Black Block in Lausanne

anti-terror 04.06.2003 22:57 Themen: G8
übersetzung von text von indymedia uk über black block in lausanne
übersetzung eines beitrags bei indymedia uk zum black block:

Ich habe an der Blockade des schwarzen Blocks [im Folgenden „Black Block“, d. Übs.] am Sonntag in Lausanne und am gewaltlosen Widerstand beim Überfall auf das Bourdenette-Camp teilgenommen. Ich habe gerade die Solidaritätsbotschaften von Mitgliedern von Pink and Silver (P&S) bei Indymedia UK gelesen und war zu Tränen gerührt. Solidarität ist unsere Stärke. Im Angesicht der massiven Repression, die momentan in Genf zu spüren ist, habt Ihr es geschafft, mich wieder stark zu fühlen. Ich wollte meine Unterstützung für Eure Ansichten ausdrücken und einige meiner persönlichen Gründe dafür erklären, warum ich am Sonntag mit dem Black Block unterwegs war.

In meinem Leben habe ich an einer Vielzahl von verschiedenen Aktionen teilgenommen. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass polizeiliche Repression und staatliche Gewalt keine Antwort auf gewalttätige Demonstrationen sind, sondern sie erst herbeiführen. Wir haben das Recht, wirkungslos zu protestieren, außerhalb der „Yellow Zones“, die die Mächtigen beschützen und es ihnen ermöglichen, uns zu ignorieren.

Ich habe mit Millionen anderen Menschen weltweit an den großen und friedlichen Demonstrationen am 15. Februar 2003 teilgenommen. Ich habe es gesehen, als sie uns ignorierten und den Krieg im Namen der Demokratie begingen. Es hat mich krank und wütend gemacht. Es hat gezeigt, dass die größten Demonstrationen in der Geschichte nichts ändern, wenn nur Stimmen ihren Protest äußern. Direkte Aktionen aller Art sind der einzige Weg, um Veränderungen durchzuführen.

Alle Blockaden am Sonntag haben in diesem Geist stattgefunden. Sie haben KEINE Meinung ausgedrückt. Die „Meinung“ der Leute über das versaute System in dem wir leben wurde immer wieder laut und deutlich geäußert. Die Blockaden waren direkte Störungen eines Treffens von Staatsoberhäuptern – um dem G8 den Widerstand gegenüber zu stellen. Persönlich fühlte ich es deswegen, weil unsere Aktion vielleicht effektiv sein könnten , wir würden sicher angegriffen werden. Ich wollte in der Lage sein, mich und die Leute um mich herum zu verteidigen. Das wurde mir bestätigt, als die ersten Angriffe der Polizei in Lausanne stattfanden. Der erste Angriff war gegen den Pink and Silver-Umzug, nicht gegen den Black Block. Die beiden Blöcke waren klar getrennt und agierten in unterschiedlichen Gebieten.Die Polizei feuerte Gas in den friedlichen Umzug, weil er der Route der Delegierten zu Nahe kam, weil er effektiv war.

Viele Leute des P&S-Blocks rannten nach hinten zum Black Block, der besser darauf vorbereitet war, sich gegen die Attacken zu wehren. Wenn die Aktivisten den Vormarsch der Polizei nicht aufgehalten hätten, dann wäre der Platz viel eher geräumt worden. Wenn die Musik des P&S-Blocks nicht gewesen wäre, dann wäre es ein sehr düsterer Ort gewesen. Als sich die beiden Blöcke unter dem Angriff der Polizei vermischten, gab es dem Platz Leben und widerstand dem Drang, ohne Kampf aufzugeben.

Der Angriff von schwer gepanzerter Riot-Polizei macht einem Angst. Es ist mir schon oft passiert, aber ich denke, man kommt nie über die Angst hinweg. Aber ich habe mich immer mehr so gefühlt zurückzuschlagen und ich habe den Wert des Black Block verstanden.

