Genf: kleinere Ausschreitungen am Rande der Demonstration

Svennie d. R. 30.05.2003 16:29 Themen: G8 Globalisierung Soziale Kämpfe
Um 11.00 Uhr startete im Zentrum von Genf die Freedom of Movement Demonstration. Etwas ueber 2000 Menschen nahmen teil.
Am Ende des Demonstrationszuges versuchte eine kleine Gruppe von etwa vermummten, schwarz gekleideten Teenagern Fensterscheiben und Glasfassaden von Gebaeuden zu zerstoeren.
Die Demonstration war schon laengst an der Rue de Lausanne 154 vorbeigezogen, als mehrere Aktivisten das Tor zu diesem Gebaeude aufstiessen, das Gelaende aber nicht weiter betraten. Innerhalb des Komplexes waren etwa 50 Polizisten stationiert, die sich allerdings passiv verhielten.
Demonstrierende zuendeten Feuerwerkskoerper. Verschiedende kleine Gegenstaende wurden geworfen, anfangs jedoch keine Steine. Auch vor der staendigen Vertetung der russischen Foederation kam es zu kleinen Ausschreitungen. Folge dessen waren geringfuegige Galssschaeden an Fenstern und Fassaden. An der Bushaltestelle Rue des Champs wurde etwas spaeter Traenengas gegen eine Gruppe von 10 bis 20 Leuten abgefeuert, die Steine warfen. Ob es sich bei der Gruppe der schwary gekleideten und Vermummten Teenager um Polizei in zivil oder einfach nur um randalierende Jugendliche handelte, konnte bislang nicht vollstaendig geklaert werden, da niemand der berichterstattenden Demonstrierenden direkten Kontakt zu diesen Personen hatte.

An einer Shell Tankstelle und einem danebengelegenen Autohaus An der Rue Varenbe wurden Muellcontainer auf die Strasse geworfen und einer in Brand gesetzt. An der Tankstelle gingen um 13.56 Uhr Scheiben zu Bruch. Kurz darauf traf die Polizei ein und sicherte das Objekt. Die Demo ist mittlerweile beendet. An der Rue de Lausanne Ecke Avenue de France haben sich etwa 200 Attac Leute aus Deutschland versammelt, um vor das World Trade Center in der Naehe des Flughafens zu ziehen. Am Flughafen sollen Polizisten aus Bayern stationiert sein, die bei Ausschreitungen die *grobe Arbeit* uebernehmen sollen.
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Ergänzungen

30.05.2003 - 17:13
Wieso werden Leute die militantere Aktionen machen sofort als "Polizeiagenten" verdächtigt.
Ihr müsst euch mal damit abfinden, dass nicht alle so brav sind wie die deutschen ATTAC Kontingente.

@ersten

+.+ 30.05.2003 - 17:21
lies doch bitte eben richtig. da steht, daß es noch nicht geklärt wurde.

Die Information kam von der FAU.CH

xxx 30.05.2003 - 17:22
Gestern wurden Zivibullen beobachtet, wie sie versucht haben Randale anzuzetteln. Warum ist wohl klar.
Bei Indy-Schweiz gabs gestern ein Statement von der FAU.CH.

Wie Du jetzt auf attac kommst ist mir völlig unklar. Die hatten mit der Demo gar nichts zu tun und hatten sich auch nicht geäussert.

Glücklicherweise haben solche primitiven Provo-Statements wie der von Dir (egal aus welcher Ecke Du nun bist) keinen Einfluss auf irgendwas. (ausser vielleicht auf die Stimmung bei den Ergänzungen)

die sprache, die sprache...

einer, den du kennst ;) 30.05.2003 - 17:40
also dass "um 13:56" Scheiben eingeworfen wurden und dann die "Polizei das Objekt sicherte" das ist ja astreines polizeiberichts-deutsch. überleg mal, wie du das schreibst, was du schreibst. und der satz: "ob es sich um zivilpolizei oder um randalierende jugendliche handelte, konnte nicht vollständig geklärt werden" ist ja wohl einfach daneben. ich sach mal: die frage ob es sich um politisch bewusste menschen gehandelt hat, die eine radikalere protestform gewählt haben, konnte auch nicht vollständig geklärt werden. deine schreibe ist leider genauso tendenziös wie in den bürgerlichsten medien.

