Rassismus in der Ausländerbehörde in Ludwigshafen.

bündnis gegen abschiebungen 31.03.2003 21:06 Themen: Antirassismus
Wir wollen hier nochmals etwas genauer auf einen rassistischer Vorfall auf der Ausländerbehörde in Ludwigshafen am Donnerstag, den 28.03. eingehen.
Am Nachmittag dieses Tages, kurz nach 15 Uhr ist es in der Ausländerbehörde in Ludwigshafen zu einem besonders krassen Zwischenfall von behördlichem Rassismus gekommen..
Als der Vater einer kurdischen Familie aus der Türkei erneut wegen einer Duldungs-Verlängerung zusammen mit einem Übersetzer und einem Mitglied des Mannheimer Bündnisses gegen Abschiebungen in die Ausländerbehörde ging, wurden alle drei nach einem kurzen Wortwechsel handgreiflich von einem Mitarbeiter der Behörde aus dem Büro geworfen. .Dabei griff dieser sowohl unseren Unterstützer als auch den Flüchtling tätlich an. Der Flüchtling, der sich schützend vor unseren Mitarbeiter stellte, erhielt von dem schwergewichtigen rassistischen Schläger zwei Faustschläge auf den Oberkörper und an den Kopf!
Anderntags wurde möglicherweise auch von diesem Schläger beim Amtsgericht Ludwigshafen gegen den Flüchtling ein Haftbefehl beantragt, weil er angeblich untergetaucht sei. Laut Zeitungsbericht (Mannheimer Morgen vom Samstag, 29. März) hat jetzt der Schläger gegen den Begleiter Strafanzeige erhoben! Außerdem prüfe die Stadtverwaltung, ein Hausverbot gegen ihn zu verhängen.
Der Vorfall wird also jetzt im Nachhinein völlig in sein Gegenteil verkehrt!
Offensichtlich missfällt es den Schergen der Ausländerbehörde sehr, wenn Flüchtlinge nicht alleine kommen, sondern zusammen mit deutschen Unterstützern - worauf der Flüchtlingen selbst nach dem Verwaltungsrecht einen Anspruch hat..
Auch in Ludwigshafen ist es leider übliche Praxis, Flüchtlinge unter einem Vorwand in die Behörde zu bestellen, sie dann eine gewisse Zeit hinzuhalten und dann heimlich die Polizei zu verständigen. Diese nimmt dann die Leute fest, um sie entweder in ein Abschiebegefängnis zu bringen oder gleich abzuschieben.
Wir gehen jetzt aus von einer gezielten Provokation mit dem Ziel, unsere Solidarität mit Flüchtlingen zu kriminalisieren und sie eines gewissen Schutzes zu berauben.
Vor diesem Hintergrund sehen wir den körperlichen Angriff auf einen Flüchtling und einen Mitstreiter von uns.
Wir werden und können dies nicht hinnehmen und protestieren gegen dieses brutale Vorgehen.
Wir werden uns nicht einschüchtern lassen und kämpfen weiter für die Rechte der Flüchtlinge gegen entwürdigende Behandlung auf den Behörden, gegen Abschiebehaft und Abschiebungen
Solidarität mit den Flüchtlingen!
Bleiberecht - Kein Mensch ist illegal!
Wir fordern die Entlassung des Schlägers!

Kommt zu den Protest-Kundgebungen:
Donnerstag, 3. April, 17.00 Uhr vor der Ausländerbehörde in Ludwigshafen-Hemshof, Marienstr. 8 und
19.00 Uhr vor dem Rathaus-Center, Ende Bismarckstr., Fußgängerzone gegenüber der Post!
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Ergänzungen