Herne: 500 gegen Krieg"

kobold 15.02.2003 18:54 Themen: Militarismus
Wie auch in über 600 anderen Städten wurde heute in Herne eine Kundgebung gegen den drohenden Irakkrieg und Krieg im Allgemeinen abgehalten.
Als zwei Vertreter von attac und der ver.di-Jugend die Friedenskundegbung um 12.15 Uhr eröffneten waren erstaunlicherweise schon knapp 500 DemonstrantInnen auf dem Robert-Brauner-Platz in der Herner Innenstadt und machten die Verantsaltung damit zur größten Kundgebung in Herne seit dem Golfkrieg 1990, als mehr als 3000 SchülerInnen auf die Straße gingen. Direkt im Anschluss distanzierte sich ein Sprecher der Herner Friedensinitiative von blindem Anti-Amerikanismus, wohl wissend des Hintergrundes, dass bei einer Friedenskundgebung in der letzten Woche in Gelsenkirchen neben so ominösen Personen/Vereinigungen wie J.Karsli und der antisemitischen "Bürgerrechtsbewegung" BüSo auch eine Handvoll Neonazis auftauchten und versuchten die Kundgebung zu stören.
In seiner Rede gin der Sprecher Friedensinitiative u.a. auf die verschleiernder Medientaktik der amerikanischen Geheimndienste unter der Beteiligung der amerikanischen Armee ein. In einem weiteren Beitrag erläuterte ein Sprecher der ver.di-Jugend, dass gerade in der Beseitigung der "Öl-Abhängigkeit die große Chance einer Energiewende in unserer Gesellschaft bestünde. Weiterhin informierte er über die tötlichen Folgen des Irak-Embargos, sowie eines Krieges für die im Irak lebenden Kinder. Im bezug auf die Kosten des Irak-Krieges wurde darauf hingewiesen, dass "bereits mit 100 Milliarden US-Dollar vier Jahre lang die Versorgung der ärmsten Menschen dieser Welt bezahlt werden könnte!"
Zwischen den verschiedenen Reden und Kulturbeiträgen spielten verschiedene Herner Bands und Künstler, um die Stimmung ein wenig aufzulockern. Schade, dass auf der Kundgebung trotz Bündnis keine Vertreter der Antifa oder von anderen linksradikalen Jugendgruppen gesprochen hat. Erfreulicherweise war dagegen die enorme Anzahl anarcho-syndikalistischer Fahnen und dass mehr als die Hälfte der Kundgebungsteilnehmer weit unter 30 Jahre waren.
Zum Abschluß der Kundgebung spielten noch zwei lokale Punkbands, die aufgrund der enormen Kälte, aber hauptsächlich nur noch vor ca.100 Jugendlichen spielten.
Neonazis wurden an diesem Tag auch nicht gesichtet - was aber wohl auch gesunder für diese war.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen