Aufruf zum Tankstellen-Boykott gegen den Krieg

Markus Schmidt 14.02.2003 09:13 Themen: Militarismus
Der Verein autofrei leben! fordert die Friedensbewegung dazu auf, ihrem Protest mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Wer kein "Blut für Öl" wolle, könne durch eine Selbstverpflichtung zum Tankstellen-Boykott Saddam Hussein
und die westlichen Öl-Krieger mehr beeindrucken, als alleine durch Friedensappelle.
Wer mit dem Pkw zu den Friedensdemos am Wochenende anreise, erweise der Sache einen Bärendienst.
Der Verein autofrei leben! fordert die Friedensbewegung dazu auf, ihrem Protest mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Wer kein "Blut für Öl" wolle, könne durch eine Selbstverpflichtung zum Tankstellen-Boykott Saddam Hussein
und die westlichen Öl-Krieger mehr beeindrucken, als alleine durch Friedensappelle.
Wer mit dem Pkw zu den Friedensdemos am Wochenende anreise, erweise der Sache einen Bärendienst.

Hamburg. Der Verein autofrei leben! hat einen Aufruf zum Tankstellen-Boykott gestartet. Wer den drohenden Krieg um die Ölreserven Iraks ablehne, könne die persönliche Glaubwürdigkeit dadurch unter Beweis stellen, dass die Tankstellen boykottiert werden.

Die Hälfte des Ölverbrauchs gehe auf das Konto des Verkehrs und mehr als 80 % der Autofahrten seien kurzfristig einsparbar.
Universität Klagenfurt.
 http://www.eva.ac.at/(de)publ/energy/mobil.htm
 http://www.zeit.de/2003/08/Umwelt_9al-Kasten

"Der Boykott von Shell-Tankstellen führte 1995 dazu, dass Shell
seine Unternehmenspolitik änderte", erklärt der Vereinsvorsitzende Schuldt. Was damals funktioniert habe, könne erfolgreich wiederholt werden, so Schuldt, "bloß müssen jetzt alle boykottiert werden, anstatt eine Firma zum Sündenbock zu erklären und bei der Konkurrenz zu tanken".

Viele Menschen würden sich fragen, wie sie auf friedlichem Wege auf die Kriegsparteien einwirken könnten.
"Die Friedensbewegung hat die Chance wirklich ernst genommen zu werden, wenn sie die ökonomischen Wurzeln des Krieges angreift", meint der Stuttgarter Vereinsvorstand Galow-Bergemann. Autoverkehr und auch -produktion seien die primäre und weiter wachsende Ursache für den Öldurst der Industrienationen.

"Die Verkehrstoten waren für mich schon Grund genug, autofrei zu leben", so Hans-Peter Heinrich von der Ortsgruppe Ffm, "aber der angekündigte Krieg, der nur der Auftakt zu weiteren ist, sollte auch für Leute, die sonst nicht auf das Auto verzichten, das Ölfass zum Überlaufen bringen".

Die Selbstverpflichtung ist autofrei leben! e. V., Volkmannstraße 6, 22083 Hamburg abzugeben.


"Autoschlüssel und Führerschein nehmen wir auch zur Verwahrung an", sagt schmunzelnd der Vereinsvorsitzende Schuldt.

autofrei leben! e. V. ist das Bündnis erklärt ohne Auto lebender Menschen.

Informationen über autofrei leben finden Sie hier: www.autofrei.de

Die Selbstverpflichtung zum Auto- und Tankstellenboykott ist aus technischen Gründen bei folgender Adresse untergebracht: www.AG2100.de

Ein zu der Meldung passendes, AKTUELLES BILD zu Ihrer freien Verwendung, in höherer Auflösung, ist bei www.AG2100.de herunterladbar.

Der Vorstand von autofrei leben! e. V.
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Ergänzungen

Aus Protest Drei Tage nicht atmen!

Inge das Wasserstoff Auto 14.02.2003 - 10:07
Vom Bundesdeutschen Sklaventreiber (Leihmuckel) ne Stelle am Anderen Ende Welt aufgedrückt bekommen, sonst Arbeitslosengeld weg, aber Autofrei leben?

Wasserstoffauto

Markus Schmidt 14.02.2003 - 11:57
So so, Inge WASSERSTOFFAUTO.

