Extreme Inszenierung beim Sturz der Bagdader Saddamstatue gestern

g-b 10.04.2003 23:32 Themen: 3. Golfkrieg Medien Militarismus
Bei www.whatreallyhappened.com findet man Belege dafür, dass
(a) Exil-Iraker, die am Wochenende von US-Truppen in den Irak eingeflogen und dort beschützt wurden, gestern mit am medienwirksamsten die US-Truppen um- und den Statuensturz be-jubelten;
(b) aber durch eine Weitwinkelaufnahme klar wird, wie wenige "Zuschauer" beim Statuensturz nur anwesend waren und "jubelten"!
Fazit: Es war eine propagandistisch-mediale Inszenierung größten Ausmaßes!
/10/03 Smoking Gun in Baghdad: 'Welcome, Bush' = INC Photo Op! BUSTED! The men who tore down the statue were not locals, but men who flew in with Ahmed Chalabi!

 http://www.democraticunderground.com/duforum/DCForumID66/17554.html

Smoking Gun in Baghdad: 'Welcome, Bush' = INC Photo Op!
Judge for yourselves. Here is the original Washington Post Chalabi/INC article:

Exile-Led Militia Has Low Numbers, High Hopes
Ill-Equipped Group Seen as Unprepared

DOKAN, Iraq, April 7 -- It was a motley group of freedom fighters filing aboard four C-17 military transport planes at a remote airfield in northern Iraq last weekend. Some of the 700 men of the newly dubbed 1st Battalion of Free Iraqi Forces -- vaunted as the kernel around which a new Iraqi army would be assembled -- were so lightly armed they lacked even pistols, let alone assault rifles. Members of the group are expected to perform a variety of tasks, including delivering humanitarian aid and helping to hunt supporters of Iraqi President Saddam Hussein.

Most of the INC's militiamen are like Sarkawt Ahmad, who deserted from Hussein's armed forces years ago. A Kurdish native of Baghdad, Ahmad fled in 1990 to the north, where U.S. and British fighters enforcing a "no-fly" zone created a haven for the Kurdish parties that rule here. But he wants to go home. "The INC is going to Baghdad, that's why I'm with them," said Ahmad.

From rows of couches, there was a striking view of Lake Dokan. But all eyes were on the television, where satellite news channels showed the INC founder, Ahmed Chalabi. The INC, one of six anti-Hussein groups working with the United States, is often criticized by other opposition groups for its apparent lack of grass-roots support inside Iraq. The group has replied that its most crucial support is meant to be invisible: intelligence networks and discreet undergrounds, which Chalabi now will be expected to activate.


Here is a link to the enlarged photo window that accompanies this article.

Here is the photo that appears on that page with this caption: "Ahmed Chalabi, left, arrived Sunday at an air base near Nasiriyah in southern Iraq with members of a militia called the Free Iraqi Forces."



Now here is a link to a Reuters photo gallery from today's Baghdad celebration.



Caption: "An Iraqi man greets advancing U.S. Marines on the way to the centre of Iraqi capital Baghdad. April 9, 2003. REUTERS/Oleg Popov"

See anybody familiar in the Chalabi/INC/Free Iraqi Forces clan pictured above this photo?

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Ergänzungen

5 Jubel-Irakis und 50 Journaile mit Kamera

Marat&Kumpanei 11.04.2003 - 00:11
Wer die Bilder gesehen hat, 10 US-Panzer (mindestens)rundum, ein paar Jubel-Iraker und 50 internationale Journaile mit Kamera und Kugel-Schutzweste - jubelndes irakisches Volk? Naja.! Dann gab's noch ein paar jubelnde irakische Plünderer - Plünderer jubeln immer beim Plündern!

propaganda hin oder her

j 11.04.2003 - 01:31
statements die implizieren, saddam sei bei seinem volk doch gar nicht so unbeliebt KANN und WILL ich nicht durchgehen lassen.

