Im Osten nichts Neues...

ostsachseninfos 13.01.2003 10:39 Themen: Antifa
Am 03.01.2003 überfielen 3 Neonazis den 25-jährigen Türken Seyfettin A., einen Migranten des Kamenzer Asylbewerberheimes. Die Neonazis gingen dermaßen brutal vor, dass Seyfettin mit Nasen- und Gesichtverletzungen ins Krankenhaus eingewiesen wurde. Die Neonazis schlugen mit Baseballschlägern auf ihr Opfer ein. Seyfettins irakischer Freund konnte sich glücklicherweise schnell genug in Sicherheit bringen. In dem Kamenzer Heim leben 310 Menschen aus 12 Nationen.

Nicht erst seit dem Vorfall ist eines klar: Kamenz gehört neben Niesky und Hoyerswerda zu den Städten in Ostsachsen, in der Neonazis im Moment am aktivsten sind. Neben zahlreichen Nazischmiererein, werden oftmals MigrantInnen Opfer der Neonazis. Die BewohnerInnen des Kamenzer Heims berichteten in ihrer gestellten Petition (siehe weiter unten) von Angstzuständen und dem Wunsch, in andere Heime verlegt zu werden, falls die Sicherheit nicht gewährt werden könne. Die BewohnerInnen sind im Heim am sichersten und trauen sich Nachts nicht auf die Straße.
Und doch ist das eine eigene Qualität von Naziattacken, denn die Neonazis warteten auf ihr Opfer und handelten zielgerichtet. Wie schon im Juli 2002 als ein afrodeutscher Jugendlicher in Hoyerswerda von Hoyerswerdaer Neonazis mit einem Auto in einen Wald bei Bernsdorf verschleppt wurde. Dort schlugen sie ihn brutalst zusammen und ließen ihn liegen. Der Bautzener Polizeisprecher Peter Bergmann sah in dem Vorfall jedoch keine rassistischen Motive.

Auch die BesucherInnen des Kamenzer Safe-Clubs müssen seit neustem jederzeit mit der Neonazi-Bedrohung rechnen. Mitglieder des alternativen Clubs berichten von regelrechten Provokationen der Neonazis. Am 31.12.2002 „besuchten“ über 20 Neonazis den Club, zeigten selbstsicher den Hitlergruß, beschädigten das Inventar. Die von einem Bardienst gerufene Polizei trifft erst beim dritten Anruf im Safe-Club ein. Die Neonazis waren da jedoch schon längst weg.

In Kamenz gibt es seit einiger Zeit eine Vereinigung namens BDVG (Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft), eine Abspaltung der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN). Die Vereinigung ist über ein Kamenzer Postfach zu erreichen, sowie seit einiger Zeit über die Domain bdvg-kamenz.de, die von Sven Siegert angemeldet wurde. Am 11.Oktober 2002 fand in Kamenz ein über das jetzt nicht mehr vorhandene Nationale Infotelefon Hoyerswerda (NIT) angekündigte Treffen des BDVGs statt.

Wir wollen hier weg, wenn...

Die BewohnerInnen des Kamenzer Asylbewerberheims haben nach mehreren Naziattacken und dem Übergriff auf Seyfettin A. eine Petition an die Stadt gerichtet, die sich eben mit diesem Problem auseinandersetzt. Man kann sogar soweit gehen zu sagen, dass die BewohnerInnen einen eigenen Selbstschutz organisieren. Siehe Chronikpunkt vom 03.10.02, als die zwei angegriffenen Migranten Verstärkung organisieren konnten und somit schlimmere Szenarien verhindert werden konnten.

