Schwarzer Block - Geschichtsstunde

saul 07.04.2003 00:17 Themen: Freiräume Kultur
Nach Genua geisterte das Gespenst des Schwarzen Blocks wieder durch die Medien und auch im Netz wird man fündig. Aber woher kommt er? Da ist einiges in Netz zu finden, nicht ganz vollständig. Hab eine Geschichte davon und die steht offenbar nicht im Netz. Und ich hab sogar noch Bildchen davon. ;-] In den 80zigern geisterte der Begriff durch die Medienlandschaft, immer dann wenn Vemummte mit Helm oder Hasskappe auftauchten und es meist nach Putz roch. Wo kommt der Name überhaupt her und wie hat das angefangen?
Wir schreiben 79/80 in Frankfurt und es gibt Gruppen die was tun wollen und anfangen Häuser zu besetzen. Meist nur kurz, die Fechenheimer dagegen kann gehalten werden (die räumt sich allerdings später selbst).Dieser Verein nennt sich Autonome, trifft sich im Juz zum autonomen Plenum und schafft es zu ner Zeitung die (nomen est omen) Vollautonom heißt. Anfang 80 hat sich ein Haufen von meist 300 leuten gebildet, der auch bei Demos dabei ist. So auch am 1. Mai 80. "Der Schwarze Block schwenkt rechts raus", da hörte ich den Namen zum ersten mal. Nicht schwer nachzuvollziehen was das sollte. Ne Parodie auf die Kommunistischen Blöcke der 70iger war das. In den 70zigern wars üblich, das jede Partei auf Demos ihren Block bildete. Also verließen wir die Maidemo, hoch ins Westend und da wurd ertmal n leeres Haus gestürmt und einige Mülltonnen auf die Straße gestellt. Dauerte nicht lange bis die Bullen da waren, nun man dacht , zuwenig Leut um das Haus zu besetzen und verzog sich. Die Grünen mit Wasserwerfer und Mannschaft hinterher. Unterwegs gabs noch Scherben und dann verzog man sich zur Maikundgebung. Tags drauf In der FAZ, Terror im Westend. Schwarzer Block unterwegs. Der Name war in die Welt gesetzt. 81 versuchte die Staatsanwaltschaft den Namen als Krimminelle Vereinigung festzumachen und einige saßen nachdem einer seine Klappe nicht halten konnte.
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Ergänzungen

..

pjotr 07.04.2003 - 00:42
schöne fotos und interessante facts..

Die Verwaltung der USA Diktatur für den Irak

R A 07.04.2003 - 00:43
wurde in den Medien vorgestellt!

Alle dieser Irakische Unterdrückungs und Ausbeutungs Milizionäre stellten sich, und ihre Zukünftige Verwaltungs Kompetenz mit Grünen Hasskappen vekleidet in den Medien vor!

Das läßt Tief blicken was die Befreiungs und Demokratisierungs Ziele der USA Administration im Irak sind!

Eine USA Diktatur des Schwarzen Blockes!

Otto mit Hasskappe!

Tchibo 07.04.2003 - 00:46
Hasskappen für Bundes und Länder Parlamente!

Jetzt kommts raus

Saulkenner 07.04.2003 - 04:20
Du bist also an allem schuld! ;-) Hast du ein Archiv zu Hause oder plünderst du dein priavtes Fotoalbum aus der Jugendzeit?

Es ist eine Pseudodiskussion

Arnacho 07.04.2003 - 04:37
Der schwarze Block existiert so gar nicht. Eine Demo richtet sich nicht militärisch aus, sondern politisch. Mit Transpis, Schildern, Flugblättern usw. Wer sich darin optisch wie gibt, hängt von der politischen Geschichte ab.

Ihre "Schlachten" mit der Polizei sind abgesprochen und nur für die Medien inszeniert.Diejenigen die das mit den Bullen abgesprochen haben blieben unverurteilt oder wurden gleich laufen gelassen und einer davon ist heute unser Außenminister.Ähnlich läuft das heute bei der antifa ab.Es ist alles nur ein Spiel und eine große Verarsche.

V-Männer im Schwarzen Block

Smilie 07.04.2003 - 04:46
Nur eine Gruppe unter den vielen tausend "No Global" Protestierern entkam
den Attacken der Ordnungshüter regelmäßig: der im Polizeijargon "Schwarzer
Block" genannte internationale Schlägertrupp, der seit etlichen Jahren bei
vielen Demonstrationen mitmischt, egal, wogegen es geht. Die schwarz
gekleideten und vermummten Krawallos zerschlugen Schaufenster und Mobiliar
von 34 Banken, 126 Geschäften, 6 Supermärkten, 9 Postämtern und steckten
laut offizieller Bilanz 226 Autos an. Doch seltsam, obwohl sie ihr Unwesen
oft nur wenige Meter neben einer martialisch ausgerüsteten Polizeimacht
trieben, wurde von den Schwarz-Block-Randalierern nicht einer auf frischer
Tat verhaftet.So war es in Genua!

ach, smilie

black is beautiful 07.04.2003 - 06:59
jetzt hört doch endlich mal auf mit der v-mann-black-block-verschwörungstheorie. mein gott, jeder und jede, der/ die auch nur einmal auf demos mit revolutionären inhalten gegangen ist, weiß, dass sich eher dunkel gekleidete menschen oft zusammenfinden und blöcke bilden, weil sie eine politisch-inhaltliche ebene zueinander vermuten und außerdem davon ausgehen, daß bei angriffen von seiten der bullen unter diesen menschen am ehesten ein konsens bezüglich der reaktion auf diese angriffe besteht (nicht weglaufen, stehen bleiben, ketten bilden, transparente und seile zum schutz etc.pp)
und diese jede und jeder wissen auch, dass sich immer wieder bullen unter diese menschen mischen mit dem ziel, festzunehmen, zu provozieren, steine zu schmeissen und was immer denen gerade am gelegendsten kommt. trotzdem werden auch ohne bullen mal banken gesmasht oder autos angezündet, weil es politisch für in diesem oder jenem moment für richtig erachtet wird.
und das bullen angeblich immer nur andere festnehmen, ist ein weiterer beweis dafür, daß du scheinbar noch nie auf einer demo warst. meistens werden genau diese "schwarzen" leute festgenommen - und zwar meistens OHNE grund, denn scheiben gehen doch nach wie vor viel zu selten zu bruch - das hindert aber keinen bullen daran, leute festzunehmen.
und dass die bullen sich (in der regel) nicht selbst festnehmen, braucht wohl nicht zu betont werden.
also hör auf, hier deinen sesselhocker-quatsch zu verbreiten. btw: wer eine bank smasht, ist noch lange kein randalierer und auch keine randaliererin, sondern wird dies meist aus einer politischen überzeugung heraus machen. bloss weil du in deiner bürgerlich-demokratisch-eingemauerten sichtweise diese symbolischen angriffe auf den kapitalismus nicht verstehst, heißt das noch lange nicht, daß sie falsch sind.

@black is beautiful

join/enjoy the black bloc 07.04.2003 - 10:28
gebe Dir 100%ig recht! Alles andere ist dämlicher Verschwörungsunsinn! Für mehr schwarze Blöcke, immer und überall!

07.04.2003 - 11:00
ähm ich kann mir nich helfen aber nach genua wieder im gespräch? ich dachte eher jedes Jahr in Bln? ausserdem was is mit Prag?

V

V 07.04.2003 - 11:00
Geht vermummt auf Demos! Wartet dort bis ein vermummter Staatsdiener neben euch marschiert um seinen "Kollegen" zu zeigen wen sie als nächstes abgreifen sollen.

Dann geht in den Knast und bemalt Ü-Eier.

Ihr Nix-Checker! Beamt euch doch in die 80er.

Der politische Ausdruck des BlackBlocks ist derzeit die Gewalt und nicht mit gesellschaftlichen Inhalten oder Forderungen gefüllt.

Ein Hype! Mehr nicht! Kauft euch doch T-Shirts mit "BlackBlock", geht damit spazieren und findet euch ach so wild. "PitBulls" stehen dem im nicht nach.