Der „Black Block“ ist nicht das selbe wie ein Riot. Während der Plünderungen und Straßenkämpfe in Genf sah ich, dass die Leute größtenteils ortsansässige Kids waren; einige hatten nicht mal ein maskiertes Gesicht. Sie schmissen irgendwelche Scheibe in der Eile ein und in ihrer Wut schmissen sie alles Mögliche auf die Polizisten (fliegende Plastikflaschen auf gepanzerte Riot-Polizisten wird keinen großen Einfluß haben...) Für mich ist dieser öffentliche Ärger eine Antwort auf die Entfremdung und das Aufeinandertreffen vom Leben der Leute unter der Sklaverei der Gehälter, Medienpropaganda und Konsumdenken. In seiner eigenen Art ist es schön, aber es ist nicht der Black Block.

Ein gut-organisierter Black Block (wie wir am Sonntag waren) besteht aus autonomen Gruppen von Freunden, die gut vorbereitet sind und die Straße mit einigem gemeinsamen taktischen Verständnis dafür einnehmen, wofür wir da sind. Um den Raum zu nehmen und ihn mit Barrikaden und Geschossen zu verteidigen, um den vergänglichen Moment zu nutzen, in dem wir den Raum kontrollieren, um das Eigentum und die Symbole des widerlichen Systems zu zerstören, unter dem wir alle zu leben gezwungen sind. Diese Eigentumszerstörung ist NICHT „zufälliger Vandalismus“; sie ist höchst politisch und gewöhnlich sorgsam zum Ziel gesetzt. Am Sonntag sah ich Debatten zwischen verschiedenen Gruppen (und Sprachen!) – mit Steinen in der Hand – über die Politik der verschiedenen Ziele. Einige Ziele wurden angegriffen, andere auf Grund der Diskussionen in Ruhe gelassen.

Die Zerstörung und Brände, die vom Black Block hervorgerufen wurden, sind genauso wichtig wie die Musik und Farbe der Umzüge. Wenn wir nur kämpfen und zerstören, dann werden wir eine sehr düstere neue Welt erschaffen und antikapitalistische Bewegungen sind stark, weil sie einfallsreich und zahlreich sind ,aber einige Botschaften sind glasklar:

Kapitalismus tötet. Die Menschen Leiden wegen kapitalistischer Ausbeutung und Kriegen. Der Planet wird durch Umweltverschmutzung und Zerstörung vernichtet. Millionen werden zu Flüchtlingen gemacht durch wirtschaftliche, ökologische und militärischen Mißbrauch. Sie werden verfolgt, verhaftet und deportiert. Das Leben in den G8-Staaten basiert auf diesem Leiden und dieser Verfolgung...

Wenn wir das wirklich meinen, dann ist es unangemessen, auf die Straße zu gehen und zu feiern. Es ist richtig, auf die übermächtige Ungerechtigkeit mit Wut zu antworten und es ist vollkommen angemessen, Lausanne und Genf kurzzeitig als Kriegsgebiet aussehend zu verlassen. Wenn diese Gipfel zu den Geräuschen von Rotorblättern, brennenden Barrikaden und Tränengas stattfinden, dann entlarven sie die reale Gewalt, die hinter dieser glänzenden Show versteckt ist. Und es veranlaßt die Leute in einer Weise dazu, sich aufzusetzen und davon Notiz zu nehmen, wie es kein friedlicher Marsch erreicht. Es wird bemerkt und öffnet politischen Raum für Ideen um durchzubrechen und zu wachsen.

George Orwell meinte einmal, dass eine Gesellschaft, in der es ein Verbrechen ist, einen Menschen zu töten, aber nicht, 10000 Tonnen Bomben über einem Wohngebiet abzuwerfen ihn manchmal glauben mach, dieser Planet sei ein geisteskranker Zufluchtsort von anderen Planeten. Ich habe die gleichen Gefühle, wenn ich den Skandal sehe, der in den Medien um ein paar zerbrochene Fenster gemacht wird, wenn unser westlicher Lebensstil doch so abhängig von Mißbrauch, Terror, Armut und Ausbeutung. Die hysterische Verdammung der „Gewalt“ des Black Block ist für mich einfach nur wahnsinnig.