Die Petition der Kamenzer AsylbewerberInnen wurde von 109 Heimbewohnern unterschrieben. Diese wurde in der Sächsischen Zeitung (Kamenz) vom 10.01.2003 abgedruckt:
„Unser Problem ist, dass wir uns hier unsicher fühlen, und dadurch werden unser Leib und unsere Seele in Leidenschaft gezogen. Das ist für uns besonders belastend, da wir unser Heimatland und unsere Familien verließen, mit dem einzigen Ziel, unser Leben vor einem gnadenlosen Diktator zu schützen. Wir fanden hier aber die Sicherheit nur für kurze Zeit. Es ist zu vielen aggressiven Angriffen von Neo-Nazis auf uns gekommen. Es wurden mehrere Asylbewerber von solchen Leuten schwer körperlich verletzt oder sogar totgeschlagen. Da die Straftaten bisher keine Reaktion von den staatlichen Sicherheitsbehörden hervorgerufen haben, hat dies den Rechtsextremisten die Motivation gegeben, sich weiter so zu verhalten. Sie beobachten uns abends und greifen uns immer in großen Gruppen an, so dass wir gegen sie keine Chance haben, uns zu verteidigen. Das führt dazu, dass wir uns nach Sonnenuntergang ausschließlich im Asylwohnheim verstecken. Außerdem haben wir ständig Angst, nach draußen zu gehen, und falls wir es wagen, dann gehen wir nur dort hin, wo es viele Menschen gibt. Durch diese Situation fühlen sich die meisten Asylbewerber stark verärgert, was mit einer gewalttätigen Reaktion von ihrer Seite enden könnte, die auf diese Weise ihr Leben zu retten versuchen. Solche Entwicklung wünschen wir uns nicht und appellieren deshalb an die zuständigen Behörden, das Problem zu lösen und uns entsprechende Sicherheit zu gewährleisten oder uns in andere Städte umzuverteilen, wo mehr Stabilität und Sicherheit herrscht. Das ist unser humanistischer Appell und wir verlangen nichts, was unmöglich wäre.
Wir sind auch überzeugt, dass die deutsche Regierung in der Lage ist, uns Stabilität und Sicherheit zu gewähren und uns vor solchen Straftaten zu schützen.“

Man sollte jedoch eines immer beachten: MigrantInnen sind gerade in ostdeutschen Kleinstädten (wobei auch westdeutsche Städte ähnliche Zustände „bieten“) von mehren Repressalien betroffen. Menschenunwürdige Unterbringung, BGS, drohende Abschiebung, Sondergesetze, Residenzpflicht, Polizei, Neonazis und dem ganz „normalen“ Alltagsrassismus. Kurz gesagt: die rassistische Normalität. Leider ist es schon vorgekommen, dass sich MigrantInnen nicht mehr zu helfen wussten und sich das Leben nahmen, wie ein 25-jähriger Iraner im westsächsischen Schneckenstein Ende Januar 2002. Der Iraner sollte trotz der zu erwartenden politischen Verfolgung in seinem Herkunftsland abgeschoben werden. Ähnliche Vorfälle gab es auch schon in Abschiebeknästen, wie dem am Frankfurter Flughafen. Die deutschen Schreibtischtäter sind dafür leider rechtlich nicht verantwortlich zu machen.

Image, Image über alles

Im April 2002 brannte das Asylbewerberheim in der Plittstraße in Niesky. Die Brandursache ist zwar weiterhin unklar, doch wurde eine Brandstiftung durch Neonazis von vornherein kategorisch ausgeschlossen. Zu groß wäre der braune Dreck, durch den man sich sonst wühlen müsste. Der Brand sorgte immerhin für dpa-Meldungen, ein kritischer Medienbericht und Niesky hätte Sebnitz-Millionen fürs „Image“ gebraucht.