Ihr Kinder in Kriegszeiten.

thanx

-- --- 07.04.2003 - 12:41
schönes teil!!!

"black is beautiful" ist unfähig zu denken

gegen kommie-kindergarten 07.04.2003 - 12:55
er ist so tief in seiner macker-militanz-rolle drin, daß er gar nichts mehr um sich wahrnimmt. zivilpolizisten, agent provocateurs - all das gibts gar nicht, die fotos und videos isnd alle gestellt gewesen. in wirklichkeit ist es super politisch, repression gegen linke zu rechtfertigen. denn "black is beautiful" tut genau das, was man braucht, um linke ideen zu kriminalisieren.

@12:55

münchnA 07.04.2003 - 13:49
tut mir leid da kann ich dir nicht zustimmen. ja es gibt durchaus provokateure die dann mal den ersten stein werfen oder so. aber in der regel isses nunmal so, dass da viele leute mitlaufen die beispielsweise bei gipfeln entschlossen sind zu stürmen oder ähnliches. und da diese leute der gewalt auch oft nicht negativ gegenüberstehen krachts halt einfach mal wenn da bullen sich in den weg stellen oder ähnliches. was ich auch nicht weiter schlimm finde. anstatt nämlich immer zu behaupten mensch sei ja garnicht schuld an ausschreitungen sondern provokateure, sollte mensch zu der militanz stehen und begründen warum diese gewalt angewandt wurde. weil als chaoten werden schwarz gekleidete menschen so oder so dargestellt und meiner meinung nach bringt es politisch vielleicht mehr da zumindest ein paar menschen vielleicht bekannt wird warum das gemacht wird. da reicht dann allerdings die begründung "symbolischer protest" nicht aus.

klar kannst du nicht zustimmen

07.04.2003 - 14:03
das hiesse ja, die eigene ideologie zu hinterfragen. und so werden die dinge, die nach genua ans tageslicht gekommen sind von dir einfach irgnoriert. eine "bessere welt" sieht
für leute wie dich wohl aus wie die in dem film "mad max". alles was an inhalten bei euch milittanz-autommaten scheinbar vorhanden ist, dient der begründung für utopien-losigkeit, gewalt-geilheit, militarismus und tatsächlicher inhaltsleere. positive impulse und den wirklichen versuch die verhälnisse zu ändern wird es von euch bushaltestellen-zerklopper wohl nie geben.

@ black is beautiful

gabba 07.04.2003 - 14:18
zitat:
"wer eine bank smasht, ist noch lange kein randalierer und auch keine randaliererin, sondern wird dies meist aus einer politischen überzeugung heraus machen"


toll. dann freue ich mich schon auf die begründung von npd-jungkadern nach dem nächsten neger-smash.

ihr seid alle krank!

@gabba

Charly 07.04.2003 - 15:08

Ob Krank oder nicht - ist Ansichtssache!

Bei deinem sogenannten "neger-smash" -durchgeführt von npd-jungkadern ist das Motiv jedoch wohl rassismus und es trifft einen unschuldigen ->opfer. Bei einem sogenannten Bank-smash jedoch trifft es einen habgierigen menschenverachtenden täter. somit trifft es hier wohl keinen unschuldigen! daran solltest du vielleicht auch mal denken! Auch wenn ein Banken-smash wohl eher eine verzweiflungstat im symbolischen sinne ist.

Bildarchiv?

saul 07.04.2003 - 15:23
Sind nur n paar Bildchen die ich aus der Zeit über alle Katastrophen rübergerettet hab. Hab zeitweilig auf Demos abgelichtet und dafür mit Frust, Streß und der üblichen Anmache bezahlt. Für wen ich fotografiere und so. Kennt man ja. So auch auf dieser Demo, konnt zum Glück auf Leut verweisen die mich kannten. Hinterher wars einer der bei den Bullen die klappe nicht halten konnte als Anlaß einige Leut einzuknasten, der hat aber nie fotografiert. ;-) Hier kann ich sie ja veröffentlichen wenn ich n passenden Anlass seh.
PS: Es war die staatstragende und legalistische DKP die überall Gespenster von Provos sah. Die gab es da und dort schon, nur jeder bekannte Fall wurde von denen als "Beweis" aufgebauscht. Alles Bullenprovos die Steine werfen. Warum gerade die Kommunisten, zu deren Ideologie doch der gewaltsame Umsturz der Gesellschaft gehörte? Ganz klar, die Kommunisten hatten aus Berlin(Ost) die Anweisung zum absolut legalistischen Verhalten bekommen. Damit blieb ihnen nur der Weg, alle die ohne Anweisungen Bankscheiben smashen als bezahlte Provos oder Bullenspitzel zu diffamieren. Das tun sie bis heute, auch wenn solche Bullenaktionen gelegentlich tatsächlich stattfinden.
Was ich hier klarstellen wollte, der Schwarze Block begann als Satire, mehr wars nicht. Es war nie eine Organisation und die autonome Scene lehnte ja auch hierarschische Organisationsstrukturen ab, man hatte noch seine schlechten Erfahrungen aus den 70igern.

da ist sie wieder

blabla 07.04.2003 - 15:35
die gute alte gewaltdiskussion. natürlich ist es mumpitz, einzig die politische überzeugung als legitimation für gewalt heranzuziehen, denn diese würde wie oben bereits herausgestellt ebenso rassistisch/fachistisch motivierte gewalt legitimieren. der kapitalismus mit seinen ausbeutungsverhältnissen, sachzwängen, leistungsgesellschaften, ressourcenkriegen, sicherheitsgesetzen und vielfältigen repressionen ist nichts anderes als gewalt. ob auflagen des iwf, kugeln oder giftmüll töten ist dabei scheißegal. insofern denke ich ist es absolut gerechtfertigt dieses system militant anzugreifen, zu lähmen und zu sabotieren. das problem der militanz in unseren tagen ist, dass sie nur von wenigen menschen getragen wird und absolut ritualisiert ist, was es dem bürgerlichen staat und den medien leicht macht diese´form der ritualisierten militanz zu kriminalisieren, als "unpolitisch " hinzustellen etc. "banken smashen" ist natürlich symbolisch und auch gut so, problematisch ist nur, dass so etwas nur selten außerhalb emotional aufgeladener situationen ( demos etc ) passiert und daher leicht verfälscht dargestellt werden kann. genauso hält es sich mit auseinandersetzungen mit der staatsmacht, die auf steineschmeißen auf gepanzerte wasserwerfer am
1.mai/sylvester etc reduziert wird. all diese formen der militanz sind wie gesagt ritualisiert, leicht von anderen leuten anzuzetteln ( soviel zu den schafen im wolfspelz...)und ehrlichgesagt nicht wirklich sinnvoll. hinzukommend muß ich sagen, dass gewalt gegn menschen ( und hinter dem visier stckt ein mensch, der atmet liebt und lebt auch wenn er vielleicht ein wichser ist ) grundsätzlich abzulehnen ist. die verschidenen konzepte von militanz müssen neu überdacht und den verhältnissen angepasst werden. wenn eines morgens keine ampel mehr geht, die fahrschein atomaten zugekleistert, keiner mehr steuern zahlt, die banken wegen sachschäden zu sind uswuswuswuswuswuswuswusw, dann macht sich das sochon bemerkbar. und wenn sich 10000 leute statt 10 an die gleise ketten, dann brauch mensch die gleise gar nicht mehr zersägen...
hab ein bißchen viel gefaselt, egal. nur nicht den mut verlieren.die zähne zeigt, wer das maul aufreißt........

BLACK BLOCK WILL WIN!!!

Hotzenplotz 07.04.2003 - 16:07
Für starke "schwarze" Blöcke auf jeder Demo!!!

Ergänzung zu dem, was leider ständig...

