Weltsozialforum antisemitisch ?

Max Brym 05.02.2003 19:41
Simon Wiesenthal-Zentrum kritisiert antisemitische Töne in Porto Alegre.
Weltsoszialforum antisemitisch ?

Das Simon Wiesenthal- Zentrum hat antisemitische Töne beim Weltsozialforum in Porto Alegre beklagt. Der Zentrumssprecher Shimon Samuel, kritisierte eine antijüdische Grundstimmung anläßlich des Welttreffens linker Alternativbewegungen.

Gibt es Gründe ?

In der Tat, es gab bedenkliche Losungen und Parolen, auf dem Treffen. Schlimme Töne wurden gespuckt und latenter Antisemitismus geduldet. Es gab Poster mit der Aufschrift: „ Nazis, Yankees and Jews- No more chosen peoples (Nazis, Jankees und Juden: Keine auserwählten Völker mehr)". Zudem wurde Ariel Sharon durchgängig mit Hitler verglichen und Hemden mit einem zum Hakenkreuz umgeformten Davidstern zum Kauf angeboten. Auf dem Forum wurden zwanzig jüdische Teilnehmer tätlich angegriffen, weil sie ein Transparent mit der Losung „ Zwei Völker-Zwei Staaten: Frieden im Nahen Osten“ zeigten. Shimon Samuel ist durchaus zuzustimmen, wenn er in einer öffentlichen Erklärung, von einer Bedrohung der kleinen jüdischen Gemeinde in der südbrasilanischen Großstatt spricht. Er hat auch Recht, wenn er vor latentem Antisemitismus innerhalb der Alternativbewegung warnt.

Reaktionen und offene Fragen

In einem Schreiben an das Wiesenthal-Zentrum entschuldigte sich die Exekutivsekretärin des Forums Allessandra Cergatti. Ihrem Schreiben ist zu entnehmen das Sie „ alle antisemitischen Äußerungen verurteile und Maßnahmen ergreife,, dass sie sich nicht wiederholten“. Diese Haltung ist zu begrüßen, sie sollte aber auch zu einigen Fragen ANLAß geben. Warum bedarf es eigentlich immer jüdische Organisationen, die auf antisemitische Tendenzen hinweisen ? Warum hat eine agierende „ Linke“ dafür keinerlei Empfindungen? Ist diese Linke in einem Massenrausch befangen, der sie blind macht gegenüber antisemitischen Tendenzen in ihren Reihen. ? Oder wird der Antisemitismus als Nebenwiderspruch empfunden ?

Max Brym

Quellen: dpa 27.01.03 Jüdische Allgemeine NR.3/03
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Ergänzungen

latent?

05.02.2003 - 20:37
was ist denn _latent_ an dem beschriebenen???

Israelis und PalästinenserInnen gemeinsam

bitte nicht immer nur das eine wahrnehmen 05.02.2003 - 20:48
Wenn sich Menschen wie Max auf ein wichtiges Thema konzentrieren wie den Kampf gegen Antisemitismus, dann nehmen sie vielleicht weniger wahr was in der Realität geschieht: z.B. haben sich bei der Abschlußveranstaltung auf dem WSF Israelis und PalästinenserInnen auf der Bühne umarmt, eine sehr bewegende Szene, auf der Demo gab es einen gemeinsamen Block von Israelis und PalästinenserInnen für Frieden, von den Anwesenden mit Begeisterung aufgenommen - aber das steht halt nicht in einer dpa Meldung. Von "durchgängigem" Antisemitismus in Porto Alegre kann überhaupt keine Rede sein - warum immer alles glauben was bei dpa steht? Selber denken und Antisemitismus bekämpfen, nicht nachplappern.



Max Brym ist Kommunist?

Frager 06.02.2003 - 01:36
Warum nehme ich so eine provokative Überschrift? Es ist Folgendes: Sowohl das WSF als auch das ESF sind sehr pluralistische Veranstaltungen. So ziemlich jede Strömung ist vertreten. Leider sind auch staatstragende und eben auch MLer mit latent antisemitischen Verständnis anwesend - die Funktionäre sollten auch nicht vergessen werden. Die Überschrift "Weltsozialforum antisemitisch ?" von Herrn Brym diskredietiert ihn selbst. In einer kommunistischen Partei mögen alle die Gruppen-ideologie teilen und sowas wie "Sippenhaft" gerechtferigt sein - bei sowas Pluralistischen wie dem WSF aber nicht.
Gehts denn dem Herrn Brym vielleicht um etwas anderes und er hat nur nach einem Grund gesucht, was gegen diese bösen Bewegungs-Linken schreiben zu wollen?

