Mexikos Präsident Fox in Berlin

studi 30.01.2003 16:28 Themen: Globalisierung
Mexikos Präsident Vincente Fox Quesada besuchte am heutigen Donnerstag die Humboldt-Universität zu Berlin. So ganz wohl fühlte er sich dabei nicht, denn im Foyer wurde er lautstark als Mörder begrüßt und ausgepfiffen.
Ein Polizeispalier im Foyer hielt die AktivistInnen mit den Transparenten gegen die Räumung von Montes Azules und "Todos somos Zapatistas" usw. auf Abstand, und Präsident Fox rannte ziemlich geduckt durch das Foyer, begleitet von Sicherheitskräften mit Regenschirmen und einem Troß mexikanischer JournalistInnen. Einem Aktivisten gelang es, ihm direkt "murderer" vor dem Senatssaal zuzuflüstern, "me?" fragte Fox erstaunt zurück. Er begann seine Rede mit der einleitenden Bemerkung, daß er es als sehr unangenehm empfunden habe, bei seiner Ankunft im Foyer als Mörder bezeichnet zu werden. Anschließend beglückte er die Anwesenden mit dem Lob der Globalisierungsprozesse und den Segnungen des gesamtamerikanischen Freihandelsabkommens ALCA.

Vor der Ankunft des mexikanischen Präsidenten durchsuchte ein Sprengstoffkommando die Räumlichkeiten, und ziemlich viele PolizistInnen in Uniform und zivil wimmelten durch die Universität. Der Präsident der Humboldt-Uni, Jürgen Mlynek, stellte sich auf die Treppe des Foyers und kündigte die Räumung des Foyers an. Das lassen wir uns nicht bieten, sagten sich die Studierenden, und so wurde ein Kompromiß ausgehandelt, daß die Herren und Damen in grün die Protestierenden zwei Meter zurückdrängten und weitere Uniformierte mit Helm sich als Spalier hinstellten. Dafür wurden die Ausgänge des Foyers von den breit grinsenden Zivilpolizisten mit einem Schlagstock verriegelt, niemand konnte mehr das Foyer verlassen oder betreten. Erst als Fox sicher im Senatssaal untergebracht war, konnten sich die Studierenden die Rede als Videoübertragung in einem anderen Saal ansehen.
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Ergänzungen

Dokumentation

kein Studi 30.01.2003 - 17:21
Mexikanischer Staatspräsident Vincente Fox zu Besuch an der Humboldt-Universität
29.1.2003
Im Rahmen seines Deutschlandbesuches vom 28. bis 31. Januar 2003 folgt der Staatspräsident der Republik Mexiko, Vincente Fox, der Einladung der Humboldt-Universität zu Berlin und der Mexikanischen Botschaft Deutschland an die Humboldt-Universität. Hier wird er nach dem Empfang durch den HU-Präsidenten, Prof. Dr. Jürgen Mlynek, am Donnerstag, dem 30. Januar 2003, um 14.30 Uhr im Senatssaal des Hauptgebäudes, Unter den Linden 6 zum Thema


"Lateinamerika und seine Beziehungen zum erweiterten Europa"


sprechen. Persönlich geladene Gäste der Veranstaltung sind Mitglieder des Forschungsverbundes Berlin-Brandenburger Lateinamerikaforschung/Ibero-Amerikanisches Institut Preußischer Kulturbesitz, Angehörige der Mexikanischen Botschaft Deutschland als Veranstalter und Wissenschaftler und Studierende der Humboldt-Universität, der Freien Universität sowie der Universität Potsdam. Im Anschluss an die Rede des Staatpräsidenten Fox referieren der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann, Prof. Dr. Marianne Braig vom Lateinamerika-Institut der FU sowie Prof. Dr. Dieter Ingenschay, Institut für Romanistik der HU.


Für Medienvertreter und die interessierte Öffentlichkeit wird die Rede des Mexikanischen Staatspräsidenten per Video in den Hörsaal 3038, im Hauptgebäude, Unter den Linden 6, übertragen.


Die Humboldt-Universität unterhält Partnerschaften mit über 120 Hochschulen weltweit. Langjährige Beziehungen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen in Mexiko bestehen unter anderen mit der Universidad Nacional de Autónoma de Mexico und der Universidad Autónoma de Chapingo.