Kannst du mir mal sagen, wo der Wasserstoff herkommen soll?
Vielleicht aus Bohrlöchern?

An den ersten Kommentator

no_war 14.02.2003 - 12:00
Klar gibt es Leute, die aufgrund ihrer gesellschaftlichen Situation auf das Auto nahezu angewiesen sind. Aber, da wirst Du mir zustimmen, dass ist ein sehr geringer Teil.
Ich denke, fast jeder hat die möglichkeit, zumindest die meiste Zeit auf sein Auto zu verzichten.
Ich finde die Aktion gut, es wird Zeit, dass mal jemand auf den Zusammenhang von Kriegen und unserem energieverschwenderischen Lebensstil aufmerksam macht.

@ Markus Schmidt Der Üblich Indymedia User!

Cleo 14.02.2003 - 12:23


Markus Schmidt du bist Wirklich der Üblichste Ahnungsloseste Indymedia User, wahrscheinlich bist du auch einer von denen die hier in Indymedia Ständig herum löschen!

Noch mal Kurz zum Mitschreiben!


Wasserstoff wird mit Solarstrom erzeugt, indem der von Solar Zellen erzeugte Strom über Zwei Elektroden, in einem Reaktions Gefäß durch Wasser geleitet wird, Wasserstoff bildet sich dann über der Wasseroberfläche als Farb und Geruchloses Gas, und kan abgesaugt und Komprimiert auf Stahlflaschen gefüllt werden!


TÖFF-TÖFF

mobster 14.02.2003 - 12:31
Autofahren ist toll, sind halt nur zu viele Leute auf der Straße - aber das mag ja auch daran liegen, dass die bahn zu teuer ist. So kann ich mir mein grundrecht auf mobilität halt auch nur via meiner karre leisten. und verzichten muss ich bei den benzinpreisen (wann ist der krieg endlich mal vorbei) eh schon des öfteren, dann mach ich dass nicht auch freiwillig.

PS:inge/nina schreibt doof!

Ich will keinen Golfkrieg auch wenn ich

keinen Golf krieg. 14.02.2003 - 12:59
Und wieviel Sprit verfeuern die Busse die morgen nach Berlin fahren? Ach ja, Rückfahrt nicht vergessen.

@nina & markus

weist 14.02.2003 - 17:31
Das Problem ist die enorm energieaufwendige Erzeugung von Solarzellen, die so große Mengen Erdöl verbracht, daß man sich schon anstrengen muß, um überhaupt energetisch ins Plus zu kommen, bis die Solarpanels das Ende ihrer Lebenszeit erreicht haben.
Das Problem ist aber auch, daß Wasser absehbarerweise nach Erdöl die nächste 'knappe Ressource' sein wird - schaut euch mal die langfristige Motivation der Gewalt im Nahen Osten ab (bei denjenigen, die dort noch 'klar' denken können), oder Fotos vom Totem Meer (dem momentan noch um die 25 Jahre bis zur völligen Austrocknung gegeben werden).
Wasserstoff durch Biokatalyse aus Platikabfällen, oder Methan auf gleichem Wege (gibt ja auch Methan-Brennstoffzellen), oder in letzterem Fall (weil Plastik ein fossiler Brennstoff ist) doch lieber aus organischen Abfällen, das wäre vielleicht möglich (und offenbar ist Biomasse der einzige Energieträger, der sich wirklich energetisch 'rechnet').

Die Berlindemo-Kiste illustriert das Dilemma recht gut. Aber das erwünschte Resultat dieser und ähnlicher Veranstaltungen ist ja auch, nicht nur die militärische sondern auch die ökologische Krise abzuwenden (hoff ich doch mal, obwohl es ein langwieriger Prozeß sein wird).
Na, immerhin gibt es Leute, die's geschnallt haben. Und der Rest: Bahn oder Bus, OK, aber Privat-PKW, von Ryanair oder Hapag-Lloyd Express ganz zu schweigen, würe ja echt DIE Verarsche... in den USA laufen jetzt schon Kinospots 'Driving S.U.V.s supports terrorism' (von irgendwelchen NGOs, die mal genug Geld hatten).

Autosüchtig und ausredenerprobt?