Denn auch in Niesky gibt es seit langem eine aktive Nazi-Kameradschaft, die sog. „Schlesischen Jungs“. Doch erst seit kurzem wird über das Problem aktiv diskutiert, eine neue SZ-Journalistin hat das Stillschweigen gebrochen. Doch viel passiert ist seitdem nicht. Eine hegemoniale Zittauer Mentalität, macht es möglich, dass brutale Neonazischläger auch weiterhin ein städtisches Gebäude in der Herbert-Balzer-Straße 14, direkt gegenüber dem Denkmal des VVN-BdA, bewohnen dürfen. Der Nieskyer Bürgermeister Wolfgang Rückert, ein Verfechter des vehementen Gleichsetzens von Rechts und Links, war lange nicht bereit über das Thema öffentlich zu diskutieren. Bei einem Treffen von Polizei, Ordnungsamt und von rechter Gewalt betroffenen Jugendlichen am 25.09.2002 im Jugendclub H.O.L.Z., sagte Rückert: „Das Problem [gemeint ist Rechtsextremismus] existiert in Niesky nicht“. Sein Stellvertreter Bernd Funke geht da schon etwas weiter und sagte einen Tag nach dem Erscheinen eines kritischen SZ-Artikels: "...wenn Jugendliche mit unterschiedlicher Ausrichtung aufeinandertreffen und Alkohol im Spiel ist, kann es schon mal zu Rangeleien kommen".

Peinlich dürfte jedoch ein Bericht des MDRs Anfang November 2002 gewesen sein. Die Reporter des MDR waren wegen der am gleichen Tag stattfindenden Stadtratssitzung angereist, bei der es auch um das Thema Rechtsextremismus und der Umgang damit gehen sollte. Die MDR-Journalisten drehten auch vor dem Haus der „Schlesischen Jungs“ und „Rückerts Recken“ fingen daraufhin an, die Journalisten vor laufender Kamera zu beleidigen und anzupöbeln. Rückert, der das Thema Rechtsextremismus am liebsten wie ein Buch mit sieben Siegeln behandeln will, bezeichnete den Artikel „Heile Welt oder Brauner Sumpf“ (11.10.2002) der SZ Niesky, der den Stein ins rollen gebracht hat, wortwörtlich als „Pressefeldzug“. Eines wird klar, wie übrigens auch für andere Städte und Gemeinden zutreffend, wird nicht der Rechtsextremismus als „imageschädigend“ angesehen, sondern deren Aufdeckung. Die Presse gilt oftmals als Nestbeschmutzer, kritische Artikel als Einmischung von Außen. Eine ganz eigene Opfermentalität, die man auch schon von Städten wie Wurzen und Zittau kennt. Der Zittauer Bürgermeister Arnd Voigt sagte zum Beispiel den Satz: „Auch der Stadt Sebnitz ist etwas angedichtet worden.“, als er im Herbst 2001 noch für einen Erbbaupachtvertrag mit dem Neonaziverein „Nationaler Jugendblock“ plädierte.

Zurück in die Vergangenheit

In Hoyerswerda wurden die MigrantInnen sicherheitshalber im September 1991 mit Bussen weggekarrt, nachdem aktive Neonazis von den bürgerlichen Rassisten aus Hoyerswerda dabei angefeuert wurden, die MigrantenInnenunterkunft in der Thomas-Müntzer-Straße anzugreifen.

Stellte man 2001, also 10 Jahre nach den Pogromen, noch begeistert fest, dass es keine rechten Strukturen in Hoyerswerda gibt, so hat sich das neuerdings als glatte Wunschvorstellung entpuppt. Mittlerweile gibt es eine durchaus agile Neonazigruppe namens „Freie Aktivisten Hoyerswerda“ (FAH), die maßgeblich von Sebastian Richter, Deckname Sepp Hagen, geführt wird. Die Situation ist ähnlich wie in Kamenz (siehe Chronik), nur die MigrantInnen sind weg.

