Blockaden, Demos und Nazis in Mannheim

ein unabhängiger Kriegsgegner 21.03.2003 19:29 Themen: 3. Golfkrieg Antifa Militarismus
Am Tag X gab es einige Blockaden im Berufsverkehr und vor dem Benjamin-Franklin-Village in Mannheim-Käfertal, wo die meisten Angehörigen der US-Armee in Mannheim und ihre Familien wohnen. Dort wurden vor der Blockade noch englische Flugblätter verteilt, die die SoldatInnen zum Widerstand gegen die Kriege ihrer Regierung aufriefen, was teils auf freundliches Interesse stieß.
An den Blockaden beteiligten sich allerdings relativ wenige Leute und angesichts der eigenen "Stärke" und der in den letzten Tagen immer genervter reagierenden anrückenden Polizei, konnten die Blockaden immer nur ein paar Minuten aufrecht erhalten werden. Bereits mittags demonstrierten SchülerInnen in der City und abends gab es eine größere Demo mit über 2000 Leuten.Während der Abschlußkundgebung der Demo vor den Turley-Barracks in Mannheim-Neckarstadt tauchten überraschend ca. 50 Nazis auf
Am Tag X gab es einige Blockaden im Berufsverkehr und vor dem Benjamin-Franklin-Village in Mannheim-Käfertal, wo die meisten Angehörigen der US-Armee in Mannheim und ihre Familien wohnen. Dort wurden vor der Blockade noch englische Flugblätter verteilt, die die SoldatInnen zum Widerstand gegen die Kriege ihrer Regierung aufriefen, was teils auf freundliches Interesse stieß. An den Blockaden am Tag X beteiligten sich allerdings relativ wenige Leute und angesichts der eigenen "Stärke" und der in den letzten Tagen immer genervter reagierenden anrückenden Polizei, konnten die Blockaden immer nur ein paar Minuten aufrecht erhalten werden. Bereits mittags demonstrierten SchülerInnen in der City und abends gab es eine größere Demo mit über 2000 Leuten.
Während der Abschlußkundgebung der Demo vor den Turley-Barracks in Mannheim-Neckarstadt tauchten überraschend ca. 50 Nazis auf die gerade an der Straßenbahnhaltestelle um die Ecke ausgestiegen waren,wohl um sich in die Kundgebung einzureihen. Ebenso überraschend traten ihnen jedoch dutzende entschlossene Demo-TeilnehmerInnen entgegen und zeigten, daß mensch kein/e Pazifist/in sein muß nur weil mensch gegen Krieg ist. Bei der folgenden Auseinandersetzung flogen viele Steine und Flaschen, v.a. in Richtung der schnell zurückweichenden Nazis. Ein Teilnehmer der Demo wurde durch einen Steinwurf überm Auge verletzt. Die ebenfalls völlig überraschte Polizei war zwar mit starken Kräften präsent - die standen aber fast alle auf der anderen Seite der Kundgebung, die die Straße komplett verstopfte.Die Polizei beschränkte sich darauf, die fliehenden Nazis einzukesseln und nach einiger Zeit mit einem Bus zu ihren Autos zu fahren. Dies war der erste und hoffentlich letzte Versuch von Nazis in der Region, sich an Antikriegsprotesten zu beteiligen.
Am heutigen Freitag wurde in Mannheim zum zehnten Mal eine längere Blockade durchgeführt. Zuvor gab es eine größere Demo von SchülerInnen und Studis in der City. Es beteiligten sich bis zu 100 Leute an der Blockade aller Tore der Spinnelli-Barracks in Mannheim-Feudenheim, darunter vor allem SchülerInnen. Nach ca. einer Stunde wurde ein Tor gewaltsam geräumt und es gab eine Festnahme. Der Verkehr in/aus der Kaserne konnte jedoch weiter behindert werden. So mußte die Ablösung für die Bundeswehrwachmannschaft zu Fuß einrücken, weil ihr Bus blockiert wurde. Die anderen Tore blieben noch über eine Stunde unpassierbar. Die Blockade wurde übrigens erstmals völlig unabhängig von den ursprünglichen InitiatorInnen der Blockaden angezettelt. Das ganze scheint langsam zum Selbstläufer zu werden. Morgen geht`s weiter...
Noch ein paar Worte zur Staatsmacht:
Als die Blockaden in Mannheim Ende Januar begannen, verhielt sich die Polizei noch auffallend freundlich. Mittlerweile reagiert sie aber immer ruppiger und fährt mittlerweile immer mehr Personal auf, was dafür spricht, daß unsere Aktionsformen mittlerweile durchaus ernstgenommen werden. Die US-Armee liegt der Stadt in den Ohren, sie solle doch endlich durchgreifen lassen und die Mannheimer CDU-Spitze ist empört über soviel Frechheit. Am Dienstag wurde dann auch erstmals eine Blockade geräumt, wobei 11 Leute kurzeitig festgenommen wurden.
Wir werden aber trotz der beiden Räumungen bei den beiden letzten Blockaden nicht aufhören zu nerven, sondern werden unseren Widerstand gegen das Massaker an der irakischen Bevökerung weiter intensivieren.
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Ergänzungen