Stephan 14.02.2003 - 19:03
Liebe Leute!

Dachte, dies hier wäre ein kritisches Forum, und würde nicht nur dazu dienen, aus persönlichem Egoismus heraus ausgerechnet diejenigen persönlich herunter zu putzen, die sich seit langer Zeit erheblich viel Mühe geben, die totale oder weitreichende Zerstörung von (städtischem)Raum und Mitwelt aufzuhalten, und so ganz nebenbei brutale und in keiner Weise zu verantwortende Kriege versuchen aufzuhalten!?

Allein die bornierte und selbstgerechte Meinungsäusserung einiger Autobefürworter hier zeigt doch a u c h, dass es ihnen herzlich egal ist, ob jetzt ein Krieg kommt! Das vorweg.

Und dann schreiben wieder (fast nur) Leute, die ganz offensichtlich von Verkehr so viel verstehen wie der gemeine Autler am Stammtisch oder vor seinem Fernseher.

Wie kann man/frau die komplexe Zerstörung durch den wahnsinnigen Terror der meisten Automobilisten damit kaschieren, dass von H2O-Autos geschwafelt wird? Mal ganz abgesehen von der Unwahrscheinlichkeit, dass diese in absehbarer Zeit kommen (ein Diskutant lieferte einige Indizien), welche Verkehrsprobleme löst das?:

- Töten und verstümmeln derartige Autos nicht, was ist mit den giftigen Abrieben?

- brauchen sie nicht ca. 40 Tonnen Ressourcen, oder - wenn später etwas weniger - haben dann nicht bald alle Chinesen und Inder so eines?

- Können wir uns dann noch in den Städten bewegen, weil hier dann jeder 16jährige mit dem motorisierten Dreirad unterwegs sein wird?

- Bringt das eine Förderung der Bahn, oder eine Verbesserung des Bildungsnotstands (auch und gerade bei den Erwachsenen...)?

- Oder bleibt so genug Geld über um die vielen maroden Wohnungen zu renovieren, oder das Inventar ?

- Den dramatischen Hunger und Durst der Welt zu lindern, und endlich mit der so notwendigen Renaturierung zu beginnen?

Mann darf ja versuchen hier zu kritiseren, obwohl viele hier ja nur stänkern wollen, weil sie sich nicht rechtfertigen müssen (so machen sie sich täglich mehrfach mitschuldig), und mann darf auch als Ingenieur-Student ein wenig zu "optimistisch" auftreten, aber man darf nicht die Realität bezweifeln, und die sehr wahrscheinlichen (eher schlechten) Prognosen, sonst können wir gleich alle beten, und mal sehen wer recht hat kommt in den Himmel.

Wenn ihr autosüchtig seid, dann zahlt bitte den fairen Preis für eure Droge (ca. 2-3 Euro pro Liter) und rast mit Schumi & Co. auf den Rennbahnen, aber lasst uns mit eurem Wahn in den Städten zufrieden, da dürft ihr nur fahren, weil unser Unrechtsregime so was noch erlaubt, wobei das ja auch mindestens 30 Jahre täglich kritisiert wurde.Ein Grundrecht andere täglich zu verstümmeln, zu vergasen oder des Lebensraumes zu berauben sehe ich nicht, aber jeder darf gerne zu Fuss oder Rad durch die ganze Welt reisen, das ist doch was.

Der Terror der meisten Autofahrer muss angezeigt werden, und wer sich durch ewige Schutzbehauptungen (die Bahn kommt nicht, Grundrecht auf Auto) oder Lügen (alles nicht so schlimm, es gibt ja Wasser...) aufführt, der macht sich extrem mit schuldig.

Falls es nun auch zu meinem Text Anmerkungen gibt, dann bitte keine Argunmente (mehr), die an den (verölten) Haaren herbei gezogen sind. Dafür zumindest herzlichen Dank!

PS: Ob es im Irak auch ein Grundrecht auf Autofahren gibt? Oder nur ein Grundrecht einen Esel zu reiten? Wird schon alles seine Berechtigung haben was? Komisch, dass die meisten Menschen kein Auto haben, die sind sicher alle versklavt oder so.

@ weist Du bist ein Echter Geistesblitz!

Nina 14.02.2003 - 19:32
Das Wasser durch die Wasserstoff Erzeugung überhaupt nicht leidet, das man aus einem Liter Wasser Kilommeter³ Wasserstoff erzeugen kann, und das der Wasserstoff, nach der Nutzung in Verbrennungs oder Anderen Motor Prinzipen, einfach wieder Wasser ist, hat sich nach dir wohl noch nicht herum gesprochen?

Und wo du deine Rechnung mit den Solar Panels her hast kann ich auch nicht nachvollziehen, aus Hersteller Tabellen und Formelsammlungen jedenfalls nicht.

an die Wasserstoff-Experten

Udo Schuldt 14.02.2003 - 20:20
Sicherlich seid ihr auch über den Stand des Euro-Quebec Projektes informiert, wo doch in Quebec, Wasserstoff, mittels Elektrolyse, erzeugt werden soll um dann nach Deutschland transportiert zu werden.

Dazu sollten doch große Staudämme gebaut werden.
Hatte es dagegen nicht Proteste der Ureinwohner der Region gegeben, die um ihre Lebensräume fürchteten?
Gab es nicht ein Problem mit Methylquecksilber, dass durch Stauwasser gelöst wurde und Fischsterben auslöste?
Wurden nicht durch den Verzehr dieser Fische Menschen mit Quecksilber vergiftet?

Wieviel Wasserstoff wird übrigens solar hergestellt und wieviel mit Atomkraft? Nur mal so für mich zum vergleichen.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Schuldt

Na also ich erzeuge dir mit nem Wassereimer

Nina 14.02.2003 - 21:09
zuhause in der Guten Stube, nem etwas Größerem Solarpanel und ein Paar Sonnentagen, soviel Wasserstoff, das du mit deinen Mercedes um die Ganze Welt töffern kannst!

Das Einzige Problem ist der Freezer!

Nina 14.02.2003 - 21:18
Um Wasserstof zu destilieren, das man ihn Problelos mit nen Trichter in die Stahlfleschen geßen zu können, muß er Extrem unterkühlt werden, soe eine Anlage hat ja nicht jeder zuhause herum stehen, die müßte ich mir ausleihen.

Nina´s Unterkühlung

Stephan 15.02.2003 - 20:52
Nina,

du scheinst ungern über Sachverhalte komplex nachzudenken, so klammerst du auch beim (Auto-) Verkehr alle Aspekte aus, bis auf deinen Antrieb.

Wie auch immer, die Öko- oder Energiebilanz von regenerativ erzeugten Strom ist noch immer recht mau bis extrem negativ, nicht nur aber vor allem auch wegen der enormen Kosten. Diese fallen aber auch an beim Bau deiner tollen H2O-"Traum"autos an, die es nach Meinung selbst der Autoindustrie in Serie wohl kaum vor 20-30 Jahren geben wird.

Mal abgesehen von allen technsichen und noch kommenden Schwierigkeiten wären derartige Geschöpfe eher ein recht starkes neues Problem, da sie die ganze Welt ertränken könnten.

Im Jahre 2030 wenn es deine Traumwagen mal geben könnte, wird die Umweltsituation weltweit so kritisch sein, dass auch du dich freuen dürftest, wenn du noch ein Spiegelei findest, dass du auf deinem Solarkocher erhitzen kannst, nachdem du dir daran dein wirklich unterkühltest Hirn (entschduldige das Bild, aber ich meine es nicht so böse!) gewärmt hast, das stand sogar vor ca. 2 Jahren in den VDInachrichten, und nicht nur dort.

Ihr könnt ja was tolles entwickeln, aber Autos wird es in der Zukunft nicht mehr geben können, und sie werden ja auch jetzt schon nur für die Sucht und die Leere in den Seelen, aber auch Köpfen gebraucht.

Du weisst was ich meine.

Geh ein wenig gegen den Krieg demonstrieren, da kannst du was von H2O-Bomben läuten lassen, die werden sich freuen. Erzähle auch den vielen Verkehrsopfern und den Kranken und Vergifteten gerne von deinen Autos, das heitert sie mal so richtig auf.

Mit umwelttechnischem Gruß
Stephan (Sonnenkönig von Deutschland, einig Autoland)