münchen - einen tag danach

tosh 09.02.2003 22:15 Themen: Militarismus
so einen tag nach der demo ist es mir möglich, das ganze mehr von der ferne zu betrachten.
gestern abend war ich doch ganz schön müde. musste schließlich 4 stunden fahrn, also schon um 5uhr aufstehn.
ich bin um 10 uhr in münchen angekommen. schon im zug über stuttgart und ulm hatte sich gezeigt, dass da einige leute kommen werden.
in münchen sind wir dann erstmal zum marienplatz und von da zum odeonsplatrz gelatscht.
ich bin aber noch vor udes auftreten zurück zum mplatz, so gegen 11.45uhr.
der (ude) wollte wohl dem antinatobündnis die schau stehlen.

nun zwischen 12 und halb 2 gab es dann zuerst mal einen auftritt einer hiphop band.
allerdings was ich nicht so gut fand: der sänger hatte ne deutschland fahne auf seiner bw jacke und der dj ne usa flag. hieß es doch von seiten der demoleitung: bitte keine fahnen von existierenden staaten.
die einzigen fahen von staaten waren dann auch pali fahnen, cuba-fahen und ich meinte eine eu-fahne gesehen zu haben.
nach der hihop-band kamen dann die redner an die reihe.
es gab vieles das nicht neu war, weniges neues und manches neues, bei dem ich erst mal dachte: hhäääh? zb die feministinnen, die ungefär soviel sagten wie: krieg gibt es nur wegen den männern und dem patriarchat. klar, machen wir ne gesellschaft ohne männer und kriegen keine kinder mehr, dann gibt es auch keine soldaten mehr.
es gab ber auch gute sachen(auch von den feministinnen) am besten fand ich ja die vorgelesene rede von dem nichtanwesenden italiener.

gegen 13.30 wurde die demonstration begonnen.
ganz zu beginn, für mich, wobei ich mich da etwa in der mitte aufhielt gab es ärger mit ein paar nasen (wie ich HÖRTE von den reps). die wollten sich an der demo beteiligen; dies war allerdinhgs unerwünscht. sie wurden mit schneebällen beworfen landete im matsch, ein ordner "einen schritt nach vorne" machte. dann kam sowas wie: "das gibt eine strafanzeige". letztlich wurden ihre transpis, auf den das gleiche stand wie bei den linksruckplakaten, zerstört.

dann versuchte ich an den anfang der demo zu kommen, das hat ne ganze weile gedauert.
als ich fast am anfang war fand ich plötzlich "eingekesselte" bullen vor, vor so nem telekom shop o.s. ; das war bei ca. 2/3 der route.
da war irgendwas mit zivis und festnahmen. jedenfalls waren da ca ein duzent robocpos in die ecke gedrängt. irgendwann ging dann die einseitge schneeballschlacht los. irgendwann setzten die dann ihre helme auf, woraufhin einige dachten, es gehe jetzt los und flüchteten. sie blieben aber friedlich und nahmen die schneebälle hin. die zivis mischten sich wieder unter die demonstranten.
die pazifistische schneeballmethode wurde von nun an die ganze demo weiterpraktiziert. regelmäßig wurden bullen "bombadiert".

als die demo kurz vorm odeonsplatz ankam fand sie sich massiver polizeipräsenz(maskiert) gegenüber. der ganze odeonsplatz war voll mit wannen und einigen hundertschaften polizei.
es würden einige durchbruchversuche vom antinatoblock gestartet, aber es war kein durchkommen.

bullen hab ich gesehn aus bayern, bawü, hessen, nrw und niedersachsen.
sie verhielten sich aber ruhig und wie ich finde sehr friedlich, mit ausnahme am odeonsplatz , wo pfefferspray eingesetzt wurde und einige sicher was abgwekriegt haben, ich habe nichts abgekriegt, außer einem schubser - und mehr war es wirklich nicht - auf dem brunnen, oder was das immer auch war.
allerdings liefen neben dem antinatoblock ständig auf beiden seiten viele bullen mit un´d auch so waren unter den demonstranten immer wieder bullen.
die demoleitung forderte sie immer wieder auf "die demo doch in ruhe zu lassen, da man sie nicht brauchen würde" und kritisierte in keinem wort die schneeballwerfer :) .

was mich verwunderte war, dass mir diese demo eher wie eine antiirakskriegsdemo vorkam und nicht wie eine anitnatodemo. da hat man sich wohl in die von ob ude vorgepresste form pressen lassen und braucht sich über die berichterstattung in den medien gar nicht erst wundern.