Dachte ich mir schon

Konrad Argast 11.04.2003 - 01:33
Die von den kriegsunterstützenden Medien gezeigten Fotos von Jubel - Irakern zeigten ohnehin auffällig wenig zivile Iraker, und das allseits kolportierte Foto mit t-shirt-schwenkenden irakischen Männern zeigte gar nur zwei Einzelpersonen.
Kein Zweifel, daß das Saddam Hussein - Regime, das ja 1968 vom CIA im Rahmen einer ihrer berüchtigten verdeckten Aktionen installiert worden war, sich nicht der freudigen Unterstützung der Mehrheit des irakischen Volkes erfreute. Aber daraus den Fake zu produzieren, daß "das irakische Volk" ausgerechnet die Drahtzieher jenes aus dem Ruder gelaufenen Sattelitenregimes freudig begrüßen solle, das ist schon dreist.
Bemerkenswert aber, wie das CIA-gesteuerte pseudolinke Lumpenpack, dessen offizielle Bezeichung ich an dieser Stelle lieber nicht nennen (damit dieses Posting nicht wegen Ausgewogenheit rausfliegt), diese durchsichtigen Propagandalügen noch mit frenetischem Beifall beklatscht. Gruß an die Fake - "Internationalistin". Es ist vorbei mit der Tarnkapperei.
So wie der irakische Widerstand sehr wohl lernen wird, die Kollaborateure mit dem Feind zu erkennen, zu entlarven und letztlich auch unschädlich zu machen, so sollte es die Linke hierzulande auch machen. Keinen Fußbreit den CIA - Tarnkappen! Proimperialistische "gusanos" isolieren und aus allen linken Projekten und Ansätzen konsequent ausschließen!

Solidarität mit der Antikriegsbewegung weltweit!
Solidarität mit dem irakischen Widerstand!

@j

weist 11.04.2003 - 02:05
Kommt immer drauf an, wie du fragst. Fragtest du (zu Regimezeiten), ob die Leute lieber Saddam wollen oder etwas anderes, kriegtest du auch in Abwesenheit von Regimespitzeln immer noch über 50% Zustimmung für den status quo, einfach, weil sehr viele Leute sich ja gar nix anderes vorstellen konnten.
Wenn du fragtest, ob Saddam oder 'Operation Iraqi Freedom', war die überwiegende Mehrheit fürs Regime, sogar Leute die's eigentlich besser wissen müßten (gemäß westlicher Weisheit).

Aber die Sache sieht ja so aus: better the devil you know zum einen*, und zum anderen hat sich unter der Embargosituation zwischen Regime, Kurden und Schiiten eine Art stabiles Gleichgewicht eingestellt - suboptimal im Fall der Schiiten, aber besser als alles, was sie in den vergangenen 30 Jahren hatten. Das _Rüstungs_embargo gegen den Irak war ja definitiv berechtigt, und die Flugverbotszonen, obwohl illegal, hatten auch ihr Gutes (Saddam konnte schiitische Aufständische nur noch plattmachen lassen, wenn Clinton/Bush/Blair es ihm erlaubten, was ein oder zweimal vorkam).

Das ist der entscheidende Punkt: nein, die Menschen liebten das Regime nicht. Aber sie waren sich im Klaren darüber, daß diese Tatsache allein nichts ändern wird, und sie waren sich auch im Klaren darüber, wie die real möglichen Optionen, aus der Sache herauszukommen, aussahen. Naja, und wer würde da nicht sagen: mit dem gegenwärtigen Diktator wissen wir zumindest umzugehen?

Nimm Nazideutschland: erst im Laufe des Jahres 1943 begann die Sympathie für das Regime erkennbar zurückzugehen.
Und wenn eine Sache sogar bei den Nazis funktioniert hat, dann ja wohl in jeder x-beliebigen, verschissenen Diktatur dieser Welt mit links**.