Sightseeing gestört

Marcos 30.01.2003 - 17:28
Am späteren Nachmittag haben wir dem Mexikanischen Präsidenten Vincente Fox bei seiner Sightseeingtour durch Berlin Ausblicke anderer Art gewährt.Mehrere vermummte Demonstrantinnen begrüssten den durch sehr viel Bullerei geschützten Präsidententroß an der Straße des 17.Juni mit einer Fahne der Zapatistas.Wir hoffen ihm hat der Ausblick gefallen!!!!!

murderer - assessino

der obengenannte Aktivist 30.01.2003 - 18:04
Vorm Haupteingang der Humboldt Uni:
Obwohl überall Bullen darauf achteten, daß Protestierende nicht zu nahe an Vincente Fox herankommen, gab es genug Lücken. Zufällig geriet ich genau in eine.
Da es nicht das erste mal war, das ich es mit Herrschern und Prominenten zu tun hatte, gab´s statt Sprachlosigkeit eine direkte persönliche Ansage zur Begrüßung.
Erfahrungen mit solchenen Situationen hatte zum Beispiel
vor ca. 5 Jahren oder mehr als ich das Vergnügen hatte , Georg Bush senjor, bei einem Berlin Besuch, vorm Roten Rathaus "Georg Bush father of the golf war- fuck off" zuzurufen. Ergebniss: Das Dutzen zufällig anwesender obrigkeithöriger Passant/inn/en began darauf mich zu beschimpfen. Bush huschte mit Bodyguards in die Stretchlimousine und fuhr ab.
Anders bei Vincente, während am Seitenflügel aus einem Fenster ein Transparent hing und auf spanisch Parolen gerufen wurden, von denen ich nur "Marcos" verstand, kam er mit seinen Bodyguards zum Haupteingang.
Ich rief ihm aus nächster Nähe "murderer" zu, worauf er sich mir zuwand und fragend sagte "me" ?
Darauf antwortete ich: "not direct - but you have the power!"
Daraufhin ging er weiter, ins Foyer des Hauptgebäudes, wo ihn das oben beschriebene Bild erwartete.
Zurück im Seitengang durchs Glastürfenster, war das
Spalier aus Demonstrant/inn/en mit Transparenten, welches von Bullen in Strampelanzügen und Zivis im Schach gehalten wurde.
Auf dem Treppenaufgang, an dessen Wand Marx`s 11. These über Feuerbach "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt darauf an, sie verändern." (1)
steht, stand jemand mit einer größeren Kamera
(deutsches oder mexikanisches TV, oder Bullen ? -wäre interessant zu wissen !?).
Vor der Glastür wehte eine Schwarze Fahne mit roten Stern.
Alles in Allen, im Rahmen der Möglichkeiten, eine Gelungene Begrüßung.

(1)  http://people.freenet.de/mvhs.philosophie/Worte.htm

zweierlei Politik

junger Linker 30.01.2003 - 18:11
Wie es aussieht werden nicht alle politischen Veranstaltungen an der HU abgesagt, die Konferenz "Liegestühle statt Standorte" war also einfach nur nicht konform genug.

 http://jungelinke.de

Vincente Fox Coca Cola und mehr

ein Mensch 30.01.2003 - 22:54
Im Aufruf zum Protest, den ich online leider bisher nicht gefunden habe standen einige Argumente und Informationen zu Vincente Fox.
Neoliberale Politik, Duldung von Paramilitärs, Nichteinhaltung der ausgehandelten Verträge bezüglich der Rechte der Indigenas...

Es wäre nett den Aufruf und einiges mehr an Inhalten zur Kritik an Vincente Fox hier zu posten

Laut Aufruf war Vincente Fox Coca Cola Manager.