Ich denke, dieser Meinung dürfte eine echt überraschende Anzahl der Bewohner von Lausanne gewesen sein, die auf die Straße kamen und auf ihre Balkone, um dem maskierten Black Block zuzuwinken und das freie Essen und die Zigaretten aus den geplünderten Läden mit einem Lächeln anzunehmen. Diese Leute waren nicht von den klar ausgerichteten Attacken des Black Block bedroht. Die Eltern und die Kinder waren gefangen in den Gasattacken der Polizei, hatten Angst, aber nicht vor den maskierten Black Block-Aktivisten, die sie in Sicherheit brachten. Ein kleines Mädchen gab mir dankbar einen Kuß. Jeder den ich kenne der am Sonntag im Black Block war, hat sich wirklich gekümmert, deswegen waren sie da.

Das ist nur das was mir durch den Kopf geht und da es so spät ist, werde ich jetzt aufhören. Es sollte auch Platz für Kritik an der Art sein, wie wir am Wochenende agiert haben, aber gerade jetzt geht der Kampf noch weiter und es gibt so viel zu tun. Ich wollte nur eine Stimme des Black Block zu der Vielfalt hinzufügen, über die hier berichtet wurde...

In Liebe und Solidarität
xxxx

zu finden unter  http://uk.indymedia.org/front.php3?article_id=70937&group=webcast
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Ergänzungen

wohl wahr

04.06.2003 - 23:30
Wunderbar! Ich unterstütze diese form von direkten aktionen, da sie meiner Meinung nach das Einzig wirksame sind. Viele angeblich linke oder emanzipatorische Gruppen die diese Art von Ausdruck verutrteilen, sehen oft nicht das ganze und scheinen vergessen zu wollen dass militanz ganz und gar auf Repression, Staatsterror und dem realen ökonomischen Wahnsystems beruht. Trotzalledem sollte man sich nicht dogmatisieren und seinen Blick offen halten. Weiter so bis die regierung fällt!

nen bissel pathetisch...

aber doch schön ! 04.06.2003 - 23:36
dem kann ich nur zustimmen.
die anwohner waren meinen erfahrungen nach übrigens die freundlichsten und nettesten.
selten so viele winkende omas gesehen.... kein witz.

mixed aktionsformen

geehate 05.06.2003 - 02:15
in genua gabs nen ähnlichen effekt wie der oben beschriebene, allerdings waren es da nicht pink and silver und black block, sondern tute bianche und black block.
nach langem hin und her ging es dann erst wieder nach vorne als die beiden unterschiedlichen aktionsformen sich gezwungenermassen mischten und die tute bianche die barrikaden sicherten während der black block offensiv werden konnte, weil die leute wussten, dass sie eine mehr oder minder sichere rückzugsmöglichkeit hatten.

so ähnlich war es auch bei der blockade der strasse lausanne-evian, allerdings waren die blockierenden attacies nicht halb so entschlossen und vor allem nicht so professionell ausgerüstet wie die tute bianche, aber vielleicht wird das ja noch, haben sich am sonntag ja trotzdem ganz gut gehalten und aller anfang ist ja bekanntlich schwer...

auf nach thessaloniki und dann nach paris
yippiiiiiiiiiiiiiiie
den mächtigen aufs maul

zitat

05.06.2003 - 03:18
eines demonstranten in genua:

"jedesmal wenn sie sich treffen gibt's eine guerrilla.
offensichtlich sind sie keine volksvertreter, sondern unterdrücker!"

Merkwürdig...