* Ich würde sagen, der durchschnittliche Einwohner Baghdads - jedenfalls unter den über 15-jährigen - ist 'gebildeter' als sein Berliner Äquivalent. Hier glauben die meisten Menschen, was die Propagandapresse schreibt; in Baghdad lachen sie drüber und holen sich dann die 'Babil', die Zeitung von Qussai Hussein, die nämlich (textlich) unzensierte Nachrichten von BBC, AFP etc bringt, oder nutzen andere Informationsquellen. Die arabische Welt hat schon immer eine viel stärkere Verknüpfung des Politischen und des Privaten gekannt als hierzulande üblich ist - Menschen dort unten nehmen sich viel mehr Zeit als bei uns, um über Allah und die Welt zu quatschen, und im Irak blieben dabei, anders als in vielen Ländern der Region, die Frauen auch nicht besonders oft außen vor. Der Iak ist ein Land, das demokatisiert ein leuchtendes Vorbild für die Welt sein könnte - allein, wieviel die Bushisten von Demokratie halten, sieht man ja in Oakland.

** Diese in-extremo-Argumentation funktioniert GERADE mit Nazis gut, weil die immer noch in etlichen zentralen Belangen das Übelste sind, was die Welt jemals hervorgebracht hat. Nimm z.B. Doc Mengele - privat ein netter Mensch, und auch sehr fleißig, gepflegt etc. Der krasseste Beweis dafür, daß 'Sekundärtugenden' zur charakterlichen Bewertung eines Menschen komplett wertlos sind.

nochmal @j

weist 11.04.2003 - 02:23
Oder anders: Nicht beliebt, aber lange nicht so unbeliebt, wie die USUK gerade riskieren, sich zu machen. Es sei denn, sie packen die Sache SEHR vorsichtig an, und ich kann mir das nach den Erfahrungen in Afghanistan nicht so recht vorstellen.

Die Leute in Afghanistan sind die letzten echten Antistaatlichen auf dieser Erde, scheint es manchmal. Kabul ist weit, und der Präsident ein Wurm; sie lassen ihn reden und machen ihre Sachen so weiter wie gewohnt, egal, wer irgendwo am Hindukush in einem schicken Häuschen sitzt und sich Chef nennen darf. Der lebende Beweis, daß Anarchismus auch erzkonservativ sein kann.

Im Irak ist das anders. Die Menschen dort trauern den Zeiten nach, als sie wohlhabend waren, als ihr Land trotz aller politischen Unfreiheit ein Ort der gesellschaftlichen Freiheit war, wo man als Frau nachts ohne Schleier auf die Straße gehen konnte, ohne Angst haben zu müssen, wo die Menschen stolz darauf waren, die Propaganda (mit Ausnahmen, z.B. Israel-Palästina, aber das ist kulturell bedingt) als solche zu erkennen und entsprechend bewerten zu können. In einigen Belangen westlicher als der Westen mittlerweile ist. Der Sympathiebonus der 'Befreier' reicht noch maximal 3 Monate; wenn dann keine Ergebnisse vorliegen wie z.B. sauberes Wasser, ausreichend Nahrung, funktionierende Schulen, Krankenhäuser etc., werden die Iraker sehr sauer sein.

In Afghanistan war Schulzugang für Mädchen nie ein Thema, deshalb wird sein weitgehendes Ausbleiben auch kaum bemerkt. Aber alle Iraker über 15 wissen, daß es anders geht, und sie sehen jetzt den Zeitpunkt gekommen, das, was die Welt ihnen schuldet, mit aller Vehemenz zurückzufordern.

Und ich kann ihnen das absolut nicht verübeln.

@j

Konrad Argast 11.04.2003 - 02:54
Ist oder war Saddam Hussein bei seinem Volk beliebt oder nicht?