Nun ja...

Meinungsmacher 06.02.2003 - 01:49
Auch wenn ich mich zu einem Kritiker der Anti-Deutschen und der vielen Philosemiten zähle, so hat der Schreiber des oben verfassten Threads nicht ganz Unrecht.

Allgemein ist auch in der deutschen Linken eine gewisse Nähe zum Antisemitsmus vorhanden.

Ich erinner mich an die Parolen "Krieg dem Krieg, Intifada bis zum Sieg" noch sehr genau, wie sie von den ganzen linken Gruppen wie Attac, Linksruck, SAV und diversen anderen (Palästinensergruppen zB.) gerufen wurden während der Palästinademos in Deutschland. Was das bedeutet ist doch eigentlich klar. Nationalsimus pur, der einen sehr starken Hang zum Anstisemitsmus hat. Der arabische Nationalismus braucht den Antisemistmus, um das palästinensische Volk hinter sich zu einen (ebenso andere arabische Nationalisten), genau wie auch der Zionismus den Antisemitsmus benötigt. Denn ohne ihn und den Holocaust hätte der Zionismus bzw. der zionistische Staat Israel keine "Legitimation" für die Unterdrückung der Araber bzw. den Exodus von 1948 ff.

Und auf der anderen Seite haben wir die Anti-Deutsche, deren Argumentation im krassen Gegensatz zu den "antisemtischen" Linken steht. Unermeßliches leid schafft unermäßliches Recht! Durch den Philosemitismus, der nur die entgegengesetzte Seite des Antisemtismus ist und somit genauso Rassismus, da er Juden als was besseres sieht und ihnen mehr Rechte gibt als anderen Menschen, schafft die Anti-Deutsche es nicht minder gefährlich für die Israelis zu werden, wie es auch die Antisemiten sind.

Beide Seiten heizen den "eigenen" Nationalismus an. Die linken "Antisemiten auf der einen, die Israel anbetenden Anti-Deutschen auf der anderen.
Beiden Seiten fehlt es an einer Perspektive diesen Konflikt zu beenden, denn sie verkennen den Hauptgrund für die ständigen Massaker unter den Palästinensern und die Selbsmordattentaten auf israelische Zivilisten.
Aber das jetzt auszuführen bin ich zu müde.
Vielleicht morgen früh!

Meinungsmacher

Lieber Meinungsmacher,

Entebbe nicht vergessen! 06.02.2003 - 08:39
Was Du so siehst, sehen vermutlich 80 oder 90 Prozent der deutschen Linken so ähnlich.
Daß die deutsche Linke sehr empfänglich ist für Antisemitismus, ist eine schlichte Tatsache. Die Schönsten Beispiele dafür stammen wohl noch aus den 70er Jahren, als die Revolutionären Zellen (RZ) zusammen mit der PLO im internationalen Luftverkehr auf Juden-Hatz gingen (Entebbe 1977) und einige Revoluzzer sogar planten, Heinz Galinski zu ermorden.

Leider versuchen die Anti-Deutschen u.ä. Gruppen (dazu gehört irgendwie leider auch Max Brym) nicht, diese Antisemitismus-Anfälligkeit anders zu begründen als einfach nur mit dem "Deutschsein" der deutschen Linken. Dabei könnten sie naheliegendere Gründe einfach bei sich selbst finden: in ihrem nicht hinreichend aufgearbeiteten TOTALITÄREN ERBE.

Obwohl die große Mehrheit der sich irgendwie "links" fühlenden Deutschen demokratisch und rechtsstaatlich denkt, konnte sie sich bis heute nicht vom ideologischen Dominanz post-stalinistischer Gruppierungen emanzipieren. Zu diesen gehören seit eh und all die "Anti-Imperialisten" und ihr jüngstes Spiegelbild, die "Anti-Deutschen". Es liegt im Wesen dieser Gruppen, daß sie sich nur in der Gebärde des "Kämpfens" uns sich-Polarisierens stabilisieren können. Ihr ganzes Sinnen und Atmen besteht in der Lagerbildung: Das Häuflein der Gerechten formiert sich zum letzten Gefecht. (Auch der so bedächtig daherkommende Max Brym gebraucht gerne mal die Einteilung in "Hauptfeinde" und "Nebenfeinde")
Es hat keinen Sinn, sich mit der post-Stalinistischen Linken lang und breit auseinanderzusetzen oder mit ihnen am Ende sogar über die Verhältnisse in Israel zu diskutieren.

