Mannheim: Spinelli-Kaserne besucht

Greasy Grass 20.04.2003 00:27 Themen: 3. Golfkrieg Militarismus
KriegsgegnerInnen machen Besuch in der Spinelli-Kaserne in Mannheim
Während in Heidelberg noch der Ostermarsch mit Antifaaktion am Hauptbahnhof lief, besuchte am heutigen Samstag eine kleine Gruppe unabhängiger Kriegsgegener die Spinelli Kaserne im Mannheimer Norden. Gegen 16.00 verließ ein Militärkonvoi das Kasernengelände in Richtung Mannheim.
Er bestand im wesentlichen aus Trucks, Hummer, 2 Tankwagen (nur 2 Hummer in Sandfarbe; Kennzeichen wurden notiert).

Beim Eintreffen der Gruppe am Haupttor mißglückte der Versuch der Bundeswehrsoldaten, das Tor schnell zu schließen, diesen Umstand ausnützend, machte sich ein Teil der Gruppe auf den Weg in die Kaserne. Die sichtlich überraschten Bundeswehrsoldaten versuchten recht hilflos die "Eindringlinge" zum
Rückweg zu bewegen.

Nachdem die deutschen Soldaten auf ihre Unfähigkeit ein Kasernentor zu schließen hingewiesen wurden, und die Hilflosigkeit bewaffneter Soldaten gegenüber gewaltfreiem aber entschlossenem Handeln allen Beteiligten deutlich war, verließen die "Eindringlinge" den Ort des Geschehens.

Wenig später wurde im angrenzenden Wohngebiet von AnwohnerInnen beobachtet, wie ein PKW mit fünf Insassen von einem Aufgebot von fünf Polizeifahrzeugen kontrolliert wurde. Offenbar wurde dieses Fahrzeug, von der Polzei, mit der Aktion am Kasernentor in Verbindung gebracht. Es bleibt abzuwarten, ob den Insassen des Fahrzeuges ein juristisches Nachspiel droht.
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Ergänzungen

Macht sowas eine Bewegung aus?

Ein Unabhängiger Kriegsgegner 20.04.2003 - 10:46
Zwei Stunden vorher haben 4 Leute nochmal einen Konvoi vor den Spinellis angehalten, nicht sehr lange, aber lange genug, um wieder Flugis an die FahrerInnen zu verteilen. Danach haben wir noch 'n bißchen gewartet und sind dann weg. So waren also (mindestens?) zwei verschiedene Aktionen an den Spinellis - trotz der Nazis in Heidelberg. Und die beiden Gruppen wußten nix voneinander...
Gegen Nazis, Krieg, Kapitalismus!

Ja das ist Bewegung !

Coyote 20.04.2003 - 23:46
Das klingt so ein bißchen frustriert. Es ist doch ein super Gefühl, daß zwei Aktionen an einem Tag stadtfanden, unabhängig, gewaltrfei, aber bestimmt.
Das wir nichts voneinander wußten, lag zum einen an dem Naziaufmarsch (und dem damit verbundenen Zeitunterschied), zum anderen sicherer an fehlender Kommunikation. Mir ist aber fehlende Kommunikation allemal lieber, als eine
zentralistische Organisation. Außerdem bleiben wir so unnberechenbarer und das ist allemal ein Vorteil. Ich finde es ist ein gutes Beispiel, denn wenn wir zusammen vor Ort gewesen wären, hätten wir bestimmt versucht uns auf eine
gemeinsame Aktion zu einigen, und dann hätten statt zwei nur noch eine Aktion stattgefunden, zwar mit doppelt soviele Leuten, aber zwei ganz unterschiedliche Aktionen kommen doch besser oder nicht?

Macht weiter, und berichtet auch weiter, das ist wichtig, auch wenn Ihr das Gefühl habt, daß das nicht Neues mehr ist.