deshalb hier nochmal ein Überblick:
Weltweite Protestwelle gegen Coca Cola
von selva - 21.01.2003 01:21
 http://www.de.indymedia.org/2003/01/39217.shtml
Coca Cola Kolumbien / Doofland / Berlin
Von: ein Mensch 22.01.2003 17:49

aufruf

der alte antonio 31.01.2003 - 00:45
Der mexikanische Präsident Vicente Fox kommt nach Berlin.
Komm auch Du

am 30. Jan. um 13.30 Uhr zur HU!!!
Wir wollen Fox vor der Uni empfangen, um unserem Protest gegen seine Politik Ausdruck zu verleihen.
Er wird im Hauptgebäude der Humboldt Universität unter den Linden 6 im Senatssaal im 1.Stock vor ausgewähltem Publikum sprechen. Die Rede wird per Video in den Raum 3038 übertragen, der auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Der ehemalige Coca-Cola Manager und jetzige mexikanische Präsident Vicente Fox versprach vor seiner Wahl 2000, "den Konflikt in Chiapas in 15 Minuten zu lösen". Nach nun mehr als zwei Jahren sind Menschenrechtsverletzungen durch Militär und Paramilitärs noch immer, und nicht nur in Chiapas, an der Tagesordnung. Das ist nicht zuletzt das Ergebnis konsequent betriebener neoliberaler Politik, die auf Kosten der mexikanischen Bevölkerung geht. Gebrochene Versprechen (z.B. die Nichtumsetzung der zwischen mexikanischer Regierung und Zapatisten ausgehandelten Verträge von San Andrés über indigene Rechte ) begleiten die Amtszeit von Señor Fox. Eine Entspannung ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Die Räumung aufständischer Gemeinden in Montes Azules, Chiapas, steht bevor, und auch die Konflikte in Guerrero und Oaxaca sind in den letzten zwei Jahren weiter eskaliert.
Darum rufen wir dazu auf, den Präsidenten lautstark zu empfangen und ihm zu zeigen, daß sich auch außerhalb Mexikos Menschen gegen diese Art von Politik stellen.
VisdP: Emil Zapata, Mexikoplatz 94, Berlin

.....mehr infos

der alte antonio 31.01.2003 - 00:53
ein paar mehr infos und gute links gibt`s auch bei www.gruppe-basta.de im internet!
zapata vive, la lucha sigue!

noch mehr Protest?....

selva 31.01.2003 - 01:09
der Leiter von CAPISE, Ernesto, erhaelt Morddrohungen.
Bitte beteiligt Euch an der Urgent Action.
Hier der Musterbrief von Roland Bangerter aus Wien. Das
Oekumenische Buero in Muenchen hat ebenfalls eine Urgent Action
vorbereitet (einschliesslich deutscher Uebersetzung des Briefes).

CAPISE arbeitet schwerpunktmaessig zum Thema Militarisierung
(von Chiapas und darueber hinaus) und ist Hauptorganisator einer
Konferenz zu diesem Thema, die im Mai in San Cristobal stattfinden
soll.

Lic. Pablo Salazar Mendiguchía
Gobernador del Estado de Chiapas
Palacio de Gobierno del Estado de Chiapas
Av. Central y Primera Oriente
Colonia Centro, C.P. 29009
Tuxtla Gutiérrez, Chiapas, México
Fax: (+52) (961) 612-0917

Cópia a: Lic. Mariano Herrán Salvatti
Procurador General de Justicia del Estado de Chiapas
Libramiento Norte s/n
Colonia Infonavit el Rosario
Tuxtla Gutiérrez, Chiapas, México
Fax: (+52) (961) 616-5373


Cópia a:  Info@capise.org

Estimado Sr. Gobernador:

Estamos sumamente preocupados/as por las Amenazas en
contra del sr. Ernesto Ledesma y por los allanamientos del
Centro de Análisis Político e Investigaciones Sociales y
Económicas CAPISE, de San Cristóbal de Las Casas.
Según nuestras informaciones el Sr. Ledesma ha recibido
amenazas de muerte por una llamada telefónica, y en su
ausencia desconocidos han ingresado tanto a las oficinas de
CAPISE como a su casa particular en claros actos de
intimidación de él y dirigido contra el trabajo de investigación
y análisis que el CAPISE está llevando a cabo.
Este trabajo tiene un claro enfoque en la defensa de los
derechos humanos, ya que entre otras cosas analisa actos
ilícitas de las fuerzas armadas en Chiapas y la existencia y el
actuar criminal de grupos paramilitares en la región.