UND
der antinatoblock schrie parolen wie: "usa internationale völkermordzentrale"
eine parole, die ich eigentlich nur von den faschos kenne.
das hat mich doch sehr verwundert.

ich hab einiges gefilmt(schneebälle und den fastodeonsplatz) und
werd das bei zeit - wenns was wird - veröffentlichen.

alles in allem: schneebälle für den frieden!!!!
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Ergänzungen

fragen und so

frager 09.02.2003 - 22:42
Gibt es eigentlich eine Seite, auf der das Verhalten von Einsatzhundertschaften bei Demos 'rezensiert' wird (Provohäufigkeit, Gefahr von Pfefferspray-, Tränengas-, Tonfaeinsatz). so daß man im Voraus weiß, wo man rennen und wo man standhalten sollte?

Gibt es eigentlich eine Seite, die Bilder von (einwandfrei identifizierten) Zivilbullen sammelt, so daß man sie auf Demos erkennt?

'Internationale Völkermordzentrale' kommt auch häufiger aus dem Linksruck-Dunstkreis, aber zwischen denen und Faschos gibt es ja laut einigen kaum Unterschiede... naja, mag auf den Transpis & Schildern stehen, was will - wichtig ist, was die Leute tun & denken!

Aber es gab ja auch genug andere Slogans... 'Mit Schröder und Fischer sind neue Kriege sischer!' (Danke ins Rheinland!)

NOch einer.....

Bauernführer 10.02.2003 - 00:04


"Maßkrüag statz Wäitkriag"

bedeutet

"Maßkrüge statt Weltkriege"

keine Ursache

elfboi 10.02.2003 - 00:15
Gruß aus dem freien Rheinland!

1,2,3,4, Beckstein, soll der Kerl verreckt sein!

USA internationale Völkermordzentrale...

Beobachter 10.02.2003 - 00:57
...wurde wirklich geschrien. Das kam allerdings nur einmal vor im internationalistischen Block (Soweit ich das überblicken konnte). Es ging aber nur von einer sehr kleinen Gruppe aus und wurde von den Wenigsten mitgeschrien. Sprüche wie "Hoch die antinationale Solidatität" sind sind dort wesentlich häufiger gewesen. Wobei ich das Gefühl hatte das die meisten Menschen dort weder eine undifferenziert "antideutsche", noch eine plump antiamerikanische Einstellung hatten. Die Ansage der Demonstrationsleitung war auch klar genug! Vor der Demonstration ist über die Lautsprecher verkündet worden, das weder antisemitische, noch antiamerikanische Slogans oder Ähnliches erwünscht sind und das auch keine Fahnen von noch existierenden Nationalstaaten getragen werden sollen.


Die Linksruckler sind übrigens nicht im internationalistischen Block gelaufen.

Für eine Welt ohne Dogmen!!!

Kalter Film

Zwia 10.02.2003 - 01:23
Auf deinen Film bin ich gespannt. Hoffentlich wird er was.
Gerade auf dem Fast-Odeonsplatz gab es ein paar echt schöne Motive: zum Beispiel die ältere Frau, die ein hellblaues "Bürgerfreiheit" Schild so hochhielt, dass es genau über der 10Meter tiefen Bullenmauer, die uns vorm Weitergehen abhielt, schwebte. Sehr schön.
Apropos Schneebälle: Auf dem Rückweg durch die Innenstadt kamen wir doch glatt an einer Gruppe Bullen vorbei (Amaliaplatz), die hinter ihrer Absperrung einen perfekten kleinen Schneemann gebaut hatten, mit Moehrennase und allem drum und dran. Geradezu niedlich! Den Bullen muss gestern ziemlich langweilig gewesen sein : ) Ich frage mich nur, wie ein "Beschäftigungs-Befehl" zum Schneemann-Bauen erteilt wird, oder ob die sich solche Sachen ganz von alleine trauen. Das wär ja geradezu subversiv -- in diesem Sinne: mehr Schnee für Bullen...