Blume 07.04.2003 - 16:36
...wiederholt werden muss:

@gabba & schwarz brauner block:

können überhaut nicht differenzieren oder wollen es vielleicht auch garnicht.
Charly hatte schon passend erwähnt, dass dort ein klarer Unterschied zwichen den Motiven (Z.gabba:"Negersmashen" =Rassismus / Bankensmashen =Antikapitalismus) besteht. Und da weiß ich auch nicht, warum der "schwarz/braune Block" in Blumenkübeln ein Symbol für Schulpflicht sieht.
Aber einen sehr wichtigen Unterschied hat Charly vergessen.
Der "Neger" ist ein Mensch, die Bank ist kein Mensch und auch sonst kein lebewesen. Einen Blumenkübel umzutreten ist natürlich schwachsinnig, aber föllig unwichtig -ABER SOWAS VON VÖLLIG UNWICHTIG - im Gegensatz zum töten - besonders unschuldiger(!) - Menschen.

Scheiben klirren - und ihr schreit!
Menschen sterben - und ihr schweigt!

07.04.2003 - 17:05
Schwarzer Block hin oder her! In Hamburg gibt es sowas nicht. Auch wenn einige meinen, sie gehören zum Schwarzen Block. In Hamburg hat der Widerstand durch die Kiddie Aktionen (Bambule und so weiter) viel an Respekt verloren. Deshalb sind die Bullen auch so mutig und stoppen ständig unsere Demos.

Tolerante&unpolitische Gabberscene???

Molly Dick 07.04.2003 - 17:10
@gabba:
Ich kenne dich nicht.
Aber in der Gabba-Scene gibt es ein größeres Problem mit Rassismus.
Sehr viele Gabbers sind mehr oder weniger Rassistisch, offenauftretende Rassisten werden geduldet, sind sogar fest in dieser scene tolleriert und sogar Nazis können sich sicher in dieser Scene bewegen.
Hier mal 3 Gründe:
1. Für manche Gabbers ist es vielleicht "nur" eine falsch verstandene Toleranz.
2. Viele Gabbers haben selbst weiterreichende rassistiche Vorurteile.
3. "Für Politik interessiere ich mich nicht." (Oft treffen alle 3 Vorwende Nazis zu tollerieren auf eine Person zu.)

So wird also auch nicht versucht, mit friedlichen mitteln gegen Nazis vorzugehen. Z.B. Antirassistische Statements, Antirassistiche Festivals usw. im Großen und persönliche Distanzierung, kein Kontakt mit Rassisten aufnehmen bzw. wenn nicht früh genug erkannt wieder abbrechen, Rassisten sagen, dass mensch nichts mit ihnen zu tun haben will etc.
Aber Gabber ist ja unpolitisch, da gehört sowas nicht hin.

Insgesamt kann eine rechtsentwicklung in der Gabberscene durchaus erkannt werden.
Zwar sind Gabbers unpolitisch erkennen trotz bekenntnis aber dennoch oft, dass z.B. "die Türken" ihnen die Arbeitsplätze weg nehmen, die Frauen weg nehmen, vom Staat besser versorgt werden, sich als etwas besseres aufspielen, Prügeleien anzetteln, klauen und so weiter (und so fort).
So gibt es auch durchaus in der "Unpolitischen" Gabberscene rekrutierungs potenzial für Rassisten und Faschisten.

Toleranz gegenüber Intoleranten ist nunmal Intolerant.

sick

ddddd 07.04.2003 - 17:11
warum muss man sich über so ne sache streiten?! ich mein ob das jetzt randalierer sind oder nicht is doch ansichtssache und zweitens vollkommen egal, denn der der das macht tut es aus überzeugung, also z.b. symbolik. und diese scheiß verschwörungstheorien, das ist doch zum kotzen. klar mischen sich auch bullen untern block, aber die ganze verschwörungsscheiße ist doch echt hohl. jeder soll auf ne demo gehen wie er/sie sich am stärksten fühlt und am besten die meinung rüberbringen kann. also hört auf euch bei jeder scheiße gegenseitig auf die nerven zu gehen!
(12.4. wird die regierung gestürzt-auf nach hamburg)

07.04.2003 - 17:17
Natürlich gibt es noch andere rechte Tendenzen neben dem Rassismus in der Gabberscene wie Sexismus, Schwulenfeindlichkeit, Männlichkeitswahn, Patriotismus usw.

zu dem was Blume meint

Anarchist 07.04.2003 - 17:38
Blume beliebt es diffamieren: "Scheiben klirren - und ihr schreit! Menschen sterben - und ihr schweigt"
Er behauptet, daß diejenigen die politisch Aktiv sind (Abschiebungen verhindern, zivilen Unhegorsam üben, Überzeugungsarbeit leisten, Utopien umsetzen usw.) schweigen, wenn Menschen sterben.

Blume will damit woil sagen, daß einzig das Zerdeppern von Scheiben eine Wirkung hat. Komischerweise gibts immer noch den Kapitalismus - obwohl es ständig irgendwo Riots gibt. Selbst wenn sätmliche Bankenscheiben Berlins gesmasht werden würden, würde es immer noch Kapitalismus geben.
Dumpe Randale-Freaks wie Blume verstehen nicht, daß Kapitalismus ein totales System ist, welches nicht durch Randale beseitigt werden kann. Blume scheint von all den Ereignissen in Vergangenheit und Gegenwart (Spanien36, Argentinien und Chiapas heute) nichts wissen zu wollen. Sicher gibt es dort auch handfeste Auseinandersetzungen, aber nur um die Errungenschaften der sozialen Bewegung (die letztlich das kapitalistische System ersetzen sollen) zu verteidigen. Wenn Blume nach Argentinien sieht, sieht er die brenneden Barrikaden und denkt, daß dies die Revolte wäre und nicht deren Verteidigung.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob militant versucht wird, Errungenschaften einer Bewegung zu verteidigen oder ob irgendwo aus Spass an der Freude Scheiben eingeworfen werden und in parolenhafter Form irgendwas von "Symbolik" (die niemand versteht) gesabbelt wird.
Blume ist ein typischer Flugblatt-Linker, tief in der Pubertät oder dieser gerade erwachsen und kein bisschen progressiver als die Spießer um ihn herum.


PS: Schon mal bemerkt, daß gerade die Verfechter der Hirnlos-Militanz meist aus gutbürgerlichen Elternhaus kommen und selbst in keinerlei antikapitalistischen Projekten involviert sind?

History

saul 07.04.2003 - 20:11
Bei der Debatte sollten wir eines nicht vergessen, das ist 23 Jahre her. Es war ne andere Zeit und das lässt sich nicht so einfach wiederholen. jedenfalls nicht nach Plan, die Bewegung der 80ziger waren auch weder geplant noch vorgesehen. Heut siehts etwas anders aus und die Beteiligten sind auch älter geworden. Keineswegs gehts darum Protestformen einfach bruchlos weiterzuführen, heut muß man sich was einfallen lassen was heut machbar ist.

@gabba

tom 07.04.2003 - 21:53
@gabba:
>> "wer eine bank smasht, ist noch lange kein randalierer
>> und auch keine randaliererin, sondern wird dies meist
>> aus einer politischen überzeugung heraus machen"

> toll. dann freue ich mich schon auf die begründung von
> npd-jungkadern nach dem nächsten neger-smash.
> ihr seid alle krank!

schon schade, wenn man seine eigene logik nicht kapiert. was ist denn daran bitte widersprüchlich?? genau das ist es doch: der npd´ler ist nämlich auch kein randalierer! sondern einer, der aufgrund seiner (menschenverachtenden und rassistischen) ideologie/überzeugung den "neger smasht".

mein gott, schaltet doch einmal euer gehirn ein, bevor ihr hier postet...

aber tom

07.04.2003 - 22:32
die ideologioe der freunde der sinnlos-militanz ist doch nicht weniger menschenverachtend. ich will nicht wissen, wie ihr mit andersdenkenden umgehen würdet, wenn ihr an der macht wärt!