steine auf friedensdemo

jesus 21.03.2003 - 21:02
schön so.

steine fliegen auf demo für den frieden.

was habt ihr steinewerfer dann eigentlich gegen einen krieg ???

Schwachsinn!!!!

21.03.2003 - 21:07
"Schöne" Friedensdemonstanten seid Ihr!!!!

Peinlich

militanter pazifist 21.03.2003 - 21:23
peinlich, peinlich, diese kommentare
schwarz-weiß, gut-böse ach ist diese welt doch so schön einfach. ich hab nix gegen pazifisten aber ihr seid pisser!

@jesus und an "schwachsinn"

helmutberger 21.03.2003 - 21:50
aber wisst ihr denn wie das genau ablief?

bekanntlich nutzen die ungebetenen fascho-provokateure solche auftritte gerne mal für anti-antifa-fotos oder kurze vereinzelte angriffe auf ihnen bekannte linke antifaschisten. das darf man sich keinesfalls gefallen lassen und da ist auch egal ob man gegen den krieg ist oder nicht. nicht jeder der gegen DIESEN Krieg ist, ist immer auch gleichzeitig pazifist (klar, warum kämen sonst auch die hässlichen braunen Schandflecken???).

das man aktionen wie fünf antifas hauen einzelnen nazi platt bedenklich finden muss/kann ist klar. aber wer weiss schon warum es zu dieser schlacht kam und da bin ich doch über jeden froh der steine auf nazis schmeisst.

und so lange, zumindest im westen der republik, wir denen ohne jedes problem überlegen sind, sollten wir sie auch über diese verhältnisse auf dem laufenden halten... quasi eine grosse "Nazi freie Zone"...

Ich muss mich wundern

Ludwigshafener 22.03.2003 - 00:09
Als ich morgens auf dem Weg zur Arbeit hörte, dass 50 Skinheads die Friedensdemo in Mannheim überfallen hatten, musste ich unwillkürlich herzhaft lachen.
Soviel zu unabhängiger Berichterstattung...

Wenn man auf die Straße geht, um gegen GEWALT ALS LÖSUNG von Problemen, demonstriert und dann Steine wirft und unliebsame "Gäste" verjagt, ist das einfach nur inkonsequent, heuchlerisch, lächerlich, DUMM.


Nazis aufs Maul

Anarcho 22.03.2003 - 01:06
Die scheiß Nazischweine sind keine Pazifisten, der Grund, weshalb diese Ärsche gegen den Krieg sind, ist offensichtlich ihr dummes antisemitisches und nationalistisches Geschwätz, was sie ständig an den Tag legen.
Die menschenverachtendste und brutalste Gruppierung, die zudem die größten Kriegstreiberschweine waren, sollen nun gegen den Krieg sein?
Das ist doch mehr als lächerlich, aber da wir aufgrunddessen auch schon Probleme mit der einzelnen Teilnehmern der Friedensbewegung hatten, kann ich nur sagen: Tolleranz gegenüber Intolleranten ist intollerant und Nazis auf Friedensdemos zu billigen ist meines erachtens Nach ein Akt der Intolleranz!

Euer Friede verdient den Krieg!!!

No Bombs, No War, No Capitalism!!!

aufwachen!

helmutberger 22.03.2003 - 10:44
sag mal "ludwigshafener", kriegst du irgendwas mit???

wer setzt woraus das man als friedensdemoteilnehmer zu 100% pazifist sein muss? hä?

das dieser krieg ein zu verurteilender überfall ist klar, aber "anarcho" hat 100% recht: wir werden ,solange es irgendwie geht, nazis auf friedensdemos nicht tolerieren. zumindest im westen der republik kann man die halt noch "entspannt" ärgern/verjagen. da ist das grosse problem eher die polizei.

wichtiger ist aber noch deren quasi täglich angemeldete demos zu boykottieren. gestern in berlin-lichtenberg war ja ganz nett, aber da geht noch viel mehr bei besserer organisation. fände z.b. sehr gut wenn man am 1.mai in berlin -ähnlich dem letzten jahr - eine spitzenbegrüssung organisieren könnte. aber glaube die wird schon massivstens vorbereitet... und das ist dann wieder "böse" weil`s gewalt ist? sehe ich anders!

Richtige Reaktion in der Situation

Kriegs- & Nazigegner 22.03.2003 - 20:07
@Mannheimer, kein Grund, hier so auszurasten.

Und die anderen, die ihr nicht dabei wart, könnt die Situation doch eigentlich nicht wirklich beurteilen.
(Vielleicht hätte ich auch einen eher negativen Eindruck gehabt, wenn ich den Artikel gelesen hätte und nicht dabei gewesen wäre.)

Meiner Meinung nach war es richtig, die Nazis in dieser Situation konsequent zu vertreiben, und ihre unglaubliche Provokation mit der klaren Botschaft zu beantworten "Wir wollen nicht mit euch gegen diesen Krieg demonstrieren". Die Nazis wussten genau, was sie taten, haben diese Aktion auf lange Sicht geplant und wussten schon, dass sie bei der Kunggebung - zurecht - nicht mit offenen Armen empfangen werden. Von daher meine ich, war es eine angemessene Reaktion, dafür zu sorgen, dass die Nazis quasi aussteigen und direkt abhauen konnten ;)

Also, wer nicht nur gegen diesen, sondern generell gegen Krieg ist, hat meiner Meinung nach auch die Verantwortung, sich gegen Nazis zu wehren, wenn sie den ganzen Sinn des Protestes versuchen umzukehren. Das wurde konsequent getan.

Gewaltfrage

gewaltfreier Anarchist 24.03.2003 - 14:51
also ich bin erstmal froh dass die Nazis vertrieben wurden.
Dass ich und viele andere die gegen den Krieg sind lieber gewaltfreie Mittel gegen Nazis einsetzen wütrden, ist ja schön und gut - nur waren diese entschlossenen Gewaltfreien auf der Demo wohl zu langsam oder inaktiv. Z.B. könnten Menschenketten gebildet werden um sich deutschlich von Ihnen abzugrenzen und sie nicht auf die Demo zu lassen - wichtig dass auch gleich was übers Mikro kommt um sich von den Nazis zu distanzieren.

Blöd ist...

Uhrmacher 25.03.2003 - 11:29
Blöd ist, wenn einige leider nicht nachdenken und den Nazis auch noch den Weg frei machen. Normale Bürger sahen, wie Autonome auf Rechte Steine warfen, während die Nazis ihr Parolen wie "USA - Internationale Völkermordzentrale riefen" und applaudierten den Nazis, da für sie Fakt war, das die Autonomen Kriegsbefürworter sind.
Wahr wohl mehr als ein Griff in den Klo...