Kein Rabehl-Auftritt in Frankfurt/O. / Rechter Prof ausgeladen

Inforiot 08.05.2003 17:33 Themen: Antifa
Er kam, sah, und fuhr wieder - Graffitis und Plakate gegen Einladung für rechten Prof an der Europauni

Für Mittwoch, den 7. Mai hatte die Studenteninitiative LAHODA Belarus e.V. zu einer Veranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema Medien und Krieg in den Mensa- und Hörsaalkomplex der Universität Viadrina in Frankfurt eingeladen.

Referieren bzw. diskutieren sollten die drei Mitglieder des Philosophischen Salons e.V. Stefan Pribnow (Vorsitzender), Dr.Harald Wessel und auch Prof. Dr. Bernd Rabehl.

Dazu kam es allerdings nicht.
Am Mittwoch, wenige Minuten vor Veranstaltungsbeginn, beschloss LAHODA das Date mit Rabehl platzen zu lassen. Vorrausgegangen war dieser Entscheidung offenbar die Umgestaltung des gegenüberliegenden Bauzauns mit der Parole: "7.5. Keine Räume für Rassisten! Rabehl verpiss Dich!". Daneben waren mehrere Plakate welche die Beendigung von Rabehls Lehrtätigkeit forderten geklebt worden.

Erst durch diese Aktion war LAHODA, von denen zumindest Teile schon vor einer Woche Informationen über Rabehls Rechtslastigkeit hatten, klar geworden, wen sie sich dort eingeladen hatten. Der Grund für die Absage war aber leider nicht die Ablehnung Rabehls, sondern die Angst "linke Autonome" könnten die Veranstaltung kippen. Ein echtes Armutszeugnis. Die VeranstalterInnen zeigten sich jedoch etwas düpiert, das der Philosophische Salon e.V. ihnen diesen dubiosen Rabehl vermittelt hatte.

Das nächste mal sollte also für LAHODA gelten: Mal recherchieren wen man sich als Gäste einlädt.

Mehr Infos gibt es hier:
 http://www.inforiot.de/news.php?topic=news&article_id=1840
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Ergänzungen

Glückwunsch. Tia, die 68ziger, so ändern sich

die Zeiten. 08.05.2003 - 19:19

Danke

ich 08.05.2003 - 21:17
Tja, scheinbar scheint es die FU Berlin nicht das zu schaffen, was ihr geschafft habt. Nämlich das der ehemalige (oder sogar zurzeitige) Kalaschnikow Schreiber und nationalrevolutionär Rabehl nicht sprechen darf.
An euch: Super!
An die FU: Nachmachen!

Querfront abschalten!

abc 09.05.2003 - 02:41
Hier noch ein interessanter Text zu Rabehl:

hm

weist 09.05.2003 - 15:31
''Der Grund für die Absage war aber leider nicht die Ablehnung Rabehls, sondern die Angst "linke Autonome" könnten die Veranstaltung kippen. Ein echtes Armutszeugnis.''

Würd ich nicht sagen. Nur die übliche Ausflucht, weil's ihnen wohl arg peinlich war, sich von Rabehl/PhilSal verarschen zu lassen.

Zu LAHODA: Habt ihr Weißrussen in euren Reihen? Genau wie türkische oder kurdische Studivereinigungen manchmal zu diesem (aus deutscher Perspektive) eigentümlichen Linkstum, das nur vor dem kulturellen Hintergrund korrekt einzuordnen ist, neigen, sind Leute mit dem soziokulturellen know-how unabdingbar, will man die politischen Aktivitäten einer solchen Gruppe korrekt interpretieren.
Gerade bei Emigranten aus Osteuropa ist eine konservative Tendenz recht verbreitet, und deutsche rechtsnationalistische Gruppen nutzen dies aus, um in dieser Subkultur Anhänger zu keilen. Sollten sich Kritikpunkte finden, geht auf die Leute zu und erklärt ihnen, daß sie gerade Scheiße bauen. Braune Scheiße stinkt, aber viele Leute, die mit den Feinheiten der deutschnationalen Politszene nicht so vertraut sind, gehen diesen Rattenfängern auf den Leim; nicht weil sie böswillig sind, sondern weil sie es nicht wissen können.

Zur jungen Freiheit: n Freund hat mal gemeint, bei entsprechend positiven Eckdaten (insbesondere der finanziellen Situation - wobei das aus der Sicht der jF natürlich _negative_ Eckdaten wären ;-P) wäre es möglich, dieser Publikation durch massiertes Bestellen von Probeabos durch Mitglieder der links-progressiven Szene nachhaltig Schaden zuzufügen und die Ausbreitung durch indirekte Inanspruchnahme der Verlagsfinanzen einzudämmen - das Kalkül ist: die jF hat soundsoviel Geld, Zeitungen zu drucken etc; für jeden Euro davon, der bei Leuten landet, die die Zeitung ungelesen schreddern (oder, meine persönliche Variante: mit den Augen des Wissenden lesen und somit faszinierende Erkenntnisse über die personellen und ökonimischen Verflechtungen der Gegenseite erhalten), ist ein Euro weniger vorhanden, um diese Propaganda an Leute zu verbreiten, die darauf hereinfallen.
Solltet ihr das machen wollen, bedenkt, daß im Akquirieren von personenbezogenen Daten und im Weiterverkauf selbiger mittlerweile enorme Verdienstmöglichkeiten liegen. Im Zweifelsfall kann mensch sich auch einen Untermieter faken, indem am Briefkasten zusätzlich ein entsprechendes Namensschild angebracht wird o.ä. Konkret wollen sie bei der jF e-Mail und Telefonnummer. Ach, euch fällt schon was ein - und konzertiert kommt so was natürlich am wirkungsvollsten.

@abc: coole Ergänzung!