Hodscha 05.06.2003 - 03:39
Noch bis kurz vor dem G8 Gipfel stand in vielen Indyberichten der "Black Bloc" sei eine Erfindung von Polizei und Geheimdiensten, den sie dafür benutzen um berechtigte Protestformen zu diskreditieren und wo er jetzt vorbei ist will fast Jede/r hier dazu gehört haben...

mal langsam

ich 05.06.2003 - 03:56
der "black block" als gruppe existiert nicht. genauso wenig wie es die "friedlichen" oder die "demonstranten" als gruppe gibt. es ist eine form, eine methode um ... schau in einer dieser erklärungen, die du da anführst nach. ich habe kein bock das hier nochmal zu erklären. vorallem liess den artikel und du hast ein bischen idee(mehr auch nicht und brauchts auch nicht) was ein "schwarzer block" ist.

es gibt zb keine terroristische vereinigung "schwarzer block" oder eines der konstrukte, die immer wieder kommen. es gibt auch sicher keine mitglieder oder irgend so 'nen schrott. nichts dergleichen fix.

blac oder bloc

s.l. 05.06.2003 - 03:59
@hodscha

es gibt den blac bloc tatsächlich, in den medien (auch linken) wird aber oft darüber berichtet, das sich bullen, und/oder faschisten mit darunter zumischen, teils zur provo, teils um gezielt zu verhaften. das ist gerade bei massenprotesten a la genua sehr leicht. allerdings ist die masse nicht so drauf. warum das so ist liegt zum teil daran, das es keine verbindlichen blöcke mehr gibt, wo die einzelnen gruppen unter sich sind, also jeder kennt jeden. da kann sich kein gegner einschläusen. hat in der vergangenheit bei antifa demos sehr gut geklappt, da gabs heftige riots, wo nur sehr wenige bis häufig gar keine leut verhaftet wurden. also, schufft strukturen, lernt euch gut kennen, macht was mit menschen denen ihr vertraut... dann geht vielleicht mal wieder mehr...

sei domma ehrlich

mastermindchaos 05.06.2003 - 04:02
welcher normale mensch kriegt nicht die krätze angesichts einer aufmarschierenden bullenfront?
und das ist kein zufall.
die herrschaft (in dieser form ihre ausführende instanz) ist der natürliche feind des denkenden menschen
denn "wir sind geboren, um frei zu sein..."
protest ohne direkte aktionen ist belang- und zahnlos -
scheiben splittern und ihr schreit, menschen sterben und ihr schweigt!
der protest ist politisch und moralisch völlig gerechtfertigt
bullen und medien in ihrer exekutiven funktion machen sowieso was sie wollen
wichtig ist, ihnen was entgegen zu setzen
sie haben angst, das zeigen sie
und es wird nicht eher aufhören
als bis die sonne scheint

Freudsche Verschreiber

Z. 05.06.2003 - 13:41
"Ich habe mit Millionen anderen Menschen weltweit an den großen und friedlichen Demonstrationen am 15. Februar 2003 teilgenommen. Ich habe es gesehen, als sie uns ignorierten und den Krieg im Namen der Demokratie begingen. Es hat mich krank und wütend gemacht"

Ich habe wie Milliarden anderer Menschen weltweit an keinen großen und friedlichen Demonsrationen am 15. Februar 2003 teilgenommen. Ich habe es gesehen, als die Friedensbewegung uns ignorierte und den Krieg im Namen des Friedens verteidigten. Es hat mich nur wütend gemacht.

Black Bloc in Genf

tod@s somos black bloc 05.06.2003 - 14:10

Ich möchte dem Autor für diesen Text danken, denn in Zeiten, in denen wir noch nicht einmal von allen Genossen verstanden werden, ist es wichtig eine Stimme zu haben. Leider konnten wir in Genf nicht auf die Solidarität der Mitmenschen hoffen. Wir wurden von anderen Demonstranten festgehalten und geschlagen und als unpolitische Hooligans beschimpft. Menschen wurden attackiert, weil sie bei einer Zeitarbeitsfirma (Adecco) ein Grafitti hinterließen (don't work for them) und andere geschlagen, weil sie Scheiben einer BP Tankstelle einschlugen. Die "friedlichen" Demonstranten reagieren auf Gewalt gegen Sachen mit Gewalt gegen Menschen und fühlen sich wie die moralischen Retter der Welt. Diese bürgerliche Doppelmoral zeigte sich auch bei der Plünderung der zweiten BP Tankstelle. Diejenigen, welche ihre Buhrufe am lautesten hervorstießen als die erste Scheibe zerbrach, waren diejeigen welche am lautesten schrien als es um die (Um-)Verteilung der Getränke, Nahrungsmittel und Zigaretten ging.

