Mannheim: Beinahe Demonstrant vor Spinelli-Kaserne überfahren

Unabhängige KriegsgegnerInnen 24.05.2003 17:43 Themen: Militarismus
Auch heute gab es eine Blockade vor der US-Kaserne Spinelli-Barracks, beinahe kam es zu einem unschönen Zwischenfall, als eine Autofahrerin versuchte, die Blockade zu durchbrechen.
Mannheim, 24.5.03

Bei der jeden Samstag stattfindenden Blockade vor der US-Kaserne Spinelli-Barracks in Mannheim-Feudenheim gab es heute beinahe einen Zwischenfall. Normalerweise schließen die Bundeswehrsoldaten, die die Kaserne bewachen, sofort das Tor, wenn sie die Anti-Kriegsaktivisten kommen sehen. Da wir letzte Woche aber nur zu dritt blockiert haben, waren sie wohl dem Irrtum aufgesessen, diese störende Angelegenheit sei damit erledigt. Als wir heute zu zehnt anrückten, waren nur zwei Feldjäger am Kaserneneingang. Zu Beginn unserer Blockade blieb so das Tor geöffnet und wir blockierten die ein- und ausfahrenden PKWs mit unseren Transparenten. Eine amerikanische Autofahrerin hatte es wohl besonders eilig, aus der Kaserne zu kommen. Sie versuchte, die Blockade zu durchbrechen, fuhr über eins der Transpis. Ein Kriegsgegner, der sich vor das Auto gestellt hatte, kommt sich nur durch einen Sprung auf die Motorhaube davor retten, überfahren zu werden (leider kein Foto von dieser Szene). Einige der BlockadeteilnehmerInnen setzten sich dann kurzzeitig vor das Auto, da wir aber so wenige waren, konnte die Fahrerin seitlich an diesem Hindernis vorbeifahren. Danach versuchte eine amerikanische Soldatin, die Demonstranten zu verjagen, indem sie mit "police" und "jail" drohte. Als diese hart blieben, wurde das Kasernentor geschlossen und die deutsche Polizei kam dann auch recht schnell. Diese drohte zunächst mit Räumung, dann entspannte sich die Lage jedoch, wir konnten bleiben. Insgesamt haben wir das Tor ca. eine Stunde lang blockiert.
Zu Beginn unserer Blockadeaktionen Ende Januar/Anfang Februar hatte es den einen oder anderen Zwischenfall mit rabiaten Autofahrern gegeben, seitdem jedoch nicht mehr. Passiert ist dabei nix.
Einige Soldaten und Polizisten konnten heute gar nicht verstehen, warum wir unsere Aktionen fortsetzen, wenn der Krieg doch "vorbei" ist. Unserer Aktionen richten sich jetzt gegen die Besetzung des Irak, gegen die kommenden Kriege (Syrien? Iran? Nordkorea?) und gegen die aktuell stattfindenden "kleinen" und vergessenen Kriege.

Gegen Krieg, Unterdrückung und Kapitalismus - weltweit
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Ergänzungen

Der Krieg ist nicht vorbei

24.05.2003 - 18:26
Vielleicht sollte folgender text des WuMing-Kollektivs mal massenhaft als Flugblatt verteilt werden . auch an die Polizisten:  http://de.indymedia.org/2003/05/52155.shtml

"Bei all den schrecklichen Bildern von verstümmelten Kindern, den Nachrichten von Plünderungen, persönlichen Abrechnungen, der Lynchjustiz, Nachrichten von Marines, die schießen, weil sie Kinder mit Kamikazekriegern verwechseln, bei all dem ist es grotesk, dass gesagt wird, "Der Krieg ist beendet". Gewonnen und beendet."

Huii

HERP 24.05.2003 - 19:20
Huiii....
Nach den Massenaufmärschen im Vorfeld des krieges jetzt noch drei bzw. 10 ...naja war ja wohl nichts mit Friedensbewegung .

1 Stunde??

24.05.2003 - 22:24
Sonst hörte man anderswo immer nur von ein paar Minuten, aber das ihr es 1 Stunde geschafft habt finde ich sehr gut!

Der Aktivist, welcher auf die Motorhaube gesprungen ist, hätte wenigstens das Auto noch ordentlich demolieren oder die Windschutzscheibe zerschlagen können.

Wie wärs mal damit, das ihr das Tor mit einer dicken Metall-Kette zu schließt? Würde sicherlich auch viel Zeit in Anspruch nehmen.

Weiter so, der Widerstand geht weiter!!!

Fussel 25.05.2003 - 15:21
Der Hammer war aber das die Polizei uns er erzählte wir hätten auf das Auto eingeschlagen.