....

egal 08.04.2003 - 00:00
Interessant, daß, obwohl ansatzweise versucht wurde zu erklären, daß Militanz nix mit menschenverachtenden Ideologien zu tun hat und sehr wohl eine Protestform sein kann, einige hier nix besseres zu tun haben als die Verfechter dieser Militanz zu beleidigen und ihre Beweggründe als Mackertum oder ähnlichen Schwachsinn abzutun. Mal die Frage nach dem Gegenteil: dem friedlichen Protest. Der hat im aktuellen Irakkrieg auch nicht ein einziges Leben gerettet, aber in Deutschland ist nur ein sehr geringer Teil dazu bereit seinen Protest ein wenig offensiver vorzutragen. Da wird lieber die 20. Latschdemo abgerissen und nix bewegt, als daß mensch mal darüber nachdenkt, daß er damit absolut nichts verhindert hat und dann vielleicht mal überlegt ob Blockaden, welche schon als miltitante Aktionsform angesehen werden können, nicht mehr bewegen würden. Ein wenig mehr Toleranz untereinander wäre auf jeden Fall nützlicher als die gegenseitigen Pöbeleien und Beleidigungen.

"egal" wirft nebelkerzen

ich 08.04.2003 - 01:21
was du schreibst stimmt nicht. es ging gar nicht darum, generell auch handfesteren widerstand zu verunglimpfen (siehe dazu die komentare von Anarchist oder saul). es ging
darum, daß hier einige behaupten, nur über das scheiben smashen würde eine bessere welt zu erreichen sein. gewalt sei immer gut und nie schlecht - dagegen wurde einspruch erhoben.
im übrigen ist deine trennung in "gewalt" und "friedlich" schwachsinn aus den bürgerlichen medien. es geht um einen anderen widerspruch: der versuch eine andere welt zu schaffen und ansätze zu verteidigen (die eine seite) und eben utopienlos randale machen (die andere seite).

hmmm

peinlich300 08.04.2003 - 11:26
manschmal ist es wirklich peinlich die komentare hier zu lesen... immer dieses sich gegenseitig angreifen und diffamieren und behauptungen in die welt stellen... vom links sein haben viele hier noch nix begriffen. sehr typisch deutsch kann ich dazu nur sagen. viel krach machen und immer noch nix gelernt.... aber immer recht haben...
bis zur nexten peinichen situation....

mehr geschichtsunterricht

hoenkel 08.04.2003 - 12:17
ich finds hier auch erschreckend. ich denke, wir aelteren muessen einfach mehr von damals vermitteln. nicht glorifizieren, sondern moeglichst objektiv. vielleicht erreichen wir eine objektivität in dem leute aus verschiedenen szenen (frauenLesben-szene, autonome, gewaltfreie aktionsgruppen, ...) aus der zeit erzaehlen. dieses blackblock-gefasel seit genua ist jedenfalls krass und ich weiss gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll zu erzaehlen, wenn juengere leute an dieses zerrbild glauben.

ein bischen grundlage

smile 08.04.2003 - 13:57
a) ich bin nicht smilie von oben!
b) banken, geschäfter und ein paar angezündete autos:
immer wieder ist das zu hören. ich will nicht bestreiten das es so etwas gibt. ich will mich auch nicht davon distanzieren. zum einen trifft das meistens nicht die falschen. eine kapute scheibe von einer bank ist bei weiten weniger schaden, als was die banken täglich an risiko bei spekulationen verlieren können. das ist noch nicht mal portokasse(nicht mal peanuts) - abgesehen von versicherung. das interessante ist die bewertung: eine eingeschmissene fensterscheibe ist für viele schon grund alles auf gewalt zu reduzieren und sich von den "chaoten" zu distanzieren. die gleichen leute, jedoch finden es in der regel kaum wert ein wort über gewalt zu verlieren, wenn wiedereinmal ein mensch erfriert. beispiele alltäglicher gewalt sind vielfältig und i.d.r akzeptiert. in den meisten fällen der alltäglichen gewalt trifft es aber im gegensatz zu eingeschmissenen fensterscheiben die menschen wirklich und empfindlich. es gibt da einen satz der das sehr gut ausdrückt: "es gibt viele arten zu töten, nur wenige davon sind verboten". ich möchte das auch auf gewalt beziehen: es gibt viele arten von gewalt, nur wenige davon werden wahrgenommen".
ein punkt bei eingeschmissenen fensterscheiben ist allerdings das, was im kapitalismus "wahl des standorts" genannt wird. wenn einer bank dauernd die fensterscheiben zu bruch gehen sucht sie einen anderen standort für die bank. wenn unternehmen, für die mieten oder grundstückspreise peanuts sind aus einem viertel verschwinden, hat das im kapitalismuss zur folge, das konkurrenten, die die existenzen kleinerer betriebe gefährden verschwinden. das hat zur folge, das mietpreise sinken ...
genau das wurde in kreuzberg eine ganze zeitlang gut umgesetzt. nur wegen des risikos, das damit verbunden war, sich dort anzusiedeln, konnte sich dort die strucktur bilden, an die ich mich noch erinnern kann - die allerdings mit dem verschwinden der autonomen aktionen auch verschwindet. wohl gemerkt der wirkliche schaden ist begrenzt.
c) die freie republik
irgendwie mal zurück zu den 80ern. eine wichtige idee in den 80ern war der grundsatz: "wenn du das ablehnst, was sie dir aufdrücken und du kapiert hast, dass es nich daran liegt welche partei du wählst, dann musst du auch den nächsten schritt machen und die abhängigkeit, in die du dich selber begibst aufbrechen". das heisst autom werden. die vorteile, die sich daraus ergeben keine verantwortung zu übernehmen und andere die sachen regeln zu lassen nicht anzunehmen, sondern selber seine sachen zu regeln. damit stösst du schnell an die grenzen. praktisch: du machst einen laden auf und am nächsten tag wird er geschlossen weil du die genehmigung nicht hast. wenn du aber die genehmigungen einholst musst du dich an deren spielregeln halten und kannst nicht versuchen neue wege zu gehen. das ist jedoch sinn und zweck des ganzen: probieren ob das zusammenleben nicht doch anders geht, ob es nicht doch möglichkeiten gibt zusammenzuleben ohne, die sachen, die einem täglich das leben schwer machen. das geht nicht theoretisch, das muss ausprobiert werden. nun gut, konsequent heisst dass, das du dich unabhängig von deutschland machen musst(autonom werden) weil alles andere vortäuschen von falschen tatsachen ist und du sonst sachen verwirklichst, die nur funktionieren weil das system aussenrum die grundlage dafür schafft. zum anderen wollten autonome andere arten sich zu verwirklichen z.t. auch anerkennen. das ergebnis ist die sog. freie republik. wir haben ein viertel in dem die meisten leute lust haben was anderes zu verwirklichen und wir wollen das umsetzen. in der freien republick haben andere autoritäten nichts verloren. die gehen allerdings nicht freiwillig - auch wenn du sie darauf hinweist, dass du sie nicht brauchst und sie niemand gebeten hat zu kommen und auch wenn sie darauf hinweisst, dass sie sich dahin verziehen sollen, wo sie erwünscht sind. die gewalt kommt und zwar in form von wasserwerfern und polizeiknüppel aber die brauchten wir nicht - wofür auch.

d) saul es tut mir leid, das mit dem schwarzen block ist weit älter als die 80er. da hat das nur mit dem erscheinen der autonomen mehr aufmerksam gefunden. schwarz ist schon seit ewigkeiten, die farbe der wahl bei anarchisten und die gibt es schon ewig - auch organisiert.

