Genf_die Tage davor

one 31.05.2003 06:54 Themen: Freiräume G8 Globalisierung
Genf_Lausanne_Annemass
Atmosphäre
Kurze Reflektion über die Tage davor
Seit zwei Tagen in Geneve mit Abstechern nach Annemas und Lausanne zeigt sich ein buntes Bild des Widerstandes der sich gegen das Treffen der G8 formiert um seinen Unmut über deren Politik zum ausdruck zu bringen. Die Proteste sind gut und gross vorbereitet, heute schon fand den ganzen Tag über ein "Gegengipfel" ein zusammentreffen verschiedenster Gruppen und Referenten statt, die über die mögliche andere Welt, über alternativen als die Weltordnung der kaltherzigen Neoliberalen und die ausgeblendeten grausamen Realitäten dieser ihrer Politik. Es ist erstaunlich wie einstimmig die Ablehnung gegen die Politik der G8 sich auf den verschiedensten Ebenen, von den Intelektuellen und Aktivisten der Gegengipfel und Camps bis hin zu Polizisten und Läden verbarrikadierenden Bauarbeitern, durch die Bevölkerung zu ziehen scheint. Die einen reihen grausame Fakten aneinander über Flüchtlingssröme und menschenverachtende Kommerzialisierung von Grundbedürfnissen, Toten an der EU Aussengrenze und eine sich selbst stetig fortsetzende Kriegsmaschinerie, rechnen Schuldenerlass gegen Schuldenszins auf, um zu einem der von den G8 herausposaunten guten Absicht - der neuen Partnerschaft für Afrika (NEPAD) - spottenden Ergebnis zu kommen: Der Schuldenerlass entspricht sechs Wochen der Zinszahllungen der verschuldeten Länder, die Knechtschaft setzt sich fort bis sie auch das letzte verkauft haben was sie verkaufen können.
Die anderen sprechen in einfachen Worten, wie ein Polizist in gebrochen Französisch auf die Frage was er denn von den G8 halte sagte, sie reden viel und tun nichts.
In der Innenstadt von Genf sind in vielen Schaufenstern PACE - Fahnen zu sehen, die auf dem Weg ist Symbol der neuen Bewegung gegen die kapitalistische Globalisierung zu werden. Andererseits sind ebensoviele Geschäfte proffessionell verbarrikadiert. Aber die Stadt ist nicht ausgestorben wie Genua 2001, die Atmosphäre ist entspannt, und die Stadt wurde nicht von der Polizei besetzt, sie scheint eher völlig aus dem Stadtbild verschwunden zu sein, selbst als während der >>freedom of movement and digital rights<< Demonstration Steine auf die russische Botschaft prasselten, war kein Polizist zu sehen.
Dass das keine Prognose ist weiss jeder der sich noch an die Ruhe vor dem Sturm in Genua2001erinnern kann. Aber die Proteste erscheinen, wenn auch ein breites Spektrum umfassend, von militant bis pazifistisch, was nicht immer so sein muss wie die friedliche Grossdemonstration zum ESF in Florenz gezeigt hat, denn sie kam auch ohne Militanz aus ohne an Stärke zu verlieren, ermutigend entschlossen und überzeugt.
Es scheint als ob sie wissen was sie tun und warum
Und das macht einen Grossteil der Atmosphäre hier während der Vorbereitungen auf die Blockade des "Gipfeltreffens" der "grossen 8 "aus, und es ist gut mit so vielen zu sein, die alle durch diesen Wunsch verbunden werden. Eine andere menschlichereWelt,
uund den Willen dafür zu kämpfen.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen