Viele Fotos von der heutigen Waffeninspektion in Berlin-Mitte

billige Digicams sind tagsüber ok 18.03.2003 16:01 Themen: Militarismus
Heute fanden in Berlin Mitte unangemeldete Waffeninspektionen bei BMW und Lockhead statt. Etwa 60 Inspekteure und BeobachterInnen trafen sich gegen Mittag vor der Humboldt-Universität. Dabei wurden sie keine Minute von den Sicherheitskräften des Regimes aus den Augen gelassen.
Wie nicht anders zu erwarten wurde den Waffeninspektoren der Zutritt verweigert. Ganz offensichtlich haben die Beschuldigten etwas zu verbergen. Ein Vertreter von BMW sprach jedoch mit den Inspektoren und versuchte mit dreisten Lügen zu beschwichtigen. Lockheed stellte sich dagegen tot.
Hier der Aufruf/Hintergründe: Waffeninspektionen jetzt auch in Berlin-Mitte
Viele Passanten waren interessiert. Die Polizisten waren dagegen alles andere als angetan und schimpften, daß "man merkt, das Semesterferien sind". Am Ende gabs für eine wahllos herausgegriffene Person eine Anzeige wegen angeblichem Verstoß gegen das Versammlungsgesetz.

Eine weitere Waffeninspektion fand am Sonntag in Berlin-Reinickendorf statt: UN-Inspekteure in Berlin abgewiesen. Ziel war die Julius-Leber-Kaserne.
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Ergänzungen

gähn

erster! 18.03.2003 - 17:48
und nun? hä?
moral moral moral, das nennt sich dann links oder was, wenn ihr zu firmen geht, die tatsächlich waffen herstellen? nicht, dass ich solcherlei gut heißen würde, aber: schon mal was von der kritik des kapitalismus gehört? und davon, dass eine welt ohne waffen sich vorzustellen vielleicht ganz nett ist und zur utopie taugt [zu einer sehr langweiligen, wenn dass alles sein sollte], aber nicht zu links-radiakler politk mit diesem komischen ansatz, die welt umwälzen zu wollen, ohne dabei hinter den eigenen kenntnissstand zurückfallen zu müssen?
und: noch etwas: wieso bitte müsst ihr immer die humboldt-uni als streffpunkt nehmen? wie absurd, gehen doch die meisten linksradikalen mit einer kritik an der friedensbewegung, die ich in berlin kenne an diese universität. könnt ihr nicht ein parr schritte weiter gehen, zum außenminsterium?

Flugblatt [lesbar!]

Zweiter 18.03.2003 - 18:06
An die Menschen Berlins, Europas und der Welt,
An die Medien

Es ist gut wenn weltweit Millionen Menschen in Buenos Aires, Damaskus, Kalkutta, Athen, New York und Berlin gegen den Krieg demonstrieren, wie am 15. Februar. Doch verhindern oder stoppen können wir diesen und andere Kriege nur, wenn sich möglichst viele quer stellen, den Gehorsam verweigern – in den Armeen, auf Arbeit und im Alltag und wenn wir unser Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Krieg richten.

Es geht darum von einem Nein zum Krieg dazu überzugehen aktiver Teil der globalen Bewegung gegen den Krieg zu sein. Wir verweigern uns der NGOisierung und dem Dialog mit der Macht. Wir wollen nicht, das für uns ein Plätzchen am großen runden Tisch freigehalten wird: Wir wollen nicht die Macht übernehmen oder die beschissenen Verhältnisse mitgestalten, wir wollen sie zerstören. Nicht eine andere Welt ist möglich, sondern eine gänzlich andere Welt ist nötig.
Das gilt auch hier in Deutschland. Denn während die Feldherren Jugoslawiens und Afghanistans, Schröder und Fischer, versuchen sich als Kriegsgegner darzustellen, fliegen AWACS-Maschinen der Bundeswehr mit deutscher Besatzung Überwachungsflüge für den Irakkrieg, über Umwege werden Waffen und schweres Kriegsgerät in die Türkei geliefert und von US-Militärflughäfen in Deutschland heben Bomber und Militärtransporter ab, um über dem Irak den tausendfachen Tod abzuwerfen.

Aktuell sind es die Regierungen der USA und Großbritanniens, die den Krieg gegen den Irak um jeden Preis wollen. Trotz aller Friedensrhetorik unterstützt die BRD den Krieg: Die BRD entlastet die USA in Afghanistan und hat dort das Oberkommando, während die Sondereinheit KSK in den Bergen Afghanistans Krieg führt, sie gewährt Überflugsrechte und liefert Waffensysteme an die Türkei. Die Bundeswehr ist in 8 Ländern im Einsatz. Bis zu 80000 SoldatInnen sind daran beteiligt. Denn die Ablehnung des Krieges durch die Bundesregierung ist nicht humanistisch motiviert. Das Nein der Bundesregierung zu diesem Krieg zahlt sich weltweit für die Bestrebungen Deutschlands aus, sich als Gegenpol zu den Amerikanern zu etablieren. Deutschland ist eben nicht nur militärischer Partner der USA, sondern auch wirtschaftlicher Konkurrent auf dem Weltmarkt.
Krieg führen an sich ist unter den Kriegsherren Aznar, Berlusconi, Blair, Bush, Schröder, Putin und wie sie alle heißen, nicht umstritten. Die Geister scheiden sich nur an der Frage welche Art von Krieg geführt werden soll und mit wessen Zustimmung.

Die US-Regierung will einen möglichst massiven Krieg und notfalls auch ohne die UNO. Deutschland stellt sich als die zivile Alternative dar und wünscht sich punktuelle kriegerische Interventionen mit dem Segen der „Weltgemeinschaft“. Die Aufteilung der Welt unter ihrer Führung wollen alle.

Unser Kampf richtet sich gegen alle Kriege der Kriegsherren, ob mit oder ohne UNO, ob in Ex-Jugoslawien, Afghanistan oder Irak und auch gegen nicht erklärte Kriege wie in Kolumbien. Und selbstverständlich auch gegen die nächsten Kriege. Und die werden kommen.

Krieg ist zum zentralen Ordnungsinstrument der kapitalistischen Weltordnung geworden. Mit dem Gerede vom „gerechten Krieg“, vom „Krieg gegen den Terror“, der keinen klaren Anfang und erst recht kein klares Ende hat, sollen wir auf einen permanenten globalen Krieg eingestimmt werden. Wer nicht pariert wird bombardiert, währen die Armeen wieder ein „günstiges Investitionsklima“ herstellen und freien Zugriffe der Konzerne auf Rohstoffe sichern – wie z.B. auf das Öl im Irak.

Doch nicht nur wenn offiziell "Kriegszustand" herrscht, bedeutet Kapitalismus Hunger, Elend und Armut. Auch in vermeintlich friedlichen Zeiten ist Kapitalismus nichts Anderes, als Ausbeutung und Unterwerfung der Menschen unter die Gesetze des Marktes. Kapitalismus heißt dann alltäglicher Krieg.

Gegen die organisierte Barbarei stehen wir auf und sagen Nein. Und wir sorgen dafür, dass dieses Nein auch gehört und gesehen wird von denen die taub und blind sind gegenüber den über 100 Millionen Menschen, die am 15. Februar weltweit gegen Krieg demonstriert haben. Wenn die Mächtigen den Krieg, den Tod von Hunderttausenden, die Zerstörung von Städten und die Verseuchung ganzer Regionen als Zivilisation verkaufen, dann beweisen jene Menschlichkeit die sich ihnen entgegenstellen.

Was wir machen, können alle tun. So, so ähnlich oder auch auf andere Weise.
Macht’s nach , macht mit, macht’s besser!

DESERTIERT, BLOCKIERT, SABOTIERT DEN KRIEG!

An einem Tag im März 2003
Von einem Ort in Berlin, Europa, Planet Erde
AktivistInnen des Bündnisses „KriegistFrieden“

ansprachen der chef-inspektorin

18.03.2003 - 19:10
Rede nach der Inspektion von BMW Rolls-Royce

In dem Bürogebäude vor dem wir hier stehen befindet sich das Berliner Büro
des Konzerns BMW Rolls-Royce. Die beiden Markennamen BMW und Rolls-Royce
sind den meisten nur durch für ihre teuren Automobile bekannt. Doch neben
Autos produziert der Konzern BMW Rolls-Royce auch Motoren und andere Teile
für Kampfflugzeuge und Militärhubschrauber. So stellt der Konzern unter
anderem Teile für das Tornado-Mehrzweckkampfflugzeug her das auch von der
deutschen Luftwaffe eingesetzt wird. Der Tornado kann sowohl für die
Luftabwehr als auch für Offensiv-Bombardements eingesetzt werden.

Die Produktion von Waffen ist für BMW Rolls-Royce ein gutes Geschäft. Das
wird klar wenn man die Internetseite dieses Konzerns besucht. Hier kann man
lesen, dass durch die Beteiligung der westlichen Mächte an militärischen
Konflikten gerade die Nachfrage nach Kampfflugzeugen gestiegen sei.
Hintergrund dafür sei der zunehmende Einsatz sogenannter "Luftkampagnen".
Dies lässt den auch für BMW und Rolls-Royce die Aktienkurse steigen und die
Shareholder auf gute Ergebnisse hoffen.

Der Konzern BMW-Rolls-Royce verdient an dem Tod und Leid der tausenden
Bombenopfer den der Krieg gegen den Irak zur Folge haben wird und an
zukünftigen Kriegen.
Der Konzern BMW-Rolls-Royce ist einer der vielen Teile der Wirtschaft, der
ein großes Interesse daran hat, weitere Kriege zu führen und die Ausrüstung
der Armeen voranzutreiben. Für die Durchsetzung dieses Interesses führt die
BMW-Stiftung jedes Jahr im Februar eine hochrangig besetzte Konferenz in
München durch, die sogenannte "Münchner Sicherheitskonferenz". An dieser
Konferenz nehmen prominente Vertreter der internationalen Politik,
Wirtschaft und Militär teil. Diskutiert weden dort aktuelle und strategische
Fragen der bewaffneten Außenpolitik. Geplant werden dort neue Kriege zur
Durchsetzung von Macht- und Herrschaftinteressen.

Wir, die Waffeninspektoren und -inspektorinnen des Antimilitaristischen
Bündnisses ?Krieg ist Frieden" fordern auf, Kriegsprofiteuren wie hier zum
Beispiel dem Konzern BMW-Rolls-Royce ihre tödlichen Geschäft so schwer wie
möglich zu machen und ihnen ihre friedliche Maske vom Gesicht zu reißen.

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Rede nach der Inspektion bei Lockheed-Martin

Im Hinterhaus des Bürogebäudees vor dem wir hier stehen befindet sich das
Berliner Büro der Firma Lockheed-Martin. Lockheed-Martin ist weltweit einer
der größten Rüstungskonzerne.

Die breite Produktpalette von Lockheed-Martin reicht von unbemannten bis hin
zu bemannten Militärflugzeugen, von militärischer Schifffahrtstechnologie bis
hin zur Raumfahrt, von der kleinen taktischen Rakete bis hin zur
strategischen Langstreckenrakete mit atomaren Sprengköpfen.

Erst vor wenigen Tagen hat Lockheed-Martin einen Auftrag für Waffentechnik in
Höhe von 4 Milliarden US-Dollar erhalten. Allein im Jahr 2002 erhielt
Lockheed-Martin Aufträge für Rüstungsgüter in Höhe von 17 Milliarden Dollar.
Lockheed-Martin hat damit 10 Prozent aller weltweit im Finanzjahr 2002
vergebenen Rüstungsaufträge übernommen und hat damit den größten Anteil des
US-amerikanischen Militärhaushalts eingestrichen.

Die Verkaufschlager des Konzerns Lockheed-Martin sind der konventionelle
Jagdbomber F-16 und der Tarnkappenbomber F-117. US-amerikanische Piloten
werden in den nächsten Tagen mit diesen Flugzeugen unzählige Tonnen Bomben
auf die Bevölkerung Iraks werfen und tausenden Menschen töten und verletzen.

Wir, die Waffeninspektoren und -inspektorinnen des Antimilitaristischen
Bündnisses ?Krieg ist Frieden" fordern auf, Kriegsprofiteuren wie hier zum
Beispiel dem Konzern Lockheed-Martin ihre tödlichen Geschäfte so schwer wie
möglich zu machen und ihnen ihre friedliche Maske vom Gesicht zu reißen.

War wirklich nett gewesen

HU-Stdui 18.03.2003 - 19:15
Ich finde es ziemlich wichtig, daß auf Zusammenhänge und Hintergründe aufmerksam gemacht wird. Schade, daß bei solchen Aktionen nur eine Handvoll zu mobilisieren waren. Gerade in Szene-Zusammenhängen scheinen die Leute nur zu kommen, wenns Freibier oder einen Aufruf der eigenen Sekte gibt. Find ich schade.

Was aber will der erste Kommentator eigentlich ausdrücken? Findet er den Krieg gut? Will er deutsche Firmen schützen?
Warum bezeichnet er antikapitalistische Kritik als "nicht antikapitalistisch"? Etwa, weil sie die Welt anders erklären, als seine Gurus?
Warum will er es zum Dogma erheben, daß bei Indy jetzt nur noch linksradikal und vor allem demagogisch berichtet werden darf?
Verbirgt sich hinter dem ersten Kommentar ein autoritärer Kommie, der denkt die Welt super mit seinen "Weisheiten" erklären zu können, während alle anderen Menschen nichts mehr sagen dürfen?
An der HU sind Leute wie er glücklicherweise in der Minderheit. Verwechseln sie Analyse und Kritik doch tatsächlich mit Demagogie und ideologisch konnotierter Fremdwort-Rezitation.

Mehr Bilder dazu

18.03.2003 - 19:18

xxx

a 18.03.2003 - 20:06
Die Demo war der Knaller des Tages- Politik kann auch in finsteren Zeiten gelegentlich Spaß machen...

Who the fuck is Lockhead?

Paule (Bademeister) 18.03.2003 - 21:43
Kenne ich garnicht. Habt Ihr Bowling for C. angeschaut und konntet im Kino nicht ordentlich mitschreiben?

zu diesem wolfgangklimm@du-nervst.de (erster)

informant 18.03.2003 - 22:02
das ist ein typ aus der hummel-antifa-ecke, einer politsekte an der hu. der pöbelt gegen alle und jeden der typ. normalerweise sind die eher pro-neoliberal. wenn der jetzt einen auf super-antikapitalistisch macht, dann nur um zu stänkern. an der hu wird diese sekte kaum noch ernstgenommen. naja, jeder wie er will...

Blöder Sekten Heinz

Kool K 19.03.2003 - 01:12
Lieber Stinkstiefel,

Wenn Du Dich nur einmal aus Deiner ideologisch verquasteten Ursuppe befreien könntest, dann würde selbst Deinem beschränkten Hirn klar werden, wie sinnvoll, kreativ und mutig solche Aktionen sind. Aber bis das soweit ist, werden wahrscheinlich wieder Dinosaurier durch Mitte ziehen.
Die Aktion war BEST!!!

Viele liebe Grüße an alle die da waren (außer dem Schnittlauch).

Kool K