Letztlich wird sich diese Frage nur differenziert beantworten lassen. Auf keinen Fall wird die Realität so aussehen, wie es die Bush - Bande einerseits (Iraker bejubeln die Befreiuung) und Saddam Hussein (100% für Saddam Hussein) andererseits darstell(t)en.
Welchen Wert haben schon Befragungen vor gezückten Gewehrläufen?
Ich glaube, daß es bei diesem Krieg auch überhaupt nicht um die Frage geht, ob Saddam Hussein bei seinem Volk beliebt war oder nicht.
Da ist zum einen die Tatsache, daß Saddam Hussein persönlich an der Ermordung des populistischen irakischen Politikers Kassim beteiligt war, und zwar mit direkter Unterstützung der CIA. Kassim war den Quellen zufolge als Vertreter eines panarabischen Nationalismus durchaus beliebt, so daß die Baath-Putschisten seine von Kugeln durchsiebte Leiche zeigen mußten, damit die Absetzung Kassims auch geglaubt wurde.
Nun, auch ein vom CIA hochgeputschter Diktator muß sich durch populistische Maßnahmen versuchen, zumindest Akzeptanz breiterer Teile der Bevölkerung einzuholen. Da war zum einen die Verstaatlichung der Ölquellen und zum anderen die Unterstützung des palästinensischen Widerstandes (das war 1970 in Jordanien).
Ganz im Sinne der CIA sorgte Saddam Hussein für die Vernichtung jeglicher politischer Opposition, vor allem aber die Zerschlagung der u.a. von Minderheiten wie Juden, Kurden und Assyrer getragenen Irakischen Kommunistischen Partei. Ganz im Sinne der CIA inszenierte Saddam Hussein auch den Irak-Iran-Krieg, der aber nicht zu dem von den USA gewünschten erfolg führte, nämlich den Iran zu zerstückeln.
Den Krieg führte er mit aktiver Hilfe der USA, US - Kriegsschiffe geleiteten Öltanker aus dem Irak durch den Persischen Golf.
Als Saddam Hussein nach dem Krieg nun Pleite war und sein Ansehen - gelinde gesagt - nicht das beste war, gedachte er durch eine klassische populistische Aktion sein Image als panarabischer Führer aufzupolieren: er griff eine alte Forderung des von ihm ermordeten Kassim auf und besetzte Kuwait, um es dem Irak wieder einzugliedern. Brav hatte er sich dazu auch die genehmigung von US-Botschafterin Glaspie eingeholt.
Den USA war aber Saddam Hussein zu unberechenbar geworden, und es deutet alles darauf hin, daß sie ihn in die Kuwait-Falle laufen ließen. Das Ergebnis war der sogenannte 2. Golfkrieg.

Daß sich die Iraker immerhin 21 Tage lang gegen eine erdrückende Übermacht so erbittert zur Wehr gesetzt haben, lag MIT SICHERHEIT nicht an ihrer Liebe zu Saddam Hussein. Genausowenig sind auch die USA in den Irak einmarschiert, um einen Diktator zu stürzen von der Machart, wie sie schon dutzende installiert haben (Suharto, Marcos, Pinochet etc etc).
Wieso marschieren sie dann nicht in Kuweit ein, das ist ebenfalls eine Diktatur, und zwar eine mittelalterliche dazu? Ach so, sie sind ja schon da....

Es muß mit noch übleren US-Propagandalügen gerechnet werden, nämlich daß der sich zweifellos entfaltende Widerstand der Iraker durch "versprengte Anhänger Saddam Husseins", also "Terroristen" ausgeübt wird. Weder Schiiten im Süden, noch Kurden im Norden, weder Sunniten noch Assyrer, weder Arbeiter noch Bauern, weder Muslim noch Christen können ein Interesse daran haben, daß ihr Land ein Protektorat wird, dessen Ölreichtum zum Nutzen der Geldbeutel der Massenmörder Rummsfeld, Cheny, Rice & Co ausgepreßt wird.