Auf die aktuelle Situation in Hoyerswerda werden wir noch separat eingehen, da die Vorfälle in Hoyerswerda im Jahr1991 einfach zu maßgeblich sind. Deshalb verweisen wir jetzt erst einmal auf die unten befindliche Chronik. Eines lässt sich jedoch feststellen: Die Vernetzung der Neonazistrukturen im westlichen Ostsachsen hat bedenkenswerte Ausmaßen angenommen. So organisierten die Hoyerswerdaer Neonazis zusammen mit den Dresdener Neonazis (Thor) gemeinsame Busfahrten zu überregionalen Naziaufmärschen, wie z.B. dem Naziaufmarsch am 12.10.2002 gegen die Wehrmachtsausstellung in München. Am 07.12.2002 fand in Hoyerswerda ein Neonaziaufmarsch der sog. „Lausitzer Arbeitsloseninitiative“ statt, hinter der wie nicht anders zu erwarten war, mehrere Nazivereinigungen aus Sachsen und Brandenburg steckten. Etwa 100 Neonazis konnten fast ohne Gegenmaßnahmen unter dem Motto „Arbeitsplätze und Soziale Gerechtigkeit für alle Deutsche!“ aufmarschieren. Bis auf eine Hoyerswerdaerin die spontan mit einem selbstgemalten Schild gegen die Neonazis protestierte, die sich im Nachhinein in der SZ Hoyerswerda gegen die „Ignoranz“ der übrigen Bürger aussprach.

Der schon erwähnte Sebastian Richter betreut unter anderem die Homepage der Naziperiodika „Mitteldeutsche Jugendzeitung“ (MJZ) und publiziert die Periodika auch selber. Richter ist regional zu einer wichtigen Figur der rechtsextremistischen Szene geworden. Seit einiger Zeit nutzt er die Publikationen zur Aufdeckung vermeintlicher Antifa-Strukturen in der Region Hoyerswerda.

Alles hat ein Ende

Zurück zum Anfang. Kamenz hat wie auch Hoyerswerda einen PDS-Bürgermeister. Der eine heißt Horst-Dieter Brähmig (Hoyerswerda) und ist auch aufgrund der Pogrome mehr oder weniger verpflichtet etwas gegen die Neonazis zu unternehmen (wovon man bislang aber nicht viel gemerkt hat) und der andere heißt Arnold Bock (Kamenz) und macht was. Bock hatte Positiverweise die Courage und besuchte Seyfettin A. einen Tag nach dem Überfall im Krankenhaus. Gleichzeitig kündigte er an: „Die Stadt tut alles, was in ihrer Kraft steht, damit alle ihre Bewohner sicher in ihr Leben können“. Ebenfalls kündigte er ein Aktionsprogramm gegen diese „zielgerichtete Gewalt“ an. Eine Reaktion des Kamenzer Bürgermeisters hat zwar lange auf sich warten lassen, es ist ja immerhin bis zum heutigen Tage eine Menge vorgefallen, aber immerhin hat er erkannt um was es geht. Zumindest zeichnet sich im Gegensatz zu Niesky ab, dass es hier wohl um mehr geht als um die Beibehaltung des Rufes einer schönen sauberen Stadt mit freundlichen Menschen. In Niesky wollte sich der Bürgermeister nicht mit den Betroffenen solidarisieren, als dort im Sommer 2002 fast jede Woche ein rechter Übergriff stattfand. Kamenz ist da vielleicht noch etwas hoffnungsvoller.

Gruppe Ostsachseninfos, Januar 2003

Email:  ostsachseninfos@emdash.org
Web:  http://lola.d-a-s-h.org/~zittau/index.php

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Unvollständige Chronik der Naziaktivitäten in der Region Kamenz/Hoyerswerda

03.01.2003
Neonazis schlagen in Kamenz einen Türken derart zusammen, dass dieser mit Nasenverletzungen stationär ins Krankenhaus eingewiesen wird. Die 3 Neonazis haben mit Baseballschlägern auf ihr Opfer eingeschlagen. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 04.01.2003)

