Polizeipfarrer hilft bei Abschiebung

Päpstin 13.05.2003 23:17 Themen: Militarismus Repression
Menschenrechte mit Füßen getreten: Evangelischer Polizeipfarrer im Einsatz bei gewaltsamer Abschiebung von Flüchtlingen
Menschenrechte mit Füßen getreten: Evangelischer Polizeipfarrer im Einsatz bei gewaltsamer Abschiebung von Flüchtlingen


Zum ersten Mal beteiligt sich ein evangelischer Pfarrer an der Abschiebung von Flüchtlingsfamilien. Polizeipfarrer Michael Hack war dabei, als die Polizei in den frühen Morgenstunden die Wohnungen von drei Flüchtlingsfamilien stürmte. Die kurdische Mutter Nurhan Saygili wurde von Polizisten an den Haaren durch den Flur gezerrt, in Handschellen gelegt und stundenlang von ihren kleinen Kindern getrennt. Die weinenden Kleinkinder wurden in einem separaten Abschiebebus zum Flughafen gebracht. Nurhan Saygili erlitt in Istanbul unmittelbar nach der Abschiebung eine Fehlgeburt.

Am selben Tag, gleichfalls in Krefeld, scheiterte die Abschiebung des Hamdin Bartu aufgrund polizeilicher Mißhandlungen. Herrn Bartu war unter anderem das Jochbein gebrochen worden. Der psychisch kranke Mann erlitt einen schweren Nervenzusammenbruch und fand Zuflucht in der Klinik Krefeld-Königshof. Der Ausländerbehörde lag ein medizinisches Gutachten über ihn und seine Ehefrau vom März diesen Jahres vor. Der Leiter der Ausländerbehörde, der Gruppenleiter Asyl und weitere Mitarbeiter der Ausländerbehörde Krefeld versammelten sich außerhalb ihrer Dienstzeit zum dramatischen Abschiebungsschauspiel. Zur Unterstützung hatte die Krefelder Behörde auch noch ein Spezialkommando der Zentralen Ausländerbehörde in Dortmund angefordert.

Den Zeugenaussagen der Betroffenen und ihrer Angehörigen begegneten Polizei und Ausländerbehörde mit höchst merkwürdigen Erklärungen. Und leider auch der Geistliche. Dieser will im "Halbdunkeln aus der zweiten Reihe" gesehen haben, wie sich Nurhan Saygili ihre Haare selbst rausgerissen hat.

[...]
Gegen die Stadt Krefeld ist mittlerweile Strafanzeige wegen Körperverletzung und Hausfriedensbruch gestellt worden.
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Ergänzungen

weitere Infos...

XX 13.05.2003 - 23:32
Nähere Informationen und Gesprächspartner können sie über katholischen Pfarrer und Sprecher des Krefelder Flüchtlingsrates Albert Koolen erhalten. Er kennt persönlich die Flüchtlingsfamilien.

damit das nicht falsch verstanden wird

Päpstin 13.05.2003 - 23:35
ich hab diesen hier Artikel nicht gepostet, um jene kirchlichen Gruppen zu verunglimpfen, die sich akitv für Flüchtlinge einsetzten, z.B. Kirchenasylgruppen oder ähnliches. An diese Menschen einen solidarischen Gruß!

Luther

Hong Xing 14.05.2003 - 00:28
Hat nicht schon Luther, der Urvater aller protestantischen Pfaffen, die Abschlachtung der aufständischen Bauern gefordert?

Protestantismus

14.05.2003 - 11:31
war schon immer ein obrigkeitshöriger Steigbügelhalter des Kapitalismus

Ich wills ja nur mal vorweg sagen!

Paul 14.05.2003 - 16:50
Aber ich fühle mich bei dem Beitrag,der diesen Vorfall bestimmt nich Objektiv wiedergibt, und den Kommentaren darunter, in meinen Religiösen Gefühlen verletzt!

Gleiches Recht für Alle Religionen!

Johannes 14.05.2003 - 16:54
Ist ja nicht das Erste Mal!

Konfliktmanagement...

redjack 14.05.2003 - 17:22
Wen wundert's? Ob als Geistlicher, als Arzt oder Sanitäter, wer diese Berufe bei der Polizei ausübt, muß uns allen hoch suspekt sein.
Korpsgeist und das Gefühl gewaltiger Macht in der Zusammenarbeit mit der Polizei lassen einen schnell vergessen, warum die Bevölkerung diesen Berufen soviel Vertrauen entgegenbringt... wie war das noch? Schaden abwenden? Schweigepflicht? Keine Gewalt?

@Paul

Päpstin 14.05.2003 - 20:00
wenn Du Dich in Deinen religiösen Gefühlen Verletzt fühlst, dann tut mir das leid.

Aber wenn Du meinst behaupten zu müssen dass dieser Artikel nicht der Wahrheit entspricht, bezichtigst Du Pfarrer Albert Koolen der Falschaussage.

Setzt Dich einfach mit Albert Koolen in Verbindung und frag ihn persönlich, er steht für nachfragen zu Verfügung. Die Telefonnummer kannst Du sogar googeln...

Martin Luther:

15.05.2003 - 02:30
Schon Martin Luther sagte vor über 400 Jahren wörtlich:

Dem nach sol und muss es uns Christen kein Schertz, sondern grosser ernst sein,... unser seelen von den Jüden, das ist: vom Teufel und ewigen tod, zu erretten. Und ist der [Mein Rat], wie droben gesagt, Erstlich:
Das man ire Synagoga mit feur verbrenne und werffe hie zu, wer da kan, Schwefel und pech. ... Zum andern, Das man ihnen alle ire Bücher neme, Betbücher, Thalmudisten, auch die ganze Bibel, und nicht ein blat liesse. ...Zum dritten, Das man inen verbiete, bey uns und in dem unsern öffentlich Gott zu loben, zu dancken, zu beten, zu leren, bey verlust leibes und lebens. ...Zum vierden, Das inen verboten werden, den Namen Gottes fur unsern ohren zu nennen. ...Meins dünckens wils doch da hinaus, Söllen wir der Jüden lesterung rein bleiben und nicht teilhaftig werden, So müssen wir gescheiden sein, und sie aus unserm Lande vertrieben werden.

Martin Luther: >, 1543

der 1. Ökumenischer Kirchentag Berlin 2003

15.05.2003 - 02:34