unschuldiger Zivi

Rolli 10.02.2003 - 01:30
Ich war gerade mit einem Freund weg und er hat mir erzählt, daß er in der Sonnenstraße von Demonstranten (einer mit schwarzem Anzug und schwarzer Fahne und ein Punk) beobachtet und fotografiert wurde. Erst habe ich Tränen gelacht beim Gedanken, ihn auf einer Antifaseite als Zivi wiederzusehen, aber dann hat er mir leid getan. Er sieht tatsächlich aus wie ein Zivi (es reicht auf Demos, über dreissig zu sein, um beschuldigt zu werden, passiert mir auch immer) und hat am Samstag wohl auch ziemlich sauer dreingeschaut, das kommt aber daher, weil sein Vater diese Woche gestorben ist. Also: Er stand an der linken Seite der Sonnenstraße beim Kino/Burger King und hat eine Vollglatze. Bitte schmeisst sein Foto weg, er ist _kein_ Zivi

Telepolis-Artikel

XX 10.02.2003 - 01:56
Die Demonstrationen gegen einen möglichen Irak-Krieg respektive die Münchner Konferenz für
Sicherheitspolitik gingen ohne größere Zwischenfälle über die Bühne. Die Einteilung in gut und böse findet
ihre Anwendung nun auch auf die Demonstrationen selbst. Während die Demonstrantinnen und
Demonstranten sich zumindest in ihrer Haltung gegen den Krieg im Konsens befinden, war dessen
Vermeidung auf der Sicherheitskonferenz selbst kein Thema.

weiter:
 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14148/1.html

kam öfters vor

zivil 10.02.2003 - 01:59
ist nem freund von mir auch passiert, als er einem schneeballwerfer solidarischerweise darauf hinwies, das er das gefühl habe, das die bullen ihn (also den werfer) auf den kicker hätten. der typ fühlt sich darauf hin in seinem treiben so gestört, das er glaubt so was könne nur von einem zivibullen kommen. also weist er alle herumstehende darauf hin das jener freund ein zivi sei. dieser genervt widmet sich lieber wieder dem werfen von schneebällen auf die grün-weiße front. dem typ fällt daraufhin natürlich auf, das der bulle selbst schneebälle wirft, also nicht nur ein zivi ist, sondern agent provocateur! der freund findet dann zum glück einige befreundete, klassisch aussehende antifa´s, die dem typ zureden. glück gehabt. kann auch anders ausgehen. z.B. mit einer gruppe entschlossener vermummter die zivis aus der demo prügelt... ein zivivorwurf ist kein spaß und wer ihn macht sollte sich dessen sicher sein. sonst schicken die bullen bald nur noch schwarz gekleidete halbvermummte mittzwanziger in die demos, währen alle über dreissig aus der demo gefeuert werden.

Zivis

Nick 10.02.2003 - 02:06
Zum Thema Zivis: Es gibt einige ziemlich klare Kriterien, nach denen Zivis deutlich und meistens eindeutig als solche auszumachen sind. Nicht alle, die aber wie gesagt eindeutig. Ich habe den Demozug von außen beobachtet und bin damit zwangsläufig im Zivistrom mitgelaufen. Es waren dutzende! Ich habe das noch nie erlebt. Man merkt das von innerhalb der Demo vielleicht nicht so, aber ich kann wirklich versichern, dass ich im Laufe von zwei Stunden mindestens 20 ziemlich sicher geoutet habe. Und zwar in jedem Alter in fast jeder Kleidung, auch Paare. Erschreckend. Achtet bei dem Wetter auf Mützen, die die Ohren verdecken (man sieht dann die Knöpfe nicht). Achtet auf vermeintliche "Billig-Kopfhörer", auch die werden offenbar von den Bullen eingesetzt. Achtet auf "Einzelläufer". Klein sein und jung sein heißt erstmal gar nichts. Und Che- und DGB-Anstecker werden von Zivis auch getragen. Ich habe auch einige gesehen, wie sie in einer Seitenstraße aus nem Auto stiegen. Es war wirklich Überwachungsstaat pur.

die merkmale

alter sack 10.02.2003 - 04:03
die merkmale kannst du dir verreiben.
eindeutig ist nur wenn, du die leute siehst wie sie aussteigen oder kennst oder wenn sie übergriffe machen. alles andere ist verrdacht und sollte auch entsprechend vorsichtig gehandhabt werden.

