Genua kommt nach Genf oder: Das Ende der "Unschuld" der Bullen

Johnny 03.06.2003 21:13 Themen: G8 Globalisierung Repression
Massives Vorgehen der Polizei gegen klitzekleine, superfriedliche anti-Repressionsdemo heuteabend
Gegen 18 Uhr heute Abend startete am Place Neuve in Genf eine Demo mit etwa 150 Leuten, um für den Rücktritt der derzeitigen Polizeichefin Mme Spoerri zu demonstrieren. nach etwa 500 Metern in guter Stimmung und mit voller Medienpräsenz Tauchten 100 Bullen auf, wie immer mit grossen Gasgewehren etc, nur diesmal gleichzeitig knüppelschwingend und uns zur Auflösung der Demo auffordernd.
Wir setzten uns, etwa 50 Leute, der Rest floh.
Plötzlich sprang jemand auf und rief panisch etwas auf französisch, alle sprangen auf und flohen, während unglaublich viel Polizei und ein Hubschrauber anrückten, der ganze Stadtteil war besetzt.
Die Demo war vorbei, plötzlich krachte es an einem Auto, Zivibullen setzten Helme auf und warfen jemanden gegen ein Auto und dann zu Boden, um ihn festzunehmen. Ein Passant, ein nach Hause gehender Demonstrant?

Zur Stunde scharen sich an mehreren Orten in der Stadt erneut Schaulustige um Demonstranten um Randalierer um Bullen um ihre Fahrzeuge, es wird Nacht und soeben hat besagte Mme Spoerri ihren Schergen die Befugnis gegeben, auf die Beine von Demonstranten zu schiessen.
Der letzte Hilfeschrei einer von allen Seiten geächteten?

Es un mondo dificile...
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Ergänzungen

Wieviele Verletzte??

Autor des Artikels 03.06.2003 - 22:17
Menschen mit Platzwunden am Kopf, spontane, völlig bezugslose Festnahmen und übergriffe überall in der Stadt, wollen wir hoffen, das die Alte sich damit wenigstens ihr eigenes Grab gräbt.

Futuro incierto...

auf die beine schiessen??

narf 03.06.2003 - 22:30
womit denn????

Genfer Bullen drohen mit Streik, wenn ....

Polizisten sind Mörder 03.06.2003 - 23:28
.... sie nicht härter durchgreifen dürfen. Sie wollen endlich wie in Genua eine "temporäre faschistische Zone" (wie es nach Genua genannt wurde) schaffen dürfen.
Artikel aus dem Tagi:  http://switzerland.indymedia.org/de/2003/06/10690.shtml
Nun haben sie endlich bekommen, was sie wollten. Jetzt wo ein Großteil der Demonstranten und der Öffentlichkeit weg ist, darf die Polize "endlich" schiessen. Übrigens auch auf friedliche Demonstranten!

Was ich dabei nicht verstehe: Die Bullen leiden doch genauso wie alle unter der neoliberalen Politik. Wieder ein gutes Beispiel für Menschen mit ideologischer Verblendung.

Gonzo 04.06.2003 - 00:33
Bitte nicht so übertreiben, denn die Glaubwürdigkeit hat enorm gelitten in letzter Zeit.

Gruß aus Hamburg

Wenn Übertreibung Realität wird

Lotte 04.06.2003 - 01:13
Mensch Gonzo,
wieso hälst Du das für übertrieben?

Gruß Lotte

Es reicht!

FTP 04.06.2003 - 01:26
Wehrt euch mit ALLEN Mitteln!

übertreibung!

anti-panik 04.06.2003 - 02:36
haben da evtl. gewisse leute ein interesse daran, die demos in zukunft kleiner zu halten. lügen auf indymedia zu verbreiten ist eine üble art der subtilen beeinflussung. es wird niemals auf demonstrantInnen geschossen werden ihr psychos!!

04.06.2003 - 02:43
"es wird niemals auf demonstrantInnen geschossen werden ihr psychos!!"

ach ja? sag das mal den eltern von dem jungen der in genua '01 über den haufen geballert wurde! bist du so dumm oder tust du nur so?

Mal angenommen, Gonzo meinte es ernst...

04.06.2003 - 03:16
...mit seinem Einwurf. Zu verdenken wäre es ihm nicht!
Was ist es denn, was man als "übertrieben" ansieht? Meist sind es die Dinge, die eine bestimmte Entfernung zu dem haben, was man selbst als "wahr" ansehen möchte.
In den deutschen Medien wurde entweder nichts oder nur sehr Verzerrtes über die Proteste berichtet. Das ist in dieser Massivität eigentlich eigentlich was Neues. Seit dem Kosovo-Krieg sind die Medien wesentlich loyaler gegenüber der Macht geworden. Aber die G8-Berichterstattung hatte eine neue Qualität. Streckenweise wurde ich an die DDR erinnert. Wer nun hauptsächlich diese Medien konsumiert und dann auf einmal Indy liest, denkt ganz selbstverständlich erst einemal "was ist das denn für ein Quatsch?".
Das, was hier bei Indy zu finden ist, ist für viele zu weit ausserhalb des Gängigen, um auf anhieb ernst genommen zu werden.