e) heute hat sich die sicht bei den meisten geändert. es ist die einsicht eingekehrt, dass du nicht wirklich autonom werden kannst wenn es nebenher noch ein kapitalistisches system gibt. es ist mehr die einsicht gekommen, dass dieses system da ist und du innerhalb des systems bist und das nicht dadurch ändern kannst, dass du es einfach ignorierst - eslässt sich nicht ignorieren. die suche nach anderen formen des zusammenlebens ist allerdings geblieben. es ist auch geblieben, das die autoritäten alle dahingehenden versuche bekämpfen(aktuell zb die bambule geschichten - wo es keinen vernünftigen grund gibt wagenplätze nicht zuzulassen). es ist geblieben, dass du, wenn du etwas ändern willst, und das nicht nur theoretisch, dich auch dafür kämpfen musst. das kann manchmal nicht friedlich sein. wenn sie kommen und einen laden dicht machen wollen, dann musst du die irgendwie loswerden und es hilft dir reichlich wenig, wenn ein gericht 5 jahre später entscheidet, das ihr ja im recht seid. wenn euer wagenplatz geräumt wird hilft es reichlich wenig friedlich zu bleiben - weil dann habt ihr eben kein zuhause mehr. schliesslich hilft es auch wenig friedlich zu bleiben, wenn sie ankommen und deine kneipe täglich durchsuchen. irgendwie musst du das dann durchsetzten und mit der situation fertig werden.

jedesmal ist gewalt im spiel. kein wunder in einem system, das auf gewalt aufbaut. jedesmal ist wieder die entscheidung zu treffen wehre ich mich oder bleibe ich friedlich und lasse mir die sache gefallen. manchmal entscheidet sich das spontan aus der wut heraus und manchmal ist es eine abwägung.
auch bei demonstrationen bleibt die frage wie weit die polizei gehen darf. wie weit lasse ich mir das handeln der polizei gefallen. lasse ich mir z.b. gefallen, dass sie mich filmen und die filme analysieren. weil eigentlich will ich das ja nicht, denn die filme werden ja nicht gemacht um zu informieren oder zum spass, sondern mit dem hintergrund gegen mich verwendet zu werden. eine andere frage ist, von wem ich angefasst werde. eigentlich möchte ich mir das gerne aussuchen und nicht von fremden leuten angefasst werden. dann stellt sich die frage ob ich mich durchsuchen lasse - oder nicht. es ist auch die frage, wie es aussieht mit polizisten in einer demonstration. eigentlich habe ich keine lusst bei jedem schrit darauf zu achten, bloss nichts falsch zu machen, weil es dem polizisten einen grund geben könnte mich festzusetzten. eigentlich habe ich keine lust darauf, dass polizisten mir auf die füsse steigen und eigentlich habe ich keine lust darauf von polisisten bedroht zu werden. eigentlich will ich überhaupt nicht, dass polizisten irgendwo in der demonstration sind - wie bekomme ich die da raus. ähnliches gilt für die art des auftretens der polizei, wenn die mit schildern panzern und wasserwerfen kommen, bedrohen sie mich. sagt nicht die tuen einem nichts. sie machen mir angst und schüchtern mich ein - dafür sind sie auch da. jedesmal der gedanke wenn sie den einsetzen und der strahl mein auge trifft, sehe ich nichts mehr, wennn nur einer von diesen polizisten in einem unbeobachteten augenblick seinen knüppel in den bauch rammt bin ich im krankenhaus. auch die frage ob ich überhaupt auf eine demo gehe und meine meinung in die öffentlichkeit trage stellt sich, insbesondere in bezug auf kinder - was wird aus den kindern, wenn ich auch nur für eine nacht eingesperrt werde - selbst wenn sich im nachhinein herausstellte, das das unbegründet war. wieder die frage, wie werde ich die loss. wie werde ich diese bedrohung loss. wenn das einige mit gewalt versuchen, kann ich mich nicht distanzieren - ich verstehe es zu gut.
die gewaltdebatte ist trotzdem immer wichtig - denn wenn es gewaltfreie wege gibt sind immer vorzuziehen - nur haben die, die immer chaoten brüllrn und sich distanzieren, selten lösungn parat. sie stehen da(wenn überhaupt) sehen, das menschen festgenommen werden und sehen zu - ohne irgendwie überhaupt zu bemerken welch gewalt das eigentlich ist(von pfefferspray,cs-gas,wasserwerfern,schlagstöcken,pistolen, gummigeschosse... mal ganz zu schweigen.

der schwarze block ist ein versuch damit umzugehen. vermummung ist ein schutz gegen abgefilmt werden - ohne angreifen zu müssen. ketten sind ein schutz gegen polizist in der demo und gegen zufällige schläge... wenn das auch nicht heisst, dass von einem schwarzen block keine gewalt ausgeht sind die konzepte die bedrohung durch die polizei zu vermeiden und haben in erster linie nichts mit gewalt zu tun. natürlich sind die leute, die diesen schritt gehen und einen schwarzen block formen auch die, die sich darüber gedanken machen warum, und sich nicht immer alles gefallen lassen. eben auch mal die polizei zurückdrängen und diese nicht mit ihrer gewalt durchkommen lassen. das ist aber eine frage der möglichkeiten und der situation. in den meisten fällen, wo von autonomen gewaltätern die rede ist, fällt mir auch kein anderer weg ein, der nicht darauf hinauslauft wiedereinmal zurückzustecken und sich wiedereinmal etwas gefallen zu lassen, was eigentlich überhaupt nicht ok ist.

Anarcho 08.04.2003 - 18:00
SChon wieder die Gewaltdebatte: Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen. Kapitalismus ist Gewalt und speziell auf Demonstrationen geht die Provokation von der Staatsgewalt aus. Es hat durchaus politischen HIntergrund vierlei Aktionen gegen Banken, Konzerne (eher schwierig) und Kaufhäuser zu tätigen um somit das System anzugreifen, was wie schon erwähnt worden ist auf Gewalt aufbaut.
Wir werden von einem Staatsapparat beherscht, den wir gar nicht benötigen. Die Feindbilder werden von eben diesem staatlichen Gewaltmonopol geschürt und wir werden als autonome Chaoten difamiert, auf der anderen Seite werden rassistische Sondergesetze erlassen, Mennschen erliegen der staatlichen Repression und verhungern, der Sozialabbau wird noch weiter vorangetrieben.......
Es ist nicht falsch sich gegen den Staatsterror zu wehren um beispielsweise Naziaufmärsche zu verhindern und das kapitalistische System offensiv anzugreifen.
Sinnlos Millitanz einzusetzen ist nie das Ziel gewesen.

Nie wieder Deutschland!
No nation, No Border!

Useless

saul 09.04.2003 - 02:25
Was mal ganz gut angefangen hat, hat bös geendet. Es war gut gemeint, wir hatten die Nase voll von hiererchischen Strukturen und von heiligen Schriften. wir wollten die Sache selbst in die Hand nehmen und uns um das kümmern, wo wir noch was bewegen können. Das eindringen der Antiimp Ideologie war der Rückschlag, da kam die ganze hohe Politik wieder, der RAF Leninismus und das Politik nix mit uns zu tun hat sondern das wir in einer weltweiten Bewegung eingebettet sind. Ne Politikform, die sich nicht um die Menschen kümmert, sondern in der die Menschen nur ausführende Organe sind. Jeder ein Rädchen im Getriebe. Eine Form der Politik der wir grad zu entkommen versuchten. Der in der Scene aufkommende Feminismus gab dam Ganzen den Rest, die Autonomen mutierten zu dem was sie nie sein wollten. Zur Sekte. Und damit wurden sie irgendwann bedeutungslos. Sie wurden abschreckend für andere Jugendliche und selbst auch älter. S kam wies kommen mußte, die Hasskappenträger wurden zu ihrer eigenen Karrikatur und versanken in die Bedeutungslosigkeit. Dabei könnten wir diese Protestform grade jetzt in Zeiten des Sozialabbaus und der Repression gegen arbeitslose gut gebrauchen. Nur wer soll da seinen Kopp hinhalten? Mit bunten Piecefahnen rumlaufen bietet n gutes Ventil, nur n folgenloses. Der Rest beteiligt sich weiter am Rattenrennen um die besten Plätze und die Dreckschweine lachen sich kaputt über uns. N Arbeitsamt zu entglasen wär heut nicht das Schlechteste was man tun könnt. Und wer soll dafür den Kopp hinhalten? Damals haben wir entglast, s war uns scheißegal. Klar wir waren jung, machten uns wenig Gedanken und wir hatten eh nix was man uns wegnehmen konnte. Diese Leckmich Haltung ist typisch wenn man 20 ist, mit 30 schauts achon etwas anders aus. Eigene Dummheit, der nachwachsenden Jugend hatten wir nix zu bieten, eher ne Warnung vor diesen Bekloppten. So das haben wir nun davon.