- knöpfe im ohr können auch ordner sein!
- mützen die die ohren verdecken, haben wir bei dem wetter auch. alleine schon aus protest gegen das vermmungsverbot.
- melder und ordner von uns laufen oft alleine die demo ab. das macht sinn.
- leute die jemanden suchen laufen die demo ab
....

so wird das nichts, so mit dem eindeutigen erkennen. allerdings waren sehr viele zivis da, und die waren eindeutig identifiziert. und zwar aufgrund von erfahrung. wenn du eine festnahme beobachtet hat, weisst du das es zivis sind. wenn sie ausm sixpäck aussteigen und sich fertig machen kannst du sie erkennen(vorallem wenn dann welche dabei sind die du kennst). wir kennen viele fressen von denen einfach schon zu gut.
es waren tatsächlich viele aber ich habe keinen bock auf "alle mit mützen oder kopfhörer sind zivis".
da sind übrigens einige zivis(letztes bild):
 http://de.indymedia.org/2003/02/40858.shtml

Klar

Nick 10.02.2003 - 04:33
Du hast natürlich völlig Recht, dass Mützen, die die Ohren verdecken, kein Beweis sind. Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Es gibt einige Indizien, die darauf hinweisen, dass jemand Zivi sein KÖNNTE. Und wenn man dann mit ein bisschen Erfahrung daran geht, kann man irgendwann zu der THESE kommen, dass jemand mit hoher Wahrscheinlichkeit Zivi ist. Natürlich gibt es nur die BEWEISE, die Du genannt hast. Okay, ich war ungenau. Ordner der Demo sollten aber als solche gekennzeichnet sein, oder?

ordner

alter sack 10.02.2003 - 06:59
richtig: ordner sollten gekennzeichnet sein. mindestens einer hatte keine kennzeichnug(von mir eindeutig als ordner identifiziert ;) ). das ist praxis. das passiert. es kommt dazu, das es allerhand gründe gibt auch über funk kontakt zu halten - das müssen nicht unbedingt "offizielle" ordner sein. dazu kommt die praxis: die leute ziehen sich um, die binde verrutscht und wir haben auch schon zivis auffordern müssen, die ordner binde herunterzunehmen(nicht am sa). wer länger dabei ist, weiss i.d.r. was zivis sind und was nicht. meistens kennen wir die zivis besser als die bullen selber(ein hoch auf die thüringer polizei - bitte demnächst in jeder stadt).

worum es mir ging und geht, ist keine kritik an dir. es geht mir um andere leute, die das lesen und auf zivijagt gehen. das ist auch extrem kacke. es passiert immer wieder, dass leute als zivis ausgegrenzt werden, oder das leute keine unterstützung bekommen, weil der verdacht besteht, dass es sich um zivis handeln könnte. das ist, was ich vermeiden will. das läuft auf schere im kopf und ungute stimmung hinaus. wer will schon gerne polizist genannt werden?
zivis aufdecken ist wichtig.

Zusammenfassung des EA zum Wochenende

10.02.2003 - 07:12
Staatliche Repression bei den Protesten gegen die NATO- Sicherheit

Erklärung des Ermittlungsausschusses zur Repression gegen die Proteste anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz am 7. und 8. Februar

 http://www.de.indymedia.org/2003/02/40950.shtml

Antiamerikanismus

An-Archie 10.02.2003 - 10:23
Interessanter Bericht. Der Schreiber ist sicherlich noch etwas jünger, sonst wüsste er, dass die Parole "USA-Internationale Völkermordzentrale" keine explizit Rechte ist, sondern beliebte Parole auf vielen autonomen linken Demos. Das die USA Mörder sind ist wohl klar- wie viele andere Staaten auch. Sie hat aber eine besondere Stellung im Machtgefüge- daran gibt es nichts zu rütteln und ist aktuell auch wieder ersichtlich. Sie sind es, die das Bündnis gegen den Terror anführen und alle Staaten auf Linie bringen wollen. Dennoch wäre eine Welt ohne die USA beileibe keine friedliche! Platter Amerikanismus ins unangebracht- eine politische Analyse, die der Vormachtstellung der USA gerecht wird durchaus angebracht. Libertäre stört an der Parole übrigens der Bezug auf das Volk.

