Zeit für Zeit in Madrid

Herbert Hofmann 15.06.2003 00:18 Themen: Globalisierung
Von der globalisierten Kapital-Demokratie
"Zeit für Zeit" bei utopischer Konferenz in Madrid

HAMBURG/MADRID. Die Utopie "Zeit für Zeit", die bei der vom 24. bis zum 29. Juni 2003 stattfindenden 4th International Utopian Studies Conference ( http://www.geocities.com/uss2003/) in Utopolis zu Madrid präsentiert wird, entstand am Philosophischen Seminar der Universität Hamburg, als das Schlagwort "Globalisierung" langsam in das allgemeine Bewusstsein einsickerte und deren Ausprägungen begannen, das Antlitz der Erde unwiderbringlich zu verändern.
Allmählich machte sich die Erkenntnis breit, dass dieser Eine-Welt-Gedanke nicht unbedingt zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die große Masse angelegt war, sondern der Oligarchie weniger multi-national operierender Konzerne und derer Protagonisten diente. Unter dem Deckmantel der Demokratisierung der Welt nahm das Projekt der Moderne eines Francis Bacon seinen zerstörerischen und erstmals ungehemmten Lauf – bis zur vollständigen Pseudo-Rationalisierung und damit Entmenschlichung sämtlicher Lebensgrundlagen und tradierten Werte.

Die Nutznießer dieses gleich Heuschreckenschwärme marodierenden Systems nannten dieses System, für das es sich zu kämpfen lohne, @demokratie®©™

Die große Masse der Verlierer hingegen sah sich mit dem Raubtier-Kapitalismus konfrontiert. Geopfert auf dem Altar der so genannten "Demokratie". Sie wurden entmachtet, enteignet, entsolidarisiert und degradiert zu Sklaven, die allenfalls der globalisierten Kapital-Demokratie den Pugo feudeln dürfen. Die Rede ist von der Kaste der Malocher und Konsumenten, von der Kaste der Ausgemusterten, der Kaste der Ausgebeuteten sowie von den Angehörigen der Kanonenfutter-Kaste, um nur einige zu nennen.

Ihnen allen haben die Hamburger Autoren Herb Buchlowski und Andreas Friedrich Halle das utopische Projekt "Zeit für Zeit" gewidmet, indem sie das bestehende System analysierten und auf seine blinden Flecken untersuchten. Gleichzeitig suchten sie nach Auswegen, die sie in Form einer utopischen Global-Gesellschaft beschrieben. Sie schafften das Geld, Grenzen und den Glauben an das unendliche Wirtschaftswachstum ab. Sie vernetzten die Welt miteinander und entdeckten liebevolle Menschen, die darüber reflektierten, was sie mit ihrer Lebenszeit anstellen. Eine Vielzahl von ihnen diskutierte mit den Autoren und brachte ihre Ideen in "Zeit für Zeit" ein. Das Werk ist einerseits eine Kritik an den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen und zeigt andererseits Möglichkeiten, wie die Menschen, mit den Mitteln, die sie heutzutage haben, anders umgehen könnten.

"Zeit für Zeit" ist ein utopischer Reisebericht mit Internetanschluss und der Einladung zum Mitmachen. Unter  http://www.zeitfuerzeit.net finden sich rund um das Thema "Utopie" weiterführende Informationen, aktuelle Veranstaltungs-Tipps sowie zahlreiche kommentierte Links.
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Ergänzungen