@smilie der nich smilie is

blabla 09.04.2003 - 11:42
du sagst es.

wessen straße...

cosu 09.04.2003 - 17:50
...ist die straße?
was für einen sinn macht es denn sich regelmäßig mit den bullen zu kloppen? eine schlacht bei der sowieso von vorne weg der sieger feststeht. es ist billiges chauvie-gehabe, die wohl einige autonomInnen (ich liebe das!) zur schwanzverlängerung respektive -entstehung benötigen. besonders bizarr wir das ganze dann, wenn man hunderte kilometer fährt, weil klar ist, dass es da mal wieder richtig auf's maul gibt! wo leben wir denn? der hool der zwei häuser weiter wohnt macht das auch immer, wenn sein club irgendwo anders spielt.
mein ratschlag: schwanz ab für alle (nicht nur randalierer) dann iss problem gelöst! auja, die autonomessen oder autonominnen oder wasweißich... einfach mensch bleiben, genossin!

spart eure kräfte lieber für den einen kampf! oi!

love cosu!

Die Mythen knacken

saul 09.04.2003 - 19:58
Seufz. Und damits endlich klar wird, es geht um militanten Protest nicht um einen Machtkampf. Es ging nie darum Straßenschlachten zu gewinnen! sondern damit politischen Druck zu erzeugen. Politiker lieben solche Schlagzeilen nicht, macht n schlechten Eindruck, als hätt man was nicht im Griff. Das war ein Weg die Räumung von Häusern zu verhindern, oder die Durchsetzung von Projekten wie ne Startbahn zumindest zu erschweren. Wer sich einbildete, wir können hier n Machtkampf führen, mit ner kleinen Minderheit die wir stets waren, auch noch gewinnen oder hier die Revo vorbereiten, der hatte irgendwas in den falschen Hals bekommen. Und was Schwanzgehabe angeht, es waren auch etliche Frauen dran beteiligt.

schau cosu

smile 09.04.2003 - 22:50
schau doch an was du schreibst!
genau so etwas verstehe ich wiedrum gar nicht.
zum einen dieses schwanz ab-meinst du nicht auch, dass das schon ein bischen mehr gewalt ist als steine schmeissen???

dann genau mein punkt von oben! schau dir an was du schreibst, das gleiche könntest du über die polizei sagen: sie fahren hunderte kilometer nur um leute zu bedrohen - aber wiedereinmal nur gesehen und geschrieben, aber nicht wahrgenommen.
weiter ist es interessant, das du sagst bekloppt und es nicht den leuten überlässt und ihnen unterstellst, deswegen kilometerweit zu fahren "um eine aufs maul zu bekommen". bitte deswegen fahren die wenigsten kilometerweit - sie fahren, weil sie ein politisches anliegen haben oder weil sie die leute unterstützen wollen die ärger haben und die deren unterstützung brauchen - weil die sonst alleine dastehen mit den nazis, den polizisten... - übrigens im gegensatz zur polizei, die wirklich in der gegend herum fahren um leute zu verfolgen oder sich zu kloppen und kein politisches anliegen haben.
also wieder der vergleich und leider wieder nicht abgewogen.
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zum anderen die frage, ob das nicht ohnehin alles sinnlos ist angesichts dessen, dass da so eine übermacht von gewalt vorhanden ist und ob dann es etwas bringt.

- hmmm, mag sein. es haben sich auch schon genug leute aufgegeben und konsequent deswegen umgebracht. wenn es keine hoffnung gibt wäre das wohl die konsequenz. alternativ: sich aufgeben irgendwo hinter dem fernseher verschimmeln und die realität ignorieren augen alles abschalten und durch.

ich muss dir gestehen ich habe das auch schon versucht. so nach dem motto: "es bewegt sich ja sowieso nichts und im endeffekt hast du nur ärger und nichts erreicht. dann kannste dich auch ins bett legen die augen zu machen und dich einfach nicht bewegen dann hast du auch deine ruhe."

das geht vielen so(in meinem alter), entweder wohnen sie in ihren wohnprojekt oder sind so irgendwie ins leben geschlittert und klinken sich aus. eigentlich hatten sie sich etwas anderes vom leben erwartet aber sind etwas desilusioniert - wie sie das nennen. haben aufgegeben, sich abgefunden und die augen geschlossen. bei manchen klappt das auch so. bei mir und einigen anderen eben nicht.

ich will dir auch sagen warum(am beispiel):
sagen wir mal die flora.
ich habe in der flora in hamburg selber mitgebaut, hier ein stückchen mauern geholfen, dort ein bischen...
na wenn die das ding jetzt kaputt machen, machen sie auch ein stück von mir und meinen hoffnungen, träumen etc kaput du glaubst doch wohl nicht im ernst, das ich dann zuhause bleibe, wenn die mich da brauchen.

abgesehen davon, bin ich nicht der typ von mensch der aufeinmal sagt: ok, das war vergangenheit und heute bin ich ein ganz anderer und das war alles sowieso nur kinderrei. soweit geht meine selbstbetrug nun wirklich nicht. spätestens wenn wieder ein alter bekannter im knast oder krankenhaus landet, ist es doch nur zu selbstverständlich den auch zu besuchen.

das nächste ist solidarität. ich habe gelernt, dass es wichtig ist zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu helfen. ich habe erfahren wie wichtig es ist, dass es leute gibt, die auf meiner seite sind, wenn ich ärger hatte und ich weiss deswegen auch wie wichtig es ist, meinen teil dazu beizutragen, dass andere wiederum nicht alleine dastehen.

abgesehen davon:
bisher sind noch aller übermächte irgendwann zu grunde gegangen-egal wie stark sie schienen. egal wie gross die macht scheint egal wie gefährlich diese polizei ist und auch egal wie perfekt das system, das dahintersteht funktioniert. es ist nicht allmächtig und sich wehren hat immer wieder auch erfolg gehabt.
siehe hafenstrasse: hätten die sich nicht gewehrt, wären die häuser wohl abgerissen worden und es gäbe sie wohl nicht mehr und sag mir nicht sie hätten sich auch friedlich wehren können - wie denn?
oder WAA: das ding wurde nicht gebaut. oder...
die erfolge sind klein und mikrig aber auch der kleinste erfolg macht sinn.

nicht zuletzt ist es auch ein frage, was du willst und ob du kriechst oder versuchst aufrecht zu gehen. wenn etwas stinkt dan sag ich's und will nicht den mund halten. es ist nicht in ordnung was abgeht - also sag ich's und steh dazu und halte nicht den mund. dabei ist es auch egal mit welche gewalt sie auffahren. deswegen werde ich sicher nicht den mund halten. im gegenteil, es ist grund nochmehr den mund auf zu machen. wenn du der meinung bist es ist nicht richtig, dann kannst du es auch nicht zulassen, sonst betrügst du dich selber und du musst dich wehren.





saul: "revolution - evolution" - was weiss ich!

also das mit der waa

10.04.2003 - 00:42
die wurde vor allem wegen der breite und massivität der proteste nicht gebaut. wenn nur ein schwarzer block randaliert hätte, dann wäre die waa gebaut worden und wahrscheinlich hätte die csu den schiessbefehl durchbekommen.
militntes vorgehen dort, wo anderes nicht geht, mag ok sein - aber eben nicht randale um der randale willen (wie z.b. am 1.mai). aussserdem bedeutet militanz auch "nachdenken" und nicht "stumpf scheiben zerdeppern". die meisten leute, die heute diese stump-militanz (also die ohne nachdenken) propagieren sind kiddies, die in irgendwelchen kommiesekten (sei es nun rim, autokom oder aab) drinstecken.