Pedimos que se investigue de manera seria y expedita este
hostigamiento para localizar, procesar y castigar a los
responsables de estos hechos.
Insistimos en que debe haber por parte del estado Una política
de protección a los defensores de derechos humanos en
Chiapas.
En el caso concreto es necesario que se tomen Medidas de
protección para el Sr. Ernesto Ledesma y el CAPISE.
Esperando que en el estado de Chiapas de inmediato se tomen
medidas apropiadas para detener agresiones tales como arriba
mencionado contra defensores/as de derechos humanos

Atentamente

SORGE UM SICHERHEIT / MORDDROHUNGEN Mexiko: Ernesto Ledesma Arronte, Direktor der Menschenrechtsorganisation "Centro de Análisis Político e Investigaciones Sociales y Económicas" (CAPISE) Es gibt Anlass zu großer Sorge um die Sicherheit von Ernesto Ledesma Arronte, Direktor und Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation "Centro de Análisis Político e Investigaciones Sociales y Económicas" (CAPISE) im mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Berichten zufolge wird er eingeschüchtert und hat an seinem Privatanschluss einen Drohanruf erhalten. Am 1. Januar 2003 hielt sich Ernesto Ledesma Arronte mit Familienangehörigen in seinem Haus in San Cristobal de las Casas auf, als dort ein anonymer Anruf einging. Sein Bruder nahm den Anruf entgegen, in dem gedroht wurde: "Wir werden dich töten, du Hurensohn": Die Drohung war offenbar für Ernesto Ledesma Arronte bestimmt. Zwei Tage später traf er um 10 Uhr morgens im Büro der Organisation CAPISE in San Cristobal de las Casas ein und bemerkte, dass die Tür, die er am Abend zuvor abgeschlossen hatte, halb offen stand, obwohl sich keiner der Mitglieder der Menschenrechtsorganisation im Büro befand. Da Berichten zufolge nichts gestohlen worden war, handelte es sich bei dem Einbruch offenbar nicht um Diebstahl, sondern um einen weiteren Einschüchterungsversuch. Zwei Monate zuvor hatte sich am 18. November 2002 jemand Zugang zum Haus von Ernesto Ledesma Arronte verschafft. Als der Menschenrechtler an jenem Tag nach Hause kam, war die Gaszufuhr im Küchenherd aufgedreht und das Fenster geschlossen, obwohl er das Haus verlassen hatte, ohne den Gashahn aufgedreht zu haben und das Fenster offen gelassen hatte. Dem Vernehmen nach stehen diese Einschüchterungsversuche mit der Arbeit von Ernesto Ledesma Arronte für die Organisation CAPISE in Zusammenhang. CAPISE hat immer wieder Menschenrechtsverle tzungen an indigenen Bevölkerungsgruppen in Chiapas öffentlich gemacht, die Angehörigen der Streitkräfte und paramilitärischen Gruppierungen zur Last gelegt werden. HINTERGRUNDINFORMATIONEN Wir betrachten mit großen Besorgnis auf die Drohungen und Angriffe gegen Menschenrechtsverteidiger in Mexiko. Offenbar sollen die Menschenrechtler durch Drangsalierungen und Angriffe dazu bewegt werden, ihr Engagement aufzugeben. Ihre persönliche Sicherheit ist oft gefährdet, und die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen werden selten vor Gericht gestel Menschenrechtsverteidiger in Chiapas erhalten immer wieder lt.Morddrohungen und werden nach wie vor drangsaliert. Seit Pedro Raul López Hernández im Juni 2001 das Amt des Vorsitzenden der staatlichen Menschenrechtskommission von Chiapas übernommen hat, wird er immer wieder bedroht und drangsaliert. Im vergangenen Jahr hatamnestyinternational eine Eilaktion veröffentlicht, weil Anlass zur Sorge um die Sicherheit von Pedro Raul López Hernández bestand (s. UA 18/02 vom 17. Januar und 17. Oktober 2002). APELLE AN: Mariano Herrán Salvatti, Procurador General de Justicia del Estado de Chiapas, Procuradoría General de Chiapas, Libramiento Norte s/n, Infonavit el Rosario, Tuxtla Gutiérrez, Estado de Chiapas, MEXIKO (Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Chiapas) Telefax: (00 52) 9 61 616 5724 Pablo Salazar Mendiguchia,