31.12.2002
Eine größere Gruppe Neonazis veranstaltet eine „Geburtstagsparty“ in Kamenz, in der deren Verlauf sie den alternativen Safe-Club „besuchen“. Dabei bedrohen sie die Gäste, beschädigen das Inventar und zeigen mehrmals den Hitlergruß. Die Clubleitung ruft die Polizei, doch erst beim dritten Versuch waren die Beamten vor Ort und die Neonazis bereits weg. Nach Aussagen der Clubleitung „besuchen“ die Neonazis regelmäßig den Club um zu provozieren. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 10.01.2003)

24.12.2002
In der Hoyerswerdaer Gartensparte „Roseneck“ sprühen Unbekannte Hakenkreuze und SS-Runen an die Fenster einer Laube. (Sächsische Zeitung, Hoyerswerda, 28.12.2002)

21.12.2002
In der Nähe von Hoyerswerda findet eine Neonaziweihnachtsfeier statt. Diese ist vom BDVG und dem FAH organisiert worden. Daran nehmen etwa 40 Neonazis teil. (Eigenrecherche)

14.12.2002
In Hoyerswerda findet eine Veranstaltung der NPD statt, an der etwa 20 Neonazis teilnehmen.(Eigenerecherche)

12.12.2002
Unbekannte sprühten mit blauem Spray drei Hakenkreuze an den Eingangsbereich des Naturwissenschaftlich-Technischen Zentrums Hoyerswerda. Die verbotenen Symbole hatten eine Größe von 70 x 70 und 30 x 30 cm. (Sächsische Zeitung, Hoyerswerda 14.12.2002)

07.12.2002
In Hoyerswerda findet ein Aufmarsch der sog. „Lausitzer Arbeitsloseninitiative“ statt. Daran nehmen etwa 100 Neonazis aus Sachsen und Brandenburg teil. Der Aufmarsch wurde vom Eberswalder Neonazikader Gordon Reinholz angemeldet. Der Aufmarsch sollte eigentlich am 09.11.2002 stattfinden, wurde aber wegen einem gleichzeitig in Weimar stattfindenden NPD-Aufmarsch abgesagt. (Eigenrecherche)

27.11.2002
Unbekannte besprühen mit blauem Farbspray eine Wand des ehemaligen Lidl-Markt an der Grenzstraße großflächig mit Symbolen und Parolen nazistischen Inhalts. Das gleiche geschah am Ehrenmal an der Königsbrücker Straße, wobei hier auch Hakenkreuze gesprüht wurden. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 29.11.2002)

17.11.2002
Zum sog. Volkstrauertag organisiert der BDVG (Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft, eine Abspaltung der JN) eine Kundgebung in Hoyerswerda. Daran nehmen etwa 60 Neonazis teil. Der sog. „BDVG - Mitteldeutschland“ hat seinen Sitz in Kamenz. Am Abend ziehen drei stark angetrunkene Neonazis in den alternativen Hoyerswerdaer Jugendclub Dock 28 ein. Dabei rufen sie Naziparolen und zeigen den Hitlergruß. (Eigenrecherche; Sächsische Zeitung, Hoyerswerda, 19.11.2002)

16.11.2002
Unbekannte Täter haben am Wochenende eine Wand des Lidl-Marktes an der Kamenzer Straße in Königsbrück mit dem Schriftzug „Zecken raus aus Königsbrück" und einem Hakenkreuz beschmiert. Wie die Polizei mitteilte, haben die Schmierereien eine Länge von sieben Metern. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 28.11.2002)

15.11.2002
In der Nähe von Bernsdorf findet ein rechtsextremistisches Liedermachtreffen statt, an dem die bundesweit bekannten Nazi-Liedermacher Jörg Hähnel und Lars Hellmich teilnehmen. Das Treffen wurde von dem BDVG veranstaltet. (Eigenrecherche)