Gesundheit und Anarchie...

Grundsätzlich richtig

Kampfzwerg 05.06.2003 - 14:16
Hallo zusammen!

Danke erstmal für die gute Übersetzung des Artikels - auch wenn ich den Inhalt mit Bedacht gelesen habe. Ich würde mich nicht als den "Linken" bezeichnen, habe aber durchaus Ansichten, die dem Großteil der auf indymedia veröffentlichten Artikel nahekommen.
Die These mit der Wahrnehmung der politischen Meinung durch Gewalt finde ich aber doch sehr gewagt, wenn auch die Argumentation größtenteils sehr schlüssig und nachzuvollziehen ist. Auf der anderen Seite wissen wir alle von der Macht gewisser Medien und wie solche Ereignisse in einschlägigen Medien hinterher dargestellt werden. Und ich bezweifle mal (leider!) daß die Masse sich auch noch über indymedia oder andere unabhängige Medien informiert, um wirklich auch die Hintergründe nachvollziehen zu können und nicht nur das glauben zu müssen was einem die Agenturen vorschreiben...
Deswegen wird die nicht nur berechtigte sondern sogar dringend notwendige politische Meinungsäußerung wohl nicht die erwünschte Resonanz finden und deswegen sollte man sich schon fragen, inwieweit der "Aufwand" dafür gerechtfertigt ist!!!

@tod@s...

A 05.06.2003 - 15:00
ich habe auch schon erlebt dass black block aktivistInnen von "friedlichen" demonstrantInnen (in diesem fall angehörige einer gewerkschaft) tätig angegriffen wurden.
es hagelte schläge und tritte wegen eines eingedrückten bank-fensters.
diejenigen selbsternannten "friedlichen" demonstzrantInnen die "was erreichen wollen" anstatt "was kaputtzumachen" wissen doch garnicht was sie tun wenn sie als reaktion auf die symbolische umverteilung von waren durch plünderung eines supermarktes (z.b.) gewalt gegen menschen anwenden und diese verletzen. sie haben bestimmt auch das gefühl dass ihnen dinge vorenthalten und weggenommen werden, sonst würden sie nicht an solchen demonstrationen teil nehmen, nur, könnten sie eigentlich genausogut zur polizei gehn um jagd auf diejenigen zu machen die eine wirkliche veränderung herbeiführen wollen...
es ist nunmal so, dass selbst massenproteste ohne militante aktionsformen ganz leicht totgeschwiegen werden können, das gab es schon oft genug, wer dass nicht sieht ist entweder blind oder dumm!
kein mensch würde heute von attac oder der "anti-globalisierungsbewegung" reden ohne seattle, prag, göteborg, genua...

Hälfte der Kommentare stammen von Bullen

05.06.2003 - 16:11
Dont feed the troll
...sag ich da nur

Noch viele SOLCHE schwarze Blöcke!!!

Nicole 05.06.2003 - 16:20
Stimmt!!! Der "Schwarze Block" in Lausanne war erstaunlich "diszipliniert". Selbst von dem Lautiwagen wurde mehrfach dazu aufgerufen genau zu schauen, welche Geschäfte mensch angreift und die Waren an die Lausanner Bevölkerung zu verteilen. Dies geschah dann zu meiner Verwunderung auch. Ich glaube es gab EinwohnerInnen in Lausanne, die waren nach den Plünderungen von den Leuten aus der Demo gleich mit mehreren Paletten Milch und anderen Lebensmittel eingedeckt worden und viele Kids standen am Straßenrand, die gleich mehrer Tafeln Schokolade in der Hand hielten. Zoff gab es nur, als ein paar vegan-Black-Bloc-Leute eine kleine Metzgerei plattmachen wollten. Das hat dann ein ziemliches Gerangel und diskutieren in der Demo nach sich gezogen...Von einem angegriffenen Bullen gleich am ersten Blockadepunkt habe ich übrigens nix gesehen, die sind doch gleich mit ihren Motorrädern weggefahren, als die Barries gebaut wurden. Es gab übreigens insgesamt ziemlich wenig Auseinandersetzungen mit den Cops. Im wesentlichen wurde sich aufs Barries bauen und Straßen-Blockieren konzentriert...