1992 in München war eine der meistgerfunen Parolen übrigens "SS-SA-USK" Sicherlich kritisierbar dennoch hat das der stakatohafte, einpeitschende Rhythmus zu einigen Erfolgen bei direkten Konfrontationen mit dieser bayrischen Prügeleinheit geführt. Übrigens ist es auch so, dass sich eher ein bestimmter Menschenschlag für die Rekrutierung der Terroreinheiten der NS-Zeit eignet und dabei ist es kaum zu glauben, dass ausgerechnet die Mitglieder von prügelgeilen Polizeieinheiten das Gros des Widerstandes in der NS-Zeit gestellt hätten oder liege ich da falsch?

Der Nationalsozialismus würde u.a. auch heute noch funktionieren, weil sich die meisten Menschen den Gesetzen anpassen würden.

Zivis kicken

10.02.2003 - 10:28
Recht haben die über mir.
Zivis müssen aufgedeckt werden, aber es gibt keine allgemein gültigen Kennzeichen. Die Erfahrung sagt uns wer Zivi ist und wer nicht.
Deshalb sollten wir alle die Augen offen halten und auch schon bewusst nach gewissen Merkmalen suchen.
Aber bevor man jemanden raus prügelt wäre evt. auch eine "Leibesvisitation" angebracht.
Zivis haben eigentlich immer auch Waffen und Kommunikationsausrüstung dabei.
Die Hamburger Zivi-Schilder Idee sollte auch sowieso öfter angewandt werden. Natürlich gilt auch hier: Nur wenn die Sache ganz klar ist und keine Verwechslung möglich ist.

NSdAP wärwe heute 0.5% oder schwächer

Bauernführer 10.02.2003 - 16:14
Der Kulturell Militarismus ist heute um ein vielfachews schwächer, aber Union und SPD versuchen ihn im Menschenrechtkreigergewandt wieder zu etablierren. Noch allerdings ist der (absolut nicht fortschrittliche) naive Antiamerikanismus-Pazifismus bis ins bürgerliche Lager mit einer naiven ablehnung aller straffer Organisationsformen verbunden. deshaklb haben sich ich die K-Gruppen nicht durchgesetzt und auch ernstgemeinte Organisierung der Massen ist sehr schwierig. Kulturell ist das linke Klientel übermäßig Organisationsverdrossen. das macht es nicht leichter und fördert den Bürkratismus in Großorganisationen, dass führt dann wiederum zu 4.4%-Abschlüssen auf 2,5 Jahre und das wiederum fördert die verdrossenheit. Dafür ist die Adminstrationshörigkeit höher als der "Corpsgeist". Das sind so meine Beobachtungen. Kann mich auch irren. Deutet aber bisher nichts darauf hin.

Zivis am Telekomgebäude

Az 10.02.2003 - 17:58
Ich habe die Situation am Telekomgebäude (wenn ich mich jetzt nicht vollkommen täusche und es sich um ein anderes Gebäude gehandelt hat) von Anfang an beobachtet.
Zwei Personen haben versucht mit Schneebällen auf behelmte Polizisten zu werfen und wurden daraufhin plötzlich von mehreren (mindestens 10!!!) umstehenden Zivilpolizisten ergriffen und aus dem Demonstrationszug gezogen. Erst nach ein paar Augenblicken wurden die umstehenden Demonstranten darauf aufmerksam, nachdem einer der Festgenommenen um Unterstützung rief.
Da ich zunächst davon ausging, dass es sich allenfalls um ca. drei Zivibullen handelte, versuchte ich mit anderen Demonstranten die Zivis zu vertreiben. In dem Moment wurden wir von anderen Aktivisten (die die Situation ebenfalls beobachteten) darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um weitaus mehr als nur drei Zivis handeln musste, da man vier weitere Zivibullen bereits vom Vortag identifizierte.
Nachdem also mehrere Demonstranten dennoch versuchten die Gefangenen zu befreien, kamen auch schon die USK'ler in Kampfanzügen hergerannt.
Aufgrund der Verunsicherung über die Anzahl der Zivilbullen, konnten wir nicht schnell genug reagieren, um die Gefangenen letztendlich doch noch zu befreien. Dennoch wurden die identifizierten Zivibullen aus der Demo geworfen und die USK'ler offensichtlich eingekesselt.
Den weiteren Verlauf der Festnahme bekamen wir dann nicht mehr mit!

10.02.2003 - 17:58
ja etwas jünger , 20 , mit wenig demo erfahrung.