Oh, ich erinnere mich noch gut an den sogenannten 6-Tage-Krieg Israels 1967, übrigens auch ein Präventivkrieg. Damals zeigte das deutsche Fernsehen fröhlich winkende "Araber" (das Wort palästinenser gab es damals noch nicht) und sprach von der "liberalsten besatzungsmacht der Geschichte".

Es mögen in Deutschland viele nicht mehr wissen, aber ich bin mir sicher, im Irak wissen es alle.

Und egal, ob es in einem Monat, in einem Jahr oder wann immer weitergehen wird, die Iraker werden die Besatzung nicht hinnehmen, ob es Saddam Hussein noch gibt oder nicht.

Die USA haben am irakischen Volk ein monströses, ein furchtbares Verbrechen verübt und verüben es noch. Saddam Hussein ist da KEINESFALLS ein "Gegenargument", denn Saddam Hussein WAR IHR WERKZEUG, ein Werkzeug, das immer widerspenstiger wurde und das sie zu beseitigen beschlossen, aber er war trotzdem ihr Werkzeug. Alle Verbrechen, deren Saddam Hussein beschuldigt wird, verübte er im Auftrag oder mindestens nach Willen der kapitalistischen Plutokratie.

Es steht uns nicht an, darüber zu mutmaßen, wie sich ein gepeinigtes Volk verhalten "sollte", wenn es nach 13 Jahren Blockade und 20 Bombennächten vor gezückten Gewehrläufen gefragt wird, ob es jetzt noch "Saddam Hussein liebt".
Den Irakern ist von den Megaverbrechern im Weißen Haus unsägliches Unrecht zugefügt worden, und es ist unsere internationalistische Pflicht, uns mit den irakischen Arbeitern, Bauern und Kleinbürgern zu solidarisieren, und nicht mit ihren Schlächtern, egal was diese gerade mal wieder aus ihrer Propagandatrickkiste zaubern.



@weist

cane sciolto 11.04.2003 - 03:54
Deine Beiträge gehören zum Besten, was man hier lesen kann. Chapeau! Musste ich einfach mal sagen...

na,

weist 11.04.2003 - 04:25
wenn du's sagst... :-*

Vielen Dank

Regina 11.04.2003 - 10:19
Mir kamen diese ganzen plötzlichen Jubelbilder auf allen Kanälen sehr komisch vor. Wie können Leute die drei Wochen, bebombt wurden, die seit Wochen am Verdursten sind, und deren Märkte, deren Telefon, deren Elektrizität, deren Universität, deren Wohnhäuser bebombt wurden, deren Verwandte, deren Kinder und Freunde im Sterben liegen oder schon tot sind wurden, so übergangslos in der Gegend rumjubeln. Das hat irgendwie nicht gepasst. Deshalb danke für die Berichterstattung.

@ Konrad Argast: CIA und Saddam

Stephan 11.04.2003 - 10:39
Entschuldigung, Du hast geschrieben, die CIA hätte Saddam an die MAcht geputscht. Kannst Du mir dafür auch Quellen nennen? Mich würde mal interessieren, wie das damals gelaufen ist... Danke im Voraus!!!

Ach, wisst ihr...

Michel 11.04.2003 - 11:07
sich über die verlogene Propaganda der (aller)Kriegsparteien im Irak aufzuregen bedeutet doch, Eulen nach Athen zu tragen. Ob da nun 20 Leute um das Monument oder 2000 standen, ob die echt waren oder gekauft...
...habt ihr noch einen Anspruch auf Wahrheit in diesem Krieg? Jedenfalls ist Saddam jetzt erstmal weg. Egal wie die ganze Choose jetzt weitergeht: das ist doch kein Grund in Tränen auszubrechen. Vorerst jedenfalls nicht.

@ stephan

extremo 11.04.2003 - 11:30

Was soll das für ein toller Bericht sein?

sapunkaa 11.04.2003 - 11:34
Ich finds richtig derbe, wie ihr hier die propaganda von saddam hussein verbreitet! und das nennt sich links?

mal ganz ehrlich, ich hab das alles live im tv mitgeschaut. und das eine bild, dass ihr dort zeigt war noch ganz am anfang, innerhalb 2 stunden kamen schon etwas mehr menschen. aber verständlich, dass der platz nicht voll war, weil ja immernoch in der stadt saddam anhönger rumlaufen, die ein 2. israel erstellen wollen, indem sie sich überall in die luft jagen.

außerdem versteh ich gar nicht was das soll! niemand hat je behauptet, dass der ganze platz voller zivilisten war!!!
ich versteh es nicht. man hat einfach im fernsehen gezeigt, wie da ca. 30 leute am anfang standen. ein paar sich immer abwechselten mit einem hammer, den risesn kegelförmigen stein abzuhacken. das hätte zu lange gedauert. außerdem hat man das ganze bild immer von weitem gezeigt. nur ein paar mal von nahem, also konnte jeder sehen dass dort nur ein paar wenige leute waren.

und außerdem wollt ihr wirklich jetzt für saddam kämpfen???? dagegen dass das irakische volk sich freut befreit zu werden, dass überall saddam statuen und bilder verbrannt, geshlagen, zertreten wrden??? das volk freut sich! lasst uns uns mit ihnen freuen! ein volk wurde befreit, zwar von den falschen personen, aber es ist jetzt zumindest füpr ein paar wochen frei. bis die belagerung der amis ihren lauf nimmt.

ich war auch auf vielen friedensdemos und auf antikriegsdemos, montagsdemos hier in frankfurt, trotzdem diese symbolträchtige zermürbung der großen saddam statue, die eigentlich garnet so aussah wie er, ist so riesig und so erfreudig, sowas gab es lange nicht mehr.

@Stefan @extremo

Konrad Argast 11.04.2003 - 12:14
Eine höchst unvollständige Liste von Links im Internet:

 http://www.newsbatch.com/iraq.htm
 http://www.greenleft.org.au/back/2002/506/506p12.htm
 http://www.wired.com/news/conflict/0,2100,55967,00.html
 http://www.twf.org/News/Y1998/IraqLott.html
 http://tlc.discovery.com/convergence/iraqwar/timeline/timeline.html
 http://www.globalpolicy.org/security/issues/iraq/attack/2002/0923monster.htm
 http://www.independent.org/tii/news/021020Marshall.html
 http://www.zmag.org/middletimeline.htm
 http://www.twf.org/News/Y1998/19981124-WildMen.html
 http://www.socialistworker.co.uk/1767/sw176709.htm
 http://de.wikipedia.org/wiki/Saddam_Hussein
 http://www.freitag.de/2002/51/02511501.php
 http://www.thinkcentre.org/article.cfm?ArticleID=1979


Übrigens hat auch der SPIEGEL bereits ein paar Mal Bezug genommen auf die Angelegenheit.
Von dort her stammen auch die aus CIA-Kreisen überlieferten geflügelten Worte wie „unser Hurensohn“ ( „Ja, Saddam ist ein Hurensohn, aber er ist unser Hurensohn“) oder „Ein großer Triumph für uns“. Ich habe aber im Moment die Links oder Ausgabe/Seitennummer nicht parat.

@extremo: danke auch für deine Links, die kannte ich noch nicht.

heuchelei und propaganda

clandestino 11.04.2003 - 12:51
Nicht nur CNN und Al-Jazeera, CIA und Fairy Ultra versuchen ihr Produkt an den Mann zu bringen, nein, auch Indymedia als Organ der "friedens"bewegten Zivilgesellschaft macht mit. Witzig allerdings anzusehen, wie locker das den einen (CNN etc.) von der Hand geht und wie peinlich bemüht das hier betrieben wird. Im Schmierentheater der "aufgeklärten" deutschen Öffentlichkeit wechseln die Iraker andauernd die Rollen: arme Zivilbevölkerung, glückliche Saddam-Anhänger, scheiss US-Kollaborateure, undemokratische Halbaffen, ungehobelte Plünderer, arme Kinder, scheiss Blagen... immer so, wie´s grad in das kolonialistische, paternalistische, bevormundende Denken der "Friedens"bewegten passt, die die Irakis nur als Projektionsfläche für ihren gutmenschelnden Film benutzen.

Hat gestern jemand auf ARD oder ZDF (weiss nicht mehr genau welcher Sender) die Abendnachrichten gesehen und gehört, wie "unser Mann im Irak" sein Filmchen kommentiert hat? Das ging ungefähr so: "Die Irakis ziehen marodierend durch die Strassen, sie vergesellschaften den Reichtum des gestürzten Regimes und" -Achtung, jetzt kommts!- "NIEMAND HINDERT SIE DARAN!" Oder als ein Iraki, der nicht gefilmt werden wollte, als er gerade dabei war, eine Waschmaschine beiseite zu schaffen, verärgert die Kamera beiseite schieben wollte: "Da zeigten wir ihm erstmal WIE DIE WELT SICH DREHT"- dann hatte der Crewleiter seinen grossen Auftritt und schubste den Iraki beseite und beschimpfte ihn. Ja, so gehört sich das für einen anständigen Deutschen... diese primitiven Irakis haben offenbar keine Ahnung, was Privateigentum heisst! Von Zivilgesellschaft und Tobin-Steuer haben die bestimmt auch noch nix gehört. Und dann noch diese böse böse Sache mit der deutschen Botschaft, da kamen auch mir die Tränen... vor Lachen.

kommt mal runter, leute

weist 11.04.2003 - 13:41
Diese Stories über CIA-gesteuerte Antideutsche... das glaubt ihr ja wohl nicht im Ernst.

Der CIA war traditionell eher inkompetent darin, ausländische politische Bewegungen und Kräfte zu steuern und zu kontrollieren (siehe Taliban/OBL/Saddam), weil sie (eleganter Übergang) dieselbe paternisierende Position an den Tag legten, die clandestino zu Recht an Deutschen beklagt (Deutsche sind aber noch penetranter darin; es heißt ja nicht umsonst, daß am DEUTSCHEN Wesen die Welt genesen solle).
Zumal zeichnen sich von Geheimdiensten gesteuerte oder manipulierte Bewegungen in nicht-Kriegssituationen dadurch aus, daß sie strukturalistisch und systemloyalistisch (irgendein formalistisches und bürokratisiertes System; nicht zwangsläufig das bestehende) sind. Der destruktiv-anarchische Ansatz der antideutschen Szene macht sie zu extrem unwahrscheinlichen Kandidaten für geheimdienstliche Aktivitäten; dann schon eher verläßliche Genossen vie Linksruck oder SAV!

Und ich bin weißgott kein Freund der Anti-D-Szene; zu oft kapieren diese Leute nicht, daß (hoffentlich) die meisten der Adressaten ihrer Pamphlete schon längst einen Scheißdreck auf Nationen (und dazu gehört auch die deutsche) geben. Aber das macht sie zu nichts weiter als zu einer weiteren Strömung in dem crazy little thing called 'links'; Leute, mit denen man einen kritischen Disput über ihre und die eigenen Ansätze führen muß und versuchen muß, irgendeinen common ground zu finden. Denn der existiert; und wenn es gegen die Faschos geht, bin ich nur froh, wenn ein paar Anti-Ds in der Nähe sind, falls es brenzlig wird.

@clandestino: Die Teutschen sind halt die Herren des Grünen Tischs. Waren sie schon für geraume Zeit. Und das mit der Botschaft... ooooh, SO ein Ärger aber auch ;-)
Mittlerweile scheint die Zeit der glorreichen Anarchie in Baghdad aber leider vorbei zu sein. Die Besitzstandwahrer greifen mittlerweile wohl (ARD-Videotext) zur AK, um ihre Besitzstände zu wahren :-(

Dank @ extremo + Konrad Argast

Stephan 11.04.2003 - 14:51
Dank an extremo und Konrad Argast für die interessanten Links. Zum Artikel selbst: Vorsicht!
Ich erinnere mich, dass www.whatreallyhappened.com seinerzeit auch die Geschichte über die 4000 Juden aus dem WTC brachte und auch Saddams Schuld am Massaker von Halabja bestritten hat. Inwieweit diese Homepage eine vertrauenswürdige Quelle ist, bleibt zweifelhaft.
Kann natürlich sein, dass da ein bißchen inszeniert wurde. Auf der anderen Seite waren viele Iraker wohl auch einfach mit Kämpfen\Plündern\Überleben beschäftigt. Das würde gegebenenfalls auch erklären, warum auf dem Foto so wenig Menschen zu sehen sind.
Wenn es eine Inszenierung war, dann eine verdammt ungeschickte: Das mit der US-Flagge auf Saddams Kopf war ja wohl ein Rohrkrepierer..

erbärmlich

11.04.2003 - 18:10
Wenn Kranken und Verletzten die Betten und Medikamente geklaut werden , dann kann man nur von Verbrechern reden. Das ist woll Demokratie . Wer krank ist und dem Arme und Beine fehlen , aufgrund vom Bombardement der Befreier , kann keine Klimaanlagen und Kühlschränke klauen .

Hurensohn-Zitat :-) (Info)

Llanero Solitario 11.04.2003 - 21:47
Ja, wenn es ins Weltbild passt, dann muss Saddam auch fuer soetwas herhalten :-)

Das Original-Zitat heisst so: "Somoza may be a son of a bitch, but he's our son of a bitch."

Der Spruch stammt vom damaligen US-Praesidenten Roosevelt in Bezug auf A. Somoza (Vater), der damals Nicaragua "regierte" .....

Saludos !

lieber weisst

anarcho 11.04.2003 - 22:02
kannst du bitte, diese unqualifizierte scheisse von wegen irak und anarchie lassen. es reicht schon wenn ich das in den ard höre. da kann ich wenigstens noch sagen naja, die wissens eben nicht besser und haben zuviel action-videos geglotzt.
danke

Argast ist ein Querfrontler!

11.04.2003 - 22:41
Auch wenn alle Einzelheiten des Berichts über jubelnde Iraker, etc. richtig sein mögen. Auch wenn der Krieg noch so unberechtigt sein mögen.
Seht bitte nicht darüber hinweg:

Konrad Argast ist ein Querfrontler!

Er möchte die linke Empörung über den Krieg nutzen, um nationale Stimmung zu machen!

Was immer Ihr über den Krieg etc. denken möget: Geht der Querfront-Propaganda nicht auf den Leim!

Gleiches Recht für Alle!
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!
Kein Nationalismus!

"Konrad Argast" ( ge google t )

12.04.2003 - 02:14

somoza, our son of a bitch

clandestino 13.04.2003 - 00:36
Besser fand ich den Spruch irgendeines Obersandinisten, nachdem der olle Somoza im Exil an ´ner Strassenecke in die Luft gesprengt worden war. Auf die Frage, wer das gewesen sei, hat er gesagt: "Alle und keiner."

USA-Flaggen und Bushbilder

13.04.2003 - 15:10
Wo hatte die Bevölkerung eigentlich so schnell die ganzen US-Fahnen und Bushbilder her?

zu dem ueber mir

habgarnix 16.04.2003 - 19:17
aus Care-Paketen...

Bushbilder, Banner und Flaggen

Klaus 16.06.2007 - 13:00
Also ich weiß von einem Freund, dass wohl die meisten Bushbilder direkt von www.BUSHBILDER.de geladen wurden.
Da waren wohl in der Nacht mehrere Grafiker beschäfftigt irgendwelche Bush-Fakes zu erstellen.
Aber sind auf jedenfall gut lustig!

Gruß Klaus