11.11.2002
Mitarbeiter eines Lebensmittelmarktes in Hoyerswerda stellen fest, dass Unbekannte ein Hakenkreuz mit einer Flüssigkeit aufgebracht hatten. (Sächsische Zeitung, Hoyerswerda, 13.11.2002)

09.11.2002
Unbekannte sprühen Hakenkreuze in der Kamenzer Mauerschleuse. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 14.11.2002)
Am selben Tag sollte in Hoyerswerda ein Aufmarsch der sog. „Lausitzer Arbeitsloseninitiative“ stattfinden, hinter der Neonazigruppen aus Sachsen und Brandenburg stecken. Dieser wurde allerdings kurzfristig abgesagt. Der Aufmarsch wurde von Enrico Kehring aus Niesky angemeldet. (Eigenrecherche)

01.11.2002
Ein Inder wird von Unbekannten in Kamenz angegriffen. Er wurde mit schweren Prellungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei geht jedoch nicht von einem ausländerfeindlichen Angriff aus. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 02.11.2002)

11.10.2002
In Kamenz findet ein Kameradschaftstreffen des BDVGs statt. (Eigenrecherche)

03.10.2002
In Kamenz greifen etwa 15 Neonazis zwei Migranten an, die sich mit zwei Deutschen unterhalten. Die Migranten können Verstärkung aus dem Asylbewerberheim organisieren. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 08.10.2002)

20.09.2002
Neonazis im Alter zwischen 15 und 18 Jahren sind von Kamenz aus zu ihrem Ausbildungsort Hoyerswerda gefahren und haben die Sitze im Bus zerschlitzt. Außerdem rissen sie Haltestangen aus der Verankerung und ritzen zwei Hakenkreuze in die Rückenlehnen der Sitze. Sie kleben des weiteren mehrere Aufkleber an die Innenverkleidung des Busses. (Sächsische Zeitung, Kamenz, 08.11.2002)
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Ergänzungen

Vorsicht

moralist 13.01.2003 - 18:07
Will nur hoffen, dass die Ueberschrift nicht als Stigmatisierung des Ostens per se gemeint ist...

@moralist: vorsicht im Osten

woerst 13.01.2003 - 18:50
dann zeige mir doch mal 'ne stadt im osten, wo's anders ist. mir fällt beim besten willen kein ort ein. naja, vielleicht ostberlin, wenn man darauf wert legt und alles östlich f'hain nicht mitzählt.

War hier und da

Reisender 13.01.2003 - 19:16
Also in Südwestdeutschland ist es wesentlich übler mit Nazis, als in Leipzig, Dresden oder Potsdam. Nur sind Leute, wie woerst nicht in der Lage diese zu erkennen, wenn sie kein Bomber tragen. (Wobei ich mir auch vorstellen kann, daß dieser Typ ein Provo ist, der hier etwas rumstänkern will)

na ja

knusperjoghurt 13.01.2003 - 23:31
Na ja, so wie im Osten Deutschlands ist es im Westen nicht, meiner Meinung nach. In Stuttgart und Umgebung sieht man doch sehr wenige Neonazis. Ok, Pforzheim, da gibts schon einige Aktivitäten, aber wenn man sieht wieviele Antifas letztes Jahr bei der Gegendemo waren und den Fackelmarsch verhindert haben. Hier hats wahrscheinlich mehr organisierte Antifas und die Neonazis zeigen sich nicht so offen.

...meine einschätzung zu leipzig...

marco 14.01.2003 - 02:01
so, hmmm...in leipzig viele nazis...also ich bin auch der meinung das es sich gebessert hat. gut in leipzig direkt sieht mensch tatsächlich weniger faschos, aber in den umliegenden dörfern ist es nachwievor schlim. ein problem der linken hier ist, meiner meinug nach, es z.b. bei naziaufmärschen viel zu wenig störungen gibt. ich hoffe mal das sich die situation hier bessert...und nicht, das es zum erlahmen des antifaschistischen und antikapialistischen widerstands kommt. es wäre an der zeit mal wieder ein zeichen zu setzten ...ich erinnere an den 01.09.2001, als leipzigs linke zeigte, das es doch möglich ist, einen nazi-marsch zu stoppen...undsich gegen polizei und staat zu wehren! ...also los geht's leipzig...klingt nach werbung egal...

viva la antifa!