...was ist geblieben

Mr.Y2K 05.06.2003 - 21:46
...was ist geblieben?
...was hat sich verändert?
...sind Ideen in die Öffentlichkeit getragen worden?
...konnt der Blac Bloc etwas gesamtgesellschaftlich verändern?
...war der Weg der RAF (Gott habe sie selig) nicht der Richtigere und wann kam sie von diesem ab?
...
...seien wir realistisch, in der heutigen Zeit wird sich nichts dadurch verändern daß wir auf der Straße nur fordern... Was bleibt, ist ein verzweifelter Aufschrei in der partikulären Zerstörung von dem was uns "krank" macht.
Ein generelles Scheitern der Bewegung läßt sich an der Fehlenden Konsequenz(!) der Partizipanten sowie an deren Anzahl festmachen. Stichwort: Es geht wohl allen noch zu gut, um zu rebelieren. Ich betrachte die Riots als das was Sie sind: Ein trauriger Mob-Mix der versucht konzeptlos irgendetwas zu erreichen, um dann unter Trännengas sich in die Existenz zu fügen, die Ihr von der anderen Seite zugedacht wurde und die anscheinend nur zu bereitwillig angenommen wird...
Tja, ich hoffe wenigstens die Controller auf der "anderen Seite" werden bei der Endabrechnung erkennen, daß diese Treffen im "krassen" Mißverhältnis (Evian 100Mill€ Sicherungskosten) zum wirtschaftlichen Nutzen stehen und man diese in den Rockies oder auf einer kleinen Insel belassen sollte, als auf europäischen Festland. ...was aber auch als kleiner Sieg des "Mob-Mixes" gesehen werden könnte...

Fazit: Lieber ein kleiner Riot des "Mobs" als keiner!!!

CUS Y2K

...Gefühle

Mr. Y2K 05.06.2003 - 22:26
...mir ist gerade aufgefallen, wie wenig Ironie, Sarkasmus und auch Traurigkeit mit Worten, die man schrieb und nicht sprach wirken können bzw. auch nicht wirken.

PS: CX-38-M220-hhgg-§§§44 continue!!!

CUS Y2K

Feidsch p

sumulukulumus 06.06.2003 - 03:06
ich habe im februar auch an keiner demo teilgenommen.
aber krank bin ich trotzdem, hab schon gekotzt.
"Das Umfeld" (klingt wie Horrorfilm) ist so verschweisst,
dass nichts nach aussen dringt und nichts hinein kommt.
Ein echtes Vakuum des Vertrauens (klingt wie Musik -Bp).
jemand hat alles im griff
und eine maschine will geölt und poliert sein.
kennt ihr "panocracy"? he

Frieden

chichina 10.06.2003 - 00:36
... ich denke vielleicht ähnlich, nur habe ich in bezug auf den schwarzen block in genoa andere erfahrungen gemacht.
um etwas zu erreichen, müssen wir uns gesellschaftlich akzeptiert machen, das erreichen wir nicht indem wir friedliche demonstranten einschüchtern und städte zum brennen bringen, ich denke wir müssen einen neuen weg finden. wir müssen versuchen uns auch gegen stattliche einmischung immun zu machen (agents provocateurs...)
ich versteh die wut, den hass der in einem aufsteigt, wenn die riot-cops kommen... aber laßt uns einen neuen weg finden!!!