Bericht von vor Ort folgt

Teilnehmerin 30.05.2003 - 17:56
sorry, der Bericht klingt wie eine Zusammenstellung von Berichten von einer Person die nicht dort war und wird der Stimmung auf der Demo nicht ganz gerecht. Es waren mehrere Tausend auf der Demo, nur am Anfang waren es erst 2000.

alles ist irgendwie tendenziös

ich 30.05.2003 - 17:56
aber je mehr berichte reinkommen, umso genauer wird das bild.

@autor

düdelidü 30.05.2003 - 18:54
ich finde es relativ arm, jeden, der sich nicht zu schade ist, der kapitalistischen kriegsmaschinerie mit gegengewalt zu antworten, als "randalierenden jugendlichen" oder "vermummten teenager" zu bezeichnen. nur weil du dich vielleicht in deinem studentenleben "friedlich" gekifft hast solltest du nicht jeden verurteilen der bereit ist, mehr in die wagschale zu werfen als einen lockeren spaziergang

düdelidü ist einfach nur ein Provo

30.05.2003 - 19:08
Er will hier künstlich eine Sinnlos-Disko anregen.
Meine Bitte: Reagiert nicht auf diesen Bullshit - egal ob es ein Nazi, ein Bulle, ein gelangweilter Teenie oder ein "1.Mai-ist-geil"-Kinder-Kommie ist.


Wenn letzteres:
Du musst Indymedia ja nicht lesen, geh zu "kommunistische_weltrevolution_online.de" dort findest Du dann bestimmt super-duper verbalradikale Desktorevoluzzer, mit denen Du darüber abfeiern kannst, wie revolutionär es ist, wenn 14Jährige Omas ihre Krücken anzünden...

ob friedlich oder militant...

wichtig is der widerstand!!! 30.05.2003 - 21:23
ihr hippies solltet euch damit abfinden das die radikale linke mehr is als rumsitzen sich von den bullen wegtragen zulassen und lieder singen[kann mensch alles machen] aber meine protestform isses nicht,dafür brauch ich kein ersten mai oder sonstwas...wenn genug leute da sind die bock haben und n sinnvolles ziel dann krachts!!!

und glaubt mir ich bin älter als 30 und meine teenagertage sind lange vorbei...damals wurde die hafenstr verteidigt und die flora erkämpft und wenn es damals nicht massenhafte militanz gegeben hätte gäbe es heute weder das eine noch das andere...trotzdem brauch es glöeichzeitig natürlich viele leute auf den straßen die andere widerstandsformen wählen denn nur zusammen können wir irgendwas erreichen!!!
also hört auf mit den pöbelein und akzeptiert die verschiedenen aktionsformen!
no pasaran!
g8 vernichten!

sach mal, bis du noch ganz dicht?

anarchia si 30.05.2003 - 21:59
was bezeichnest du andere leute (die du nich mal kennst) als hippe? und dazu noch "hippie" als schimpfwort?
Was ist so verkehrt daran, bei militanten aktionen mal nachdenken zu fordern? oder bist du einer von denen, die militanz mit nicht-nachdenken gleichsetzen?
dann schreibst du was von wegen "akzeptiert die verschiedenen aktionsformen" und beschimpfst leute, die für nachdenken vor aktionen sind, als "hippies".
echt unglaublich, wie stuumpf und durchgeknallt ihr automaten seid! vor lauter ideologie nicht mal mehr geradeausdenken und das auch noch toll finden!

Ideenwettbewerb

30.05.2003 - 23:37
weiß irgend ein Mensch eventuell Begriffe die nicht so komisch klingen wie "Ausschreitungen", "Krawalle", "Randale", "Übergriffe" etc

Ich würd mich freuen, wenn ihr die hier posten würdet.

Neue Ansätze, neue Ideen, neue Aktionsformen, neue Konzepte,
neue Organisationsformen, neue Begriffe...
neue Gesellschaft ?

Oder wollt ihr die Robocops und andere RepressionsSöldner weiterhin als "Sicherheitskräfte/Ordnungskräfte" bezeichen ? etc

ich glaube du verwechselst die begriffe

kuno 31.05.2003 - 03:45
hippie und pazifist.erstere sind eine subkultur der endsechziger, die auf gute rockmusk und drogen abgefahren sind und durch den vietnam krieg zunehmend politisiert wurden. einige desillusionierte wurden dann später soger militant. pazifisten sind welche die friedfertigkeit schätzen so wie mahatma ghandi. der diskriminierende gebrauch des wortes hippie in der punk und politszene ist traurig. diese hippies, die sicher auch vieles falschgemacht haben, sind menschen, die viele tore aufstießen, und denen wir immer noch viel verdanken(auch politisch).es wird zeit für die dogmaten sich damit auseinanderzusetzen. dürfen langhaarige hippies auf euren plenums nicht mitreden. sind sie gar minderwertig? weil sie andere musik hören? wer hat denn damals die flora besetzt und die bäume gepflanzt im flora park? irgendwelche stadtteilhippies, die jetzt immer noch da sind, während die autonomen wichtigtuer schon lange ihre schäfchen ins trockne gebracht haben.

hippie

31.05.2003 - 13:58
sollte nicht diskriminierend sein und die hipies von heute haben auch nix mehr mit den sixtees zutun...
@kuno: les mal richtig,ich hab ja geschrieben das es beides brauch und die leute die zb heute in der flora am baun sind,sind genausoviele hipies wie automaten...außerdem finde ich als automat gelegentlich ja friedliche aktionen auch angebracht und will nicht randale um jeden preis aber meist finde ichs ehr naiv zuglauben" wir setzen uns da mal auf die straße und singen und erreichen was" ich schmeiß da lieber was,erreich auch nix und bin ersmal n stück meiner wut los.

was ich nich versteh is warum nicht militante...militanz nicht nur für sich ablehnen,sondern sie auch gleich allen andern verbieten wollen...oder glaubt "ihr" nur der staat darf gewalt ausüben?

Das Problem liegt anderswo

Tante Emma 31.05.2003 - 14:19
"was ich nich versteh is warum nicht militante...militanz nicht nur für sich ablehnen,sondern sie auch gleich allen andern verbieten wollen...oder glaubt "ihr" nur der staat darf gewalt ausüben?"
Das ist Quark. Meist wird nicht ndie Militanz kritisiert, sondern die Hirnlosigkeit, mit der die stattfindet. Bei den meisten Aktionen findet nichts Zielgerichtetes mit vorheriger Überlegung statt, sondern ein "ich mach jetzt mal irgendwas kapuutt". Wenn man das dann krisiert, gibts sofort aggressives Angebrülle von wegen "verpiss dich du dreckshippie". Selbst militante Leute, die lediglich Reflexion fordern müssen sich anbrüllen lassen.

black dove 31.05.2003 - 15:45
ich bin selbst zwar auch n gewaltfreier, mich nervts trotzdem wenn die militanten immer als hirnlos hingestellt werden. Bei Diskussionen sind mir viel öfter dogmatische PazifistInnen begegnet die die gewaltfreiheit idealisieren als hirnlose militante.Es gibt ganz klar Situationen in denen es 1. moralisch gerechtfertigt ist und
2. effektiv ist
Gewalt anzuwenden. Oft besteht diese Situation aber nicht.
und das muss besprochen werden. dieses blöde Gelaber von wg. alle Militanten sind doofe Teenager ist destruktiv, unehrlich und stimmt einfach ganz oft nicht. viele Militante sind sehr reflektiert und wissen was sie tun (viele auch nicht). Angesichts dieses Kapitalismus der uns hier gegenübersteht empfinde ich es manchmal als zynisch dauernd auf Liedersingen und liebsein zu beharren.
Gewaltfreiheit ist revolutionär, du riskierst mehr als wenn du Steine schmeisst. Gewaltfreiheit bedeutet dich voll einzusetzen mit vollem Risiko. Also nicht rumzulaufen und lieb zu sein.