Um es kurz zu machen:
Ich glaube, daß die Linke heute diesen ganzen Ärger nicht hätte, wenn sie es fertiggebracht hätte, sich rechtzeitig und zweifelsfrei auf einen nicht-marxistischen Begriff von Demokratie, Menschen- und Völkerrechten festzulegen.

@Entebbe nicht vergessen!

rob 06.02.2003 - 09:51
1.) Du schreibst: "Um es kurz zu machen:
Ich glaube, daß die Linke heute diesen ganzen Ärger nicht hätte, wenn sie es fertiggebracht hätte, sich rechtzeitig und zweifelsfrei auf einen nicht-marxistischen Begriff von Demokratie, Menschen- und Völkerrechten festzulegen."

Da muß ich dir aber widersprechen! Nicht der "Marxismus" bzw. die Werkzeuge des Marxismus sondern die inkonsequente Anwendung Marxens Erbe ist am derzeitigen Debakel schuld.
Ein Bezug auf sogenannte nicht-marxistische Begriffe von Menschen/Völkerrechten ist das Problem! Denn eine materialistische Analyse und ein Bezug auf eine klassenkämpferische Praxis könnten dem völkischen Wahn ein jähes Ende bereiten.



@Rob: Da muß ich dir aber widersprechen!!

Entebbe nicht vergessen/ Dogmatiker isolieren 06.02.2003 - 12:00
Du schreibst:

"...die inkonsequente Anwendung Marxens Erbe ist am derzeitigen Debakel schuld."

Da muß ich dir aber widersprechen!

Erstens kann jeder für sich in Anspruch nehmene Marx konsequent anzuwenden. Zweitens gibt es keinen Grund, weshalb ausgerechnet Marx konsequent angewendet werden sollte (und nicht etwa Jesus Christus, Ghandi, Milton Friedmann, Carl Schmitt oder der Dalai Lama). Die waren nämlich auch alle irgendwie "links".

Du schreibst:

"...eine materialistische Analyse und ein Bezug auf eine klassenkämpferische Praxis könnten dem völkischen Wahn ein jähes Ende bereiten..."

Und damit sind wir schon wieder bei Entebbe! Herzlichen Glückwunsch.

NATO Proteste

nörgelichen 06.02.2003 - 12:43
Man darf gespannt sein, auf die Anti-Natoproteste. Können dort Leute ungehindert mit T-Shirts wie "BURN ISRAEL BURN" rumlaufen, dürfen irakische Fahnen und Saddam-Portraits hochgehalten werden, religöse Fanatiker den Tod aller Juden vordern? Ich werde an den Protesten teilnehemn, weil es auch nicht-antisemitische Gründe gegen den Krieg gibt, aber gegen antisemitische Auswüchse will ich nicht blind sein und werde mich dagegen wehren, und ich fordere alle anderen Teilnehmer auf die sich selbst als links betrachten das selbe zu tun, damit die geballte Faust wieder ein Zeichen der Emanzipation wird!

@Max

palestina libera palestina rossa 06.02.2003 - 13:48
Was sagat die Simon Wiesenthal-Zentrum von Völkermord in Palästina ?

Ist mir scheissegal

Antimensch 06.02.2003 - 14:02
Amerikaner sind antiarabisch und mega-antiislamisch, Deutsche sind derzeit etwas antiamerikanisch und mega-antiislamisch, Araber sind antiisraelisch, Israelis sind antiarabisch und mega-antiislamisch...

Ja Herrgottsakra - dann ist eben ein Weltsozialforum halt auch mal anti"semitisch", was für Dich wahrscheinlich dasselbe ist wie antiisraelisch. Dieses Konstrukt, das nach dem Massenexodus aus Europa "dank" Hitlers so friedfertig mit dem Einverständnis seiner lieben Nachbarn entstanden ist.

Falls Du es noch nicht gemerkt hast: anti ist mega-in derzeit. Die "Semiten" haben am heftigsten gelitten im letzten Jahrhundert - doch Abermillionen von russischen CHRISTEN haben das auch und Abermillionen von Muslimen werden auch bald dran sein.

Wo ist der Unterschied, ob 6 Millionen "systematisch" wegen deren Religion umgebracht werden oder einfach nur deshalb, weil sie gerade im Weg stehen?

Ihr Pseudolinken solltet endlich mal Antisemitismus und Rassismus, (den eine ganze Menge Israelis auch ausüben gegen Araber) in einem Atemzug nennen und gleichermaßen anprangern.

Holderö

Nazis, Juden, Yankees

Antimensch 06.02.2003 - 14:20
Genau! Was diese drei Gruppen verbindet ist die Wahnvorstellung, von Gott als etwas besonderes auserwählt worden zu sein. Was ist daran jetzt antisemitisch?

