangen. Durch die Unumkehrbarkeitsklauseln im GATS wäre diese Verkauf unumkehrbar gewesen: Wasserversorgung unter GATS wäre ein Todesurteil für viele..
- Nach der Privatisierung der Wasserversorgung stiegen die Preise in Cochabamba, Bolivien, um 100 Prozent, in der philippinischen Hauptstadt Manila um 50 Prozent.
- Gewinn rangiert vor Qualität: In England funktionieren Wasser-, Energie- und Verkehrsbetriebe privatisiert schlechter als vorher öffentlich.
Generell gilt: Wo privatisiert wird, werden in der Regel Frauen arbeitslos, abgesicherte Arbeitsplätze werden in Teilzeit- und Billigjobs verwandelt und Frauen zur Gründung von „Ich-AGs“ gedrängt. Rationalisierung und Reduzierung staatlicher Leistungen haben zur Folge, dass soziale Dienstleistungen vom bezahlten in den unbezahlten Sektor verschoben werden, zumeist auf Frauen. Zudem sind besonders alleinerziehende und arme Frauen auf erschwingliche öffentliche Dienstleistungen angewiesen. GATS wird die unbezahlte Arbeit von Frauen erhöhen und die soziale Polarisierung vertiefen. Im Norden wie Süden, Osten und Westen. Schluss damit !



smash patriarchy Flugblatt

mehr dazu 25.06.2003 - 20:05