nur eins noch

smile 10.04.2003 - 17:58
zum 1.mai in berlin
vieles hat sich geändert .... trotzdem

eine der wichtigsten documente zu ersten mai in meiner erinnerung ist der döner-mann dessen scheibe sichtlich zertrümmert war und vor dessen ebenso klar etwas brannte. die tv-reporter baten ihn um eine stellungnahme und was er sagte, war unmissverständlich. er sagte nämlich, dass er mit den leuten, die ihm die scheibe eingeschmissen hatten die kleinsten probleme hat, die scheibe würden sie wohl zusammen wieder ersetzen. mit den polizisten, die durch seinen laden trampeln und seine einrichtung zerstören, hätte er weit mehr probleme. und er fügte noch hinzu wenn diese polizei wäre und die leute in ruhe gelassen würden, wäre wohl auch seine scheibe heil geblieben.
recht hat er. das aufräumen war wichtig!
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ich war einige male auf dem waa - gelände. ich habe die gesschichten sehr bewusst miterleben. die wasserwerfer, die zusammenbrechenden leute, das wegrennen, cs-gass in den kleidern ... sind eindrücke, die wohl niemand vergisst, der diesen "breiten" widerstand erlebt hat.
günde dafür, dass die waa nicht gebaut wurden lagen zum einen der tod von strauss. dadurch konnten andere abwägen und die firmen nach betriebswirtschaftlichen erwägungen entscheiden und nicht nach dem dickschädel von strauss - der wohl die anlage entgegen jeder rationalität durchgesetzt hätte.

bei den bettriebswirtschaftlichen erwägungen hat es durchaus eine standortentscheidung gegeben und die firmen haben sich damals entschlossen dort lieber etwas anders zu unternehmen als die waa. das waren damals firmen wie bmw und siemens die sich da äusserten. dabei spielte das risko selbstverständlich eine rolle. es spielte eine rolle, dass die firmen mit grossem widerstand der region rechneten. schwandorf und der landkreis war ziemlich geschlossen gegen die anlage und auch entschlossen weiterzukämpfen wenn sie errichtet würde. es gab eine risiko abwägung und es hätte nach damaligen stand der dinge sehr teuer für die firmen werden können, das ding durchzuziehen.
(widerstand hiess in schwandorf und umgebung nicht nur demonstrationen - das war auch allen klar. demonstrationen ohne druck wären wohl ignoriert worden - wieso auch nicht?)

ein "breiter" widerstand kommt nicht von alleine. es gibt leute, die sich entschliessen irgentetwas nicht hinzunehmen. und dazu gibt es eine masse, die sich dazu positioniert. das war auch damals nicht anders. die aktiven leute hatten damals das gelände besetzt ein dorf errichtet. es wurden allerlei vorkehrungen getroffen, dass es die polizei schwer haben würde das gelände zu räumen. es gab zwar bei der breiten massen die hin und wieder aufgetaucht ist resertiments gegen gewalt. auf dem gelände war es schon ein wichtiger punkt zu überlegen wie das dorf gehalten werden kann. wie kann verhindert werden dass es gräumt wird. es war auch durchaus ein thema den bauzaun anzugreifen. so ignorant kann doch niemand sein, zu glauben dass unter strauss das nicht sofort gräumt worden wäre, hätten sie da nicht mit enormen widerstand rechnen müssen. enormer widerstand hiess strassensperren durch die anwohner und eben auch sachschäden und verletzte polizisten.
nein, ich finde verletzte polizisten nicht gut. aber ich schreibe auch nicht davon, eine jagt auf polizisten zu machen, sondern darüber, dass widerstand manchmal einfach nicht friedlich läuft. ich schreibe davon, dass friedlich bleiben einfach auch nachgeben und misstände hinnehmen heissen kann. was nun angebracht ist, muss immer wieder neu überlegt werden - nur dieses moralische chaoten und gewalttäter gebrülle ist in den meisten fällen einfach nur daneben. vorallendingen ist es daneben, wenn es eben von leuten kommt, die nur gegen "jede gewalt" sind und dabei aber ihre eigene gewalt und das alles dominierente gewaltmonopol des staates einfach ignorieren. ich schreibe davon, dass dieser gewaltbegriff unsinn ist und nur analog zum terrorismus eine methode ist leute auszugrenzen.
das grosse wort "gewalt" oder "chaoten" und schon ist die sache abgehakt ohne darüber auch nur ansatzweise nachzudenken was gewalt eigentlich ist.

die auseinandersetzung mit gewalt hat allerdings in autonomen zusammenhängen immer stattgefunden. eine der meineserachtens besten auseinandersetzungen damit stammt aus göttingen von einer gruppe die sehr starken verfolgungen ausgesetzt war(ich habe leider nur 'ne paper version, sonst würde ich das hier reinlinken). auch indem ihnen vorgeworfen wurde, sie würden zum "schwarzen block" gehören. was so formuliert konstruierter schwachsinn ist. es gibt keine gruppe "schwarzer block". niemand gehört zum schwarzen block, sondern leute entschliessen sich einen schwarzen block zu bilden(zB auf einer demo) was der artikel auch richtigerweise so darstellt.


(für die jüngeren: strauss war damals ministerpräsident und er war berüchtigt für seine "direkte art" mit dingen umzugehen.
eine anekdote die ihn gut beschreibt(auch so 80er): es kam in münchen zu einem banküberfall. strauss wie er war hat seine schrotflinte gepackt und ist besoffen zu der bank hingefahren und wollte die bankräuber erschiessen. damals ist es der polizei mit mühe geglückt ihn davon abzuhalten. so war der drauf und wenn er sich was eingebildet hat, hat er kaum widerrede gedultet sonder hat dafür gesorgt das unliebsame leute aus seiner umgebung verschwinden.)

ma was anderes

sucher 11.04.2003 - 14:34
suche seit jahrzehten nach einem photo das in den 80ern in einem linken magazin abgegildet war. zu sehen war der schwarze block in zweierreihe mit helmen und schilden gegenüber einer polizeisperre die ähnlich ausgerüstet war. wäre dankbar für tips.

so schwarz,und doch so bunt ?

zorro 19.04.2003 - 05:18
@saul:stimme dir als zeitgenosse weitgehend zu.
den schwarzen block als politische einheit gabs nie.es war ein phantom,das der staatsschutz jagte.dieses wurde aber nur auf demos real..
deshalb lies sich das konstrukt einer verbotenen vereinigung auch nie beweisen.

@black is beautiful und andere:
du hast sicher in dem meisten recht,aber:
das ganze dilemma der "schwarzen"politik offenbart sich in deinem letzten satz "bloss weil du in deiner bürgerlich-demokratisch-eingemauerten sichtweise diese symbolischen angriffe auf den kapitalismus nicht verstehst,...".
vielleicht versteht er den akt emotional schon,nur den sinn rational leider nicht!
..und wer es lieber real als symbolisch hat ist bürgerlich-demokratisch eingemauert!

die ganze schwarze=anarchistische militante "politik" krankt daran,das sie nur noch aus symbolischen angriffen besteht,aber das andauernd. das ist kräftevergeudung,die einen wirklichen sturz des kapitalistischen systems eher unwahrscheinlicher macht.nichts gegen symbolische angriffe,aber die haben wohl nur einen sinn wenn sie entweder die aufmerksamkeit potentieller mitkämpfer oder allgemein der "kritischen öffentlichkeit" auf einen zu wenig beachteten punkt lenken,wenn sie in bleierner zeit anderen mut machen,oder auch wenn sie im ,speziellen fall der militanz auf der strasse oder im grünen,dem teilnehmer selbst einen augenblick der ahnung von gewalt oder sogar der besiegbarkeit der staatsgewalt,ein kleines erfolgserlebnis sozusagen vermitteln.teenagern gönne ich ihr erstes aha-erlebnis mit der staatsmacht gern.erwachsene menschen sollten irgendwann weiterdenken.

aber symbolische politik,der kampf gegen worte und begriffe,auch der militante symbolische kampf wie zb.am 1.mai in berlin(der noch nie in einem realen sieg über die staatsgewalt endete,wie auch kein anderer noch so massiver randaleeinsatz in der brd!!!) bleibt reiner selbstzweck,
(eben pseudolinke macho-hirnwichserei,in dem punkt muss ich cosu absolut recht geben,dazu unten mehr)WENN der gewonnene effekt nicht in reale revolutionäre politik umgesetzt wird bzw.nicht mal werden soll.
reine selbstbestätigung, es auch diesesmal wieder geschafft zu haben ein paar steine zu werfen,ein paar scheiben zu smashen,vielleicht einen bulli umzukippen,und mehr nicht,bedeutet nur den bullen ein weiteres planspiel ermöglicht zu haben,denn wenigstens die lernen taktisch und propagandistisch daraus.
für schwachköpfe,die von einem sieg über die staatsgewalt auf dem wege der randale träumen,hier einen tip: eine schlacht, die ich nicht annehmen muss,weil ich keine andere wahl habe,vermeide ich möglichst,wenn ich sie nur verlieren kann!
natürlich ist es moralisch immer in ordnung,eine bank zu entglasen,aber selbst wenn sie wegzieht,ist es nur ein symbolischer erfolg,denn sie wird woanders hingehen.man müsste sie schon alle plündern,um dem kapital wehzutun.

der grösste teil der schwarzen,anarchisten,autonomen ersetzt den kampf um eine beseitigung der kapitalistischen gesellschaft durch eine anhäufung symbolischer angriffe,sei es um sich als der moralisch überlegene darzustellen(darin unterscheidet er sich nicht vom "latschdemonstranten",der kann dies allerdings auch ohne pseudorevolutionäre mätzchen),sei es um sein ohnmachtsgefühl zu bekämpfen und sich mut zu machen,sei es um, dem schwierigeren strategischen denken und agieren in einer widersprüchlichen gesellschaft aus dem weg zu gehen,oder einfach nur um seinen eigenen elitären nischen-lifestyle ("wir sind besser als der proletenpöbel denn wir randalieren statt uns ausbeuten zu lassen")zu praktizieren;als ob sich eine revolution aus einer abfolge von willkürlich gesetzten,sich automatisch steigernden militanten akten ergeben könnte,wobei die massen uns dann ob unserer militanten anziehungskraft immer stärker zulaufen,ergriffen vom revolutionären geist ,den wir durch unser feueropfer in die welt gesetzt haben.
das ist die abgewirtschaftete"propaganda durch die tat",abgeschmackter widerlegter kleinbürgerlicher quatsch von vor 150 jahren in reinkultur.
wie ungefährlich dem deutschen staat die kleine radikale randale ist:
mancher in ländern,wo die linke von zeit zu zeit wirklich eine bedrohung für das system darstellt,z.b.in diktaturen in lateinamerika,mag sich doch sehr wundern,wie sich
die "radikalen kämpfer" hier in der metropole durch ihr rebellisches outfit selber als staatsfeinde outen,ja geradezu vom pöbel sich abheben wollen.dort versuchen die revolutionäre in der grossstadt im gegenteil um keinen preis aufzufallen,in der masse zu schwimmen,als deren teil,wenn auch avantgarde sie sich verstehen.
(avantgarde=vorderste schützenlinie---nicht radikale überhebliche sekte!)
mit den hiesigen gewohnheiten der militanten selbstdarstellung und symbolischen politik würde man,wenn dahinter eine reale bedrohung fürs system stünde,dort sofort in folterzelle,knast oder massengrab wandern!

mir persönlich macht zum beispiel ein ritual wie der 1. mai keinen mut,eher schaudern,wenn ich sehe wie etliche nach verbaler grossmäuligkeit jahr für jahr in dieselbe taktische falle der bullen laufen,100 leute vor 10 bullen wegrennen und sich dabei noch panisch gegenseitig niedertrampeln,hingefallenen nichtmal aufhelfen,obwohls leicht wäre,jeder ist sich selbst der nächste,den letzten beissen die hunde.wahrhaft solidarisch.
in den zeiten der hausbesetzer,der startbahn,von wackersdorf war das kaum so der fall.

wie kommt es dass der autonome radikale politikansatz weder den rückschritt in richtung steinzeitkapitalismus,
den neoliberalismus,noch die kriegseinsätze der bundeswehr,noch die weltordnungskriege der usa seit 1990 verhindern oder auch nur behindern konnte?

genauso wie die staatsgewalt die demonstranten,definieren auch die schwarzen radikalen sich nur über das mittel,die gewalt.
es sollte immer das mittel angewandt werden,das der situation entspricht.
und nicht nur die situation gesucht werden,in der man sein lieblingsmittel anwenden kann,anstatt die wo man einen erfolg erzielen kann,wenn auch mit anderen mitteln(die vielleicht nicht so prickelnd sind).
500.000 leute in einer latschdemo können manchmal langfristig mehr für den kampf bewirken als eine noch so militante demo von 500 leuten.
besser viele gehen regelmässig kleine schritte,und steigern im laufe ihrer erfahrungen ihre radikalität,als wenige gehen immer auf der stelle einen grossen schritt,der immer wieder verpufft,oder viele davon abhält einen kleinen zu tun.
vielleicht sollte man lieber versuchen,das potential für einen generalstreik aufzubauen im nächsten krieg,oder beim nächsten unverschämten raub an den ausgebeuteten massen durch das kapital,es gibt länder,da geht das.dort ist allerdings die radikale linke nicht hauptsächlich als anarchistisch definiert.
anarchisten haben meistens auch vom kapitalismus nichts begriffen ausser das es bullen ,staat und irgendwie ausbeutung gibt,die gabs aber auch schon im alten ägypten,und so hat sich für sie seitdem die gesellschaftsformation auch nicht wirklich verändert.man kriegt ja in seiner nische auch nicht unmittelbar mit ,was für die masse aussbeutung überhaupt bedeutet,und vom lesen der klassiker* schreckt man auch zurück,warum sich mit der theorie der kapitalistischen ausbeutung des menschen beschäftigen,wenn man schon von deren praxis selbst keine anschauung hat.wie kann man aber für freiheit kämpfen,wenn man keinen begriff hat von der ausbeutung,wie kann man eine freie gesellschaft erschaffen,wenn man keinen durchblick von wesentlichen begriffen der ausbeuterischen hat?
denn woran will man dann beide voneinander unterscheiden?
aber wozu auch ,man muss ja nur die staatsgewalt abschaffen,und schon entsteht durch die gottgegebene gutheit des menschen die selbstbestimmte gesellschaft wie von selbst.fragt sich nur wer dann der depp ist,der die arbeit macht,und wie das dann geregelt wird.

und noch was zur schwarzen kultsymbolik:
mit 20 fand ich das auch cool,das hausbesetzerzeichen mit dem gezackten pfeil,schwarze autonomenuniform,totenkopf
a la hafenstrasse.
seitdem ich mich dann mal etwas mit geschichte beschäftigt hab,folgende erkenntnisse zur farbe schwarz:

die farbe schwarz der anarchisten geht wesentlich zurück auf die schwarzhunderter im zaristischen russland,eine national-reformistische bewegung von bauern und kleinbürgern im zweiten drittel des 19.jahrhunderts.
diese schwarze symbolik wurde zb.auch von den konterrevolutionären truppen in deutschland 1918/19 und den faschistischen freikorps des kapp-putsches in der weimarer republik verwendet,deren fahrzeuge und uniformen trugen oft auch den totenkopf.auch die italienischen faschisten in schwarz,das hausbesetzerzeichen der 80ziger ist von ihnen entnommen,die totenkopf-ss des dritten reiches in schwarz dürfte fast jeder linke in europa kennen.eine tolle farbe,tolle tradition,schaurige symbolgemeinschaft
das,liebe anarchos!!

"wir haben zwar keinen plan aber das gleichen wir aus durch die kraft der guten überzeugung!!"
(aus dem film "mum und dad retten die welt"usa198X)

*ps:ich empfehle am anfang
marx,engels "die heilige familie","das kapital" ;
clausewitz "vom kriege"(www.spiegel.de/gutenberg) ;
mao tsetung "guerrillakrieg"