Es steht nunmal so in der jüdischen heiligen Schrift. Wenn wir Christen auch so einen Spruch im Neuen Testament hätten, würden wir dasselbe von uns auch denken. Das kann ich den Juden doch nicht vorwerfen, oder? Es steht nun mal so geschrieben.

Warum empörst Du Dich in Deinem Titel nicht ebenso über den Antiamerikanismus dieser Spruchbänder? Ist wohl gerade "in" ein bisschen antiamerikanisch zu sein, was?

Viele Juden oder genauer Israelis machen denselben Fehler wie auch derzeit viele Amerikaner. Sie benutzen die Tragik Ihrer Geschichte im Dritten Reich als Todschlagargument gegen jedwede Kritik an Ihrem Umgang mit Palästinensern.

Es hat sich nichts geändert bezüglich unserer Kritikfähigkeit. Werden wir von israelischen oder amerikanischen Interessenvertretern zurückgepfiffen halten wir die Klappe. Warum? Weil wir unaufrichtige Feiglinge sind!

Meine große Befürchtung ist allerdings, daß aus dieser Haltung unterschwellig zunehmend Zorn erwachsen wird, der sich wieder einess Tages gegen jeden Juden und auch manchen Amerikaner hier in Deutschland richten könnte.

Auch pseudo-soziale Beiträge wie Deiner hier leisten solchen Gesinnungen Vorschub. Denk mal darüber nach!

del

Oli 06.02.2003 - 14:35
Löscht den Antimensch.

Sorry...aber

dr. evil 06.02.2003 - 14:50
Ist denn die USA (Yankees) nicht der größte aktive Kriegsverbrecher, der auf der Welt rumläuft? Ist denn Israel nicht ein autoritärer sich faschisiernder bürgerlicher Staat, der auf einem völkisch-rassitischen Grundkonsens gegründet wurde bie dem nichts darauf hindeutet das zu ändern? Haben nicht die USA und Israel (bzw. führende Kräft e in diesen Ländern)jeweils von sich behauptet "Gottes auserwähltes Volk" zu sein? Nun kann man sich über unkorrekte Auyssdrucksweise ärgern, die antisemitische Deutungen unter umständen und nur mit bösartiger Absicht zulassen KÖNNTE. Doch wem nützt das? Und vor allem wem nützt es die Antiglobs als Antisemitisch darzustellen um sie von ihrer realen und potentiellen Basis zu enrtfremden (bzw. umgekehrt)?

die kommentare sind bezeichnend...

clandestino 06.02.2003 - 15:28
... der antisemitismus in der linken blüht. igitt.

@entebbe nichz vergessen

grete 06.02.2003 - 15:51
ich finde deine analyse ehrlich gesagt reichlich zu einseitig. du schreibst, dass die "linke" sich rechtzeitig von marx hätte emanzipieren sollen, und einen rechtsstastlichen begriff von demokratie etc. hätte annehmen sollen. nun ja, ist es nicht gerade dieser rechtsstaatliche begriff von demokratie, der eine ganze menge an ausgrenzung, rassismus und verwertung von "humankapital" hervorbringt? das klingt auch alles sehr verkürzt, aber: rechtsstaat sagen heisst nationalstaat nicht wegdenken können, und nationalstaat denken heisst ab- und ausgrenzung und eben rassismus und antisemitismus mitdenken müssen. die rechtsstaatlichkeit ist nun wirklich nix, auf das sich emanzopatorische, libertäre, radikale oder sonstwat linke beziehen sollten oder können.
zweitens ist es eher lächerlich carl schmitt als "links" zu bezeichnen. horst mahler war wohl auch mal links. lies mal den "begriff des politischen" in der neuausgabe von 1934, di schmitt bereitwillig und systemtreu nach der machtübernahme der nsdap herausgegeben hat.
drittens hast du sicherlich recht, wenn du bestimmten antideutschen positionen eine einseitigkeit vorwirfst. monokausale erklärung sind oft zu kurz gedacht, aber in einer umfassenden analyse der deutschen verhältnisse und geschichte kommt mensch am untertanen und vermeintlich "unpolitischer" herrschaftsanbetung gepaart mit antisemitismus dun radikaler abgrenzung von allem "nichtdeutschen" nicht vorbei. nimm dir allein den volksbegriff, der so noch immer im grundgesetz zu finden ist.
letztenendes muss es einer linken, was auch immer das sein mag. m.e. gerade darum gehen, diesen rechtsstaat zu untergraben wo es nur geht. die betonung liegt zu sehr auf dem rechts...
ideologische grabenkämpfe bringen da aber nix, da haste wirklich recht.
gruss
g.

Leute überlegt mal

Sakara 06.02.2003 - 17:14
An Max Brym, Antisemitismus kann so unter echten linksradikalen gar nicht existieren. Höchstens Antiisraelismus. Aber, wir sind ja der Meinung, dass Ausländer die seit einiger Zeit in Deutschland wohnen für uns als Deutsche gelten. Das selbe gilt logischerweise auch für Juden die schon seit Jahrhunderten hier leben. Ich denke Juden in Europäer sind meistens mehr Bürger ihres aktuellen Staates als Mitglieder eines jüdischen Volkes. Dass sie Juden sind definiert sich also bloss noch über die Religion und nicht über eine ethische Zugehörigkeit. Linksradikale sind allen Religionen gegenüber gleich (ablehnend) eingestellt. Von dem her ist es auch sinnlos von Antisemitismus zu sprechen wenn im Zusammenhang mit dem Nah-Ostkonflikt Israel kritisiert wird. Denn die Zugehörigkeit zu einer "ethischen Gruppe"(ich denke nicht dass man bei den Juden noch von einer homogenen ethischen Gruppe sprechen kann) oder die Religion spiele für echte Linke sowieso keine Rolle. Es kann also nur um die Sache gehen. Der prinzipielle Antisemitismus Vorwurf an die Linke ist deshalb lächerlich. Sicher,es gibt überall schwarze Schafe, die nichts begriffen haben, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Dann weiter, die extreme Linke ist rational, somit auch mathematisch. Rational gesehen ist am Spruch Nazis, Yankees an Jews... nichts diskriminierendes. Es sagt nur es solle keine auserwählten Völker mehr geben, und nennt solche von denen Exponenten in letzter Zit dadurch aufgefallen sind, dass sie sich eben dafür halten (Ultra-Orthodoxe Israelis argumentieren damit sie seien von Gott auserwählt, von dem her ist de rVorwurf berechtigt).

Die üble üble vergangenheit

Vergangener 06.02.2003 - 17:24
also, da ist vor mittlerweile rund 60 Jahren ein grausamer völkermord in Deutschland passiert, da sind wir uns ja alle einig oder?
und dass soetwas nicht wieder passieren sollte / darf ist auch selbstverständlich oder?
nun aber das ist schon eine zeitlang her und nun gibt es halt nicht die Nazis die solche Fehler wiederholen könnten, die Linken sind eh zu gespalten...
Bush, Milosevic und wie sie alle heißen gehören für mich auch zu potentiellen Völkermördern... Aber auch Sharon und nur, weil Sharon einer Religion angehört, der vor mehr als einem Halben Jahrhundert schreckliches unrecht geschehen ist, darf man ihn und seine (Jüdischen) Anhänger nicht kritisieren???

Also irgendwo scheint mir da was faul im kasten...
Mir Egal, mögen es Juden, Christen, Muslime oder egal was für Religiöse (oder Politische) Gruppen sein, wenn sie sich unfair und unethisch gegenüber anderen gruppen verhalten, dann DARF man sie kritisieren, wir leben schließlich HIER UND JETZT und nicht vor 60 Jahren oder sonstwann in der vergangenheit.

Fische

Paul 06.02.2003 - 17:42
Ich war beim WSF sowohl in der PUC als auch an anderen Orten sehr präsent. Konnte beobachten, dass die ganzen Tage über Gruppen mit T-Shirts mit jüdischen Symbolen sich wie "Fische im Wasser" in der multitude bewegten. Dies auch bei den großen Eröffnungs- und Abschlussdemonstrationen. Irgendwelche Anfeindungen oder gar physische Angriffe - Fehlanzeige. Insofern - höchst subjektiv - der Eindruck, dass das WSF keineswegs antisemitisch geprägt war.

Vielleicht waren die leute nicht

bekennender philo-us-amerikaner 06.02.2003 - 18:31
antisemitisch - aber sicher zutiefst antiamerikanisch. Alle gegen Bush, gegen krieg und fast alle für klimaschutz oder gegen landmienen. Also dumpfer antiamerikanismus... Ist das nicht mindestens genausoschlimm?!?