@ bauern führer:
lenin hat das schon vor über 80 jahren treffend formuliert:
die führer der arbeiterbewegung , die arbeiteraristokratie unterscheidet sich in nicth von der bourgousie , sie ist ein teil dieser.

ganz einer Meinung

Frauke 10.02.2003 - 18:44
Ich meine auch, dass man die maskierten Polizisten, die Zivis, die Misstrauen sähen usw. Parallelen zur SS, zur Gestapo und zum SSD (Stasi) ziehen darf.
Schade, dass noch nicht mal in eigenen Land daraus gelernt wird.
Also seht Euch vor, auch im Netz: www.allgemeiner-datenschutz.de

Zivis und Fahne

Hotzenpoltz 10.02.2003 - 19:03
Jaaa!! Es gibt eine Seite mit geouteten Zivis, KFZ-Kennzeichen usw.: www.zivi.tk

Und zu oben erwähnten Fahnen: Erinnern wir uns mal, was Schwarz-Rot-Gold bedeutet(e). Aus dunkler Vergangenheit (oder auch miefigen Löchern), durch blutigen Kampf (dazu möchte ich nicht aufrufen)in eine goldene Zukunft.

Ich finde es immer wieder interessant, wie viele Leute schwarz-rot-gold mit Staat und Herrschaft gleichsetzen. Ok, der Staat hat sich die Fahne "gekrallt" und etabliert. Aber wir alle haben dabei zugesehen und nix gemacht. Gerade auch auf Demos vergeben wir damit ein unglaublich starkes emotionales Mittel. Wir, die Bürger sind die Republik und haben genauso ein Recht diese Fahne für unsere Zwecke zu benutzen, wie alle. Oder könnt Ihr Euch Polizisten vorstellen, die sich trauen eine BRD-Fahne wegzureissen, hinter der man sich "schützt". Zumindest gibt es da eine Hemmschwelle. Aber das nur am Rande...

Hi tosh....

janaris 10.02.2003 - 22:31
....also eigentlich gibts da nicht mehr viel hinzuzufügen. Mir ist nur noch mal die Szene mit zwei Robocops aus dem Spalier des Antinatoblocks eingefallen. Das ganze war kurz vor dem Lenbachplatz. Wir beide standen ungefähr einen Meter neben denen, als der eine gefragt hat: "Mit Gewalt?" der andere antwortete: "Ich sag jetzt nur: aufpassen!" Man kann da natürlich viel reininterpretieren, aber offensichtlich ist dass viele der Bullen nur darauf gewartet haben endlich zuschlagen zu dürfen. Sie waren allerdings so schlau um zu wissen dass die paar Schneebälle nicht Grund genug sind anzugreifen. Das hätte wahrscheinlich sogar in der konservativen Presse Negativschlagzeilen gegeben. Ich denke, dass mit dem "aufpassen" gemeint war einen besseren Grund abzuwarten. Deshalb auch die Jammerei von wegen Steinen in Schneebällen und dann die Provokation mit der Straßensperre vor dem Odeonsplatz. Deshalb meine ich, dass es besser war nach dem dritten Durchbruchversuch aufzugeben, auch wenn hier viele anderer Meinung sind. Immerhin war in allen Berichten (auch wenn sie noch so kurz waren) von einer friedlichen Demo die Rede. Damit ist die Strategie der Bullen gescheitert, die Demo zu kriminalisieren. Ist doch auch ein Erfolg, wenn auch nur ein kleiner...

ist zwar keine tolle parole

alberto 11.02.2003 - 00:42
aber wird auf vielen demos gerufen(usa internationale völkermordzentrale) also hat nichts mit nazis zu tun.zu dem zivi thema: mitder ziviparanoia kann man auch viel schaden anrichten. war mal bei ner antinazidemo wo irgendwelche leute nem türkenopa am jakett rissen, weil sie meinten er hätte fotografiert. das sicherste ist sich nicht von unbekannten zu straftaten überreden zu lassen. "hilfst du mal mit hier de fahradständer in die bank" und die gleichen haben ihn dann verhaftet. sowas kommt vor.finde es auch blöde auf indymedia, wenn einem, den man mundtot machen will gleich der bullenvorwurf gemacht wird, sicher lesen sie das hier, vielleicht schreiben sie auch was, aber 80% der bullenvorwürfe sind vollkommen hohl.

alberto is Bulle!!!

sorry dummer Witz ;) 11.02.2003 - 19:27