Gobernador del Estado de Chiapas, Palacio de Gobierno, Av. Central y Primera Oriente Colonia Centro, C.P. 29009, Tuxtla Gutiérrez, Estado de Chiapas, MEXIKO (Gouverneur des Bundesstaates Chiapas) Telefax: (00 52) 9 61 612 0917 Lic. Santiago Creel, Secretario de Gobernación, Secretaría de Gobernación, Bucareli 99, 1er. piso, Col. Juárez,

Delegación Cuauhtémoc, México D. F., C.P. 06600, MEXIKO (Innenminister) Telefax: (00 52) 5 703 2171, (00 52) 5 546 5350 KOPIEN AN: Centro de Análisis Político e Investigaciones Sociales y Económicas (CAPISE), Av. Hidalgo # 1. int. 16, San Cristóbal de las Casas, Chiapas CP 29200, MEXIKO (Menschenrechtsorganisation),

 info@capise.org Comisión de Derechos Humanos "Fray Bartolomé de las Casas", Calle Cuauhtémoc 12, Col. Centro Histórico, San Cristóbal de las Casas, 29200 Chiapas, MEXIKO (Menschenrechtsorganisation in Chiapas) Telefax: (00 52) 9 67 678 3551

Lic. Pedro Raul López Hernández,
Presidente de la Comisión Estatal de, Derechos Humanos de Chiapas (CEDH), Libramiento Sur Poniente 212, 29060, Tuxtla Gutiérrez, Chiapas, MEXIKO (Vorsitzender der staatlichen Menschenrechtskommission von Chiapas) Telefax: (00 52) 961 602 5609 (kombinierter Telefon-/Faxanschluss: 'me da tono de fax, por favor')

Kanzlei der Botschaft der Vereinigten Mexikanischen Staaten Klingelhöferstraße 3, 10785 Berlin (S.E. Herrn Jorge Eduardo Navarrete López) Telefax: 030-26 93 23-700 E-Mail:  mail@embamexale.de


Mexiko-Nachrichten Zusammenfassung

AUF REALLOHN-BASIS SIND MINDESTLOEHNE
GESUNKEN
Infolge einer Studie des Zentrums fuer Multidisziplinaere
Analyse der Oekonomischen Fakultaet der UNAM haben
die Mindestloehne Mexikos in den vergangenen 20
Jahren 81% ihrer Kaufkraft verloren. Fuer den
Mindestlohn eines Tages konnte man vor 20 Jahren 47
Liter Benzin oder 25 kg Tortillas kaufen, waehrend der
heutige Mindestlohn nur fuer 6 Liter Benzin oder 8 kg
Tortillas reicht. Dieser Trend setzt sich fort: Per 1.1.2003
wurde von der Fox-Regierung ein 4.5%iger Anstieg des
Mindestlohnes angeordnet, waehrend ein
Inflationsanstieg 5.6% erwartet wird. (MSN NEWS AND
ANALYSIS 23.-29.12.2002)

UNSER FREUND GIULIANI NUN DOCH IN MEXICO
CITY
Umgeben von einer Bodyguard-Schar und gepanzerten
Fahrzeugen bereiste der Schill-Vorlaeufer und
ehemalige Oberbuergermeister von New York City nun
doch die Hauptstadt Mexikos, Teil eines privat
finanzierten Vertrages in Hoehe von 4.3 Mio US-$ zur
Reduzierung der Kriminalitaet in der groessten Stadt der
Welt. Waehrend manche Beobachter zum Ausdruck
brachten, dass die Kriminalitaet proportional zur
Erhoehung der Zahl der Polizisten steigen wuerde (weil
die Kriminalitaet hauptsaechlich von diesen ausginge),
schlug Guiliani vor, das Gehalt der 35 000 Polizisten
(z.Zt. rund 5700 Pesos/Monat), zu erhoehen. Das wirft
die Frage auf, warum nicht anstelle des 4.3-Mio-Dollar-
Vertrages dieses Geld einfach fuer die
Gehaltserhoehungen verwendet werden.
(MSN NEWS AND ANALYSIS 14.-21.01.2003)
Nachsatz: Das erinnert mich spontan an einen
Ausspruch Lenins zur Zeit des zaristischen Russlands:
„Ein Staat, wo die Polizisten mehr verdienen als die
Lehrer, ist ein Polizeistaat.“