@vergangener, @sakara

GRETE 06.02.2003 - 18:49

jetzt kommen wieder...

clandestino 06.02.2003 - 19:02
... die "man darf israel nicht kritisieren"-Paranoiden mit ihrem Geheule.
Es geht aber garnicht darum, dass man Israel nicht kritisieren darf, sondern wie und mit welchem Ziel man es tut. Und vor allem geht es darum, das nicht auf Basis antisemitisch geprägter Denkschemata zu tun- womit ich dem, der in diesen Schemata denkt oder ihnen aufsitzt, nicht pauschal vorwerfen will, er wäre ein überzeugter Antisemit; vielleicht liegt es eher daran, dass er nicht genau weiss, was Antisemitismus ist (wenn er ihn z.B. auf die schlichte Feindschaft zur jüdischen Religion reduziert, ist das ein ziemlich deutliches Zeichen dafür).
Aber Lesen bildet:
Texte zu Antisemitismus in der Linken auf haGalil:
 http://www.antisemitismus.net/antisemitismus/linke/texte-05.htm


@vergangener

grete 06.02.2003 - 19:11
ja, du hast recht. wir leben im hier und jetzt. und im hier und jetzt leben menschen in lagern, werden synagogen und heime abgefackelt und leute erschlagen. deshalb tut ein gerüttelt mass an geschichtsbewusstsein den deutschen ganz gut, auch wenn sie es gerne endlich abgewickelt hätten. geschichte lässt sich jedoch nicht mit ein paar kranzabwurfstellen und entschädigungszahlungen abwickeln, solange der deutsche mob noch immer mordet.
das ist das eine.
zweitens verbietet sich ein vergleich mit dem holocaust. das würde bedeuten, ihn zu relativieren. das war nicht nur ein einfacher völkermord! ist das zu verstehen?? hab gar kein bock, darüber noch mehr zu sagen. kommt eh nicht an.
drittens: es geht nicht darum, dass mensch die regierung und politik israels nicht kritisieren darf. aber wieso wird ständig von "sharon und seine "jüdischen" anhängern" gesprochen? redet wer von schröder und seinen evangelischen anhängern? oder von bush und seinen christlichen anhängern? wieso heisst kritik an israelischer politik = kritik an juden? und was hat dieser denkschritt dann mit antisemitismus zu tun?
denk mal drüber nach.
wut!

verdammt nochmal

elfboi 06.02.2003 - 19:39
Kann man irgendwo seinen Menschheits-Mitgliedsausweis abgeben? Ich will lieber wieder ein dummer, glücklicher Affe sein, nicht ein neurotischer, überzüchteter Affe, der schon fast vergessen hat, daß er ein Affe ist, inmitten von Artgenossen, die sich gegenseitig wegen dümmster Kleinigkeiten an die Gurgel gehen...

Pöbler Verleumder und Antisemiten

Alexandra Cohen 06.02.2003 - 19:41
Ich bin gereizt, was sich hier mehrheitlich auskotzt ist unerträglich. 1. Der sachliche Artikel von Max Brym lößt antisemitische Reflexe aus. Es wird nicht die Sharon-Regierung kritisiert, sondern so getan als ob man das gar nicht dürfe. Kritik an Israel ist für mich statthaft , aber der Vergleich mit Hitlerdeutschland ist dumpfer Geschichtsrevisionismus und absurd. Damit werden die Verbrechen der Nazis relativiert. Diese Funktion hat dieser ungeheuerliche Vergleich. Nur der Staat Israel wird ständig mit Hitlerdeutschland verglichen. Das ist offener Antisemitismus.
2. Einige sprechen ziemlich deutlich nur dem Staat Israel die Existenzberechtigung ab. Keiner hat was aktuell gegen die Existenz des syrischen oder saudischen Staates. Was verbirgt sich hinter dieser "Israelbessesenheit" nichts anderes als Antisemitismus
3. Es gibt hier jede Menge Pöbler und Verleumder. Besonders der Prolet-Arier ist hier zu nennen. Er verleumdet Herrn Brym als Agenten. Wahrscheinlich kommt der Prolet-Arier zu dieser Aussage, weil er von Bryms jüdischer Abstammung unterrichtet wurde. Andere nennen Max Brym einen Kommunisten was natürlich negativ besetzt ist. Damit hätten wir sie wieder die "jüdisch-bolschewistisch-plutokratische" Weltverschwöhrung.
Ich hoffe es ist klar, was hier abläuft.

Verleumder

Genc Mustafa 07.02.2003 - 07:42
Der "Proletarier" kann es nicht lassen. Statt sich mit der Position von Herrn Brym auseinanderzusetzen muß er wild verleumden. Die Beleidigungen kennen keine Grenze. Der Typ hat einen Komplex, er nennt andere Agenten usw. Für diese Dinge sollte es bei Indy keinen Platz geben.