Osten ,Naziterror undAntipolitische Jugend

Jugendlicher Autonomer Antifaschist 14.01.2003 - 11:56
Also nach meiner Einschätzung und Erfahrung ist es nicht besser geworden bei uns in Leipzig.
Sondern schlimmer nur mit den Unterschied zu anderen Großstädten das es hier keinen groß mehr Interresieren tut.

Die Antifaschisten,zumindestens die Wenigen die noch was hier machen, sind auf sich gestellt in ihren Kampf gegen die Faschisten und den Kapitalisten.

Die meisten Jugendlichen sind nach meiner Beobachtung entweder Dumme Oi Punks und Skins oder Gruftis die sich nur wichtig machen wollen und den ganzen Tag nur Saufen.

Die anderen reste die noch was machen wollen sind auf sich allein gestellt,und versuchen eigene Gruppen aufzubauen,und geratendabei teilweise in Bürgerliche Linke Gruppen rein und verlieren ihre Idiale und schotten sich ab gegen über anderen nicht Staatlichen Gruppen.

Die wenigen Gruppen von alt Linken/Jugend Linken (Antifas-Hausbsetzern-Autonome) die versuchen die Jugendlichen zu erreichen und Mobellisieren,haben kaum erfolge zuverzeichnen.

Und sind dadurch immer in der minderheit..gegenüber den Nazis.

Faschisten hingegen bekommen laufend nachwuchs und werden immer stärker da sie teilweise nicht mehr Angegriffen werden auf der Straße von Linken,also keine Angst mehr haben müssen.

Die Bürgerlichen Linken(PDS-spd-Grüne-usw) spalten während dessen die Antifaschistische Bewegung in Gute und böse Antifas und grenzen die Autonomen also die nicht Staatlichen Gruppen aus,und hetzten ihnen immer wieder die Bullen auf dem Hals.(Antifasommer2000).

Also wenn man siet wie sich alles Entwickelt hat hier kann man nur noch kotzen und versuchen auf eigene Faust was zu unternehmen.

Gegen diese Arschlöcher,wie gegen den Staat,und Bullen.
Sogar vor Oi muss man sich teilweise in Acht nehmen(im Bahnhof,die Punks und Skins Jugendlichen)das nicht eine auf die Nase bekommt.

Da sie entweder dumme Oi(punks-Skins)Kiddies sind die nur ihre Fresse aufreißen und über uns sich Lustig machen,oder ebend die OI Typen sind die Faschistische-Rassistische Einstellungen haben,und sich mit den Oi Aufnähern nur Tarnen.

das ist meine Einstellung zu Leipzig..........Wir müssen wider mehr machen die Faschisten Angreifen die OI Idioten versuchen aufzuklähren und die Faschos unter ihnen Öffendlich Bekannt machen wie auch die Nazipunks in leipzig
(Anti-Antifas,34 Leute von dehnen ich weiß)
das selbe verfahren und ewentuell angreifen,und Verjagen.
Aber vorallen aus unseren Häusern vertreiben den Ois haben,nach meiner Ansicht nichts im Zorro oder Stö,Gießerstraße zu suchen.

Sollen lieber ins Conne gehen zu ihren Scheiß OI Metting!!!

NEUE ANTIFASCHISTISCHE LINKE JUGEND STRUCKTUREN AUFBAUEN
NAZIFASCHISTEN UND DIE ANDEREN ARSCHLÖCHER ANGREIFEN
KEIN FRIEDEN MIT DEUTSCHLAND!!!!!!!













@marco + j.a.a.

die lustige person 14.01.2003 - 15:22
so so... also der naziaufmarsch am 1.9.01 wurde ganz bestimmt nicht von der gegendemo gestoppt, sondern die faschos haben sich durch ihre dummheit selbst gestoppt. (und über deinen beitrag an diesem tag sprechen wir mal persönlich)
ich würd nicht zwingend sagen dass es in leipzig besser ist als in den umliegenden dörfern. zumindest trifft das nicht auf alle zu. die weiter entfernten wie wurzen haben sicher das problem, aber ich würd meinen dass es in leipzig-grünau schlimmer ist als in taucha (ich weiß nicht ob es sinn macht dieses beispiel zu nennen weil wahrscheinlich eh niemand taucha kennt). aber das problem sind ja gar nicht mal die deutlich an ihren äußerlichkeiten erkennbaren faschos, sondern diese ganzen hohlbirnen die einfach so gegen andersdenkende sind, ohne unbedingt gewalt gegen die anzuwenden. irgendwelche glatzen mit bomberjacken seh ich persönlich relativ selten. inzwischen seh ich häufiger andere skins.

"Die meisten Jugendlichen sind nach meiner Beobachtung entweder Dumme Oi Punks und Skins oder Gruftis die sich nur wichtig machen wollen und den ganzen Tag nur Saufen."
- keine ahnung was ich jetzt dazu sagen soll... ich finds einfach bescheuert. aber nun gut, jeden das seine. aber auf jeden fall kannst du das nicht nur für leipzig sagen, sondern für jeden ort. mal abgesehen davon dass es sowieso eine schwachsinnige verallgemeinerung ist.

zu der sache mit den oi!s ... es bringt absolut nichts, wenn irgendwelche antifa-deppen zu den vermeintlichen ois, die in wirklichkeit faschos sind, hingehen und versuchen die zu überzeugen. das müssen schon die wirklich unpolitischen oi!s machen, die den typen dann mal die wirkliche bedeutung dieser oi-sache erklären. und ja, solche Oi!s gibt es.

@ jgendlicher autonomer antifaschist

marco 15.01.2003 - 16:07
so, falls du das hier liest, könntest du mir ja mal ne mail schreiben...es kotzt mich nähmlich auch an das hier nichts passiert...und ich kenne halt kaum leute die was auf eigene faust machen würden. ich würde es also gut finden, wenn wir uns mal in verbindung setzten könnten. wäre schön, dann könnte mensch auch mal was unternehmen, was organisieren usw. ...und du scheinst dich ja ganz gut auszukennen, in der leipziger szene (uahhaha...klingt das eckelig)...also schreib mir mal bitte ne mail...danke!

@autonomer jugendlicher antifa...

Fieser Anarchist 15.01.2003 - 17:59
Antifa???? Ihr könnt mich mal!
die antifa kann man in fast jeder stadt vergessen die ist und bleibt fürn arsch!
ois und dumm? da geb ich dir kein recht egal wie sehr ein oi ein auf maker macht ist er für mich immer noch klüger als ein beschränkter von der antifa!
unterhalte dich mal ernsthaft mit nem oi und dann stell fest das die es erkannt haben! es ist doch fast alles sinnlos wenn du länger drüber nach denkst! so seh ick dat auch nur mirist dat egal ich mach troztdem weiter!versuch lieber autonome kneipe und häuser etc. zuvernetzten! autonome feste zuveranstalten und den faschos entgegen zu treten! einfach ein wenig mühe gegeben!wärst du tief in der szene verankert wär es kein problem autnome strukturen aufzubauen bzw. auszubauen! denk mal drüber nach!

Aktuelle Infos...

auf der neuen AntifaAG Hoyerswerda-Seite 08.04.2007 - 18:16
Aktuellere Infos zu Naziaktivitäten in und um Hoyerswerda findet ihr auf  http://aaghoyerswerda.blogsport.de.