MEXIKO WIRD ERDOEL-PRODUKTION ERHOEHEN
In Erwartung des Irak-Krieges wird Pemex die
Produktion von 3.2 Mio Barrels/Tag in der zweiten
Jahreshaelfte von 2002 auf 3.5 Mio Barrels/Tag in 2003
erhoehen. (MSN NEWS AND ANALYSIS 14.-
21.01.2003). Im Jahr 2002 wurden 52% der Produktion
exportiert. Der derzeitige Preis fuer mexikanisches
Rohoel liegt derzeit bei nahezu 30 US-$. (MSN NEWS
AND ANALYSIS 14.-21.01.2003)

PROVISORISCHE EINIGUNG BEIM
WASSERSTREIT
Im Streit um die aus dem Vertrag von 1944
resultierenden Wasserschulden Mexikos bei den USA
hat es eine zwischenzeitliche Einigung gegeben.
Dementsprechend werden rund 23% der
Wasserschulden bis zum 30.09.2003 beglichen, und
wenn es die Witterungsverhaeltnisse erlauben, weitere
3%. Die Wasserschulden belaufen sich auf 1.5 Mio
„acre-feet“ (sorry, aber das muesst ihr mit Hilfe einer
geigneten Zahlentafel mal selber in Kubikmeter
umrechnen).
(MSN NEWS AND ANALYSIS 14.-21.01.2003)

„STIMME VON CERRO HUECO“ IN TABASCO UND
VERACRUZ
In den Bundesstaaten der Tabasco und Queretano sind
nach wie vor 5 Zapatistas als politische Gefangene
eingekerkert: Angel Concepcio'n Perez Gutierrez and
Francisco Perez Vazquez wurden zu 25 Jahren und
Carrillo Vazquez Lopez to 9 ½ Jahren Haft in Tabasco
verurteilt. Sergio Geronimo Sanchez Saenz und
Anselmo Robles Sanchez haben ihre Strafe
abgesessen, aber sind nach wie vor unter Arrest
in Queretero.
Die in Tabasco Inhaftierten sind Chol-Zapatistas aus
Chiapas. Sie haben ein Kommunique veroeffentlicht in
dem sie darauf hinweisen, dass auch diese der 3
Bedingungen (fuer die Wideraufnahme der
Verhandlungen zwischen Zapatistas und Regierung)
nicht erfuellt ist. Schlimmer als die Haftbedingungen (sie
muessen auf dem nackten Fussboden schlafen und bei
Regen sind die Zellen ueberflutet) ist fuer die
Betreffenden die Tatsache, dass sie unschuldig in Haft
sind.
(Quelle:  chiapaslink@yahoo.com; Chiapas Update
January 2003)

NEUE CHIAPAS-SOLIDARITAETSGRUPPEN IN
GROSBRITANNIEN
(für jene, die es nach Grossbritannien verschlagen
sollte)
Kurzer Hinweis auf Soli-Gruppen in UK:
„Kiptik“ arbeitet in Bristol, existiert seit 2000. Sie
unterstuetzen Projekte in autonomen Gemeinden zum
Bau von Wasserreinigungssystemen,
Gesundheitspromotoren und der Bereitstellung von
Farben und Pinseln fuer Wandmalereien (murales)
Homepage: www.kiptik.buz.org
Vor kurzem hat sich die Edinburgh-Chiapas Solidarity
Froup gebildet, die vor allem Filme zu Chiapas in einem
Soli-Cafe (Forest Cafe) und vielleicht auch in Schulen
zeigen will und die Moeglichkeit eines Video-Austausch-
Projekts prueft. Ferner bereiten sie Freiwillige fuer
Chiapas vor und verkaufen Produkte aus zapatistischen
Gemeinden (Kaffee, Kunsthandwerk).
(Quelle:  chiapaslink@yahoo.com; Chiapas Update
January 2003)

Alles eine Kopie aus dem Chiapas-Verteiler

Demonstrieren ist jetzt peinlich.

David Dahms 31.01.2003 - 01:35
Ich hab mir im 2. Stock alles über Videobeamer angesehen. Mit auf den Boden zu trampeln war mir peinlich. Hinten verteilte jemand Flugblätter mit Werbung für die Seite  http://www.nuevacolombia.de und ein anderer stellte eine schwarze Fahne mit rotem Stern an die Wand. Auf der Straße riegelten die Bullen den Fußgängerverkehr ab. Später durfte man mit Beglöeitung eines Polizisten wieder in die Uni. Es war naß, kalt und grau draußen. Deahlb blieb ich oben sitzen. Die Rede des HU-Präsidenten, Prof. Dr. Jürgen Mlynek fand ich sehr peinlich und krampfig. Er bezog sich auf die übelsten historischen Zusammenhänge und sagte eigentlich nichts. Ihm war es sehr peinlich, daß es zu den Protesten im Foyer gekommen war, wofür er sich steif entschuldigte. Der mexikanische Präsident hielt eine Rede, bei der ich nur einmal Chiapas und öfter mal social und globalis- irgendwas verstanden habe. An den Türen des offenen Raumes über dem Senatssaal standen nur 2 Wachschützer das war. Die Uni soll vorher von einem Bombensuchtrupp durchforstet woden sein.

lautstark geflüstert?!?

ein leser 31.01.2003 - 15:04
ich finde indy ja geil, aber wenn hier nicht immer tatsachen verdreht werden würden wäre es super.
alleine in diesem bericht ist schon ganz offensichtlich die tatsachen verdreht wurden.
in der überschrift steht .....wurd lautstark als mörder beschimpft....
im text steht .....es hat ihm jemand direkt ins ohr geflüstert.....

also entweder hat er ganz schön laut geflüstert oder hier hat mal wieder einer das mit der wahrheit nicht so ganz.

tschö mit ö

flüstern und rufen

eine 31.01.2003 - 22:22
ganz einfach: im Foyer wurde lautstark "asesinos" (Spanisch: Mörder") gerufen, was die Umstehenden bezeugen können. Wie sich aus dem Text ergibt, wurde anscheinend zusätzlich von einem anderen Menschen dem Präsidenten "murderer (englisch: Mörder") zugeflüstert. Das schließt sich keineswegs aus.

@ ein leser - Versuch einer (Auf)- Klärung

der obengenannte Aktivist 31.01.2003 - 23:40
Oben hab ich bereits die Situation beschrieben unter
murderer - assessino
Von: der obengenannte Aktivist 30.01.2003 18:04
ich kann`s extra für dich nochmal wiederholen
in diesem thread von einem Freund ist auch nochmal beschrieben
 http://de.indymedia.org/2003/01/40158.shtml
aufgrund der "Türpolitik" bin ich durch ein Fenster zum Vorhof raus und stand dann direkt am Haupteingang mit einer schick in schwarz gekleidenten Statistin (Typ Mutti),die meinte " Bitte treten sie beiseite, machen sie den Eingang frei."
Dann war da noch ein älter Statist ähnlich staatstragender Art. Es war zufällig genau der Zeitpunktzu dem Vincente Fox mit Tross ankam. Daich also die Gelegenheit hatte, das er in Entfernung von 2/3 Metern an mir vorbei mußte hab ich sie wie jetzt schon mehrfach beschrieben genutzt.
ich: "murderer" er fragend mir zugewand (kopfschüttelnd?):"me" meine Antwort: "not direkt-but you have the power" , dann ging ermitten in seinem Tross weiter ins Foyer. Die künstlerische Umschreibreibung "zugeflüstert" von Studi ist zwar ungenau, aber doch keine direkte Falschdarstellung,die an der Glaubwürdigkeitzeifel lassen sollte.

noch ne frage

ein leser 04.02.2003 - 10:48
das lautstark "asesinos" (oder so ähnlich) gerufen wurde steht nicht im beitrag. also kann das auch ein leser nicht wissen. ansonsten sollte der autor dann doch bei der wahrheit bleiben und schreiben, das es ihm zugerufen wurde und nicht ins ohr geflüstert wurde. denn aus 2 bis 3 metern kann es nur rufen gewesen sein und nicht flüstern.
ich hab nirgends gelesen das jemand was geworfen hat, nämlich nur dann nehmen die begleiter die schirme zum schutz hoch.
also dann in diesem sinne

berechtigte Kritik

der obengenannte Aktivist 05.02.2003 - 00:02
Ich denke, da? die Kritik an Studis kleiner Ungenauigkeit
angekommen ist.
Ich werd bei Gelegenheit mal nachfragen.