Genc Mustafa
Robert Koch Str. 14
84472 Burghausen

Ich muß jetzt als wirklicher Proletarier zur Arbeit.

angriff

würg 07.02.2003 - 07:52
Eigentlich habe ich die antideutschen nie gemocht, ihre positionen erschienen mir völlig überzogen und unrealistisch. Aber wenn ich denn unglaublich platten unfug lesen muß, der hier von linken gepostet wird , muß ich kotzen. Der klassische strukturelle antisemitismus, völlige geschichtsvergessenheit und politische anungslosigkeit, wenn das "die linke" ist, dann gute nacht.Haben die ad doch recht?
Aber es ist nur ein blödes Internetforum in dem jeder provokateur posten kann und das (hoffentlich) nicht repräsentativ ist. Ich fahre, wie nörgelchen, mit der Faust in der tasche nach München und falls sich eine "demorealität" entwickelt, die dieser "forumsrealität" entspricht, werde ich sie hervor holen und versuchen der freiheit einen neuen weg zu bahnen.

Würg hat Recht

Rote Lisa 07.02.2003 - 09:03
Es ist wirklich skandalös welch struktureller Antisemitismus hier zum Vorschein kommt. Kein Bezug zur Geschichte und der Zionismus ist der Hauptfeind. Ein Max Brym den ich persönlich nicht mag, schreibt einen sachlichen Artikel mit wichtigen Fragen zu antisemitischen Tendenzen in der Linken und was passiert: Diese "Linke" beantwortet sofort die Fragen reflexhaft. Die schlimmsten Befürchtungen werden bestätigt. Es gibt einen latenten Antisemitismus innerhalb der sogenannten Linken. Nebenbei noch einen Deppen und Verleumder mit dem Namen "Proletarier". Dieser Idiot beglückt uns mit Agententheorien und weiter oben spricht jemand über Rassismus in der Thora. Jeder Rechte hat seine Freude, wenn er solchen Debatten folgt. Laß uns die Faust rausholen gegen solche angeblich linken Prolet-Arier.

@ würg

NoKommies 07.02.2003 - 13:39
hier kommentieren nicht DIE Linken, sondern die 3 oder 5 Nerds, die rund um die Uhr Indy mit Kommentaren vollscheissen.
Was Du da mit den Antideutschen andeutest, kann ich nicht teilen: Inversion antisemitischer Denkstrukturen und Rassismus ist bestimmt nicht die Lösung gegen antisemitische Denkstrukturen!

Rote Lisa: dito

@ indy-macher

Proletarier 07.02.2003 - 14:54
Die angebliche Demokratie auf Indy ist nur geheuchel. Nicht daß Ihr zensiert ist das tragische, sondern daß Ihr behauptet offen zu sein (jeder ist gleichzeitig undgleichberechtigt indymedia oder so ähnlich). Während die Freunde der israelichen rassisten und der UCK hier die Gehirne der Leser vergiften dürfen (zum Glück lasen dies das nicht zu) werden deren Gegener komplett gelöscht, wenn sie mal ein Paar unangenehme Punkte ansprechen. Brym bleibt ein Agent für mich. Ich hab von so vielen verschiedenen Leuten aus unterschiedlichen Zusammenhängen Geschichten gehört.....und diese Leute haben mein persönlcihes Vertrauen in solchen Sachen. Aber dafür weird er ja bezahlt. Indy hingegen macht sich kostenlöios zum Handlanger wirrer Politpropagandisten, deren politische Laufbahn (vor allem sammt folgeerscheinungen für viele "ihrer" Organistionen) äußerst Fragwürdig ist. Der Antikommunismus steckt tiefer im Mark der sog. "Linken" als in der Normalbevölkerung. Die komplette Löschung aller meiner beiträge beweiß dies und auch daß die indymacher nur kleinbürgerliche Spießer sind. Im übrigenv wie oben gesagt auch noch Lügner, weil sie das Gegenteil heucheln. Bürgerliche halt....durch und durch.

Hallo Proletarier

Indy-Sympathisant(im gegensatz zu Kommies) 07.02.2003 - 14:57
Du kannst ja beschimpfen wen Du willst und wenn Du die depperten Antideutschen belegts - mach es. Aber eine Bitte: Bitte lass Indy da raus. Indy ist eine Nachrichtenseite und die Indy-Mods sine die, die Anzeigen wegen Verleumdung bekommen - nicht Du! Also: Wenn Du unbedingt Max Brym als Agenten bezeichnen willst: Besorge Belege und tu es unter Deinem echten Namen, damit nicht andere für Dich die Probleme mit den Anwälten bekommen.

Es geht nicht um Anwälte

Genc Mustafa 08.02.2003 - 00:46
Es geht hier nicht um juristische Streitfragen. Der "Proletarier" ist ein Provokateur der Herrn Brym als Agenten stigmatisiert. Dies alles ohne Belege und Beweise, deshalb gehört der Kerl gelöscht. Es ist klar, dass der "Proletarier" ein wirrer Verleumder ist. Also weg mit diesem A.

Provokateure raus- an Indy

Kommisar Memo 08.02.2003 - 01:03
Der "Proletarier" ist ein Provokateur. Ständig bezeichnet er einen bestimmten Menschen als Agenten. Schmeißt den Kerl raus, mit politischer Auseinandersetzung hat das nichts zu tun. Ihm geht es um billige Rufschädigung und um den Tatbestand der Verleumdung. Entfernt sofort diesen selbsternannten "Proletarier".

Meinungsstreit und Provokationen

Kamenew 08.02.2003 - 08:27
Der "Proletarier" will keinen sachlichen politischen Streit. Er will verleumden und beleidigen. Er haut mit einer häßlichen Verleumdung um sich. Er nennt laufend einen Menschen "Agenten". Dafür hat er keinerlei Belege, es handelt sich um Rufmord.Solche Methoden sind bekannt, verbreite solange eine Lüge, bis irgend- etwas hängenbleibt. Deshalb gehört der "Proletarier" gelöscht und zwar sofort. Nebenbei verhindert dieser Typ eine politische Debatte.

Raus mit dem Schmutz

Jaja

Proletarier 08.02.2003 - 10:58
Wisst ihr eigentlich wie es für ehrliche Linke aktivisten mit jahrelanger Antifaschistsiccher Praxis ist, von blöden Studenten und Brym unter 3 bzw 4 Jahren als Antisemmit bezeichnet zu werden? Es wird ständig von sog. Linken Verleumdet und Gelogen. WIßt Ihr was es für mich und meine Freundin (Jugoslawin) hier von sog. Linken ständig anitslawische resdsantiments zu verspüre. Die Völker im Osten Europas werdne von den sog. Antistalinisten ständig wie Täter behandelt...denkt malk darüber nach. mein (quasi und fast) schwager ist im Kosovo von UCK-Banditem geötet worden. die familie meiner freundin mußte komplett vor dem Terror der UCK aus dem Kosovo fliehen. Wie als die NAzis im LAnd waren und aus der Luft kamen die USA und die deutschen mit BOmben, wie bei den Nazis. Und dann lese ich hier dauernd so einen sChund vom Agenten Brym, der von der UCK als Befreiungsarmee spricht und antislawischn völkichen nationailsmus verbreitet und die wahrheit auf den Kopf stellt. Die Familie meiner Freundin ist seit 3 generationen kommunistisch und hat nix mit serbischen Tschetniks zu tun, jeder der albaner in der Stadt kannte sie. niemand hat ihnen geholfen. alle hatten angst vor der uck oder unterstützt sie freiwillig. ich werde nicht mehr hier posten, oder lesen oder sonst was. hier werden rassistische und menschenverachtende beiträge nicht nur geduldet sonder deren widersacher auch noch komplettt gelöscht. Wie auf den vom Agenten genannten NAzi-Seiten. wer ist hier der provokateur? ihr seid so erbärmlich.....

Korrektur nicht UNTEr sondern SEIT 3-4 Jahren

Proletarier 08.02.2003 - 11:24
That´s all folks.....

Antisemitismus und "Proletarier"

Kommisar Memo 09.02.2003 - 21:52
Der Max Brym hat antisemitische Tendenzen in Teilen der deutschen "Linken" bloßgestellt. Dies belegen viele Zuschriften. Der "Proletarier" hat einen Komplex, wenn er den Namen Brym hört, rastet der Typ aus. Eine unbelegte Agentengeschichte folgt der anderen. Er ist ein Provokateur und Verleumder. Der latente teils offene Antisemitismus in einigen Zuschriften setzt dem " Proletarier" nicht im geringsten zu. Nein diese Gestalt sattelt drauf, indem er einen Menschen jüdischer Abstammung ohne Beleg als Agent bezeichnet. In München ist es in der Tat üblich Menschen die es wagen die Hamas zu kritisieren, das linkssein abzusprechen. In der Tat wird Herrn Brym aus einer bestimmten Ecke nachgesagt ein zionistischer Agent zu sein. Das reicht dem "proletarischen" Provokateur nicht, er fügt ohne jeglichen Beweis die allgemeine Bezeichnung Agent hinzu. Das ist eine schmutzige Provokation. Aber was ist von einem Typ zu erwarten, der die antisemitischen Postings offensichtlich teilt.